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Veröffentlicht am 22.09.2023

Abklatsch von "The Love Hypothesis"

Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Die deutsche Ausgabe von »Love on the Brain«
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"You don't even have to admit to yourself that you love me, Bee. God knows I love you enough for the both of us."

Ich habe nun bereits öfter gelesen, dass sich die Geschichten von Ali Hazelwood sehr ähneln ...

"You don't even have to admit to yourself that you love me, Bee. God knows I love you enough for the both of us."

Ich habe nun bereits öfter gelesen, dass sich die Geschichten von Ali Hazelwood sehr ähneln - dies ist mein zweites Buch von ihr, davor gab es für The Love Hypothesis volle 5 Sterne - deswegen gibt es dafür von mir keine Kritik. Ja, Bee ist basically Olive und Levi Adam, auch der Aufbau des Plots wirkt recht kopiert, aber I eat it up every damn time. Also dafür keinen Abzug.

Was ich jedoch kritisiere, ist, dass das Buch spannungsmäßig kaum vorangekommen ist. Vielleicht muss auch jedes Buch nach TLH blass erscheinen und ich hätte erstmal mit einem anderen Genre weitermachen müssen, aber "Love on the Brain" hat sich trotzdem enorm gezogen, vor allem in der ersten Hälfte. Die Basishandlung mit den Astronautenhelmen fand ich wissenschaftlich super interessant, aber das ganze Rundherum war kaum spannend. Viel war auch vorhersehbar: Wer der Bösewicht ist, wann etwas schiefgeht, wie Bee sich entscheidet. Ich will nicht sagen, dass es daran lag, dass es eben eine Kopie von TLH ist, aber ich will auch nicht sagen, dass es nicht so ist.

Dann Levi. Ja, die Gründe für sein "Ich spreche jahrelang nicht mit Bee und es darf ruhig so aussehen, als würde ich sie hassen" waren legitim, haben das Verhalten aber nicht gerechtfertigt. Enemies to Lovers hin oder her. Bee war mir dafür auch viel zu schnell dabei, ihm alles zu verzeihen, sobald sie einmal seine Muskeln berührt hat... An sich, wenn wir die Anfänge mal bei Seite lassen, war die Lovestory aber sehr cute. Die kleinen Details wie die Tattoos oder die Katzen, auch das Happy End, haben mich sehr erfreut. So ganz konnte ich die Chemie jedoch nicht fühlen.

Ansonsten war das STEM-Setting wieder klasse! Ich fand die Ausführungen zu Neurowissenschaft super spannend, ebenso die Fakten zu Marie Curie (auch wenn das etwas kürzer hätte kommen können) und die Bewegung zur Abschaffung von standardisierten Tests (ebenso neues Wissen, wie es in den USA läuft - genauso verquert wie alles andere). Ali Hazelwood weiß genau, wie wichtig es ist, solche Missstände der Realität in Geschichten einzuarbeiten.

Alles in allem war "Love on the Brain" ein durchschnittliches Buch, was für mich um Längen nicht an "The Love Hypothesis" herankommt. Ich gebe ihre Bücher jedoch noch nicht auf und hoffe auf bessere Zeiten - ich vergebe 3/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Mister Grumpy + Miss Sunshine + STEM-Bereich = Perfektion

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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"He turned to look at her, and there were entire worlds in his eyes."

Aus unerfindlichen liegt dieses Buch schon länger auf meinem SuB, und ich hatte es jetzt erst für meinen Urlaub dabei. Ich kann euch ...

"He turned to look at her, and there were entire worlds in his eyes."

Aus unerfindlichen liegt dieses Buch schon länger auf meinem SuB, und ich hatte es jetzt erst für meinen Urlaub dabei. Ich kann euch sagen, es im Hinflug zu lesen und dann einige Tage warten zu müssen, bis man weiterlesen konnte, war DAS SCHLIMMSTE!

"The Love Hypothesis" ist absolute Perfektion. Hands down, 10 outta 10. Mein letztes Highlight war schon einige Zeit her, und dann kam dieses Buch. Es ist witzig, romantisch, absolut emotional, herzzerreißend, motivierend und so viele andere Dinge! Es war mein erstes Buch mit STEM-Setting, und da Ali Hazelwood bekannte Autorin für dieses Setting ist, habe ich mir danach alle ihre restlichen Bücher gekauft. Das sagt glaube ich alles aus, in welcher Beziehung ich zu dem Buch und dem Setting stehe.

Erstmal - Dr. Adam Carlsen, neuer Bookboyfriend. Er ist Mister Grumpy, von der Studentenschaft gehasst für seine nofilter-Aussagen, groß, hot und intelligent. Der Beste in seinem Fachgebiet. Aber er ist so viel mehr, was erst durch Olive zum Vorschein kommt. Er ist witzig, sarkastisch geradezu, empathisch, ehrlich und liebt mit seinem ganzen Sein. Packen wir Olive dazu, die gerade ihren Doktor macht, oft Selbstzweifel hat und nun quasi aus Versehen eine Fake-Dating-Beziehung mit Adam eingeht. Mister Grumpy und Miss Sunshine, auf diesen Trope gehe ich ja immer total ab. Die Gefühle zwischen beiden sind so raw, so ehrlich, voller Feuerwerk und gegenseitige Unterstützung. Ich würde sterben, um dieses Buch und ihre Beziehung noch einmal ohne Vorwissen lesen zu können.

Dazu gibt es so viele süße Szenen zwischen beide, die mich im Flugzeug nur dumm grinsen lassen haben, die Schmetterlinge in meinem Bauch waren absolut ecstatic! Es ist aber nicht nur die Beziehung zwischen Olive und Adam, die das Buch zu einem Jahreshighlight werden lassen haben, sondern auch die Freunde von den beiden Protas waren super greifbare Charaktere mit eigenen Geschichte, die den Plot rund gemacht haben. Dazu das wissenschaftliche Setting mit Laborarbeit und der Stress der Studierenden und all die ganzen anderen kleinen Dinge, die das Buch einfach perfekt gemacht haben. Ich habe wirklich gar nichts auszusetzen, war vom ersten Satz an voll dabei und habe jede Seite inhaliert. Das Buch ist ich und das Buch bin ich.

"The Love Hypothesis" bekommt natürlich volle 5/5 Sterne und eine dicke fette Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Leichte Urlaubsromanze.

Kein Sommer ohne dich
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"Überall, wo er ist, ist mein Lieblingsplatz."

Von diesem Buch hatte ich mir wesentlich mehr erwartet, vor allem, da es so gehyped wurde. Trotz des spannenden Einstiegs, der quasi den Höhepunkt der Geschichte ...

"Überall, wo er ist, ist mein Lieblingsplatz."

Von diesem Buch hatte ich mir wesentlich mehr erwartet, vor allem, da es so gehyped wurde. Trotz des spannenden Einstiegs, der quasi den Höhepunkt der Geschichte vorauswirft, muss man dann erst einmal das gesamte Buch und über die Vergangenheit lesen, um schlussendlich zu erfahren, was denn nun genau an diesem Höhepunkt passiert ist. War die suspension es wert? Nein. Man ahnt mit jedem Kapitel mehr, denkt sich immer, ne quatsch, das wäre viel zu affig und lapidar, und dann tritt genau das ein.

Der fehlende Höhepunkt wäre gar nicht so schlimm gewesen, wenn wenigstens die ganzen Urlaubsberichte begeistert hätten. Ja, sie waren recht schön beschrieben, und mir hat auch gefallen, dass Poppy für ein Reisemagazin geschrieben hat (kleine Passion meinerseits und auch viel zu selten in Büchern abgebildet), aber der Fokus wurde jedes Mal auf die Beziehung zwischen Poppy und Alex gelegt, dass die Handlung auch an ihrem Heimatort hätte spielen können. Wenn ich schon dieses Setting wähle, sollte es auch Bedeutung haben.

Dazu kommt, dass sich die Handlung sehr gezogen hat, irgendwie hat sich doch jeder Urlaub wiederholt. Weiterhin fand ich weder Poppy noch Alex besonders sympathisch und konnte daher auch nicht wirklich mitfiebern. Der Humor war so gar nicht meiner, weshalb ich auch die Bezeichnung "Komödie" unpassend fand.

Warum dann trotzdem drei Sterne? Ich kann es selber nicht genau sagen. Irgendwie gab es trotzdem in jedem Kapitel ein winziges Detail, was mich sehr berührt hat - die Szene mit der kranken Poppy beispielsweise. Weiterhin hab ich mich auf die Urlaube gefreut - wenn man aktuell arbeiten muss, nutzt man jede Gelegenheit, um wenigstens gedanklich an andere Orte zu reisen. Dadurch habe ich das Buch doch recht flüssig hintereinander weggelesen. Das Ende hat mir zwar auch nicht zugesagt, aber wenigstens gab es bis dahin genug Sommerfeeling, um das wieder auszugleichen.

"Kein Sommer ohne dich" ist handlungsmäßig recht zäh, kann aber doch mit kleinen schönen Details aufheitern. Weder besonders tiefgründig, noch besonders spannend ist es eher ein Buch für zwischendurch, um gedanklich etwas leichte Urlaubsgefühle aufkommen zu lassen. Ich vergebe 3/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Bei Rassismus darf man nicht schweigen.

Wie ein Schatten im Sommer
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"Dann bist du nicht mehr allein, hast 'ne Clique und denkst gar nicht mehr für dich selbst, sondern überlässt das den anderen. An den richtigen Stellen nicken, die Wut zulassen..."

Ehrlich gesagt ist ...

"Dann bist du nicht mehr allein, hast 'ne Clique und denkst gar nicht mehr für dich selbst, sondern überlässt das den anderen. An den richtigen Stellen nicken, die Wut zulassen..."

Ehrlich gesagt ist dies mein erstes Buch, welches Rassismus thematisiert, und ich bin sehr froh, dass es von Adriana Popescu kommt. Die Autorin war selber schon von Rassismus betroffen und hat mit Sensitivity Lesern viele Facetten davon beleuchtet. Die Message ist klar: Es darf keinen Platz für Rassismus geben!

Mit Walddorf wurde der perfekte Schauplatz geschaffen, der in vielen ostdeutsches Bundesländern genau so existiert. Eine kleine eingeschworene Gemeinde, eingesessene Bewohner seit vielen Generationen, man kennt sich. Dann wird ein Flüchtlingsheim gebaut und der Unmut beginnt. Warum werden die Gelder nicht lieber in deutsche Kitas gesteckt? Die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg. Und all der unterschwellige Zorn, der schon lange in den Bewohnern über die bereits vorhandenen Probleme brodelt, bekommt schließlich ein gemeinsames Ziel, einen gemeinsamen Feind.

Gerade Konstantin vermittelt als jugendlicher Bewohner von Walddorf genau das. Eigentlich hat man nichts gegen Ausländer, aber... was tun, wenn die "Freunde" rassistische Aktionen verüben und man doch zur Clique gehören will? Was tun, wenn der große Bruder immer frustrierter wird, weil ihm "die Ausländer den Job wegnehmen"? Was tun bei der Welle von Ausländerhass und gleichzeitigem Nichtstun, der stillschweigenden Akzeptanz, der Dorfbewohner?

Ab wann ist es kein jugendlicher Blödsinn mehr, Kleidercontainer anzuzünden, die als Hilfe ins Ausland gehen sollen? Ab wann kein Vandalismus mehr, wenn das rumänische Restaurant von Vios Vater beschädigt wird? Ab wann Alltagsrassismus, wenn das doch jeder sagt und man es eigentlich doch gar nicht so meint?

Erst Vio hält Walddorf den Spiegel vor. Vio, mit rumänischen Wurzeln, die plötzlich scheinbar ihr ganzes Selbst ausmachen und auf die sie reduziert wird. Vio ist ein absolut selbstbewusster Charakter, die so viel reifer als Kontantin scheint. Weil sie schnell reifer werden musste. Sie zeigt dem Leser viele Facetten von Rassismus auf, die man vielleicht unbewusst auch schon gemacht oder stillschweigend hingenommen hat. Sie zeigt, wie wichtig es ist, den Leuten das entsprechend zu vermitteln und dass Rassismus ein absolutes No-Go ist.

Das Feuer aus Ausländerhass pegelt sich in Walddorf mit fortlaufender Handlung immer weiter hoch. Es war ziemlich heftig zu lesen, wie eigentlich "vernünftige" Charaktere wie Konstantin mit in diesen Strudel gezogen wurden, rein aus Peer Pressure. Dass das nicht zu unterschätzen ist. Die Erkenntnis kommt glücklicherweise am Ende doch: Man muss sich entscheiden. Man kann nicht auf beiden Seiten stehen. Insofern ist es ein Happy End, die "Bösen" bekommen ihre gerechte Strafe - der Rassismus ist damit aber nicht aus der Welt. Auch das zeigt das Buch wunderbar auf.

"Wie ein Schatten im Sommer" hat mich ziemlich mitgenommen. Wie leicht es doch ist, Fremdenhass wachsen zu lassen - alleine durchs nichts tun. Für mich gehört dieses Buch in jede Schullektüre und sollte wesentlich mehr Beachtung bekommen. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich die Menschen mit unbequemen Dingen nicht gerne auseinandersetzen. Auch das wir hier vermittelt. Ich vergebe 4,5/5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Protective Bodyguard and smart Princess.

Twisted Games
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"Mine to fight with. Mine to protect. Mine to fuck. Mine to love."

Nachdem mich "Twisted Love" als erster Band der Reihe wenig überzeugen konnte, ich aber gelesen hatte, dass dieser zweite Band wesentlich ...

"Mine to fight with. Mine to protect. Mine to fuck. Mine to love."

Nachdem mich "Twisted Love" als erster Band der Reihe wenig überzeugen konnte, ich aber gelesen hatte, dass dieser zweite Band wesentlich besser sein soll, hatte ich nun hohe Erwartungen - und sie wurden alle erfüllt!

Ich habe eine kleine Schwäche für protective und grumpy boyfriends, und hier dieser Trope aus Bodyguard und Prinzessin war einfach nur perfekt! Bridget und Rhys haben sich einfach wundervoll ergänzt und mich von Anfang mit Sarkasmus bis Ende mit Happy End absolut glücklich gemacht. Beide standen von Anfang an zu ihren Gefühlen, es gab kein hin und her, kein "Ich kann dich nicht haben / Du bist ohne mich besser dran" und all der Zirkus wie in Band 1, beide haben immer füreinander gekämpft, keiner wurde aus schwachen Gründen durch Worte vom anderen verletzt.

Die Handlung war auch wesentlich spannender und besser geplotted als Band 1, es gab königliche Intrigen, Gesetze zu ändern - man konnte durch den langen Zeitraum, über den das Buch die Protas begleitet, einfach viel besser in die Geschichte eintauchen. Das Happy End, so kitschig es andere auch finden mochten, hatten beide so verdient und hat wunderbar zur Geschichte gepasst. Character Development stand ebenfalls ganz groß auf der Liste, beide konnten durch den anderen wachsen und noch bessere Personen ihrer selbst sein.

Hab ich schon erwähnt, dass das Buch ein emotionales Zitat nach dem anderen raushaut? Einen grummelnden, Beschützerfaktor 1000, liebevollen, sarkastischen und dominanten Bodyguard zum Mitnehmen bitte! Würde es über Rhys und Bridget mehr Bücher geben, ich würde alles dafür geben!

Natürlich weisen Band 1 und 2 schon ziemliche Parallelen auf: Die Spice-Szenen sind super ähnlich (Band 2 aber so viel besser!) und leider nicht wirklich charaktergebunden - die Männer sind alle Typ "You are mine and mine to claim", die Frauen dabei alle Typ Sub. Die Männer alle mit tragischer Vergangenheit, genarbt, und sehen erst durch sie wieder das Licht. Recht klischeehaft beladen alles, wird in Band 2 aber wesentlich menschlicher und besser verpackt als Band 1, wo gefühlt jedes Klischee auf jeder Seite erfüllt werden musste.

"Twisted Games" bekommt von mir volle 5/5 Sterne! Ich weiß nicht, was mit Band 1 passiert ist, aber es war, als wäre die Autorin ausgetauscht worden! Absolut kein Vergleich zu Band 1, den man direkt skippen kann; lest lieber Band 2!

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