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Veröffentlicht am 23.08.2023

Über psychische Krankheiten und das Erwachsenwerden.

Mein Sommer auf dem Mond
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"Ich denke nur, wenn man zu viel nachdenkt, verpasst man vielleicht die Chance, das Leben zu genießen."

Von Adriana Popescu habe ich schon einige Bücher gelesen und sie alle sind bisher ohne Ausnahme ...

"Ich denke nur, wenn man zu viel nachdenkt, verpasst man vielleicht die Chance, das Leben zu genießen."

Von Adriana Popescu habe ich schon einige Bücher gelesen und sie alle sind bisher ohne Ausnahme wundervoll! "Mein Sommer auf dem Mond" steht dem in nichts nach. Wichtige Themen wie psychische Krankheiten, Mut, Freundschaft, die erste Liebe und Hoffnung werden hier auf eine sehr feinfühlige Art behandelt, die der jugendlichen Zielgruppe hoffentlich zeigen kann, dass jeder gut ist, so wie er ist.

Das Buch wird aus den Sichten von Fritzi und Basti erzählt, die zusammen mit ihren neuen Freunden Tim und Sarah aus dem Therapiezentrum in Rügen erst lernen, ihre psychischen Krankheiten zu verstehen, mit ihnen zu leben und wie man damit umgeht. Alle vier sind super vielschichtige Charaktere, die in ihrem jungen Leben schon so einiges durchmachen mussten. Die Handlung rundherum ist einfach ein safe place mit wundervollen Setting auf Rügen.

Der Fokus des Buches wird hier nicht wirklich auf die Handlung gelegt, sondern auf die character developments der Charaktere. Das ist der Autorin wunderbar gelungen! Man erfährt, dass es immer Motive für bestimmte Handlungsweisen gibt und man Menschen nicht mit Vorurteilen begegnen sollte. Jeder hat eine Geschichte.

"Mein Sommer auf dem Mond" ist ein wundervoller Sommerroman mit unglaublicher Tiefgründigkeit, ohne zu schwer auf den Schultern zu lasten. Humor und Schmerz, Trauma und Hoffnung, Fortschritt und Rückschritt. Ich vergebe 4/5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Toxische Themen in zu schnellem Handlungsablauf.

Twisted Dreams
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"If you let lesser people determine your self-worth, you'll never reach higher than their limited imagination. You don't have to work overtime to get people to love you, Ava. Love isn't earned, it's given."

In ...

"If you let lesser people determine your self-worth, you'll never reach higher than their limited imagination. You don't have to work overtime to get people to love you, Ava. Love isn't earned, it's given."

In Ermangelung an englischsprachigen Büchern im Urlaub habe ich mir "Twisted Love" besorgt, um mal selber zu schauen, ob es den Booktok-Hype wert ist. Naja, naja, was soll ich groß sagen... Nein.

Man könnte hier schon mehr von Dark Romance als von New Adult reden, denn so wie die toxischen Themen hier behandelt wurden, ist das nichts, an dem sich junge Leser ein Beispiel nehmen sollten. Da ich aber vorher schon Dark Romance gelesen habe, haben mich die Themen rund um Mord, Rache, Folter nicht ganz so irritiert, wie es bei Newbies der Fall gewesen wäre.

Die englische Ausgabe liest sich super flüssig und eigentlich sehr gut weg, wenn ich nur nicht so gelangweilt von dem Buch gewesen wäre. Knappe 350 Seiten lese ich normalerweise in unter 4h, so hat es mich zwei Wochen gekostet, in denen ich maximal 50 Seiten am Stück gelesen habe. Es gibt super viele Emotionen, ich bin auch großer Fan vom Enemie-to-lovers-Trope, aber hier konnten die mich einfach nicht genug packen. Die Liebesgeschichte zwischen Ava und Alex hat mich ganz gut unterhalten, wenn man weiß, dass diese toxischen Themen im realen Leben absolute red flags wären und beim Lesen lediglich der Unterhaltung dienen. Der Spice war ebenfalls ganz gut und hätte ruhig öfter vorkommen können ;)

Die Handlung beinhaltete einige Plottwists, von denen ich die Hälfte schon vorher erahnt hatte und die andere Hälfte einfach nur an den Haaren herbeigezogen fand. Hab ich irgendwie etwas verpasst? Da fehlen glaube 10 Seiten in meinen Buch, damit das Ganze logisch erscheint... Die schweren Themen wurden für mich zu schnell abgehandelt und waren für dieses recht "dünne" Buch einfach zu viel. Als gäbe es einen Wettbewerb, welcher Charakter die tragischste Backstory hat.

So "twisted" wie Alex auch war, mit seinem scheinbar kalten Herzen, seinen Racheplänen und seiner kalkulierenden Art, habe ich ihn doch irgendwie gern gehabt. Dazu "Sunshine"-Ava, optimistisch und lebensfroh, waren beide ein Paar, was mich fasziniert hat. Das hat die vergleichsweise schlechte Story wieder wettgemacht.

"Twisted Love" konnte mich emotional leider nicht erreichen, weshalb ich für dieses Buch 2/5 Sterne vergebe. Die Bände der "Twisted"-Reihe drehen sich auch nicht alle um Ava und Alex, sondern behandeln in jedem Band ein neues Paar, so dass man die Bücher losgelöst voneinander lesen kann. Aufgrund dessen werde ich Band 2 noch lesen, denn die "verbotene" Lovestory zwischen Prinzessin Bridget und ihrem Bodyguard wurde schon in diesem Buch verheißungsvoll angedeutet.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Was das Leben lebenswert macht.

Am Ende sterben wir sowieso
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„Vielleicht ist es besser, es an einem Tag richtig gemacht zu haben und glücklich gewesen zu sein, anstatt sein ganzes Leben falsch zu leben.“

"Am Ende sterben wir sowieso" hatte ich sehr lange auf dem ...

„Vielleicht ist es besser, es an einem Tag richtig gemacht zu haben und glücklich gewesen zu sein, anstatt sein ganzes Leben falsch zu leben.“

"Am Ende sterben wir sowieso" hatte ich sehr lange auf dem SuB liegen, immer mit der Begründung, dass ich nicht bereit bin für ein Buch, dass mich so sehr leiden lässt, wie Booktok es versprach. Was soll ich sagen. Diesbezüglich wurde ich ziemlich enttäuscht.

Der große Kritikpunkt war einfach der, dass mir das Buch keine Emotionen entlocken konnte. Rufus und Matteo sind als Charaktere flach geblieben, ich konnte keine Bindung zu ihnen aufbauen und auch die Chemie zwischen beiden nicht fühlen. Dadurch habe ich das Buch ziemlich nonchalant weggelesen und war auch am Ende, welches mir ja so das Herz brechen sollte, nicht traurig. Dazu kommt, dass das Setting zu sehr im Dunkeln blieb. Ich verstehe die Gründe, warum die Sache mit dem Todesboten geheim ist, hat für mich aber eher den Eindruck erweckt, als hätte der Autor keine Lust, dieses interessante und Sci-Fi-mäßige Konzept zu durchdenken. All diese eingeschobenen Nebencharakterhandlungen - irrelevant. Das Ende? Absehbar, jedoch trotzdem zu offen. Lieblos lässt man den Leser hier auflaufen, a la: Mach dir doch selber Gedanken. All das hat mir vielleicht maximal ein Schulterzucken entlockt.

Was mir gefallen hat, war der leichte Schreibstil und die jeweiligen Freundesgruppen rund um Rufus und Mateo. Man war sich nicht zu "männlich" für Liebesbekundungen, sondern einfach füreinander da. Auch die tiefgründigen Gedanken, welche ja zentrales Thema des Buches sind, haben mir zugesagt. Was würdest du tun, wenn du weißt, dass du nur noch maximal 24 Stunden leben wirst? Wann ist das Leben lebenswert? Solche grundlegenden Fragen wurden dem Leser gestellt, ohne von ihm eine Antwort zu erwarten. Das Buch rückt viele verschiedene Antwortmöglichkeiten in den Fokus, ohne zu urteilen, welche Richtig oder Falsch ist. Gute Taten kommen zur Sprache, Menschlichkeit wird gezeigt. Warum eigentlich nicht? Nicht alles ist so kompliziert, wie es aussieht.

"Am Ende sterben wir sowieso" hat mir von der Thematik her gut gefallen, jedoch war die Umsetzung relativ schwach. Ich hätte mir mehr Emotionen und mehr Nähe gewünscht, so jedoch bekommt das Buch von mir 3/5 Sterne. Den Hype war es für mich leider nicht wert.

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Veröffentlicht am 29.07.2023

Tragik ist gar kein Ausdruck für dieses Buch.

Zweimal im Leben
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"Unser Anfang war großartig, daran muss nichts geändert werden. Du stehst neben deinem hellblauen Wagen, unrasiert und ungekämmt, der junge Mann, der meine Welt ergreifen und herumwirbeln wird, bis sie ...

"Unser Anfang war großartig, daran muss nichts geändert werden. Du stehst neben deinem hellblauen Wagen, unrasiert und ungekämmt, der junge Mann, der meine Welt ergreifen und herumwirbeln wird, bis sie aus dem Lot gerät."

Von Clare Empson habe ich bereits "Eines Tages für immer" gelesen - meine Welt ist mit diesem Buch durcheinandergeraten. Vielleicht habe ich deshalb so lange gezögert, nun auch "Zweimal im Leben" zu lesen, aber recht hatte ich trotzdem. Chaos in meinem Innern.

Beide Bücher weisen große Parallelen auf: Es gibt zwei verschiedene Zeitachsen, heute und damals, die sich unaufhörlich aufeinander zubewegen, bis sie mit einem großen Knall kollidieren und den Leser mit sich in den Abgrund reißen. Tragische Liebesgeschichten, so romantisch und herzergreifend, dass einem selber das Herz bricht. Und der Schreibstil, den ich bei noch keinem anderen Autor*in gefunden haben, so roh und voller Emotionen, dass man das Buch nur in einem Rutsch durchlesen kann. Ich glaube, es ist verständlich, dass ich gezögert habe, mit dem Lesen zu beginnen.

Bereits der Anfang hat nichts Gutes verhießen, doch Clare Empson schafft es, den Leser sanft im trügerischen Nebel zu lassen, dass man seine Angst fast vergisst und frohen Mutes dem Abgrund entgegengeht. Die Geschichte rund um Catherine und Lucian spielt für mich in den goldenen 20er Jahren, voller Prunk und Geld, mit den Freiheiten der Bessergestellten. Immer dabei die Freundesgruppe von Lucian, mehr seine Familie für ihn, vor allem Jack. Ihr werdet diesen Namen noch zu hassen lernen. Irgendwann der unerwartete Bruch mit Lucian, ausgelöst durch Catherine selber, und sie beginnt ein neues Leben ohne ihn. Es gibt hier und da Andeutungen, warum es dazu kam, doch die Auflösung, die dahintersteht und die man für ziemlich heftig hält, ist nichts im Vergleich zum Ende.

Ich möchte hier nicht spoilern, lediglich anmerken, dass ich mein Herz eh nicht gebraucht habe und es durch dieses Buch ruhig zerschmettert werden konnte. Gar kein Thema. Trügerische Hoffnung, eigentlich schon vorgewarnt durch "Eines Tages für immer", doch trotzdem optimistisch. Und dann wird einem einfach alles genommen. Drama und Leiden hören sich für dieses Buch fast noch zu sanft an.

Auch dieses Buch behandelt Themen wie Sucht, Missbrauch, Suizid, Tod etc., für die eine Triggerwarnung definitiv angebracht wäre. Wie ich schon schrieb, man ahnt nichts Böses, bevor es Knall auf Fall kommt. Einen winzigen Kritikpunkt gebe ich für den recht langen Einstieg, doch eigentlich sollte man dankbar für diesen sein, weil da alles noch gut war.

"Zweimal im Leben" hat mich, falls man es noch nicht rausgelesen hat, emotional wieder absolut zerstört und mich definitiv aller Hoffnung beraubt, von Clare Empson mal ein Buch mit Happy End zu lesen. Aber ich leide ja so gerne.... 4,5/5 Sterne gibt es von mir sowie eine große Leseempfehlung für alle, die mal wieder ihre gesamte Gefühlspalette erkunden möchten. Lesen auf eigene Gefahr.

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Veröffentlicht am 29.07.2023

Platte Lovestory.

Find me in the Storm
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"Die Zukunft liegt vor mir, liegt vor uns, und zum ersten Mal in meinem Leben scheint sie zu leuchten."

"Find me in the Storm" ist der dritte und letzte Band der "Leuchtturm"-Reihe und dreht sich rund ...

"Die Zukunft liegt vor mir, liegt vor uns, und zum ersten Mal in meinem Leben scheint sie zu leuchten."

"Find me in the Storm" ist der dritte und letzte Band der "Leuchtturm"-Reihe und dreht sich rund um Airin, die man bereits in den ersten Bänden kennen und lieben gelernt hat. Ein Buch zu ihr schien nur zu passen, jedoch ist dieses ihren Ansprüchen definitiv nicht gerecht geworden.

Die Irland-Beschreibungen waren wieder wunderschön und auch der Leuchtturm Matthew hatte wieder seinen besonderen Auftritt. Man trifft die Protagonisten Seanna und Liv aus den vorherigen Bänden wieder, erfährt leider nur wenig Neues zu ihren Geschichten, und fühlt sich in Castledunns wieder ganz wie zu Hause. Das hat mir sehr gefallen. Airins Leben mit ihrer Bewirtschaftung der Pension "Seawinds", verrückte Bekanntschaften mit ihren Gästen und dazu noch ihr persönliches Familiendrama waren im Buch irgendwie mehr der Boden, in die dann die Liebesgeschichte zu Josh eingepflanzt wurde, haben mich jedoch wesentlich mehr an das Buch gefesselt und die Handlung sehr greifbar gemacht.

Das große Aber jedoch - die oben genannte Liebesgeschichte. Warum nur musste die sein? Ich gönne Airin wirklich alles Glück der Welt, aber warum Josh? Das Liebesdrama um die beiden konnte ich absolut nicht nachvollziehen und war der schwächste Faden in der gesamten Reihe. Josh blieb für mich absolut platt, ich hatte beim Lesen keinerlei Bild von ihm vor Augen und kann wirklich nicht sagen, was Airin und alle anderen Fangirls in dem Dorf an Josh fanden. Ja, vielleicht sah er gut aus und versprühte Charme, aber das war es dann schon. Erneut eine absolut "tragische" Hintergrundstory, die sein Verhalten rechtfertigen soll, die für mich aber mehr nach an den Haaren herbeigezogen klang.

Da das Buch als Liebesroman klassifiziert ist und mir eben die Lovestory nicht zusagte, ist ein recht großes Manko an dem Buch. Es scheint gerade so, als sei Kira Mohn das Schießpulver für feinfühlige und vielschichtige Kerle ausgegangen und Josh wurde dann nur noch dahingeklatscht. Ohne Liebe, ohne Charaktereigenschaften.

"Find me in the Storm" war für mich definitiv der schwächste Band der Reihe. Ohne die Liebesgeschichte beziehungsweise mit einer besseren Liebesgeschichte oder einem nahbareren Josh hätte ich das Buch sehr genossen, aber so war es einfach nur platt und unglaubwürdig. Der Rest rund um Airin und Castledunns hat mir sehr gefallen, und da ich dem mehr Wert beimesse, bekommt dieser dritte und letzte Band noch 3/5 Sterne.

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