Profilbild von tines_bookworld

tines_bookworld

Lesejury Star
offline

tines_bookworld ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tines_bookworld über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2022

Wenn weniger eben doch mehr wäre...

Midnight Chronicles - Seelenband
1

"Gott, wie ich das hasste. Die Schmerzen. Mein Bein. Mich - das Hindernis."

Dieses Buch und ich haben definitiv nicht zusammengefunden. Die gesamte Reihe war für mich bisher nicht der riesen Catcher, ...

"Gott, wie ich das hasste. Die Schmerzen. Mein Bein. Mich - das Hindernis."

Dieses Buch und ich haben definitiv nicht zusammengefunden. Die gesamte Reihe war für mich bisher nicht der riesen Catcher, weil 6 Bände für diese Handlungen einfach zu viel sind, aber trotzdem hat mich jeder Band doch wieder den nächsten kaufen lassen. Bis auf dieser.

Die richtige Storyline beginnt bei "Seelenband" erst ab ca. Seite 200. Davor? Der kurze Hintergrund zu Ellas und Waynes Beziehung, in dem sie nur rumgemacht haben, und warum sie jetzt nicht mehr zusammen sein können. Die übliche Leier. Der Grund dafür war auch so flach und an den Haaren herbeigezogen, dass ich da bereits bereit war, das Buch zur Seite zu legen. Rückblickend konnte die (kaum vorhandene) Handlung von da an auch nicht besser werden, weil bereits die Basis so lächerlich war.

Apropos Handlung: Abgesehen von vielen Wiederholungen und zeitgleichen Szenen der anderen Bände, nur jetzt aus einer neuen Perspektive und somit für mich recht langweilig, gab es in diesem Buch lediglich zwei neue Fortschritte zur Geschichte. Wer jetzt denkt, dass diese vielleicht wenigstens den Großteil des Buches ausgemacht haben, den muss ich leider enttäuschen. So schnell abgehandelte Szenen lese ich selten, Spannung kam kaum welche auf. Der finale Bosskampf? Kaum erwähnenswert. Welcher Boss?

Stattdessen liegt der Fokus vielmehr auf Ella und Wayne und ihrer Beziehung, deren Chemie bei mir jedoch absolut nicht ankam. Ja, sie hatten auch ihre süßen Momente und konnten zur jeweiligen Charakterentwicklung beitragen, was den Rest aber nicht aufwiegen konnte. Vielleicht bin ich auch einfach kein Fan vom Trope "One-Night-Stand to Lovers", doch dieser war einfach so dahingeklatscht und platt, dass mir die Worte fehlen.

Die Reihe "Midnight Chronicles" hatte für mich zu Beginn viel Potenzial, was durch diese unglaublichen Längen einfach verschenkt wurde. Statt auf Story war man hier eher auf das Geld der Leser aus. Ich werde die Reihe hier abbrechen, da ich nicht das Gefühl habe, dass die letzten zwei Bände den Kurs ändern werden. Manchmal ist weniger eben doch mehr.

"Seelenband" erhält von mir 2/5 Sterne und bringt den Gesamtdurchschnitt der ersten vier Bände somit auf 3/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2022

Wer spielt ein falsches Spiel?

Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Gewinner des Lovelybooks-Leserpreises 2021)
0

"Glück ist... jemanden zu haben, der an dich glaubt, auch wenn du es nicht tust."

Offen gesagt, hatte ich mir von diesem Buch mehr erhofft. Mehr Intrigen, mehr Spannung, mehr Plottwists. Die "ach so große" ...

"Glück ist... jemanden zu haben, der an dich glaubt, auch wenn du es nicht tust."

Offen gesagt, hatte ich mir von diesem Buch mehr erhofft. Mehr Intrigen, mehr Spannung, mehr Plottwists. Die "ach so große" Wendung am Ende, von der ich schon so viel gehört hatte und durch den man Band 2 direkt griffbereit haben solle, hat mich leider gar nicht schockiert. Aber erst einmal zurück zum Anfang.

Bereits mit den Charakteren konnte ich nicht viel anfangen. Die Protagonisten Cara, Tyler und Josh sind mir bis zum Ende zu blass geblieben, ich hätte mir mehr Hintergrund zu ihnen gewünscht. Und dann das Liebesdreieck, absolut unnötig. Weder Flammen noch Funken der Gefühle konnte ich spüren, das Ganze hat etwas zu aufgesetzt gewirkt. Genau wie Caras Dramaeinlagen, bei jeder Diskussion direkt wegzurennen. Hannah kann ihr etwas nicht erzählen? Cara rennt weg. Sie kann Hannah etwas nicht erzählen und Hannah ist enttäuscht? Cara rennt weg. Auch bei den "Konfrontationen" mit Josh und Tyler bleibt sie nie vor Ort, um die Sache zu klären, sondern läuft wie ein kleines Kind davon. Ich konnte Caras Emotionen einfach nicht nachvollziehen, ihre Enttäuschung blieb mir fremd. Für mich überdramatisiert sie das Ganze und fühlt sich in ihrer Opferrolle etwas zu wohl.

Auch spannungstechnisch hat mich das Buch kaum erreicht. Es gab so viele vielversprechende Szenen, deren Potenzial aber nie ausgeschöpft wurde. Warum gibt es denn die Matching Night? Warum ist die Zusammenarbeit zwischen Ravens und Lions so wichtig? Ich hoffe sehr, dass der zweite Band die offenen Fragen klärt und ein bisschen mehr bieten kann. Das Ende von Band 1 hat mich nämlich wirklich enttäuscht. Statt einer schockierenden Wendung bekam ich Entdeckungen geboten, die sich entweder das ganze Buch bereits angedeutet hatten oder bei denen ich mich frage, warum der Aufschrei hier jetzt so groß ist.

Warum ich dem Buch trotzdem 3/5 Sterne gebe, ist folgender: Die Grundidee ist fesselnd. Das Verschwinden rund um Beverly, Ungereimtheiten, die sich auftun, eingebunden in mystische Aufnahmebedingungen in exklusiven Studentenverbindungen - genau mein Ding. Dadurch musste ich das Buch trotz mangelnder Spannung immer weiter lesen, denn es könnte ja noch etwas Großes kommen, was die Längen wettmachen würde. Trotz Charakterschwächen habe ich die Personen doch liebgewonnen und drücke für eine bestimmte Beziehung fest die Daumen. Und trotz des enttäuschenden Endes werde ich Band 2 noch lesen, um die Rätsel (hoffentlich) zu lösen.

"Matching Night - Küsst du den Feind?" hat mich jetzt nicht umgehauen und war eher ein Buch für zwischendurch. Wer sich aber vielleicht besser in Cara hineinversetzen kann, den werden auch die Wendungen mehr mitnehmen. Lasst euch also nicht vom Lesen abhalten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2022

Wenn eine Suche zu so viel mehr wird.

Dunbridge Academy - Anywhere
0

"Mit Henry zusammenstoßen, in Henry verlieben, mit Henry lachen, weinen, fallen, finden, wachsen und mehr fühlen, als ich jemals zuvor gefühlt habe."

Dieses Buch war im Voraus wirklich sehr gehyped, und ...

"Mit Henry zusammenstoßen, in Henry verlieben, mit Henry lachen, weinen, fallen, finden, wachsen und mehr fühlen, als ich jemals zuvor gefühlt habe."

Dieses Buch war im Voraus wirklich sehr gehyped, und da ich auch noch kein anderes Buch von Sarah Sprinz gelesen habe, wollte ich mal schauen, ob es denn die Aufregung auch wert war.

Das Setting an der Dunbridge Academy hat mir wirklich gefallen. Ich habe bis auf die "Harry Potter"-Reihe noch kein Buch gelesen, dessen Handlungsschwerpunkt auf einem Internat als Ort liegt, und habe hier sofort wieder Sehnsucht empfunden. Alte Gemäuer, versteckte Gänge, weitläufige Wälder - Wohlfühlalarm! Ich habe mich hier gleichermaßen mit Emma verliebt, deren Gefühle sehr gut beschrieben wurden, ohne die Handlung allzu lange zum Stillstand zu bringen. Gleiches gilt in Bezug auf Henry. Die Beziehung zwischen den beiden hatte definitiv einige Hindernisse zu bewältigen ("Ich bin vergeben"-Trope), aber gerade dadurch hat man bemerkt, wie stark die Gefühle füreinander waren. Allerdings gab es dadurch teilweise solche Missverständnisse, die für mich fast an Logikfehlern bzw. unnötigem Drama grenzen - und die Art, wie fast realitätsfern diese glattgebügelt wurden, spricht für mich stark für das Genre "Young Adult" (ja, trotz der teils längeren S*x-Szenen!).

Das Buch beinhaltet weiterhin spannende Nebencharaktere, die alle ihre eigene Geschichte haben (und die zum Glück auch in den nächsten Bänden erzählt wird) und die Story wirklich rund machen. Hinzu kommen Themen wie Selbstfindung, Neuanfang, Unsicherheit, Trauer, Verlust, Aufopferung, Mut, Liebe und Abenteuer, wodurch ich denke, dass das Buch besonders jüngeren Lesern viel mit auf den Weg geben kann.

Abstriche gibt es jedoch für die Längen. Die Handlung lässt sich auf zwei Themenkomplexe runterbrechen: Emmas Suche nach ihrem Vater und ihre Beziehung zu Henry. Dafür hätte man bestimmt 100-200 Seiten einsparen können, denn so wirklich Fahrt aufgenommen hat die Story erst auf Seite 200. Teilweise kamen Nebenhandlungen vor, die im Nachhinein betrachtet völlig überflüssig waren, da sie nichts zur Charakterentwicklung oder dem roten Faden beitragen konnten - stattdessen hätte ich gerne noch mehr von der Dunbridge Academy an sich gelesen. Durch den beiliegenden Geländeplan (1. Auflage) hatte ich mir mehr Details der Orte erhofft, mehr Raum, keine bloße Erwähnung am Rande. Vermutlich waren meine Erwartungen durch Hogwarts einfach zu hoch.

Nichtsdestotrotz ist "Dunbridge Academy" definitiv ein toller Auftakt und Wohlfühlbuch in einem. Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen und habe das Setting wirklich genossen. Für mich war es den Hype trotzdem nicht wert - es konnte mich emotional genauso mitnehmen wie ungehypte Bücher. Ich vergebe 4,5/5 Sterne und freue mich auf den 2. Teil!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.03.2022

Was habe ich hier bitte gerade gelesen?

Eisfuchs
0

"Mitgefühl ist für die, die es sich leisten können. Mitgefühl ist etwas für Privilegierte. Mitgefühl ist nichts für die Natur."

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich hier gerade gelesen habe und wie ...

"Mitgefühl ist für die, die es sich leisten können. Mitgefühl ist etwas für Privilegierte. Mitgefühl ist nichts für die Natur."

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich hier gerade gelesen habe und wie ich es beschreiben, geschweige denn rezensieren soll.... Das Buch hat ein einziges Fragezeichen bei mir hinterlassen. Zugegeben, es war von Anfang an nicht mein Genre, aber ich hatte es in einem Buchpaket mit dazugewonnen und wollte mal etwas Neues ausprobieren. Dementsprechend bin ich wirklich offen an die Geschichte rangegangen und wollte mich überraschen lassen. Ich wurde auch überrascht, nur wie, weiß ich bisher nicht genau...

Obwohl das Buch nur 200 Seiten hat, habe ich nicht einmal diese geschafft. Ab der Hälfte habe ich es nur noch überflogen, denn meine Verwirrung konnte größer nicht sein. Irgendwie gibt es durchaus eine zusammenhängende Story, aber diese wird mit random Gedichten, Übersetzungstabellen, Bildern und plötzlichen Sprüngen zwischen Zukunft und Gegenwart so zerteilt, dass ich den Überblick verloren habe. Nicht einmal erwähnte Einschübe haben sich mir erschlossen, so abstrakt und konfus waren diese. Zu Beginn konnte ich noch zwischen Mythos und Realität unterscheiden, habe aber schon da den Mehrwert bzw. die Weisheit nicht verstanden. Leider wird das Ganze nicht besser, und besonders zum Ende hin war es mir völlig schleierhaft, ob die namenlose Protagonistin jetzt hart auf Drogen, bereits tot oder bereit für die Klapse ist. Was war das bitte???

Dazu kommen verdrehte Sexszenen mit irgendwelchen Tiergestalten, schwängernde Polarlichter und schemenhafte Randfiguren, die wohl eine Lektion darstellen sollten, an mir aber komplett vorbeigegangen sind.

Erwähnenswert ist auch noch die Abgebrühtheit, mit der Kindesmissbrauch und -vergewaltigungen erzählt werden. Eine Triggerwarnung wäre angemessen gewesen, denn so musste ich wirklich kurz an mich halten und das Buch beiseite legen. Ja, die Autorin prangert genau diese "Normalität" an und widmet das Buch quasi den Mädchen, deren Geschichte totgeschwiegen wurde und die daran zerbrochen sind. Aber wenigstens eine Warnung kann doch nicht zu viel verlangt sein...

Ich kann "Eisfuchs" nur 1/5 Sterne geben, denn es war, ehrlich gesagt, reine Zeitverschwendung. Andere mögen gerne versuchen, die spirituellen und mythischen Erfahrungen bzw. Lehren in diesem Buch zu finden, die da vielleicht/bestimmt versteckt sind, aber mir war das einfach zu abgedreht, konfus und abstrakt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.02.2022

Welcher Wahrheit glaubst du?

Verity
0

"Manche Familien haben das große Glück, in ihrem Leben nie auch nur eine einzige Tragödie erleben zu müssen. Und dann gibt es welche, bei denen die Tragödien Schlange zu stehen scheinen. Was schiefgehen ...

"Manche Familien haben das große Glück, in ihrem Leben nie auch nur eine einzige Tragödie erleben zu müssen. Und dann gibt es welche, bei denen die Tragödien Schlange zu stehen scheinen. Was schiefgehen kann, geht schief. Und zuletzt kommt alles nochmal schlimmer."

Wow, was für ein Buch! Meine Gänsehaut und das Buch in 3 Stunden zu beenden, sollten für sich sprechen... Nach "Layla" wusste ich ja bereits, dass CoHo auch Thriller schreiben kann, aber das hier war noch einmal deutlich gruseliger. Stellenweise auch absolut brutal und psycho - eine Triggerwarnung wäre hier definitiv angebracht!

Die Handlung schritt rasant voran, immer wieder wurden neue Ungereimtheiten aufgeworfen und weitere Gruselfaktoren enthüllt. Ganz zu schweigen von Veritys Manuskript, welches ich am liebsten vergessen würde. Der ansteigende Spannungsbogen gipfelt dann schließlich im großen Showdown und es gibt ein Happy End - oder auch nicht? Denn es sind noch 20 Seiten übrig!! Mit dem Plottwist, der sich da ereignet und mich alles Gelesene in Frage stellen lassen hat, hätte ich niemals gerechnet! Zwei Versionen tun sich auf, doch welcher soll man glauben?! Es war, ehrlich gesagt, doch sehr frustrierend, einfach so mit diesem Ende stehen gelassen zu werden, ohne Hinweise auf die Wahrheit, dass ich daran fast etwas Kritik übe.

Diese bezieht sich auch auf kleinere Logikfehler und ungenutzte Gespräche, die für weitere Enthüllungen gesorgt hätten. Ich weiß, dass genau das wohl absichtlich weggelassen wurde, um genannte Spannungsmomente zu kreieren, aber es war mir doch etwas zu glattgebügelt. Ein bisschen mehr Neugier der Charaktere hätte nicht geschadet. Apropos Charaktere: Diese waren mir ebenso etwas blass, ich konnte mich schlecht mit ihnen identifizieren. Wenn ich jedoch so drüber nachdenke, ist das auch besser so o.o

Genannte Kritikpünktchen sind wirklich nur Pünktchen, an denen ich mich im Nachhinein etwas gestört habe. Während des Lesens habe ich sie kaum wahrgenommen, so sehr war ich vom Buch gefesselt! Hier muss man mal wieder den Hut vor Colleen Hoover ziehen, denn diese dunkle Atmosphäre zu kreieren, von einer Autorin, die eher für ihre romantischen Liebesromane bekannt ist, ist ihr wieder einmal spektakulär gelungen! Wer sich mal ein paar Stunden richtig gruseln und schocken lassen will, ist bei "Verity" genau richtig! Ich vergebe 4,5/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere