Profilbild von tines_bookworld

tines_bookworld

Lesejury Star
offline

tines_bookworld ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tines_bookworld über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2022

Die einzig wahre Liebe.

Eine Handvoll Worte
0

"Du sollst wissen, dass du mein Herz in deinen Händen hälst."

Die Verfilmung dieses Buches habe ich mehr aus Zufall damals bei Erscheinung gesehen und im Nachhinein erst bemerkt, dass ich die Romanvorlage ...

"Du sollst wissen, dass du mein Herz in deinen Händen hälst."

Die Verfilmung dieses Buches habe ich mehr aus Zufall damals bei Erscheinung gesehen und im Nachhinein erst bemerkt, dass ich die Romanvorlage auf meinem SuB habe - Zufall oder Schicksal? Den Film habe ich inzwischen einige Male geguckt und muss immer noch jedes Mal weinen. Ich habe selten so eine emotional berührende Story erfahren dürfen! So war ich auch ganz froh, das Buch erst danach gelesen zu haben, denn die Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit plus die Perspektivwechsel zwischen Ellie und Jennifer können doch sehr zur Verwirrung führen.

Dadurch, dass ich die Geschichte schon kannte, war die Verwirrung immerhin nichtexistend und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Liebe zwischen Anthony und Jennifer ist so greifbar, so emotional und berührend, dass sich mein Herz immer noch zusammenzieht. All diese Jahre! All diese Hürden, die sie überwinden mussten! Das Happy-End macht das immerhin etwas wett, aber traurig ist die Geschichte allemal (auch wenn nicht ganz so schlimm wie bei "Ein ganzes halbes Jahr").

Jennifers Sichtweise nimmt im Buch mehr Raum ein als im Film, was ich aber wirklich gut fand - denn seien wir mal ehrlich, Ellie war mehr eine Nebencharakterin, bei deren Story man es nicht erwarten konnte, endlich wieder zu Jennifers zurückzukehren. Auch gab es einige Handlungsänderungen vom Buch zum Film, die die Grundstory aber keineswegs beeinträchtigt haben. Müsste ich mich zwischen Film und Buch entscheiden, gehe ich trotz des sehr guten Buches zum Film. Der hat mich wirklich umgehauen. Und die Tatsache, dass ich bei 3x Film schauen weinen musste und beim Buch nicht, spricht wohl Bände.

Das Buch wartet jedoch mit Details auf, die zum Verstehen der Story und der Zeit damals viel beitragen. Wie das Konzept der Ehe in den 1960er Jahren verstanden wurde, die Stellung der Frau, der "Reichen", Umgang mit Affären. Wie wichtig der Stand in der Gesellschaft war. Und die vielen kleinen Feinheiten, warum genau Anthony und Jennifer erst so spät ihr Happy End bekommen haben. Gepaart ist das ganze mit so viel Gefühl, reinen Wahrheiten vom Herzen und einer Liebe, die Jahrzehnte überdauert.

"Eine Handvoll Worte" bekommt von mir 4,5/5 Sterne. Und wenn ihr dazu die Möglichkeit habt, auch den Film zu sehen, tut das unbedingt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2022

Eine zweite Chance für die Ehe

Landline
0

"Nobody's lifes just fit together. Fitting together is something you work at. It's something you make happen - because you love each other."

Dieses Buch lag sehr lange auf meinem SuB, und die vielen nicht ...

"Nobody's lifes just fit together. Fitting together is something you work at. It's something you make happen - because you love each other."

Dieses Buch lag sehr lange auf meinem SuB, und die vielen nicht ganz so positiven Rezensionen haben mich immer wieder vom Lesen abgehalten. Nachträglich kann ich das absolut nicht nachvollziehen, denn mich konnte "Landline" wirklich überzeugen!

Ich gebe zu, die Handlung ist wirklich kurz und simpel gehalten, aber dadurch konnte der Fokus viel besser auf Georgies und Neals Beziehung gelegt werden. Ganz abgesehen davon, dass ich den Beschreibungen zu Georgies Job und den vielen Sitcom und Möchtegern-Witzen nicht ganz so viel abgewinnen konnte. Sämtliche Referenzen kannte ich nicht, wodurch mich der Humor nicht erreichen konnte. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den ich habe.

"Landline" spezialisiert sich auf Beziehungen, die schon lange währen und in denen sich die Partner, in diesem Fall Georgie und ihr Ehemann Neal, durch den Alltag, den Job, die Kinder, aus den Augen verloren haben. Klar, man ist immer noch in einer Beziehung, sogar verheiratet, aber irgendwie lebt man doch mehr nebeneinander und sieht den anderen als selbstverständlich an. Ich konnte das absolut nachvollziehen. Umso gefühlvoller fand ich Georgies Rückblicke auf die Anfangszeit, als sie und Neal sich kennengelernt und verliebt haben und wie sich das Ganze von da an entwickelt hat. Wo sie heute stehen. Ihre Liebe zu ihrem Ehemann war dadurch so greifbar, dass ich mich direkt auch (nochmal) in Neal verliebt habe.

Beziehungen sind konstante Arbeit. Die Liebe verändert sich. Wenn dann noch der Alltag dazwischengrätscht, muss man nur aufpassen, dass dieser nicht die Liebe bestimmt, sondern die Liebe den Alltag dominiert. Und genau diese Message vermittelt das Buch unglaublich emotional, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.

"Landline" bietet nun keine besonders komplexe Handlung, kann aber dafür emotionale Tiefe an den Tag legen. Es gibt einem viel zum Nachdenken über seine eigene Beziehung und betrachtet eingefahrene Verhaltensweisen in einem neuen Blickwinkel. Von mir gibt es 4,5/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2022

Wenn eine Suche zu so viel mehr wird.

Dunbridge Academy - Anywhere
0

"Mit Henry zusammenstoßen, in Henry verlieben, mit Henry lachen, weinen, fallen, finden, wachsen und mehr fühlen, als ich jemals zuvor gefühlt habe."

Dieses Buch war im Voraus wirklich sehr gehyped, und ...

"Mit Henry zusammenstoßen, in Henry verlieben, mit Henry lachen, weinen, fallen, finden, wachsen und mehr fühlen, als ich jemals zuvor gefühlt habe."

Dieses Buch war im Voraus wirklich sehr gehyped, und da ich auch noch kein anderes Buch von Sarah Sprinz gelesen habe, wollte ich mal schauen, ob es denn die Aufregung auch wert war.

Das Setting an der Dunbridge Academy hat mir wirklich gefallen. Ich habe bis auf die "Harry Potter"-Reihe noch kein Buch gelesen, dessen Handlungsschwerpunkt auf einem Internat als Ort liegt, und habe hier sofort wieder Sehnsucht empfunden. Alte Gemäuer, versteckte Gänge, weitläufige Wälder - Wohlfühlalarm! Ich habe mich hier gleichermaßen mit Emma verliebt, deren Gefühle sehr gut beschrieben wurden, ohne die Handlung allzu lange zum Stillstand zu bringen. Gleiches gilt in Bezug auf Henry. Die Beziehung zwischen den beiden hatte definitiv einige Hindernisse zu bewältigen ("Ich bin vergeben"-Trope), aber gerade dadurch hat man bemerkt, wie stark die Gefühle füreinander waren. Allerdings gab es dadurch teilweise solche Missverständnisse, die für mich fast an Logikfehlern bzw. unnötigem Drama grenzen - und die Art, wie fast realitätsfern diese glattgebügelt wurden, spricht für mich stark für das Genre "Young Adult" (ja, trotz der teils längeren S*x-Szenen!).

Das Buch beinhaltet weiterhin spannende Nebencharaktere, die alle ihre eigene Geschichte haben (und die zum Glück auch in den nächsten Bänden erzählt wird) und die Story wirklich rund machen. Hinzu kommen Themen wie Selbstfindung, Neuanfang, Unsicherheit, Trauer, Verlust, Aufopferung, Mut, Liebe und Abenteuer, wodurch ich denke, dass das Buch besonders jüngeren Lesern viel mit auf den Weg geben kann.

Abstriche gibt es jedoch für die Längen. Die Handlung lässt sich auf zwei Themenkomplexe runterbrechen: Emmas Suche nach ihrem Vater und ihre Beziehung zu Henry. Dafür hätte man bestimmt 100-200 Seiten einsparen können, denn so wirklich Fahrt aufgenommen hat die Story erst auf Seite 200. Teilweise kamen Nebenhandlungen vor, die im Nachhinein betrachtet völlig überflüssig waren, da sie nichts zur Charakterentwicklung oder dem roten Faden beitragen konnten - stattdessen hätte ich gerne noch mehr von der Dunbridge Academy an sich gelesen. Durch den beiliegenden Geländeplan (1. Auflage) hatte ich mir mehr Details der Orte erhofft, mehr Raum, keine bloße Erwähnung am Rande. Vermutlich waren meine Erwartungen durch Hogwarts einfach zu hoch.

Nichtsdestotrotz ist "Dunbridge Academy" definitiv ein toller Auftakt und Wohlfühlbuch in einem. Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen und habe das Setting wirklich genossen. Für mich war es den Hype trotzdem nicht wert - es konnte mich emotional genauso mitnehmen wie ungehypte Bücher. Ich vergebe 4,5/5 Sterne und freue mich auf den 2. Teil!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.02.2022

Welcher Wahrheit glaubst du?

Verity
0

"Manche Familien haben das große Glück, in ihrem Leben nie auch nur eine einzige Tragödie erleben zu müssen. Und dann gibt es welche, bei denen die Tragödien Schlange zu stehen scheinen. Was schiefgehen ...

"Manche Familien haben das große Glück, in ihrem Leben nie auch nur eine einzige Tragödie erleben zu müssen. Und dann gibt es welche, bei denen die Tragödien Schlange zu stehen scheinen. Was schiefgehen kann, geht schief. Und zuletzt kommt alles nochmal schlimmer."

Wow, was für ein Buch! Meine Gänsehaut und das Buch in 3 Stunden zu beenden, sollten für sich sprechen... Nach "Layla" wusste ich ja bereits, dass CoHo auch Thriller schreiben kann, aber das hier war noch einmal deutlich gruseliger. Stellenweise auch absolut brutal und psycho - eine Triggerwarnung wäre hier definitiv angebracht!

Die Handlung schritt rasant voran, immer wieder wurden neue Ungereimtheiten aufgeworfen und weitere Gruselfaktoren enthüllt. Ganz zu schweigen von Veritys Manuskript, welches ich am liebsten vergessen würde. Der ansteigende Spannungsbogen gipfelt dann schließlich im großen Showdown und es gibt ein Happy End - oder auch nicht? Denn es sind noch 20 Seiten übrig!! Mit dem Plottwist, der sich da ereignet und mich alles Gelesene in Frage stellen lassen hat, hätte ich niemals gerechnet! Zwei Versionen tun sich auf, doch welcher soll man glauben?! Es war, ehrlich gesagt, doch sehr frustrierend, einfach so mit diesem Ende stehen gelassen zu werden, ohne Hinweise auf die Wahrheit, dass ich daran fast etwas Kritik übe.

Diese bezieht sich auch auf kleinere Logikfehler und ungenutzte Gespräche, die für weitere Enthüllungen gesorgt hätten. Ich weiß, dass genau das wohl absichtlich weggelassen wurde, um genannte Spannungsmomente zu kreieren, aber es war mir doch etwas zu glattgebügelt. Ein bisschen mehr Neugier der Charaktere hätte nicht geschadet. Apropos Charaktere: Diese waren mir ebenso etwas blass, ich konnte mich schlecht mit ihnen identifizieren. Wenn ich jedoch so drüber nachdenke, ist das auch besser so o.o

Genannte Kritikpünktchen sind wirklich nur Pünktchen, an denen ich mich im Nachhinein etwas gestört habe. Während des Lesens habe ich sie kaum wahrgenommen, so sehr war ich vom Buch gefesselt! Hier muss man mal wieder den Hut vor Colleen Hoover ziehen, denn diese dunkle Atmosphäre zu kreieren, von einer Autorin, die eher für ihre romantischen Liebesromane bekannt ist, ist ihr wieder einmal spektakulär gelungen! Wer sich mal ein paar Stunden richtig gruseln und schocken lassen will, ist bei "Verity" genau richtig! Ich vergebe 4,5/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2022

Liebe, Politik und Skandale.

Royal Blue
0

"Geschichte, hm? Ich wette, wir könnten welche schreiben."

Der Hype, der dieses Buch umgibt, kommt wohl dem um "Das Lied des Achill" gleich - und da ich jenes geliebt habe, musste ich mich natürlich auch ...

"Geschichte, hm? Ich wette, wir könnten welche schreiben."

Der Hype, der dieses Buch umgibt, kommt wohl dem um "Das Lied des Achill" gleich - und da ich jenes geliebt habe, musste ich mich natürlich auch an "Royal Blue" wagen. Und ich wurde nicht enttäuscht!

Die Handlung an sich kommt enemy to lovers gleich, aber ist unterschwellig doch eher lovers to lovers ^^ Henry als Prinz von Großbrittanien und Alex als Sohn der US-Präsidentin zusammenzubringen, ist eine unglaublich originelle Idee, von der ich so noch nichts gelesen habe. Politik, Macht, Skandale und Geheimnisse spielen demzufolge eine große Rolle. Für meinen Geschmack war es etwas zu viel Politik, damit habe ich nicht gerechnet. Da ich mir auch nichts aus dem Thema mache, hätte ich mir etwas mehr Liebesgeschichte/Handlung stattdessen gewünscht.

Diese kam aber trotzdem keineswegs zu kurz! Die Annäherung zwischen Henry und Alex, die vorgeschobene Feindseligkeit, die eigentlich langjährige Liebe war - hach, mein Herz! Wie die beiden auch dazu gestanden haben, kein künstliches Drama, kein ewiges Hin und Her, nur die beiden und ihre Liebe zueinander. Das war sehr erfrischend, dass die Charaktere mal wussten, was sie wollten.

Auch die Nebencharaktere hatten alle ihre eigene Geschichte und haben die Story so aktiv unterstützt, dass man zu ihnen allen glatt jeweils ein eigenes Buch schreiben könnte Wink mit dem Zaunpfahl Richtung Autorin. Natürlich hat auch Homophobie eine Rolle gespielt, war aber kein Hauptpart der Handlung. Akzeptanz und Unterstützung standen eher hoch im Kurs, was ich als sehr motivierend empfand. Homophobie darf nicht der Raum gegeben werden, den es will.

Neben den tollen Charakteren, den vielen Emotionen und der spannungsgeladenen Handlung ist es auch einfach die Atmosphäre des Buches, die es zu etwas wirklich Lesenswertem macht. Wohlfühlmomente an einem Sommerabend am See, PowerPoints als Zeichen der Mutter zur Unterstützung ihres Sohnes, verschiedene Spektren der LGBTQ-Community ohne viel Gewusel und bedingungslose Liebe.

"Royal Blue" bekommt von mir 4,5/5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere