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Veröffentlicht am 10.03.2024

Düsteres Katz-und-Maus-Spiel.

Too Late
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"Die falsche Liebe zieht einen runter wie ein schwerer Anker. Die richtige schenkt einem Flügel."

Dass Colleen Hoover auch düstere Liebesromane schreiben kann, war mir ja schon bei "Verity" und "Layla" ...

"Die falsche Liebe zieht einen runter wie ein schwerer Anker. Die richtige schenkt einem Flügel."

Dass Colleen Hoover auch düstere Liebesromane schreiben kann, war mir ja schon bei "Verity" und "Layla" klar. "Too Late" tut der Sache hier keinen Abbruch, ist düster, geheimnisvoll, spannend und mit einer dicken Triggerwarnung zu lesen!

Die finanzielle und anfangs auch emotionale Abhängigkeit von Sloan zu Asa war richtig gut beschrieben. Ich selber habe mich bei jeder Seite ausgespäht und kontrolliert gefühlt, konnte mich aber auch nicht loseisen. Als dann Carter mit ins Spiel kommt, wird es erst richtig schwierig! Mit Carter und Sloan weiß ich übrigens auch nicht so richtig, ob der Anfang der Beziehung (oder die Beziehung an sich) so gesund ist. Es war ja quasi Liebe auf den ersten Blick und es ist fraglich, inwiefern da der Saviour-Komplex von Carter und die Victim-Mentalität von Sloan reingespielt hat. Nichtsdestotrotz war die Liebesgeschichte zwischen beiden sehr romantisch zu lesen, besonders im Bezug, wie Asa mit Sloan umgegangen ist.

Die Perspektivwechsel zwischen allen drei Personen fand ich unglaublich spannend. Besonders Asas Sicht der Dinge zeigt auf, dass er wirklich psychisch krank und dabei trotzdem perfide intelligend ist. Dass er wirklich durch und durch davon überzeugt ist, dass Sloan ihn liebt und beide für immer zusammengehören.

Dadurch hat das Ende den Nervenkitzel auch echt hochgehalten. In mehreren Epilogen wurde die Messlatte immer höher gesetzt, man dachte, nun ist es aber wirklich vorbei, und dann kam noch ne Schippe drauf. Diese Wiederholungen und Länge fand ich dann aber doch etwas too much, es hat sich zu weit herausgezogen und den Anschein erweckt, als habe CoHo sich nicht für ein Ende entscheiden können. Das, was es letztendlich geworden ist, hat mich nicht wirklich zufrieden stellen können und auch der eine bestimmte Trope, der am Ende noch aufgepoppt ist, hätte nicht sein müssen, nur um die Dramatik zu verdeutlichen.

"Too Late" ist ein spannender, düsterer Liebesroman mit kleineren Mankos und bekommt von mir 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Wenn die Fantasie schlimmer ist als die Realität.

Cryptos
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"Kerrybrook ist die kleinste meiner Welten und die, die am wenigsten Arbeit, dafür aber den meisten Spaß macht. Ich habe sie nach dem Vorbild irischer Dörfer modelliert: hügelig, mit viel Grün, geduckten ...

"Kerrybrook ist die kleinste meiner Welten und die, die am wenigsten Arbeit, dafür aber den meisten Spaß macht. Ich habe sie nach dem Vorbild irischer Dörfer modelliert: hügelig, mit viel Grün, geduckten Häuschen und einer Burgruine, die über der Landschaft thront."

Cryptos ist eine wirkliche gelungene Dystopie, in der die Menschen ihr Leben in virtuellen Welten verbringen, weil die Realität zu schlimm geworden ist. Es gibt hier super viele Welten, die komplett unterschiedlich sind und von Poznanski so detailliert und fantasievoll beschrieben werden, dass das Kopfkino von ganz automatisch läuft.

Im Verlauf der Handlung tauchen mehr und mehr Ungereimtheiten und Rätsel auf, die bereits relativ weit zu Beginn des Buches ihren Anfang nehmen und man als Leser dadurch direkt in die Problematik hineingeworden wird. Die Spannung zieht sich auch durch das gesamte Buch, wobei ich sagen muss, dass ich vom Höhepunkt dann doch etwas mehr erwartet habe.

Was ich an Poznanskis Büchern ebenso mag, sind die subtilen Liebesgeschichten. Ja, die Protagonistin Jana geht hier eine Beziehung ein, was aber ungefähr so relevant ist wie der Satz "Heute regnete es". Es passiert einfach ohne viel Tamtam und gehört dazu. Dadurch wird der Fokus der Geschichte nicht von der Handlung weggelenkt, sondern gibt einfach nur den Charakteren ihr persönliches Happy End. Das gefällt mir jedes Mal!

Cryptos bekommt von mir 4/5 Sterne und eine tolle Empfehlung im Bereich der Dystopien, kombiniert mit Gamingwelten und Technik.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Lass. Es. Brennen.

Iron Flame – Flammengeküsst
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"Du musst dich retten", fordert Tairn. "Ich habe dich nicht als meine nächste Reiterin erwählt, sondern als meine letzte, und wenn du fällst, werde ich dir folgen."

Das Gute, wenn man in Reihen später ...

"Du musst dich retten", fordert Tairn. "Ich habe dich nicht als meine nächste Reiterin erwählt, sondern als meine letzte, und wenn du fällst, werde ich dir folgen."

Das Gute, wenn man in Reihen später einsteigt? Man kann direkt mit Band 2 fortsetzen.

Ich hatte ja schon gehört, dass sich der erste Teil von "Iron Flame" sehr ziehen soll, aber dass es so lang wäre, hätte ich nicht gedacht. Genauer gesagt hätte man die ersten 600 Seiten sehr stark einkürzen können, denn mir ist nur das Ende im Gedächtnis geblieben. Aber was davor passiert ist, könnte ich an einer Hand abzählen. Jedoch wurde schon viel gesagt, dass dieser Band eher ein Aufbau- oder Einführungsband ist, um entsprechend auf den dritten vorzubereiten, und ich hoffe sehr, dass diese Theorie stimmt! Es ist nicht so, dass "Iron Flame" langweilig gewesen wäre, es war immer ncoh super spannend, aber ich konnte es nicht so gut in einem Rutsch weglesen wie Band 1 und brauchte wesentlich häufiger Pausen.

Was ein wenig bittersweet für mich war, war die Beziehung zwischen Violet und Xaden. Es sind kaum noch normale Gespräche zwischen den beiden möglich, weil Violet die ganze Zeit darauf pocht, dass Xaden ihr all seine Geheimnisse erzählt und der Meinung ist, die könne ihm sonst nicht vertrauen, aber Xaden zu Recht Geheimnisse zurückhält, um Violet nicht in Gefahr zu bringen. Diese Problematik wird wieder und wieder diskutiert und es tat mir schon weh, dass beide kaum ein normales Gespräch führen konnten.

Dazu muss allerdings auch gesagt werden, dass Xaden super hart dafür arbeitet, Violets Vertrauen wiederzugewinnen.

"Du wirst alles verlieren, wofür du gearbeitet hast." Meine Stimme bricht. "Wegen mir." "Dann habe ich alles, was ich brauche." Er beugt sich vor, sodass ich nur ihn sehe, nur ihn fühle. "Ich werde mit Freuden dabei zusehen, wie Aretia erneut niederbrennt, wenn das heißt, dass du lebst. (...) Das bekommst du, Violet - mich. Das Gute, das Böse, das Unverzeihbare. Alles. Ich bin dein. (...) Mein Herz schlägt nur so lange, wie deins schlägt, und wenn du stirbst, begegne ich Malek an deiner Seite."

Wo kann man sich bitte einen Xaden kaufen?!

Viele hatten in dem Band auch die vielen Smut-Szenen kritisiert, dass sich diese mit den Streitereien ablösen. Kann ich so nicht bestätigen, ich hatte eher das Gefühl, dass es wesentlich weniger waren als in Fourth Wing und ich war fast etwas enttäuscht.

"Mein Haus. Mein Stuhl. Meine Frau."

Und dann, das Ende. Der Kampf in Basgiath hat mir super gut gefallen, es war nicht nur eine bloße Abfolge von Kampftechniken, sondern auch Platz für Gefühle, Sorge, Freunde. Und der große Plottwist dann hat glaube die gesamte Leserschaft schockiert.

"Das kannst du nicht tun!", kreischt Sgaeyl. "Ich habe dich erwählt!" Aber Violet hat mich ebenfalls erwählt.

Ich bin also schon super gespannt auf Band 3 und werde mich wohl solange ich die dutzenden Fantheorien bezüglich der Veneni, Andarna, Violets zweiter Siegelkraft etc. stürzen in der Hoffnung, dass die Zeit dann schneller vergeht. Die Theorien beweisen zusätzlich, dass die Fantasywelt von Yarros zu recht ein gigantischer Epos ist, mit Intrigen, mit Plot Twists, dass Fantherorien überhaupt erst möglich sind.

"Iron Flame" bekommt von mir 4/5 Sterne. Würde man die Spannung auf die Seitenanzahl legen, wäre ich wohl bei nur 3 Sternen, aber die Gesamtmasse an Hochs und Tiefs hat mich doch wieder sehr überzeugt (wenn auch nicht so sehr wie "Fourth Wing").

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Veröffentlicht am 20.01.2024

Wenn Träume wahr werden.

New Chances
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"Es war ein Ja zu diesem Date. Zu ihm. Zu uns. Zu allem."

"New Chances" hat mich wesentlich mehr packen können als der Vorband. Sam wurde da schon als liebevoller, hart arbeitender Single-Dad eingeführt ...

"Es war ein Ja zu diesem Date. Zu ihm. Zu uns. Zu allem."

"New Chances" hat mich wesentlich mehr packen können als der Vorband. Sam wurde da schon als liebevoller, hart arbeitender Single-Dad eingeführt und hatte hier den Fokus auf seinem Leben, inklusive Tochter Maya, in das dann Leonie gestolpert kam. Irgendwie mochte ich die Wiederholung, dass Leonie auch wie Lena aus Deutschland kam, und ihre Leidenschaft fürs Craftbeer brauen fand ich super faszinierend! Dieses Interesse habe ich bisher in noch keinem anderen Buch gefunden.

Die Anziehung zwischen Leonie und Sam ist von der allerersten Begegnung da und wächst mit jedem Mal nur mehr an. Da beide erstmal das Gefühl haben, dass sich die Sache eh nicht lohnt, ist die Erwartung, Spannung und Anziehung nur umso stärker und hat mich als Leserin unglaublich gefesselt! Die Emotionen sind so einfühlsam und echt beschrieben, dass sie mir direkt ins Herz gingen. Auch die beiden Charaktere für sich mochte ich sehr. Leonie weiß in Sachen Gefühle, was sie will, und macht da auch keinen großen Hehl draus. Das ganze unnötige Hin und Her und Eifersuchtsdrama konnte damit endlich mal übergangen werden. Auch Sam ist absolut liebenswert, er hat ein großes Herz und kommt in diesem Buch endlich dazu, sich auch mal seine Träume erfüllen zu können.

Ganz erschlossen hat sich mir jedoch nicht, warum die Erkenntnis zur Kombi aus Leonies Bierbrauerei und Sams Restaurant in diesem Buch nicht erwähnt wurde, obwohl es doch das offensichtlichste der Welt war? Gut, Leonie will vielleicht die amerikanische Brauereikunst erst mal unter Aufsicht entdecken, aber auch die Möglichkeit, zu ihrem Praktikum zu pendeln, kam relativ spät (nur 45min! Fahrtzeit). Gut, das war wohl gerade der Cliffhanger, aber in dieser Hinsicht waren beide super schwer von Begriff.

Ansonsten gab es wieder den üblichen Green Valley-Teil, jedoch leider mit wesentlich weniger Outdoor- und Naturszenen, was aber verständlicherweise an Maya lag. Auch die vertraute Gruppe rund um Lena, Izzy und Anny ist wieder dabei. Hier würde ich mir mehr Fortschritt in deren Leben/Beziehungen wünschen, statt die Pärchen immer nur aufzuzählen. Auch dass Sam und Annie in diesem Buch bereits wieder super Dicke miteinander waren, während das im Vorband noch in den Kinderschuhen steckte, hat mich ein wenig irritiert.

"New Chances" hat mir wieder besser gefallen und erhält 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Green Valley im Sommer zwischen Vergangenheit und Zukunft.

New Dreams
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"Mein Leben hat irgendwie ... stillgestanden. Wie ... eine Uhr, die aufgehört hat zu ticken. Sie hat eine ganze Weile nicht getickt. Bis ... du eines Nachts in meinen Wagen gestiegen bist. Und sie wieder ...

"Mein Leben hat irgendwie ... stillgestanden. Wie ... eine Uhr, die aufgehört hat zu ticken. Sie hat eine ganze Weile nicht getickt. Bis ... du eines Nachts in meinen Wagen gestiegen bist. Und sie wieder zum Laufen gebracht hast." Rührung schnürte mir die Kehle zu. "Ich war nicht mehr an dieses Geräusch gewöhnt", fuhr er fort. "Ich dachte, ich komme auch mit der Stille zurecht." "Aber ... so war es nicht?", flüsterte ich mit dünner Stimme. "So war es nicht. Ich brauche dieses Ticken. Ich liebe dieses Ticken."

Elara und Noah werden im dritten Band der Reihe neu eingeführt und gehören nicht zur Original-Group. Das fand ich aber gar nicht schlimm, ich mochte diesen neuen Wind. Wenn alle Personen der Clique ein eigenes Buch bekommen hätten, wäre es doch recht schnell eintönig geworden. So lernen wir also nun neue Bewohner von Green Valley kennen, und das auch noch im Sommer! An diese Umstellung musste ich mich erst gewöhnen ;)

Die Handlung rund um Noah und seine Ex, Annie, die im Koma liegt, und dann Elara dazukommend, fand ich moralisch super schwierig. Also nicht, dass ich die Liebe zwischen Noah und Elara nicht gegönnt hätte, sondern den moralischen Zwiespalt in Verbindung zu Annie. Ich kann mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, wie es mir in der Situation ergangen wäre. Auch aus Annies Sicht. Deswegen war ich sehr froh, dass das Happy End so gelöst werden könnte - mit dem kurzen typischen Lilly Lucas-Twist 30 Seiten vor Ende - und Annie ja im nächsten Band auch noch ihre Liebe finden wird.

Weiterhin hat mir der Ausflug in den Nationalpark super gefallen, ich hatte das Gefühl, wirklich dabei zu sein und die Natur noch mehr genießen zu können als in den vorherigen Bänden. Das Zelten, die Ausflüge, die Lagerfeuer - es klang perfekt! Wenn man von Elaras "Unfällen" mal absieht :') Auch fand ich Noahs Begeisterung für das Weltall total schön, diesen Charakterzug gibt es zu selten in Büchern.

"New Dreams" hat mir auch wieder gut gefallen und erhält 4/5 Sterne.

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