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Veröffentlicht am 18.09.2022

Ein Sommer und die Geheimnisse der Vergangenheit.

Summer of Hearts and Souls
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"Keine Angst, Beyah. Herzen haben keine Knochen. Die können gar nicht wirklich brechen."

Dieses Buch habe ich als Sommerlektüre gelesen, die mich wirklich gut unterhalten hat. Samson und Beyah waren beides ...

"Keine Angst, Beyah. Herzen haben keine Knochen. Die können gar nicht wirklich brechen."

Dieses Buch habe ich als Sommerlektüre gelesen, die mich wirklich gut unterhalten hat. Samson und Beyah waren beides Charaktere, die eine sehr schwierige Vergangenheit haben und nicht wirklich darüber sprechen konnten. Während man über Beyah nach und nach mehr erfahren hat, blieb Samsons bis zum Ende hin ein Geheimnis. Hier fand ich die Auflösung jedoch etwas schwach - ja, sie hat mich überrascht, aber alles in allem hätte ich mir mehr gewünscht. Vielleicht mehr Drama, etwas spektakuläres. Möglicherweise war ich von CoHo nun auch etwas verwöhnt, da ich zuvor "Verity" und "Layla" gelesen hatte, die ja bei der Auflösung der Geheimnisse keinen Wunsch offen gelassen haben.

Das sommerliche Setting mit Strand, Lagerfeuer und Meer hat sich für mich sehr echt angefühlt und ich konnte die Charaktere dort richtig sitzen sehen. Alle waren mir sehr sympathisch und konnten ein gutes Gefühl vermitteln - das war es auch, was vor allem Beyah wirklich gebraucht hat. Noch mehr Familiendrama wäre für dieses Buch too much gewesen.

Alles in allem hat die Handlung nicht besonders viel hergegeben, aber es ging in diesem Buch wohl eher um das Heilen von Wunden der Vergangenheit, sich selbst zu finden, sich zu verlieben und neue Hoffnung für die Zukunft zu fassen. Kombiniert mit eindrucksvollen Zitaten, wie man es bereits von CoHo kennt, war "Summer of Hearts & Souls" genau so, wie der Titel vermuten lässt: Eine tolle Sommerlektüre für das Herz und die Seele. Ich vergebe 4/5 Sterne, da mir das gewisse Etwas gefehlt hat, mich das Buch aber trotzdem sehr gut unterhalten konnte.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Vom Zerbrechen und Vergeben.

Save You
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"Du gibst mir das Gefühl, nicht allein zu sein. Und das ist das, was ich am meisten vermisst habe. Dieses Gefühl... ganz zu sein."

Dieser zweite Band hat mich in der ersten Hälfte sehr erschrocken, da ...

"Du gibst mir das Gefühl, nicht allein zu sein. Und das ist das, was ich am meisten vermisst habe. Dieses Gefühl... ganz zu sein."

Dieser zweite Band hat mich in der ersten Hälfte sehr erschrocken, da er gefühls- und handlungsmäßig gar nicht an den ersten herankam. Knappe 200 Seiten drehen sich um die Trennung von Ruby und James, wie sie sich wieder annähern und erneute Enttäuschung verarbeiten müssen. Das war mir etwas sehr langatmig, weil die Story sehr auf der Stelle getreten ist.

Ab der zweiten Hälfte war der zermürbende Einstieg dann (fast) vergessen und ich war wieder voll drin im Feeling. Die erweiterten Perspektiven von Ember und Lydia haben der Geschichte zusätzliche Tiefe verschaffen, die ich am Anfang erst etwas sehr tief fand, doch dann wirklich unterhaltsam. So konnten nun mehr und mehr die Geschichten der Nebencharaktere erzählt werden, die bereits in "Save Me" darum gedrängt haben, ein offenes Ohr zu finden. Das fand ich sehr gut.

Die Gefühle zwischen Ruby und James kommen wie erwartet weiterhin perfekt rüber, und ich als Leser merke auch die zunehmende Vertrautheit und Entspannung, die mit einer längeren Beziehung einhergeht - auch Streits und Diskussionen gehören dazu (wie "Save You" gut gezeigt hat).

Der Cliffhanger am Ende war zu erwarten gewesen, da dieses Detail im ersten Band bereits zu wichtig schien, um es zu übergehen. Nichtsdestotrotz habe ich in dem Moment einfach nicht damit gerechnet und war wohl noch zu sehr in der Versöhnungsphase gefangen, um einen erneuten Schlag zu verkraften... Es tat doch etwas weh. Mona Kasten schafft dadurch aber natürlich einen perfekten Vorwand, um direkten zum dritten und letzten Band zu greifen.

"Save You" war etwas langsamer und nervenzehrender als Band 1, konnte mich am Ende jedoch trotzdem vollständig abholen. Ich vergebe 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Wenn die Welt nicht mehr die ist, die du kennst.

Blue Sky Black. Ohne Dunkelheit keine Sterne
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"Du bist genau in dem Augenblick in mein Leben getreten, als ich völlig orientierungslos war. Du bist mein Nordstern in der Dunkelheit."

Zu "Blue Sky Black" habe ich damals vor allem wegen des wunderschönen ...

"Du bist genau in dem Augenblick in mein Leben getreten, als ich völlig orientierungslos war. Du bist mein Nordstern in der Dunkelheit."

Zu "Blue Sky Black" habe ich damals vor allem wegen des wunderschönen Covers gegriffen - als dann der Klappentext noch eine Dystopie versprach, war klar: Das Buch muss mit!

Dystopien habe ich schon ewig nicht mehr gelesen, die Hauptzeit war ja eher um 2012 herum. Dieses Buch ist deshalb definitiv nichts neues, mich hat es vor allem an "Die 5. Welle" erinnert. Und trotzdem hat die Autorin hier neu die Handlungsstränge gemischt und von einer Zukunft erzählt, die erschreckenderweise gar nicht so unrealistisch zu unserer sein könnte. Die Geschichte lässt sich durch mehrere Zeitsprünge in kleinere Abschnitte unterteilen - die Welt, bzw. eher Nordamerika, zum Zeitpunkt der Katastrophe, ein paar Monate später und schließlich nach der Rebellion und dem Umbruch des Systems. Diese Zeitsprünge fand ich leider etwas kreativlos, denn ich hätte gerne mehr zur völligen Weltveränderung erfahren, mehr ins Detail der menschlichen Schicksäle, mehr zur Änderung ihrer Lebensweise. Das kam hier etwas kurz.

Was andererseits viel zu lang vorkam und absolut unnötig war, war die Liebesgeschichte. Liebe auf den ersten Blick, die magischen drei Worte nach 4 Tagen des Kennenlernens und "Ich werde dir überall hin folgen" - Moooooment. Wo sind hier die Gefühle? Das langsame Antasten? Ich verstehe schon, dass der Titel und das Cover auf die Beziehung anspielen und alles, was daraus folgt, aber das hätte auch ohne die Liebesbeziehung funktioniert. Oder wenn sie wenigstens romantisch und realistisch gewesen wäre. Klar gab es auch süße Momente, die ich gern gelesen habe, aber im Großen und Ganzen konnte ich der keinen Mehrwert abgewinnen.

Spannung wiederum kam immer mal wieder in kleineren Schüben, auch der große Showdown hat den High Peak jetzt nicht ganz erreicht, aber es war definitiv ausreichend, um mich ziemlich ans Buch zu fesseln. Pausen vom Lesen konnte ich mir keine erlauben, so sehr war ich gefangen zwischen Intrigen, Humor, Action, Skrupellosigkeit, Zerstörung und Rebellion. Es tat richtig gut, wieder in solch eine dystopische Welt einzutauchen. Die Story war zwar etwas schnell abgehandelt, eine Dilogie wäre hier die bessere Wahl gewesen, aber da das Rad eben nicht neu erfunden wurde, bin ich sehr zufrieden mit dem, was mir hier geboten wurde.

"Blue Sky Black" erhält von mir 4/5 Sterne. Es reicht zwar längst nicht an die 2012er-Dystopien heran, konnte mir aber doch recht fesselnde Lesestunden bescheren.

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Wie ein Sommer alles verändern kann.

Ein unendlich kurzer Sommer
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"Wir waren unendlich, du und ich und der Sommer."

In Erwartung eines leichten Sommerromans habe ich zu diesem Buch gegriffen, wurde dann aber ganz neu überrascht.

Prinzipiell geht es in dem Buch um Lale, ...

"Wir waren unendlich, du und ich und der Sommer."

In Erwartung eines leichten Sommerromans habe ich zu diesem Buch gegriffen, wurde dann aber ganz neu überrascht.

Prinzipiell geht es in dem Buch um Lale, Chris, Gustav, Flo und James, die es irgendwie alle auf diesen einen deutschen Campingplatz verschlagen hat. Als Endhaltestelle? Als Zwischenstation? Oder doch als Startpunkt? Erzählt aus den Perspektiven von Chris und Lale, die sich in diesem unendlich kurzen Sommer immer näher kommen, wird nach und nach die Geschichte der einzelnen Personen erzählt, die einem dadurch mehr ans Herz gewachsen sind als man eigentlich wollte. Neben Campingplatzchaos, Renovierungen und süßen Kaninchen ging es nämlich auch um den Tod, Ehekrisen und Finden des eigenen Platzes im Leben.

Überlappend kommt dazu eine Geschichte aus der Vergangenheit, die den Leser im Prolog mitnimmt zu einem heißen Tag am See, einem Sommergewitter, der Liebe zweier junger Menschen und einer folgeschweren Offenbarung. Diese Story schlägt auch bis zum Ende den Bogen, was die Handlung wunderbar abgerundet hat. Es war dadurch nicht unbedingt Spannung vorhanden, aber immer wieder tauchte Situationskomik auf, gab es neue Enthüllungen und wurde einfach der Sommer auf dem Camingplatz genossen, dass ich fortwährend weiterlesen wollte.

Generell waren die Campingplatz-und-Sommer-Vibes in diesem Buch so spürbar, dass ich mich auch dort gesehen habe. Solche Orte im Sommer lassen einen die restliche Welt vergessen, und Kristina Pfister wusste ganz genau, wovon sie sprach - lediglich die exzessiven Saufgelange und Kater am nächsten Morgen kamen mir zu oft vor, ständig wurde gekifft oder gesoffen. Hätte nicht sein müssen.

Weiterhin konnte ich teilweise nicht die Logik oder das Handeln der Charaktere begreifen. Ich will hier aus Spoilergründen nicht zu sehr ins Details gehen, aber... Warum Chris, Gustav? Warum nicht Lale?

Wer sich hier auf einen melancholischen Sommerroman einlassen möchte, dem kann ich "Ein unendlich kurzer Sommer" nur ans Herz legen. Genau wie der Titel war auch das Buch - ich hätte ewig von den Renovierungen und Abläufen auf dem Campingplatz lesen können, auch wenn es sich noch so oft wiederholt. Ich vergebe 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.05.2022

Eine bittersüße Liebesgeschichte.

Zeit im Wind
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"Jamie hat mir das Leben gerettet. Sie hat mir alles beigebracht. Über das Leben, die Hoffnung und die lange Reise, die vor mir liegt. Ich werde sie immer vermissen. Unsere Liebe ist wie der Wind. Ich ...

"Jamie hat mir das Leben gerettet. Sie hat mir alles beigebracht. Über das Leben, die Hoffnung und die lange Reise, die vor mir liegt. Ich werde sie immer vermissen. Unsere Liebe ist wie der Wind. Ich kann sie nicht sehen, aber ich fühle sie."

Dies ist mein erstes Nicholas Sparks' Buch - nachdem ich aber sämtliche seiner Verfilmungen gesehen habe, wollte ich mich nun mal an die Romanverfilmungen machen.

"Zeit im Wind", auch besser bekannt unter dem Titel "A Walk to Remember", hat einen für mich recht ungewöhnlichen Schreibstil, da er erzählend aus Landons älterem Ich berichtet. Aufgrund dessen hatte ich immer eine gewisse Distanz zur Handlung und den Charakteren, weil eben wenig Dialoge vorhanden waren und das Ganze eher passiv erzählt wurde. Die Trauer und der dramatische Showdown konnten mich dadurch im Film besser erreichen.

Die doch recht kurze Handlung umfasst die bittersüße Liebesgeschichte zwischen dem Macho-Boy Landon und dem Nerd-Girl Jamie. Hier kann man nur von 'Gegensätze ziehen sich an' sprechen - die Charakterentwicklung, die vor allem Landon dadurch durchlebt hat, ist jedoch gerade deswegen umso stärker. Er ist durch Jamie für die kleinen Dinge zu haben, erweitert seinen Horizont, ist nicht mehr ganz so oberflächlich und entwickelt sich charakterlich einfach weiter. Das war wirklich schön zu lesen, denn der Anfangs-Landon hat mir nur so semi zugesagt.

Aufgrund des geringen Seitenumfangs war die Handlung etwas gerafft und ist auch recht oberflächlich geblieben, aber ich denke, dass die Wertvorstellungen der Charaktere und besonders die Liebesbeziehung trotzdem gut auf den Punkt gebracht wurde - und das ist ja auch bereits eine Kunst.

"Zeit im Wind" habe ich gern gelesen, ist mir aber nicht besonders im Gedächtnis geblieben. Der Film dazu hat mir doch besser gefallen. Nichtsdestotrotz vergebe ich 4/5 Sterne, da ich zwar keine besonderen Highlights erlebt habe, aber auch keine wirklichen Kritikpunkte nennen kann. Eben ein gutes Buch für zwischendurch.

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