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Veröffentlicht am 30.01.2018

Eine reine Enttäuschung

Sommerlicht-Serie 3: Für alle Ewigkeit
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"Für alle Ewigkeit" dieser Titel schwebte Monate lang in meinem Kopf und bestimmte viele meiner Gedanken über Tage und Wochen hinweg. Schon der erste Teil "Gegen das Sommerlciht" bohrte sich tief unter ...

"Für alle Ewigkeit" dieser Titel schwebte Monate lang in meinem Kopf und bestimmte viele meiner Gedanken über Tage und Wochen hinweg. Schon der erste Teil "Gegen das Sommerlciht" bohrte sich tief unter meine Haut und lies mich Nachts, mit offenen Augen träumen und schwelgen. Seth, einer der Hauptcharakter hatte es mir besonders angetan, man kann sagen, ich habe mich schlicht und einfach in ihn verliebt. Umso glücklicher machte es mich, dass der dritte Band endlich einmal seine Sicht preisgeben würde. Doch meine Hoffnungen, denen wie in der Geschichte "Flügel" gewachsen waren, schwanden viel schneller, als sie gekommen waren [...]

Inhalt:
Immernoch an der Seite des Sommerkönigs, muss das junge Mädchen Ash ihren Pflichten nachkommen. Denn sie ist die Eine, die Auserwählte, die Sommerkönigin. Sommer, Sonne und Gefühle bestimmen den Alltag der jungen Königin und je mehr der Frühlimg verstreicht und je schneller der Sommer naht, fühlt sie eine immer stärker werdende Anziehungskraft zu Keenan, dem Sommerkönig, dabei liebt sie doch den Sterblichen Seth, mit seinen schwarzen Haaren, seinen vielen Piercings und seinen einmaligen Tattoos... Doch auch Keenan und Seth entgeht diese Entwicklung nicht. Seths Gefühle werden immer mehr von Angst bestimmt, seine große Liebe Ashlyn an seine Sterblichkeit zu verlieren und so fasst er einen Plan, er will ein Elf werden und die Ewigkeit mit dem Mädchen teilen, das er mehr liebt als sein Leben. Keenan hingegen ist außer sich vor Freude, er will das seine Königin ihm gehört, er will sie mit keinem teilen und dafür würde er jeden Preis zahlen [...] Und so geht die Dreicekcsgeschichte in seine dritte Runde.

Meinung:
Ich war um mehr als einiges enttäscht, als ich die letzte Seite dieses Buches zugeschlagen hatte. Ich war voller Hoffnung auf eine schöne Fortsetzung des ersten Teils von Melissa Marr, wurde jedoch mit einer Geschichte ohne Hand und Fuß abgespeist. Mein Erwartung, die Geschichte aus der Sicht von Seth zu erfahren wurde mir verwehrt. Stattdessen greift die Autorin von allen erdenklichen Personen Gefühle und Handlungen auf. Dadurch kann sie kaum einen Schwerpunkt festlegen und die Charakter verlieren deutlich an Tiefe und Verständnis. So habe ich meine geliebten Figuren aus dem ersten Band im dritten Band nicht mehr wieder erkennen können. Es wurden Handlungen begangen, die sich meinem Verständnis entzogen und mich mit der Zeit immer lustloser machten. Das einzige Gefühl, das ich am Ende noch mit diesem Buch teilen konnte war pure Enttäuschung. Da kann mich auch die Aussicht auf einen vierten Band nur wenig erheitern.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Satz mit X

Selection
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Inhalt:
America Singer ist glücklich, obwohl sie lediglich eine Fünf ist, obwohl sie aus einer niedrigen Kaste stammt, die Kaste der Künstler. Denn im Staat Illeá bestimmt ein Kastensystem über das Leben. ...

Inhalt:
America Singer ist glücklich, obwohl sie lediglich eine Fünf ist, obwohl sie aus einer niedrigen Kaste stammt, die Kaste der Künstler. Denn im Staat Illeá bestimmt ein Kastensystem über das Leben. Welche Person man lieben kann, welchen Beruf man ausüben darf, unter welchen Umständen man leben soll. Doch allen Regeln und Vorschriften zum Trotz, verliebt sich America bis über beide Ohren in Aspen. Aspen, eine Sechs. Aspen, eine Kaste unter ihr. Aspen, dessen Heirat auch sie zu einer Sechs machen würde. Doch America ist das egal, denn was bringt ein Leben als Fünf, ohne den Menschen den man liebt?
Als der Thronnachfolger von Illeá Prinz Maxon sich jedoch auf die Suche nach einer geeigneten Braut macht und damit die Selection einläutet - ein langwieriges Auswahlverfahren, bei dem sich junge Mädchen aller Kasten als mögliche und zukünftige Prinzessin bewerben können - ändert sich Americas Leben schlagartig. Will sie zusammen mit 34 weiteren Anwärterinnen um einen Mann kämpfen, den sie nicht liebt? Will sie ihrer Familie zum Wohlstand verhelfen, ihre Mutter stolz machen, ihrer kleinen Schwester eine bessere Zukunft ermöglichen? Und ist sie dafür bereit, auf eine Leben mit Aspen zu verzichten?

Meinung:
Jeder der schon einmal "Der Bachelor" gesehen hat, dem wird diese Buchidee, die sich hier in Form einer Dystopie präsentiert, durchaus vertraut vorkommen. Eine Schar voll junger Mädchen, dessen einziges Ziel es ist, das Herz eines Mannes zu erobern. Im Gegesatz zur bekannten Trash-Tv Sendung, kommt der Zuschauer bei "Selection" jedoch nicht halb so sehr auf seine Kosten. Statt boshafter Seitenhiebe, heimtückischer Intriegen und den altbekannten Zickereien, erwartet einen hier über lange Strecken nur Friede, Freude, Eierkuchen. Was nicht schimm wäre, wenn das Werk noch mit anderen Komponenten in Sachen Spannung punkten könnte - dies schafft es jedoch nicht.

Neben schönen Kleidern, prunkvollen Festen im Schloss und glamourösen Dates mit dem Prinzen, versucht Kiera Cass der Geschichte durch Rebellenangriffe den nötigen spannenden Zusatzschliff zu geben - an für sich kein schlechter Grundgedanke, auch wenn mir ein eskalierter Zickenkrieg unter den Kandidatinnen hier durchaus mehr zugesagt hätte - doch wie auch bei vielen anderen Aspekten, schafft es die Autorin hierbei nicht, der jeweiligen Handlung den nötigen Pepp zu geben.
Die Angriffe der Rebellen sind relativ flach geschildert, die Rebellen an sich bleiben Gesichtslos, das Bild eines Schurken kann sich so nicht im Kopf des Lesers manifestieren und schließlich bleibt der Sinn und Zweck dieser Einschübe im Werk undeutlich. Die Szenen wirken so durchweg ziemlich deplatziert.

America Singer ist - verzeiht mir - einfach eine Schnarchnase und als Protagonistin gänzlich farblos. Sie ist in ihren Entscheidungen inkonsequent, naiv und bleibt das ganze Werk über relativ glatt. Dem Leser wird kaum eine Chance geboten, sich in ihre Gedanken und Gefühle hinein zu versetzen oder ihre Handlungen nachzuspüren.
Auf der einen Seite ist sie unsterblich in Aspen verliebt, er ist ihre große, ihre wahre Liebe, für ihn würde sie alles machen, selbst im Gesellschaftskonstrukt weiter absteigen, trotzdem fühlt sie sich letztlich auch von Maxon angezogen und landet schlussendlich in einem komplizierten Liebesdreieck. Dies zu verstehen fiel mir schon schwer, denn entweder glaube ich an die Liebe zu einem Menschen oder eben nicht. Von dieser Tatsache einmal abgesehen: Die Szenen zwischen Maxon und America sind durchweg relativ schlicht und einfach - es wird zwar verständlich, was Maxon in America sehen könnte, jedoch in keinster Weise, was Maxon an sich hat, dass America plötzlich in ihrer Liebe zu Aspen ins Wanken gerät.

Auch der Schreibstil von Kiera Cass, kann meine Meinung über den Schmöker nicht mehr rumreißen. Dieser kommt sehr einfach, ohne viel Tamtam oder ausgefeilte Dialoge daher und bleibt somit weit hinter ähnlichen Büchern des Genres zurück. Die zusätzliche Vorhersehbarkeit des Plots befördert das Buch schließlich völlig ins Aus.
Schlussendlich noch das absolute Sahnehäubchen: Die eBook-Ausgabe strotzt vor etlichen Textfehlern und nimmt erheblichen Einfluss an dem Lesefluss, der angesichts der uninteressanten Protagonistin und fehlenden Spannung sowieso schon unter keinem guten Stern steht - schade!

Fazit
An "Selection" von Kiera Cass, scheiden sich augenscheinlich die Geister. Entweder man liebt die Geschichte um America, Aspen und Maxon oder man hasst sie. Ich muss mich hier diesmal leider in letztere Gruppe einreihen. Nicht nur, dass es der Dystopie durchweg an Spannung fehlt, zudem muss man als Leser eine ziemlich glatte und farblose Protagonistin begleiten, die sich durch eine Sprunghaftigkeit auszeichnet, welche den Plot mehr als einmal ins Straucheln bringt. Ein sehr einfacher, oberflächlicher und klischeebehafteter Schreibstil geben dem Ganzen dann noch den Rest und katapultieren diese Buchreihe für mich ins Aus.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Unzureichendes Leseerlebnis

Graveminder
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„Ich habe Hunger, Miss Maylene“, drängte das Mädchen. “Tut mir leid“, flüsterte Maylene. „Ich mache dir etwas Warmes zu essen. Lass mich…“ „Ist schon in Ordnung. Sie werden mich retten, Miss Maylene.“ ...

„Ich habe Hunger, Miss Maylene“, drängte das Mädchen. “Tut mir leid“, flüsterte Maylene. „Ich mache dir etwas Warmes zu essen. Lass mich…“ „Ist schon in Ordnung. Sie werden mich retten, Miss Maylene.“ Das Mädchen warf ihr einen aufrichtig erleichterten Blick zu. „Ich wusste es, dass alles in Ordnung kommt, wenn ich Sie finde.“
„Graveminder“ – Melissa Marr
[S. 11]

Inhalt:
Claysville ist ein kleines Städtchen, in welcher weder Leute kommen, noch Leute gehen. Jeder, der einmal die Stadt verlassen hat, kehrt irgendwann doch wieder zurück. Die Traditionen der Stadt werden immer gewahrt und jeder Bewohner hegt und pflegt sie, denn sie haben oberste Priorität. Die Aufgabe der Rentnerin Maylene ist dabei entscheidend, denn sie gibt der Stadt Ruhe. Die Ruhe vor den Toten. Als Totenwächterin, ist sie für jeden Bewohner von Claysville sehr wichtig. Nach ihrem Tod muss nun ihre Enkelin Rebekkah ihre Arbeit und damit ihre ehemaligen Pflichten übernehmen, denn die Toten müssen ruhen. Doch Rebekkah will eigentlich nichts mehr mit der Kleinstadt zu tun haben, zu schmerzhaft ist die Vergangenheit, die sie mit Claysville verbindet, zu schmerzhaft ist es, ihre Jugendliebe Bek wiederzutreffen. Zu der Beerdigung ihrer Großmutter kommt sie trotzdem zurück, ohne zu ahnen, was von ihr verlangt wird und in welches Gefühlschaos sie erneut schlittert, als sie Bek gegenübersteht.

Fazit:
Als Teenager war ich ein totaler Fan von Melissa Marr, denn ihre „Gegen das Sommerlicht“ – Reihe hat mich fasziniert und zum Träumen angeregt. Sie hat mich in eine andere Welt entführt, wenn ich aus der Realität fliehen musste. Deshalb war ich der festen Überzeugung, dass auch „Graveminder“ mich in ein Paralleluniversum entführen würde – leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt und nach knapp 1/3 musste ich das Buch entnervt und enttäuscht abbrechen. Und ich breche Bücher nur unter extremsten Bedingungen ab, das alleine ist also schon ein Zeichen. Die Figuren in „Graveminder“ sind und bleiben lediglich Schemen, keine von ihnen kann die Leserschaft für sich einnehmen und durch die Seiten der Geschichte treiben. Weder Bek, noch Rebekkah, sind einem besonders sympathisch und so ist ihre Anwesenheit durchweg eher lästig, als angenehm. Eigentlich wäre dies schon Grund genug gewesen das Buch abzubrechen, denn wenn die Figuren es nicht schaffen, einem den Zutritt in die Geschichte zu ermöglichen, schaffen es auch meist die anderen Buchkomponenten nicht. Trotzdem habe ich weitergelesen und auf der weiteren Lesereise, haben sich auch die anderen Komponenten als unzureichend entpuppt. Der Schreibstil kratzt nur ganz leicht am Potential der Autorin und auch die Buchidee, die im Klappentext wirklich gelungen klang, schafft es nicht, einen gewissen Lesesog zu erzeugen. Mehr bleibt letztlich auch nicht zu sagen. In diesem Jahr das wohl unzureichendste Leseerlebnis.