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Veröffentlicht am 30.06.2018

Verhängnisvolle Geheimnisse

D.I. Helen Grace: Letzter Schmerz
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Seit Band 1 der Serie – Einer lebt, einer stirbt – betrachte ich mich doch als Fan von Helen Grace. Sie ist doch irgendwie besonders für mich. Sie ist taff, hat kein Alkoholproblem wie so manche Kollegin ...

Seit Band 1 der Serie – Einer lebt, einer stirbt – betrachte ich mich doch als Fan von Helen Grace. Sie ist doch irgendwie besonders für mich. Sie ist taff, hat kein Alkoholproblem wie so manche Kollegin in diesem Genre, aber sie hat doch eine Sucht. Ihr Hang zum S/M hat mich mit der Zeit doch genervt. Ich brauchte eine Auszeit von ihr, obwohl Band 5 bereits auf meinem Stapel lag. Nun wurde mir Band 6 vom Verlag angeboten. Also kramte ich Helen aus meinem SUB. Und war absolut begeistert. Ich meine für mich, das war der beste Band der Serie seit Nr. 1. Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen und hab die Geschichte regelrecht in mich hineingesogen!
Helen wird also in den Torture Rooms Club gerufen. Dort ist ein Toter, auf einen Stuhl gefesselt und in bester Bondage Manier von Kopf bis Fuß umwickelt. Als sie das Gesicht des Toten sieht, ist Helen geschockt. Sie kennt ihn, denn Jahrelang hat sie selber seine Dienste in Anspruch genommen. Natürlich kann Helen das niemandem sagen. Denn keiner weiß davon, es ist ihr düsterstes Geheimnis. Schnell ist ein möglicher Verdächtiger gefasst. Doch der Mann ist unschuldig. Bald geschieht ein weiterer Mord. Auch diesmal kommt das Opfer durch Bondage qualvoll zu Tode. Und auch dieser Tote ist Helen bekannt. Nun muss sie sich entscheiden: weiter schweigen oder sich jemandem anvertrauen. Sie entschließt sich für Letzteres und erzählt ihrem Vorgesetzten davon. Der zieht sie nicht ab, sondern sieht darin einen Vorteil für sich selbst. Wieder wird ein Verdächtiger gefasst. Diesmal hat man tatsächlich das Gefühl, dass der Richtige gefangen wurde. Vieles spricht für die Person als Täter. Doch auch das ist wieder eine falsche Fährte. Als noch ein weiterer Mord passiert, gerät Helen plötzlich selber ins Visier der Ermittlungen und sie weiß, dass sie allein den Fall lösen muss um ihre Unschuld zu beweisen …..
Neben Helen Grace ist auch Charlie Brooks, ihre hochmotivierte quirlige Kollegin, und die überaus unsympathische Emilia Garanita dabei. Letztere ist eine Sensationsjournalistin, die keine Gelegenheit auslässt um Helen einen Knüppel in den Rücken zu jagen. Auch diesmal hat sie reichlich Gelegenheit dazu. Besonders als Helen selbst von ihren Kollegen gejagt wird, ist das Honig für Garanita, denn sie möchte Helen bluten sehen und tut ihr möglichstes, dass das auch geschieht. Als Helens Chef ihr Geheimnis schließlich ausplaudert, hat sie auch in ihren eigenen Reihen keine rechten Freunde mehr. Bis auch Charlie haben sich alle ihr Urteil bereits gebildet. Vor allem einer jungen ehrgeizigen Mitarbeiterin liegt daran, ihre Vorgesetzte mit allen ihren Möglichkeiten zu schnappen. Als der Showdown dann kommt klärt sich viel auf, doch für Helen ist der Fall nicht abgeschlossen, denn ihr wird klar, dass sie in der Falle sitzt. Wie geht’s weiter? Tja, da muss man dann tatsächlich Band 5 der Reihe lesen, denn das Ende ist offen.
Mein Fazit:
Letzter Schmerz hat wirklich alles was ich mir von einen spannenden Thriller erwarte. Neben den Opfern, eine spannende Mörderjagt mit unerwarteten Wendungen und einem, wie ich finde, klasse gemachten offenen Ende. Aber lest es selbst!

Veröffentlicht am 30.06.2018

Gute Idee, aber nicht sehr Überzeugend umgesetzt

Before you go - Jeder letzte Tag mit dir
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Einen geliebten Menschen zu verlieren ist immer eine Tragödie. Wünscht man sich da nicht manchmal die Zeit zurück drehen zu können? Zoe ist genau das widerfahren. Ihr Mann Ed ist durch einen Unfall ums ...

Einen geliebten Menschen zu verlieren ist immer eine Tragödie. Wünscht man sich da nicht manchmal die Zeit zurück drehen zu können? Zoe ist genau das widerfahren. Ihr Mann Ed ist durch einen Unfall ums Leben gekommen. In den ersten Kapiteln kämpft sich die junge Frau durch die Tage der Trauer. Ist kaum in der Lage klare Gedanken zu fassen. Nach einem Sturz wacht Zoe dann in ihrer Vergangenheit auf und durchlebt ihr Leben ab dem Zeitpunkt noch einmal als sie Ed das erste Mal gesehen hat.
So weit so schön. Zoe erlebt also all die Jahre noch einmal, welche sie mit Ed erlebt hat. Mit all ihren Höhen und Tiefen. Und Tiefen gab es so einige, erfährt man dann auch so nach und nach. Diese Erinnerungen sind Sprünge in der Zeit. Ist ein Tag vorbei, erwacht Zoe immer einige Monate oder Jahre später. Immer ist sie der Meinung, dass sie aus einem bestimmten Grund genau an diesem Tag erwacht. Und sie nur etwas in der Vergangenheit ändern muss, um Ed in der Zukunft das Leben zu retten.
Eigentlich eine nette Geschichte. Vor allem sehr schön gesprochen und erzählt von Christiane Marx. Sie versteht es sehr gut, den einzelnen Charakteren eine unterschiedliche Tonfarbe zu verpassen. Leider ist die Geschichte aber auch recht schablonenhaft. In Zoes Leben wurden so viele negative Ereignisse platziert, dass es für mich schon recht unglaubwürdig anmutete.
Mein Fazit:
Von der Idee her war die Geschichte wirklich gut. Leider hat die Autorin für meinen Geschmack zu sehr ausgeschlachtet, was einem so im Leben alles passieren könnte. Allerdings war das in meinen Augen einfach zu viel für ein einziges Paar. Zu Schablonenhaft eben. Auch wenn das Ende, so wie es gemacht wurde, etwas tröstliches für Zoe hatte, bediente sich die Autorin bis zum Schluss diesem Stereotypen abarbeiten. Insgesamt nett, aber nicht wirklich was ich mir vom Titel erwartet hatte!

Veröffentlicht am 30.06.2018

Unschuldig hinter Gitter

D.I. Helen Grace: Eingeschlossen
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Eingeschlossen ist der sechste Band der D.I. Grace Reihe und eine Fortsetzung des fünten Falles. Meinen persönlichen Eindruck zu dem vorhergehenden Titel Letzter Schmerz ist hier.
Helen wurde für die Morde ...

Eingeschlossen ist der sechste Band der D.I. Grace Reihe und eine Fortsetzung des fünten Falles. Meinen persönlichen Eindruck zu dem vorhergehenden Titel Letzter Schmerz ist hier.
Helen wurde für die Morde aus Letzter Schmerz in Untersuchungshaft genommen. Draußen gibt es nur eine Person die an ihrer Unschuld glaubt: Charlie Brooks, ihre Freundin und engste Mitarbeiterin. Alle anderen im Revier sind überzeugt von Helens Schuld. Nur ihr Vorgesetzter weiß, dass er Licht in den Fall bringen könnte. Doch er hegt einen persönlichen Hass auf die Detective und möchte unter allen Umständen verhindern, dass Charlie Brooks weiter nach dem Mann sucht, der für die Morde verantwortlich ist.
Derweil kämpft Helen hinter Gittern ums nackte Überleben. Denn nicht nur ist ein Mörder hinter den verschlossenen Mauern, auch muss sie brutale Überfälle von Insassinnen an ihr fürchten. Denn so manche der Frauen hat Helen selber in das berüchtigte Gefängnis gebracht. Nur wenigen Frauen kann sie trauen und ein Wärter geht besonders hart mit ihr ins Gericht. Als ein weiterer Mord geschieht, ist Helen klar, dass sie den Fall aufklären muss, ansonsten wird das Morden nicht aufhören.
In der Fortsetzung von Letzter Schmerz erlebt man besonders das harte Leben hinter Gittern, besonders für eine Polizistin. Schlägereien und tätige Angriffe stehen an der Tagesordnung. Das Gefängnis selber scheint auch eine Extreme zu sein, einem Mittelalterlichen Kerker nicht unähnlich, mit einem Hauch von Moderne. Kann mir gar nicht vorstellen, dass es solche Uralteinrichtungen im Königreich tatsächlich noch gibt. Helen begibt sich hier auf sehr gewagte Missionen, die ihr so manche Wunde abverlangen. Geschickt führt der Autor den Leser hier auf so manchen Holzweg.
Eine rasante Mördersuche findet aber nicht nur hinter Gittern statt. Auch Charlie Brooks gräbt tief und findet schließlich die Person, welche sie sucht. Hier ist weniger die Spannung präsent, dafür fiebert man doch mit, damit auch dieser Fall geklärt und für Helen alles gut ausgeht.
Mein Fazit:
Eine spannende Fortsetzung mit geschickten Finten und falschen Wegen. Unbedingt Letzter Schmerz vorher lesen!

Veröffentlicht am 30.06.2018

Wenn Erinnerungen schwinden

Memory Wall
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Wow, es ist schon erstaunlich welch dicht gewobene Geschichte der Autor auf recht wenigen Seiten zu Papier gebracht hat. Mit gerade mal 134 Seiten ist diese Novelle wahrlich nicht sehr umfangreich.
Doerr ...

Wow, es ist schon erstaunlich welch dicht gewobene Geschichte der Autor auf recht wenigen Seiten zu Papier gebracht hat. Mit gerade mal 134 Seiten ist diese Novelle wahrlich nicht sehr umfangreich.
Doerr erzählt in einem wunderschön zu lesenden Stil von Alma, deren Erinnerungen auf Kassetten gespeichert ist und die sie mit Hilfe von ins Gehirn gepflanzter Stecker abrufen kann. Es ist aber auch die Geschichte von Pheko, ihrem treuen Diener. Der ihr jeden Tag zur Seite steht und täglich von den Slums vor Kapstadt zu ihr in die vornehme Villa kommt um ihr zu helfen. Pheko ist alleinerziehender Vater und kämpft für seine Jungen um das tägliche überleben. Und dann ist da noch Luvo, der Weisenjunge, der von dem zwielichtigen Roger für seine Zwecke missbraucht wird, um die Erinnerungen von Alma zu durchforsten um etwas ganz bestimmtes darin zu finden.
Alma tat mir erst sehr leid, denn Erinnerungen sind etwas kostbares. Ein trauriges Dasein ist ihr bestimmt ohne diese Erinnerungen. Aber in ihren Erinnerungen durchleuchtet man auch ihr Leben und erfährt so manches über sie, was sie nicht wirklich zu einer liebenswerten Person macht. Traurig ist die Geschichte aber doch, denn in einer Gesellschaft wo nach wie vor ein großer Spalt zwischen weiß und schwarz besteht, haben es besonders die Kinder schwer. Das zeigt Luvos Part der Geschichte. Als Weise und Straßenjunge hat er es zeitlebens schwer gehabt. Durch Roger hat er zwar seine tägliche Portion Essen und eine Schlafplatz, aber der Mann verlangt Luvo auch alles ab. Erst als das Schicksal ihn von dem Mann erlöste ist Luvo frei und nutzt Almas Erinnerungen für sich und er hilft damit auch anderen.
Mein Fazit:
Auf ruhige, aber schöne Art, beschreibt der Autor das Leben dreier unterschiedlicher Personen. Im Fokus stehen die Erinnerungen von Alma. Darum herum sind noch die Leben von Pheko und Luvo geschickt in die Handlung integriert. Ein wirklich nettes Büchlein, dem man gedanklich noch lange nachhängt. In Erinnerung schwelgen sozusagen.

Veröffentlicht am 30.06.2018

Menschenverachtende Machenschaften

Die Namen der Toten
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Der Krimi beginnt wirklich spannend. Gleich im ersten Kapitel ist man mit dem späteren Mordopfer konfrontiert. Durchlebt die letzten Momente bis zu dessen Entführung. Danach lernt man auch gleich Richard ...

Der Krimi beginnt wirklich spannend. Gleich im ersten Kapitel ist man mit dem späteren Mordopfer konfrontiert. Durchlebt die letzten Momente bis zu dessen Entführung. Danach lernt man auch gleich Richard Vega kennen. Er war mir auch gleich sympathisch. Was man von seiner Vorgesetzten nicht sagen kann. Die Beziehung zwischen diesen Beiden, war mir zu Beginn etwas suspekt. Man merkte aber gleich, dass da mehr dahinter steckt. Während des Falles klärt sich dieses Verhältnis auch nach und nach mehr auf. Neben der Ermittlungsarbeit mit wirklich spannenden Momenten, spielt eben auch Vegas Privatleben eine tragende Rolle in diesem Krimi. Mir persönlich hätte hierbei seine Beziehungs zu Cherry, eine Art Ziehtochter wenn man so will, völlig gereicht um Vegas auch als Privatperson kennen zu leren. Doch, wie erwähnt, spielt auch sein Verhältnis zu seiner Vorgesetzten eine nicht zu kleine Rolle. Diese Verstrickungen im Privatleben des Ermittlers nehmen für mich zu viel Raum ein und sorgen lediglich dafür, dass die wirklich spannenden Momente des äußerst verstrickten Kriminalfalles zu kurz kommen. Denn spannend ist der Fall zu beginn allemal. Leider wird zu viel durch die Handlung selber dann verraten und man weiß als Leser dann doch recht bald in welche Abgründe sie einen zieht.
Mein Fazit:
Die Namen der Toten ist ein guter Krimi mit einem mir persönlich recht sympathischen Ermittler. Wobei es eigentlich keine Rolle spielt, ob mir der Ermittler oder ein anderer Charakter sympathisch ist oder nicht. Gut muss der Fall sein und er muss mich packen. Das schaffte dieser Kriminalroman auch stellenweise. Allerdings waren diese Spannungsmomente auch recht kurzweilig und schnell vorüber. Von der Idee her ein wirklich gut durchdachter Fall. Anfangs war nicht klar ersichtlich in welche Richtung die Morde die Ermittlungen treiben. Doch leider verrieten die Nebendarstellungen für mich doch zu viel und es gab bald keine wirklichen Überraschungen mehr zu durchforsten.