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Veröffentlicht am 08.12.2017

Spannendes Weltraumabenteuer

Constellation - Gegen alle Sterne
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Wieso ich zu dem Buch gegriffen habe?
Ich fand Claudia Grays »Evernight« Reihe nur so mäßig überzeugend, liebe aber ihre »Firebird« Trilogie. Beziehungsweise die ersten zwei Bände, den dritten habe ich ...

Wieso ich zu dem Buch gegriffen habe?
Ich fand Claudia Grays »Evernight« Reihe nur so mäßig überzeugend, liebe aber ihre »Firebird« Trilogie. Beziehungsweise die ersten zwei Bände, den dritten habe ich immer noch nicht gelesen, weil... gute Frage. Wahrscheinlich, weil ich nicht will, dass es vorbei ist, aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls habe ich gehofft, dass »Constellation« mich genauso würde überzeugen können, wie »A Thousand Pieces of You«. Wenn ich ehrlich bin, dann hatte ich nicht einmal auf dem Schirm, dass das Buch überhaupt übersetzt worden ist, aber da es schon lange auf meiner Wunschliste stand habe ich jetzt endlich zugegriffen!

Was mir am besten gefallen hat...
... ist eine wirklich schwer zu beantwortende Frage, denn ich bin hin und weg von dem Buch. Ich liebe alles. Die Charaktere, den Schreibstil, die Handlung... eben alles. Für mich ist das Buch rundherum gelungen und ich habe ihm guten Gewissens fünf Sterne gegeben.

Die Geschichte um Noemi und Abel wird aus zwei Sichten erzählt, was ich sehr interessant fand. Vor allem natürlich, wenn man aus Abels Sicht gelesen hat, der als KI nun einmal ein wenig... sagen wir mal speziell ist, was seine Ausdrucksweise und so weiter angeht. Das hat wiederum dafür gesorgt, dass ich immer wieder lachen oder zumindest grinsen musste, denn durch seine trockene und technische Art kommt es immer wieder zu komischen Dialogen, die aber eben gerade den Charme ausmachen.
Beide Erzählperspektiven mochte ich sehr gerne, Noemi und Abel sind beide zwei sehr starke Charaktere und es hätte einfach etwas gefehlt, wenn die Erzählung auf die Sicht von einen der beiden begrenzt worden wäre. Oft ist es so, dass ich eine Sicht deutlich lieber mag als die andere, aber bei Noemi und Abel könnte ich mich wirklich nicht entscheiden, ich habe beide ins Herz geschlossen. Und ich möchte an dieser Stelle den Klappentext kritisieren, denn der wirft einem praktisch eine Liebesgeschichte vor die Füße, was definitiv nicht der Fall ist. Ich würde sogar sagen, dass es für ein Jugendbuch erstaunlich wenig Liebes-lastig ist, obwohl dieses Thema immer noch eine Rolle spielt. Aber eben nur am Rande, was mir gut gefallen hat. Beide Charaktere haben ihre Prioritäten so gesetzt, wie es sein sollte, und sich nicht vollkommen selbst vergessen, nur, weil sie sich verliebt haben.

Was ich besonders spannend fand, war außerdem die Frage, die Claudia Gray mit ihrem Roman aufgeworfen hat: Ist Abel denn nun eine Maschine oder hat er ein Bewusstsein? Ist er mehr Ding oder Lebewesen? Je mehr man aus Abels Sicht liest, desto sicherer ist man, dass er tatsächlich lebt und Gefühle hat/ entwickelt, gleichzeitig gibt es immer wieder Szenen, während derer man sich sehr bewusst wird, dass er eben doch programmiert ist.
Das hat auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt, denn eine endgültige Antwort auf diese Frage gibt es natürlich nicht.

Die Handlung ist von Anfang an rasant. Man wird direkt in eine abenteuerliche Szene hineingeworfen, die Autorin weiß wirklich, wie sie ihre Charaktere auf Trab hält. Noemi und Abel haben kaum eine ruhige Minute, was wiederum heißt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Ich habe ja vor kurzem »Herrscherin der tausend Sonnen« von Rhoda Belleza gelesen und fand es eher mittelmäßig. Beim Lesen habe ich die Bücher aus irgendeinem Grund die ganze Zeit miteinander verglichen, einfach weil beide im Jugendbuch und Science Fiction Bereich angesiedelt sind und ich musste immer wieder denken: So muss Weltraumabenteuer sein! Also wie in »Constellation«. Für mich zumindest. Ich fand das Worldbuilding der Autorin toll, die Geschichte spielt - wenn ich es richtig in Erinnerung habe - in der Zukunft und die Erde sind die Bösen in unserem Szenario. Es gab eine Handvoll verschiedener Planeten, die allesamt so dargestellt wurden, dass ich ein klares Bild von der Welt, durch die Noemi und Abel sich bewegten, vor Augen hatte.
Immer wieder habe ich auch immer die Charaktere gebangt, habe das schlimmste befürchtet und finde selbst das Ende gelungen, obwohl es anders ist als von mir erwartet und ja, auch ein wenig gewünscht. Trotzdem finde ich, dass die Geschichte erst einmal einen schönen Abschluss gefunden hat, mit dem ich so zufrieden bin, dass ich nicht genau weiß, ob ich den zweiten Teil lesen möchte.

Fazit?
Wie man vielleicht schon gemerkt hat, bin ich rundherum begeistert. Ich mochte den Schreibstil, die Seiten sind nämlich nur so dahin geflogen, ich liebe die Charaktere, die Protagonisten waren beide sehr stark und mussten einige schwierige Entscheidungen treffen. Das Setting war wahnsinnig interessant, die Handlung immer rasant... für mich auf jeden Fall ein Monatshighlight und eine absolute Empfehlung!

Veröffentlicht am 06.12.2017

Ein absolut zauberhaftes Weihnachtsbuch!

Der Weihnachtosaurus
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Warum ich zu dem Buch gegriffen habe?
Wie mittlerweile jeder mitbekommen haben sollte, bin ich dieses Jahr außerordentlich früh und außerordentlich doll in Weihnachtsstimmung. Deshalb habe ich mir vorgenommen ...

Warum ich zu dem Buch gegriffen habe?
Wie mittlerweile jeder mitbekommen haben sollte, bin ich dieses Jahr außerordentlich früh und außerordentlich doll in Weihnachtsstimmung. Deshalb habe ich mir vorgenommen über den Dezember ein paar Weihnachtsbücher zu lesen und da mir »Der Weihnachtosaurus« dauernd über den Weg gelaufen ist und so viele davon geschwärmt haben, habe ich gedacht: Wieso nicht?
Ein Kinderbuch erschien mir ein ziemlich guter Anfang um in Weihnachtsbücher einzusteigen und in der Annahme habe ich mich auch nicht getäuscht, denn ich fand »Der Weihnachtosaurus« ganz zauberhaft!

Was mir am besten gefallen hat...
... waren - und ja, ich weiß, wie oberflächlich das klingt - die Illustrationen. ICH WEIß! Aber habt ihr euch die Illustrationen mal angeguckt? Gibt es etwas niedlicheres als diesen Dinosaurier? Ich weiß gar nicht wie oft ich beim Lesen aufgehört habe, nur um meinem Freund das Buch unter die Nase zu halten und zu sagen: Guck mal! Ist das nicht süß? Oder? Komm schon, das ist doch voll niedlich!

Ebenfalls gut gefallen...
... hat mir der Humor in dem Buch. Auf dem Schutzumschlag steht, dass die Geschichte für Kinder ab acht Jahren geeignet ist, was aber nicht heißt, dass es ausschließlich jüngerem Publikum gedacht ist. Das Gefühl hatte ich zumindest beim Lesen nicht. Auch mit zwanzig Jahren hatte ich wahnsinnig Spaß mit William und dem Weihnachtosaurus, habe über einige Witze lachen müssen und auch ansonsten sehr oft schmunzeln. Das Buch macht einfach gute Laune.

... hat mir neben dem Humor ganz allgemein die Stimmung in dem Buch. »Der Weihnachtosaurus« versprüht regelrecht Weihnachtsstimmung, man sehnt sich nach einer Tasse Tee und Schnee und dass doch endlich, endlich Weihnachten ist. So ging es mir zumindest.
(Wobei, ich genieße auch die Vorweihnachtszeit, wie ich zugeben muss. Aber Lust auf Weihnachten macht das Buch trotzdem.)

Nicht so gut gefallen...
... (ist vielleicht eine etwas harsche Formulierung, denn insgesamt finde ich das Buch immer noch grandios) hat mir die Handlung. Beziehungsweise, wie langsam sie voran geschritten ist. Ich habe irgendwie erwartet, dass William und der Weihnachtosaurus sehr viel früher aufeinander treffen, aber tatsächlich hat das sehr, sehr lange gedauert. Zumindest für meinen Geschmack. Vielleicht lag das auch einfach nur daran, dass ich etwas anderes erwartet habe, aber ich war ein bisschen enttäuscht davon, wie wenig Screen-Time die beiden doch zusammen hatten.
Auch waren viele Szenen vorhersehbar, aber das will ich eigentlich gar nicht mal anprangern, denn hey, das hier ist eben ein Kinderbuch und deshalb handlungstechnisch nicht wahnsinnig komplex. Meinen Spaß hatte ich definitiv trotzdem mit der Geschichte.

Fazit?
»Der Weihnachtosaurus« ist ein fast rundum gelungenes Weihnachtsbuch, das mich bis auf einen klitzekleinen Kritikpunkt vollkommen überzeugen konnte und vor allem ein paar Stunden sehr gut unterhalten hat. Ich bin mir sicher, dass es nicht das letzte mal gewesen sein wird, dass ich dieses Buch zur Weihnachtszeit lese! Wer also noch ein wenig künstliche Weihnachtsstimmung braucht: Kaufen! Sofort! :)

Veröffentlicht am 24.11.2017

Viel Potential, das leider nicht ausgeschöpft wurde

Herrscherin der tausend Sonnen
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Wieso ich zu dem Buch gegriffen habe?
Ich hatte die englische Version dieses Buches lange auf meiner Wunschliste stehen, kam aber irgendwie nie dazu es zu kaufen, trotz, dass ich viele positive Meinungen ...

Wieso ich zu dem Buch gegriffen habe?
Ich hatte die englische Version dieses Buches lange auf meiner Wunschliste stehen, kam aber irgendwie nie dazu es zu kaufen, trotz, dass ich viele positive Meinungen darüber gelesen habe. Deswegen habe ich mich wirklich gefreut, als ich das Buch als digitales Leseexemplar vom Bloggerportal und dem cbt-Verlag zu Verfügung gestellt bekommen habe.
Worauf so genau ich mich mit »Herrscherin der tausend Sonnen« einlassen würde, wusste ich dennoch nicht so genau, denn ich kannte lediglich den englischen Klappentext und der ist genauso vielsagend wie der deutsche. Sonderlich viel verrät er nicht, wie ich finde, und gleichzeitig ist es immer noch zu viel. Außerdem empfinde ich ihn als ein wenig irreführend, denn

Weshalb der Einstieg etwas schwerfiel?
Ich würde gerne sagen, dass ich ohne Probleme in die Geschichte habe hineinfinden können, aber das war leider nicht der Fall. Das lag zum einen daran, dass man gleich zu Beginn mit so vielen Namen von Charakteren und Planeten, Rassen und Technologien vorgesetzt bekommt, dass mir echt der Kopf geraucht hat. Das hat sich leider das ganze Buch nicht geändert, denn es wurden immer wieder verschiedene Galaxien, neue Planeten und Orte eingeführt und das hat leider dazu geführt, dass ich die vorangegangen immer wieder verdrängt habe. Hat mich das beim Lesen großartig gestört? Zugegeben nicht. Es hat sich zwar jedes Mal, wenn ich das Buch weggelegt und später wieder zur Hand genommen habe, so angefühlt, als müsste ich mich neu in die Welt einfinden, aber letztendlich hat das nie lange gedauert.

Was mir gut gefallen hat...
war, dass das Buch nach dem für mich nicht so optimalen Einstieg sehr schnell an Spannung aufgebaut hat. Rhee ist beinahe das ganze Buch lang in Gefahr, wird hintergangen und muss viele ihrer Beziehungen hinterfragen. Mir hat gut gefallen, dass man zunächst nicht immer sofort wusste wer gut und wer schlecht ist, mit einem kleinen Twist hatte ich tatsächlich nicht gerechnet, aber danach... nun ja. Leider ging es anschließend für mich etwas bergab, aber dazu gleich mehr.

Ebenfalls toll fand ich das Gefühl, das mich beim Lesen stellenweise überkommen hat. Ein wenig kam es mir vor, als würde ich Star Wars gucken mit all den facettenreichen Planeten und Rassen und so weiter. Die Stimmung, die das Buch vermittelt, war einer der positivsten Punkte an dem Buch für mich.

Das Buch wird aus zwei Sichten erzählt und zwar aus Rhees und Alys, was ich zum einen toll fand, weil man so sehr viele Eindrücke bezüglich der Welt, in der die Geschichte spielt, gewinnt und es bei einem von beiden immer rasant daher ging. Gleichzeitig muss ich zugeben, dass ich fest damit gerechnet habe, dass Aly Rhees Love Interest sein wird, denn irrtümlicherweise habe ich angenommen, dass die beiden sich im Laufe der Handlung begegnen. Als klar wurde, dass das zumindest in diesem Band nicht passieren würde, war ich mehr als positiv überrascht - denn wann findet man schon mal keine Liebesgeschichte in einem Roman aus dem Jugendbuchbereich vor? Genau, praktisch nie.
Allerdings hat die Autorin mir dann später in dieser Hinsicht doch noch einen Strich durch die Rechnung gemacht und das hat mir so gar nicht gefallen.

Wieso ich mich von der Autorin leicht auf den Arm genommen gefühlt habe...
war, dass sie einem praktisch jedes Detail, das auf den weiteren Handlungsverlauf hinweisen könnte, auf dem Silbertablett serviert. Dabei wählt sie so plumpe Arten und Weisen diese Informationsbrocken zu übermitteln, dass es fast schon lachhaft einfach war zu sagen was noch passieren wird. Wer der eigentliche Bösewicht in der Geschichte ist, wird relativ schnell deutlich, auch, wenn Rhee für diese Einsicht etwas länger braucht.
In »Herrscherin der tausend Sonnen« hat die Autorin ein Element verwendet, das man nun schon sehr häufig in Jugendbüchern gesehen hat und zwar das der verschwundenen Prinzessin, die eigentlich tot sein sollte, aber mysteriöser Weise noch lebt und sich jetzt versteckt hält. Natürlich weiß besagte Prinzessin nicht, dass sie eine Prinzessin ist. Sobald enthüllt wird, dass Rhees Schwester möglicherweise noch lebt führt die Autorin im nächsten Kapitel einen Charakter ein, der sich ganz zufällig nicht an seine Kindheit erinnern kann, von dem Rhee sagt, dass ihr die Augen seltsam vertraut vorkommen, von dem Aly meint, dass besagte Person wohl nach ihrem Vater kommen muss, denn ihrer Mutter sieht sie nicht ähnlich. Zeitgleich wird Rhee mitgeteilt, dass die Prinzessin versteckt worden ist und eine Betreuerin hat, die auf sie aufpasst.
Geht es offensichtlicher? Ich meine... für wie doof wird man hier bitte verkauft? Ich hatte wirklich gehofft, dass das Absicht gewesen ist, um den Leser in die Irre zu führen, aber nein, das war es nicht. Am Ende ist es genauso gekommen wie vermutet und das fand ich echt schade, denn die Geschichte hat eigentlich echt Potential.
Außerdem meinte Rhoda Belleza auf den letzten Seiten eben doch noch eine Liebesgeschichte einbauen zu müssen, die für meinen Geschmack mehr als unnötig und etwas an den Haaren herbeigezogen war, denn die Charaktere kannten sich gefühlt kaum, haben vielleicht ein kleines Abenteuer zusammen durchgestanden, aber trotzdem fühlte es sich für mich total gezwungen an. Als hätte unbedingt eine Liebesgeschichte eingebaut werden müssen, weil man das eben so macht.

Fazit?
Ich bin von dem Werk insgesamt leider eher enttäuscht. Ich habe mir mehr davon versprochen und gerade die Vorhersehbarkeit hat enorm dafür gesorgt, dass ich den Spaß an der Geschichte verloren habe. Insgesamt sind die Charaktere für mich etwas zu blass geblieben, ich konnte keine wirkliche Verbindung zu ihnen aufbauen, habe immer das Gefühl gehabt sie sind sehr distanziert, was vermutlich vor allem an der Erzählweise lag. Grundsätzlich mochte ich den Schreibstil der Autorin gerne, er ließ sich gut und flüssig lesen, wenn ich mich denn mal motivieren konnte das Buch zur Hand zu nehmen, was mir leider gerade im Mittelteil etwas schwer gefallen ist.

»Herrscherin der tausend Sonnen« hätte so viel Spaß machen können, hatte viel Potential, von dem leider auch einiges in den Sand gesetzt wurde. Ein typischer Fall von Kann-man-lesen-muss-man-aber-nicht und vor allem werde ich vermutlich nicht einmal zum nächsten Band greifen, denn wie es weitergeht juckt mich im Moment herzlich wenig und ich bezweifle, dass sich das zukünftig ändern wird.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Leider mehr Liebesgeschichte als Fantasy

Bird and Sword
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Von Amy Harmon hatte ich bisher nur ein anderes Buch gelesen, das mir allerdings sehr gut gefallen hat damals, aber auch aus einem anderen Genre stammte, weswegen ich umso gespannter war, ob mich die Autorin ...

Von Amy Harmon hatte ich bisher nur ein anderes Buch gelesen, das mir allerdings sehr gut gefallen hat damals, aber auch aus einem anderen Genre stammte, weswegen ich umso gespannter war, ob mich die Autorin auch im Fantasy-Bereich überzeugen konnte.
Den Klappentext fand ich sehr interessant, wenn er auch gefühlt nicht sonderlich viel über die Geschichte verrät. Man kann sich seinen Teil zusammenreimen, aber ich muss sagen, dass ich doch relativ blauäugig in die Geschichte hinein gestolpert bin und den Anfang zunächst auch eher so lala find, bis ein Ereignis vom Anfang mit einem Mal Sinn ergab.
Erzählen tut Lark die Geschichte aus der Ich-Perspektive und auch wenn ich hier und da so meine Probleme mit der Protagonistin hatte, so war es doch angenehm aus ihrer Sicht zu lesen. Lark ist stumm, denn ihre Mutter hat ihr die Gabe zu sprechen genommen um sie zu beschützen, da Lark mit ihren Worten Dinge verändern kann, wenn sie sie richtig formuliert. Zum Beispiel kann sie Gegenstände beliebig herumfliegen lassen oder Schlösser öffnen und noch vieles mehr und ich fand ihre Gabe wirklich interessant, auch wenn sich mir nicht so ganz erschlossen hat, wieso sie sie erst anwenden konnte, sobald Tiras ihr das Lesen beibringt. Vielleicht habe ich auch nur einen Denkfehler, aber Lark konnte auch vorher denken und Sätze bilden, immerhin erzählt sie uns ihre Geschichte, wieso kann sie ihre Gabe also erst vermehrt einsetzen, als sie lesen kann? Ihre Aussage Tiras hätte ihr ihre Worte gegeben hat für mich irgendwie wenig Sinn ergeben und ich habe mir das ganze Buch den Kopf darüber zerbrochen wie die Autorin sich das gedacht hat. Mir kam es wie ein Logikfehler vor, aber wie gesagt, vielleicht stehe ich ja auch nur total auf dem Schlauch, das ist selbstverständlich auch nicht auszuschließen.
Ansonsten habe ich allerdings ziemlich gerne aus Larks Sicht gelesen. Trotz, dass sie stumm ist, ist sie eine sehr willensstarke Protagonistin und sie lässt sich nicht alles gefallen, braucht und sucht aber auch oft Rat und geht dafür, dass sie quasi von einem goldenen Käfig in einen anderen gesperrt wird ziemlich gut mit allem um. Sie hat immer wieder Stärke bewiesen, mir aber zum Teil nicht oft genug. Beziehungsweise fand ich einige ihrer Handlungen nicht sehr nachvollziehbar, beziehungsweise übereilt.
Wie man dem Klappentext entnehmen kann kommt diese Geschichte nicht ohne Liebe aus und für mich hat die Beziehung zwischen Lark und Tiras zu viel Raum eingenommen. Ich habe zwischen den beiden kaum Chemie gespürt, was etwas schade war. Ich glaube mir hätten die beiden besser gefallen, wenn sie Freunde gewesen wären. Bei den beiden hatte ich das Gefühl, dass die Autorin unbedingt ihre Hauptpersonen verkuppeln wollte und das auf Teufel komm raus. Ich muss ehrlich sagen, dass ich kein großer Fan von Tiras war, zumindest nicht so, dass er es auf eine Book-Boyfriend-Liste schaffen würde, denn dafür hat er Lark zu oft von oben herab behandelt, hat ihr immer gesagt sie wäre für ihn ein nützliches Werkzeug und ich hatte irgendwie das Gefühl sie für ihn mehr ein Statussymbol als jemand den er liebt, auch wenn er das später im Laufe der Geschichte behauptet. Für mich hat es zwischen den beiden einfach nicht so gefunkt, wie ich es mir gewünscht hätte, wenn der Fokus schon so auf der Beziehung der Hauptpersonen liegt.
Die Handlung an sich wäre nämlich recht spannend gewesen, wenn man ihr ein bisschen mehr Raum zur Entfaltung gegeben hätte. Ich fand die Idee mit den Gaben toll, dass Magie verboten war und die Menschen sich fürchteten. Nichts Neues, aber mit der Bedrohung durch eine Art Vogelmenschen von außen doch interessant, da es vereinzelt Schlachten gab, die gekämpft werden mussten und Gaben, die entdeckt und versteckt wurden. Allerdings hatte ich zu keiner Zeit wirklich das Gefühl, dass eine der Hauptpersonen ernsthaft in Gefahr gewesen wäre. Ich habe fest mit einem Happy End gerechnet und das habe ich auch bekommen, mir war der vermeintliche Tod eines Charakters zu offensichtlich, sodass ich nicht einmal ansatzweise den Tränen nahe war und ich weine fast immer, nehme mir den Tod von Charakteren zu Herzen, aber hier war es tatsächlich zu durchschaubar, dass besagte Person wieder auftauchen würde.
Was mir wiederum sehr gut gefallen hat, war die Auflösung weshalb die Vogelmenschen das Königreich angreifen. Damit habe ich nicht gerechnet, diesen Twist hatte ich nicht kommen sehen und ich fand ihn durchaus gelungen, auch, wenn er für mich leider nicht mehr allzu viel rausreißen konnte, weil er gegen Ende kam.

Insgesamt habe ich mir von Bird & Sword leider einfach mehr erwartet. Die Charaktere mochte ich zwar, aber ich habe sie nicht ins Herz geschlossen. Die Handlung hatte durchaus Potenzial, allerdings wurde dies meiner Meinung nach nicht vollkommen ausgeschöpft. Für mich sticht Bird & Sword zwischen all den anderen Fantasybüchern, die im Moment auf dem Markt sind, nur wenig heraus, auch, wenn es alles in allem ein gutes Buch ist. Wer sich aufregende Fantasy erhofft, dem rate ich nicht zu diesem Buch zu greifen, wer allerdings eine Liebesgeschichte, eingebettet in ein Fantasy-Setting möchte, ja, für den ist Bird & Sword schon deutlich eher etwas.

Veröffentlicht am 11.11.2017

Toller Humor, leider etwas langsame Handlung

NUTS - Verrückt nach Dir
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Ich habe bereits zwei andere Bücher von Alice Clayton gelesen und bei beiden war ich absolut positiv überrascht von dem Humor, mit denen sie ihre Geschichten erzählt und genau auf diesen habe auch bei ...

Ich habe bereits zwei andere Bücher von Alice Clayton gelesen und bei beiden war ich absolut positiv überrascht von dem Humor, mit denen sie ihre Geschichten erzählt und genau auf diesen habe auch bei Nuts gehofft - und ich wurde nicht enttäuscht!
Beinahe von der ersten Seite an habe ich grinsen müssen. Roxie ist eine sehr witzige Protagonistin und ich habe mich immer wieder dabei ertappt, wie ich mich herrlich über sie amüsiert habe, denn sie hat ein Talent dafür sich selbst ein wenig lächerlich zu machen, was für den Leser selbstverständlich unterhaltsam ist. Außerdem wimmelt es in dem Buch nur vor sexuellen Anspielungen, die sich die Hauptpersonen an den Kopf werfen und in denen vor allem um Nüsse, Gurken und Zucchini geht. Habe ich darüber schmunzeln müssen? Ja. Obwohl ich es nicht wollte, weil die Anspielungen eigentlich gar nicht einmal so witzig waren, aber irgendwie haben sie dennoch den Charme des Buches ausgemacht.
Neben dem Humor der Autorin hat mir außerdem das Setting, das sie gewählt hat, sehr gut gefallen. Die Kleinstadt und das ein wenig ländliche haben eine heimelige Stimmung geschaffen, in der ich beim Lesen sehr wohl gefühlt habe.
Was mich etwas enttäuscht hat ist allerdings die Handlung. Ja, bei Nuts handelt es sich um einen Liebesroman. Ehrlich gesagt erwarte ich da gar nicht so viel von der Handlung, aber ein paar Konflikte hier und da sollte es zwischen den Protagonisten doch geben, wie ich finde. Zwischen Roxie und Leo bahnt sich wahnsinnig schnell eine Sommergeschichte an, es ist quasi „Liebe“ auf den ersten Blick. Das einzige Problem, das die beiden am Anfang haben, ist, dass sie irgendwie dauernd unterbrochen werden. Aber ansonsten herrscht zwei Drittel des Buches eitler Sonnenschein zwischen den beiden. Erst als ich wirklich schon fast genervt von der ganzen Turtelei der beiden war, kam es endlich zu einem Konflikt, der sich allerdings in Anbetracht dessen, dass wir uns schon beinahe am Ende befanden, relativ schnell und reibungslos lösen ließ. Mir ging das alles viel zu schnell und vor allem lief es viel zu glatt ab.
Trotzdem hat Nuts mir ein paar schöne Lesestunden verschafft, ich bin durch die Seiten nur so durchgeflogen und vor allem habe ich immer wieder richtig Hunger gekriegt, da Roxie andauernd von allerhand leckerer Dinge spricht. Insgesamt ein gutes Buch, das mich allerdings nicht vom Hocker gerissen hat mit seiner Geschichte und von dem mir vermutlich vor allem der Schreibstil/ Humor der Autorin in Erinnerung bleiben wird.