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Veröffentlicht am 01.09.2020

Der Elfstedentocht

Die Tote in der Gracht
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Der zweite Fall für Griet Gerritsen spielt im Winter. Es ist eiskalt, die Grachten sind mit einer dicken Eisschicht bedeckt, eine gute Chance, dass der Elfstädtelauf nach vielen Jahren endlich wieder stattfinden ...

Der zweite Fall für Griet Gerritsen spielt im Winter. Es ist eiskalt, die Grachten sind mit einer dicken Eisschicht bedeckt, eine gute Chance, dass der Elfstädtelauf nach vielen Jahren endlich wieder stattfinden kann. Der
Elfstedentocht ist ein hartes Schlittschuh-Rennen auf den Grachten, das die Teilnehmer an ihre Grenzen bringt. Doch noch ist nicht klar, ob die Eisschicht dick genug ist, es wird kontrovers diskutiert. Dann stürzt eine Reporterin in eine Gracht, sie kann nur noch tot geborgen werden. Was wie ein bedauerlicher Unfall wirkt, stellt sich letztlich als Vergiftung mit Herzstillstand heraus. Griet und Pieter ermitteln in dem Fall, obwohl sie eigentlich noch bei den Cold Cases abgestellt sind. Bald wird klar, dass ein Ereignis beim Elfstedentocht vor vielen Jahren eine wichtige Rolle spielt.


Wie schon im ersten Teil bin ich von der Atmosphäre begeistert, hier steckt viel Niederlandfeeling in den Seiten. Wundervolle Beschreibungen der Landschaft, der Menschen, untermalt mit niederländischen Begriffen. Das Lokalkolorit kommt perfekt rüber, ich hatte beim lesen die Umgebung bildlich vor Augen. Auch die Fakten zum Elfstädtelauf fand ich sehr interessant, man bekommt die Aufregung und das Entgegenfiebern auf den Lauf hautnah mit.


Die bittere Kälte ist so gut zu spüren, Griet hat es auf ihrem Hausboot auch nicht leicht, zudem kommt ihre Tochter einige Tage früher als erwartet, was sie vor Probleme stellt. Ein Glück hilft Pieters Familie bei der Kinderbetreuung aus. Die wenige Zeit die Griet mit ihrer Tochter hat, versucht sie zu genießen. Dass sie sie mit zu einer Observation nimmt und einer potentiellen Gefahr aussetzt, konnte ich jedoch nicht nachvollziehen.


Der Fall ist verzwickt, doch Griet und ihr Team kommen der Wahrheit Stück für Stück näher. Ich fand es spannend, die Ermittlungen zu begleiten, den aktuellen Fall zu verfolgen und immer mehr über den vergangenen
Elfstädtelauf zu erfahren. Irgendwann konnte ich mir zusammenreimen, was damals passiert sein musste.


Fazit: Eine gelungene Fortsetzung der Reihe, ein spannender Fall vor der Kulisse des Elfstedentocht. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall für Griet und ihr Team.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Das Spiel

Das Spiel – Es geht um Dein Leben
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Stell dir vor, du hast ein Tattoo, von dem du nichts ahnst. Das du nur durch Zufall im UV Licht entdeckst. Du hast keine Anung, wie du zu diesem Tattoo gekommen bist, wann und wer es gestochen hat. Und ...

Stell dir vor, du hast ein Tattoo, von dem du nichts ahnst. Das du nur durch Zufall im UV Licht entdeckst. Du hast keine Anung, wie du zu diesem Tattoo gekommen bist, wann und wer es gestochen hat. Und was du auch nicht ahnst: Mit diesem Tattoo bist du Teil eines perversen Spiels, eine Spielfigur. Und es gibt Spieler, die Jagd auf dich machen.


So geht es Mavie, die sich plötzlich inmitten dieses Spiels wiederfindet. Bald ist sie auf der Flucht und kämpft um ihr Überleben. Die Ermittler Inga Björk und Christian Brand ermitteln in einem Mordfall, sie wissen noch nicht, dass sie einer viel größeren Sache auf der Spur sind.


Wow, schon der Einstieg ist hart, man beobachtet eine Joggerin, die ein nächtliches Bad in einem einsamen See nimmt. Doch bald wird es gefährlich. Ohne große Einführung ist man mitten in der Geschichte und lernt die beiden Ermittler kennen. Wobei Christian Brand, der für die Österreichische Cobra arbeitet, seine ganz eingene Vorgehensweise hat. So stoppt er auf drastische Weise einen Attentäter. Was seinem Vorgesetzen nicht wirklich gefällt, da kommt es gerade rechtzeitig, dass er von Europol angefordert wird. Inga und Brand sind ein ungleiches Team, das anfangs nicht auf Augenhöhe agiert. Doch schnell zeigt sich, dass Brand ebenbürtig ist und gemeinsam machen sie Jagd auf die Drahtzieher dieses perfiden Spiels.



Die Valerie Mauser alias Veilchen Reihe vom Autor hat mich begeistert, auf sein Thriller-Debüt war ich deswegen besonders gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist klasse, läßt sich flüssig lesen, die Figuren sind interessant und gut skizziert. Die kühle Inga, die ein Super-Recognizer ist und Brand, der Alleingänge liebt und sich nicht immer an die Richtlinien hält. Zusammen sind sie ein interessantes Ermittlerduo.


Die Idee zu diesem perfiden Spiel ist sensationell, die Spannung ist durchweg auf hohem Niveau. Man verfolgt verschiedene Stränge. Das Ermittlerduo, die Spieler, Mavie und einen Journalisten, der dem Spiel auf der Spur ist und den Artikel seines Lebens schreiben möchte. Das Ende hätte ich mir zwar etwas ausführlicher gewünscht, alles in allem hat mich dieser Thriller jedoch absolut gefesselt. Mit dieser Idee definitiv ein Highlight 2020. Verdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.07.2020

schöne neue Welt?

Paradise City
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Paradise City spielt in Deutschland, in der nahen Zukunft. Das Leben hat sich durch den Klimawandel und Pandemien sehr verändert. Die überlebenden Menschen leben in Megacities, das Land ist weitgehend ...

Paradise City spielt in Deutschland, in der nahen Zukunft. Das Leben hat sich durch den Klimawandel und Pandemien sehr verändert. Die überlebenden Menschen leben in Megacities, das Land ist weitgehend unbewohnt. Die meisten Krankheiten sind ausgemerzt, jeder trägt ein Smartcase bei sich, das ihn überwacht, die Wege registriert und sogar den Körper auf Krankheitssymptome scannt.

Liina ist Reporterin, von ihrem Chef bekommt sie den Auftrag in die Uckermark zu reisen um dort Zeugen zu interviewen. Zwei Männer haben eine Frau gefunden, die angeblich von einem Schakal gebissen wurde.

Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, ihr Chef hat einen furchtbaren Unfall, eine Kollegin wird ermordet. Brisant: Beide waren der gleichen Story auf der Spur....

Der eingängige Schreibstil macht es einfach schnell in die Story einzusteigen. Die schöne neue Welt, in der Liina lebt, ist beängstigend. Jeder Schritt wird überwacht, Kameras überall, wer das Smartcase mal ausschaltet macht sich verdächtig. Der Individualverkehr ist abgeschafft, die Regierung kontrolliert die Medien. Liina ist schön gezeichnet, sie ist sympathisch. In eingeschobenen Kapiteln erfährt man mehr über ihre Vergangenheit, auch dass es Menschen gibt, die sich der totalen Kontrolle entziehen.

Die Geschichte ist spannend, es gibt immer wieder Wendungen die überraschen. Das Ende kommt leider viel zu schnell, es werden auch nicht alle Fragen geklärt. Leider verliert die Geschichte im letzten Drittel an Spannung, so dass ich einen Punkt abziehe. Nichts desto trotz hat mir das Buch sehr gut gefallen, eine Dystophie die hoffentlich nie eintritt.


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Veröffentlicht am 29.07.2020

Nicolas Eichborns sechster Fall

Tag X
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Eine Serie von Anschlägen erschüttert Deutschland, viele Menschen verlieren ihr Leben. Brutale Anschläge, die mit dem herbeigeführten Absturz eines Eurofighters beginnen. Es wird klar, dass eine gut vernetzte ...

Eine Serie von Anschlägen erschüttert Deutschland, viele Menschen verlieren ihr Leben. Brutale Anschläge, die mit dem herbeigeführten Absturz eines Eurofighters beginnen. Es wird klar, dass eine gut vernetzte Organisation dahinter steckt, Nicolas Eichborn und sein Team werden hinzugezogen. Nicolas bekommt den brisanten Auftrag, sich von der Organisation anwerben zu lassen....

Auch der sechste Teil der Reihe um das Ermittler-Dreamteam Helen und Nicolas Eichborn hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Auch wenn jeder Fall der Reihe in sich abgeschlossen ist und als Standalone gelesen werden kann, empfehle ich trotzdem sich keinen Teil der Reihe entgehen zu lassen und mit "Das Programm" zu starten.

In gewohnt lockerem, teils flapsigem Stil rollt sich die explosive Story auf, der Autor behandelt mal wieder ein sowohl aktuelles als auch brisantes Thema. V. S. Gerling bleibt seinem Stil treu, kurze Kapitel sorgen für ein hohes Tempo, auch die Zitate am Anfang eines jeden Kapitels finden sich wieder. Nicolas ist bekannt für seine flapsigen Sprüche, einige humorvolle Szenen lockern die spannende Handlung auf.

Nicolas Eichborn und sein Team sind mir inzwischen ans Herz gewachsen, alles einzigartige, gut skizzierte Typen. Ich habe mich gefreut dass viele alte Bekannte ihren Part haben und gemeinsam versuchen, die Terroristen aufzuhalten. Politische Ränke und Verstrickungen ziehen sich bis zum Ende, das macht den Thriller für mich besonders interessant.

Fazit: Spannende, action- und temporeiche Handlung mit politischen Intrigen. So geht Thriller!

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Veröffentlicht am 27.07.2020

genialer Sci-Fi-Thriller

Vor dem Abgrund
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Klappentext, übernommen:
"SIE SIND EIN WERKZEUG.

GESCHAFFEN, UM UNS ALLEN
DAS LEBEN ZU ERLEICHTERN.

ANPASSUNGSFÄHIG, FLEXIBEL
UND GEFÄHRLICH.

Fünf Studenten bekommen den Auftrag, eine
revolutionäre ...

Klappentext, übernommen:
"SIE SIND EIN WERKZEUG.

GESCHAFFEN, UM UNS ALLEN
DAS LEBEN ZU ERLEICHTERN.

ANPASSUNGSFÄHIG, FLEXIBEL
UND GEFÄHRLICH.

Fünf Studenten bekommen den Auftrag, eine
revolutionäre Nanotechnologie zu prüfen.
Die Studierenden wittern ihre große Chance.
Bald müssen sie erkennen, dass sie und ihre
Auftraggeber unterschiedliche Ziele haben.
Sie gehen ihren eigenen Weg und der Erfolg
gibt ihnen recht.
Schnell müssen sich die fünf eingestehen,
dass sie nicht alles so fest im Griff haben, wie
sie es glauben."

Michael Hirtzys SciFi Thriller "Vor dem Abgrund - Bilder der Apokalypse" ist für mich DIE Entdeckung in diesem Jahr. Erwartungen übertroffen. Positiv punktet der Schreibstil, der sowohl flüssig, als auch zeitgemäß ist. Für einen Thriller anspruchsvoll, viele lebendige Dialoge, nicht zu techniklastig, sondern gut verständlich erklärt.

Der realistischer Plot, der in Österreich und Deutschland spielt, hat mich vom ersten Moment an gefesselt. So harmlos die Story beginnt - eine Gruppe Studenten befasst sich mit einem neuartigen Nanotech-Tool, soll es auf Herz und Nieren prüfen - so spannend ist der weitere Verlauf. Aus verschiedenen Perspektiven rollt sich die Story auf, dadurch entsteht eine eigene Dynamik. Die Geschichte gliedert sich in vier Teile, man lernt die Protagonisten kennen, ihre Vergangenheit, begleitet sie bei ihrem Auftrag. Im Fokus steht Stephanie, die die Gruppe der Studenten anführt, über sie erfährt man am meisten.

Im letzten Drittel wird es super spannend, hier hatte ich durchweg Kopfkino. Am Ende gibt es einen so explosiven Showdown, der jedem Actionfilm Konkurrenz macht. Da es sich um den ersten Teil einer Reihe handelt bleibt das Ende offen, was zu erwarten war. Ich bin schon neugierig wie es im nächsten Teil weiter geht, der wandert ganz schnell auf meinen Wunschzettel.

Fazit: Ich bin begeistert, habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen. Spannendes Thema, perfekt umgesetzt. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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