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Veröffentlicht am 16.03.2020

fesselnder Koblenz-Thriller

Jeden 3. Tag
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Klappentext: "Eine Stadt in Angst.
Koblenz, die beschauliche Touristenstadt an Rhein und Mosel, wird in Angst und Schrecken versetzt. Jeden 3. Tag geschieht ein grauenvoller Mord, jede Tat trägt eine andere ...

Klappentext: "Eine Stadt in Angst.
Koblenz, die beschauliche Touristenstadt an Rhein und Mosel, wird in Angst und Schrecken versetzt. Jeden 3. Tag geschieht ein grauenvoller Mord, jede Tat trägt eine andere Handschrift und die Opfer haben keinerlei Gemeinsamkeiten.

Obwohl Kriminalhauptkommissar Auer, Leiter der Mordkommission, frühzeitig die Handschrift eines Serienkillers vermutet, nehmen seine Vorgesetzten ihn nicht ernst. Er ist wegen seines vorlauten Mundwerks in Ungnade gefallen und sein Team besteht aus Beamten mit Disziplinarstrafen, aber er widmet sich trotz der Widerstände mit aller Kraft der Aufklärung der Verbrechen. Dabei erhält er unerwartete Unterstützung durch eine junge Praktikantin, die kurz vor ihrer Prüfung zur Kommissarin steht."



Wer ist der Serienkiller, der Koblenz mit seinen brutalen Morden in Angst und Schrecken versetzt? "Jeden 3. Tag" ist mein erster Thriller vom Autor, für mich besonders interessant, da ich Koblenz und Umgebung gut kenne.


Der Schreibstil ist locker, bildhaft, vermittelt das Lokalkolorit perfekt, indem viele bekannte Schauplätze in Koblenz beschrieben werden und man die Wege der Ermittler nachverfolgen kann.


Das Ermittlerteam um Auer ist sehr gut skizziert, ich hatte nach kurzer Zeit von jedem ein Bild vor Augen. Auer ist ein sympathischer Typ, der auch das jüngste Mitglied im Team, Kommissaranwärterin Coco ernst nimmt. Er begegnet ihr auf Augenhöhe, erkennt ihr Potential und nimmt sie väterlich unter seine Fittiche. Neben Auer hat mir Coco als Powerfrau im Team besonders gut gefallen, sie ist clever, hat viel Potential und sagt was sie denkt. Ich hoffe, dass sie das Team Auer weiterhin ergänzt. Die Polizeiarbeit ist sehr gut beschrieben, ich konnte bis zum Ende miträtseln, wer der Täter ist.

Die Story wird aus Sicht der Ermittler sowie des Täters geschildert, wobei es brutal zugeht und es drastische Beschreibungen der Leichenfunde gibt, definitiv nichts für Zartbesaitete. Spannungstechnisch geht noch was, für meinen Geschmack war die Spannungskurve noch nicht ausgereizt, was der fesselnden Story aber keinen Abbruch tut.


Fazit: Insgesamt hat mir der Thriller gut gefallen, das Team um Auer ist sympathisch und die Location in Koblenz für ortskundige Leser ein Schmankerl. Ich freue mich jetzt schon auf weitere Fälle.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

spannender Thriller

Totsee
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Klappentext: "Nora Dahn ist die beste Personenschützerin Deutschlands. Sie hat Weltstars bewacht,
Kanzler und Industrielle. Ihr neuer Auftrag hört sich harmlos an:
Eine junge Frau beim Urlaub in den Bergen ...

Klappentext: "Nora Dahn ist die beste Personenschützerin Deutschlands. Sie hat Weltstars bewacht,
Kanzler und Industrielle. Ihr neuer Auftrag hört sich harmlos an:
Eine junge Frau beim Urlaub in den Bergen begleiten?
Nichts leichter als das.
Am idyllischen Bergsee angekommen merkt Nora jedoch schnell, dass ihren Schützling ein düsteres Geheimnis umgibt. Noch bevor sie die Reißleine ziehen kann, steckt sie inmitten einer tödlichen Verschwörung, die in die dunkelste deutsche Vergangenheit zurückreicht.
Nicht nur Noras eigenes Leben gerät in höchste Gefahr ..."

Der Thriller hat mir sehr gut gefallen, angefangen beim Schreibstil, der zeitgemäß locker ist, teils flapsig und sich einfach nur toll lesen lässt. Die Handlung ist nah am Puls der Zeit und behandelt aktuelle Themen, bei denen man Gänsehaut bekommt. Eine Handlung nah an der Realität? Durchaus vorstellbar.

Ich fand die Protagonisten sehr gut gezeichnet, konnte mit Nora mitfiebern. Als Personenschützerin ist sie schon sehr speziell, aber nicht unsympathisch. Definitiv ein Figur, die Potential hat. Auch Kim ist gut getroffen, die psychologischen Aspekte kamen realistisch rüber.


Die Handlung ist durchweg spannend, es gibt einen turbulenten Showdown. Die Auflösung am Ende hat mich in einer Hinsicht dann doch überrascht. Nicht alle Fäden werden aufgelöst, so dass genug Raum für eine Fortsetzung ist. Man darf gespannt sein.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

anspruchsvoller Polit-Thriller

Im Namen der Lüge
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Von Horst Eckert habe ich bereits die Vincent-Veih-Reihe gelesen, mit dem Auftakt zu der Reihe um Melia Khalid hat er wieder einmal mehr bewiesen, wieso er der "Großmeister des Polit-Thrillers" bezeichnet ...

Von Horst Eckert habe ich bereits die Vincent-Veih-Reihe gelesen, mit dem Auftakt zu der Reihe um Melia Khalid hat er wieder einmal mehr bewiesen, wieso er der "Großmeister des Polit-Thrillers" bezeichnet wird.

Melia Khalid arbeitet für den Inlandsgeheimdienst und leitet das Referat für Linksterrorismus. In einem Papier, das ihr von unbekannter Quelle zugespielt wird, ist die Rede von der Gründung einer neuen RAF. Während Melia noch nach einer zweiten Quelle sucht, die das Papier bestätigt, überschlagen sich die Ereignisse. Melia bekommt Zweifel an der Authentizität des Papiers, wird in ihrer Abteilung aber kaltgestellt.

Vincent Veih wiederum ermittelt in einem Mordfall, der augenscheinlich eine Beziehungstat ist. Vincent rechnet den Mord dem rechten Milieu zu, doch von höherer Stelle soll der Mord allzu schnell ad acta gelegt werden. Er wäre nicht Vincent, wenn er die Sache nicht weiterverfolgen würde.

Der Thriller ist in gewohnt fesselndem Schreibstil verfasst, die Geschichte legt ein hohes Tempo vor. Schnell stellt man sich die Frage, was sind Fakten, was ist Fiktion? Wo steckt das Körnchen Wahrheit? Die Geschichte ist brandaktuell, ich habe die Handlung atemlos verfolgt.

Mit Melia hat der Autor eine außergewöhnliche, sympathische udn toughe Protagonistin geschaffen, mit der ich mitfiebern konnte. Schon in diesem ersten Teil kann man eine Entwicklung bemerken, man darf auf die Fortsetzung gespannt sein. Vincent hat erwartungsgemäß eher eine kleine Rolle, Melia steht im Mittelpunkt. Ich bin gespannt, wie die Gewichtung im nächsten Teil ist und freue mich jetzt schon darauf.

Fazit: Genialer Polit-Thriller, sollte man sich nicht entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

fesselnd, spannend mit einer außergewöhnlichen Protagonistin

Die Präparatorin
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Klappentext: "Als Tierpräparatorin Felicitas Booth eine Kiste mit Erinnerungsstücken ihres Vaters entdeckt, gerät ihre Welt ins Wanken. War er doch nicht nur das unschuldige Mordopfer, für das sie ihn ...

Klappentext: "Als Tierpräparatorin Felicitas Booth eine Kiste mit Erinnerungsstücken ihres Vaters entdeckt, gerät ihre Welt ins Wanken. War er doch nicht nur das unschuldige Mordopfer, für das sie ihn jahrzehntelang hielt? Was geschah auf jener Afrikaexpedition, die nur die Hälfte der Teilnehmer überlebte? Felicitas beschließt, sich der Wahrheit zu stellen – ohne zu ahnen, welche Folgen das für ihr Leben hat."

Auf die "Die Präparatorin" war ich wirklich neugierig, ich mag ungewöhnliche Protagonisten und Felicitas Booth gehört aufgrund ihres Berufs als Tierpräparatorin definitiv in diese Gruppe. So wirkt Felicitas anfangs auch unnahbar, zurückgezogen, sie hat wenig Kontakt zu Menschen. Als ihre Mutter stirbt stürzt die Routine, die sie sich im Lauf der Jahre aufgebaut hat, in sich zusammen. In einer Kiste, die ihre Mutter hinterlassen hat, befinden sich unzählige Zeitungsausschnitte, auf die sich Felicitas erst mal keinen Reim machen kann. Doch dann wird ihr klar, dass sie sich alle auf Teilnehmer einer Afrikaexpedition beziehen, bei der ihr verstorbener Vater vor vielen Jahren auch dabei war. Ein Einbruch in ihrer Werkstatt, eine Leiche und viele Fragen. Felicitas muss ihre Komfortzone verlassen, wenn sie das Rätsel lösen will.

Ja, dar Krimi war für mich eine Entdeckung, nicht zuletzt wegen der Story, sondern auch wegen des herausragenden Schreibstils. Obwohl das Buch nur 235 Seiten hat, hatte ich den Eindruck eine viel längere Geschichte zu lesen, so dicht war die Atmosphäre. Der Autor deutet einiges nur an, ohne lange Beschreibungen, und doch weiß man genau, was gemeint ist, was sich ereignet hat. Wirklich genial gemacht.

Felicitas lernt man erst im Verlauf richtig kennen, je mehr man zu ihr und ihrer Vergangenheit erfährt. Sie wirkt anfangs etwas verschroben, verpeilt, im Verlauf wurde sie aber lockerer und sehr sympathisch. Ein scharfer Verstand und die richtige Reaktion bewahren sie vor einigen gefährlichen Situationen.

Die Story an sich fand ich total fesselnd, der Spannungsbogen steigt zum Ende hin enorm an, aber auch vorher gibt es immer wieder sehr spannende Szenen. Ganz nebenbei erfährt man viele Details über die Taxidermie, die sie wie ein roter Faden duch die Handlung zieht.

Fazit: Meine Krimientdeckung 2020, Felicitas hätte das Zeug zu einer Serienprotagonistin. Ich bin gespannt ob es noch eine Fortsestzung gegeben wird und kann den Krimi nur wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Lügen, nichts als Lügen

Des Glückes dunkle Seele
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Klappentext: "Ihre Liebe soll ihn vor seiner düsteren Vergangenheit retten. Doch für ihre Hingabe zahlt sie einen hohen Preis! Neun Jahre in Haft. Unschuldig.

Als die Cutterin Christine Winterall den ...

Klappentext: "Ihre Liebe soll ihn vor seiner düsteren Vergangenheit retten. Doch für ihre Hingabe zahlt sie einen hohen Preis! Neun Jahre in Haft. Unschuldig.

Als die Cutterin Christine Winterall den Münchner Juwelier Alexander Helin kennenlernt, glaubt sie, endlich den Lebensgefährten gefunden zu haben, nach dem sie sich immer gesehnt hat. Seine scheinbare Sanftheit und seine Verletzlichkeit ziehen sie so stark an, dass sie alle Warnzeichen übersieht. Zu spät bemerkt sie die Abgründe, die in seiner dunklen Seele lauern. Zerfressen von Schuldgefühlen, begegnet er allen, die ihn lieben, kaltherzig und grausam. Sogar Christines Familie gerät in seinen Kosmos aus Finsternis und Tod.
Kann sie nach neun Jahren im Gefängnis endlich für Gerechtigkeit sorgen?"

"Des Glückes dunkle Seele" ist ein Psychothriller, der sich vom Mainstream abhebt. Was zuerst auffällt, ist der für einen Thriller anspruchsvolle Schreibstil, der Atmosphäre schafft. Durch die Erzählweise in Ich-Perspektive war ich ganz nach an Christine, ihren Gedanken, ihren Gefühlen dran.

In der Geschichte gibt es eine überschaubare Anzahl an Protagonisten, diese sind perfekt skizziert und facettenreich angelegt. Im Fokus steht Christine, die neun Jahre unschuldig im Gefängnis saß. Was genau geschehen ist, erfährt man jedoch erst zum Schluss, so dass man als Leser die gesamte Zeit über spekulieren kann. Christine ist Cutterin, Single, fühlt sich alleine zunehmende nicht mehr wohl. Als sie Alexander kennenlernt, der einen Juwelierladen führt, verliebt sie sich, hat Schmetterlinge im Bauch, doch Alexander scheint zwei Seiten zu haben... Die Geschichte ist geschickt angelegt, dadurch dass lange nicht klar ist, was überhaupt zu Christines Verurteilung geführt hat, baut sich eine Grundspannung auf. Neben der Handlung in der Gegenwart spielt der Hauptstrang, der am meisten Raum einnimmt, in der Vergangenheit. Nach und nach erfährt man was sich abgespielt hat, erfährt Details aus Alexanders Vergangenheit. Schockierende Details. Dabei baut die Autorin immer wieder Wendungen ein, so dass die Handlung nicht vorhersehbar ist. Von Anfang an ahnt man, dass diese Beziehung unter keinem guten Stern steht, es bleibt aber erst mal nur ein Gefühl.

Mir fiel es schwer, das Buch aus den Händen zu legen, vor allem gegen Ende ist die Spannung kaum auszuhalten.

Fazit: Ein Thriller abseits vom Mainstream, fast schon ein Psychogramm. 4,5 von 5 Sternen.

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