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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2018

ein gutes Einsteigerbuch in die Thematik „Feminismus"

No More Bullshit
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Das Buch „No more Bullshit“ von Sorority e.V. ist mit dem Untertitel „das Handbuch gegen sexistische Stammtischweisheiten“ im Verlag Kremayr und Scheriau erschienen.

„No more Bullshit“ zeigt anhand vieler ...

Das Buch „No more Bullshit“ von Sorority e.V. ist mit dem Untertitel „das Handbuch gegen sexistische Stammtischweisheiten“ im Verlag Kremayr und Scheriau erschienen.

„No more Bullshit“ zeigt anhand vieler verschiedener Beispiele wo Sexismus in unserem Alltag zu finden ist und bietet Argumente gegen diese sexistischen Stammtischweisheiten. Viele der unterschiedlichen Themen waren für mich persönlich interessant. Da die einzelnen Texte von unterschiedlichen AutorInnen stammen, konnte ich aber nicht in jedem Text etwas für mich mitnehmen. Für Personen, die sich ausführlich mit Feminismus beschäftigt haben, wird das Buch höchstwahrscheinlich auch nicht viel Neues bieten. Jedoch schaffen es die einzelnen Texte mit dem Finger dorthin zu zeigen, wo unserer Gesellschaft der Schuh drückt.

Das Frauennetzwerk Sorority e.V. hat es geschafft, ein Buch zu schaffen, dass die perfekte Basis für Argumente in sexistischen Diskussion darstellt und sollte meiner Meinung nach von jungen Frauen und Männern gelesen werden, damit solche „Stammtischweisheiten“ in Zukunft keinen Raum mehr finden. „No more Bullshit“ ist meiner Meinung nach ein gutes Einsteigerbuch in die Thematik „Feminismus“.

Veröffentlicht am 29.11.2018

Vorurteil und Selbstreflexion

In besserer Gesellschaft
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Das Buch „In besserer Gesellschaft“ von Laura Wiesböck ist mit dem Untertitel „Der selbstgerechte Blick auf die Anderen“ im Verlag Kremayr & Scheriau erschienen.

Unterteilt ist das Buch mit dem Blick ...

Das Buch „In besserer Gesellschaft“ von Laura Wiesböck ist mit dem Untertitel „Der selbstgerechte Blick auf die Anderen“ im Verlag Kremayr & Scheriau erschienen.

Unterteilt ist das Buch mit dem Blick auf die Anderen, der in Wirklichkeit ein Blick auf uns selbst ist, in acht Unterkapiteln zu je einem Hauptthema: Arbeit, Geschlecht, Einwanderung, Armut und Vermögen, Kriminalität, Konsum, Aufmerksamkeit und Politik. Laura Wiesböck beschreibt dabei, wie wir uns von unseren Mitmenschen distanzieren, die Anderen bewerten und uns selbst ins bessere Licht stellen. Dabei veranschaulicht die Autorin den Lesenden, dass niemand von Vorurteilen befreit ist und wir alle, zumindest ab und zu, in Stereotypen denken.

Laura Wiesböck beschreibt in ihrem Buch, die Vorurteile, die wir alle haben und versucht Möglichkeiten aufzuzeigen, wie wir „offener“ leben können, ohne je den Zeigefinger mahnend zu erheben. „In besserer Gesellschaft“ zeigt, dass wir doch nicht alle gleich sind und regt zur Selbstreflexion an. Die im Buch thematisierten Punkte dienen meiner Meinung nach auch als Diskussionsgrundlage und bieten somit Raum für „mehr“.

Veröffentlicht am 23.11.2018

schwer einordbarer, literarischer Schreibstil

Zeitflucht
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Der Roman "Zeitflucht" von Kevin Schwarzbach erzählt die Geschichte von Enya Janssen, die schon seit ihrer Kindheit von einem Leben als Polizistin träumt. Doch „Zeitflucht“ ist kein Buch über eine Person. ...

Der Roman "Zeitflucht" von Kevin Schwarzbach erzählt die Geschichte von Enya Janssen, die schon seit ihrer Kindheit von einem Leben als Polizistin träumt. Doch „Zeitflucht“ ist kein Buch über eine Person. Es erzählt von einer Freundschaft, einer Verbindung von Vergangenheit und Zukunft, von Träumen und Verlusten, vom Leben und vom Leben lassen.
Das Buch ist keinesfalls eine typische Kriminalgeschichte, viel mehr geht es um Gefühle. Um das Ende einer Freundschaft oder den Beginn einer neuen Freundschaft. Lange konnte ich das Buch nicht wirklich einordnen, da der Text selbst ganz anders ist, als es der Klappentext vermuten lässt. Auch Prolog und Epilog scheinen nicht zum Buch zu passen und die Tatsache, dass zwei Protagonisten im Laufe der Geschichte sterben und im nächsten Kapitel wieder lebendig sind, alles natürlich ohne Erklärung des Autors, lassen LeserInnen verwundert zurück.
Fazit: „Zeitflucht“ ist ein interessantes, literarisches Buch, das sich nur sehr schwer einordnen und kategorisieren lässt.

Veröffentlicht am 23.11.2018

"Linke" Literatur auf hohem Niveau

Und essen werden wir die Katze
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Das Buch "Und essen werden wir die Katze" von der österreichischen Autorin Nadine Kegele ist im Verlag Kremayr & Scheriau erschienen.
Das Buch besteht aus vielen Collagen und kurzen Textpassagen und ist ...

Das Buch "Und essen werden wir die Katze" von der österreichischen Autorin Nadine Kegele ist im Verlag Kremayr & Scheriau erschienen.
Das Buch besteht aus vielen Collagen und kurzen Textpassagen und ist literarisch ganz anders, als andere Bücher und für mich nur sehr schwer einordbar. Es geht hier um die Abstammung in einem Land und um die Behandlung bestimmter Gruppen. Die Geschichten von Flüchtlingen werden genau so thematisiert, wie das Leben eines „einfachen Bauarbeiters“ oder die ungleiche Behandlung von Männern und Frauen.
„Und essen werden wir die Katze“ ist ein gesellschaftskritisches Buch, das zum Nachdenken anregt und Platz für eigene Interpretationen bietet. Die aktuelle österreichische Regierung wird von Nadine Kegele mit einem stinkenden Fisch zu verglichen. Spätestens bei diesem Bild erkennen auch unpolitische LeserInnen, dass die Autorin sich keinesfalls von populistischen Parolen fangen lässt.
Fazit: Ein interessantes Buch, das keinesfalls als herkömmlicher Roman gesehen werden kann. Ein wahrer Schatz für Literaturliebhaber, die nicht aus dem rechten Lager kommen.

Veröffentlicht am 22.11.2018

"Gemischtrassige" Liebe in Nazideutschland

Mag’s im Himmel sein, mag’s beim Teufel sein
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Der Roman "Mag’s im Himmel sein, mag’s beim Teufel sein" von Evelyn Steinthaler ist mit dem Untertitel „Stars und die Liebe unter dem Hakenkreuz“ im Verlag Kremayr & Scheriau erschienen.
Was geschah mit ...

Der Roman "Mag’s im Himmel sein, mag’s beim Teufel sein" von Evelyn Steinthaler ist mit dem Untertitel „Stars und die Liebe unter dem Hakenkreuz“ im Verlag Kremayr & Scheriau erschienen.
Was geschah mit Paaren in Deutschland, wenn sie unter dem nationalsozialistischem Regime nicht der „arischen“ Norm entsprachen? Am Beispiel von vier prominenten „gemischtrassigen“ Paaren im Rampenlicht zeigt Evelyn Steinthaler, welchen Schikanen die Menschen unter dem Hakenkreuz ausgesetzt waren und wie unterschiedlich deren Umgang mit dem öffentlichen Druck war: Heinz Rühmann und Herta Feiler; Joachim Gottschalk und Meta Wolff; Kurz Weill und Lotte Lenya; sowie Hans Albers und Hansi Burg. Steinthaler erzählt vom Einfluss der Politik in einem totalitären Staat auf das Private und welchen Einfluss diese Politik auf die Liebe hat.
Evelyn Steinthaler schafft es in ihrem Blick in die Vergangenheit immer sachlich und objektiv zu bleiben und zwingt so ihre LeserInnen dazu, sich selbst eine Meinung zu bilden. Erst im Schlusswort zeigt sie sich kritisch gegenüber den Geschehnissen und warnt vor einer Wiederholung der Geschichte. „Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.“ (Primo Levi)
"Mag’s im Himmel sein, mag’s beim Teufel sein" ist ein Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann, zeigt es doch auf berührende Weise, wie sehr der Staat in totalitären Systemen ins Private, die Familie, eingreifen kann.