Ein Hauptprotagonist den man nicht versteht/nicht verstehen kann
Als die Kirche den Fluss überquerteDer Roman „Als die Kirche den Fluss überquerte“ von Didi Drobna ist 2018 im Piper Verlag erschienen.
Im Mittelpunkt des Romans steht der 20-jährige Daniel, dessen Eltern sich überraschend trennen und sein ...
Der Roman „Als die Kirche den Fluss überquerte“ von Didi Drobna ist 2018 im Piper Verlag erschienen.
Im Mittelpunkt des Romans steht der 20-jährige Daniel, dessen Eltern sich überraschend trennen und sein Leben so kräftig durcheinanderbringen. Im Mittelpunkt seines Lebens scheint die Familie zu stehen. Ausbildung und Freunde werden nicht einmal erwähnt. In der Krise erklärt er seinen Vater zum Schuldigen und verliebt sich in seine eigene Schwester, Laura. Daniels Mutter ist an einer Parkinson-Demenz erkrankt, die sich nach und nach verschlimmert.
„Als die Kirche den Fluss überquerte“ ist ein Coming-of-Age-Roman, der die Verbundenheit und den Zusammenhalt der Familie in den Vordergrund stellt. Die Erkrankung der Mutter ist dabei so berührend, dass die Geschichte rund um die Parkinson-Demenz ein ganzes Buch füllen hätte können. Daniels übertriebene Verliebtheit in die Schwester habe ich dabei eher störend empfunden. Auch Daniels Selbstmitleid und der Sexismus, den man zwischen den Zeilen seiner Gedanken herausliest, haben mich mit dem Hauptprotagonisten nicht warm werden lassen.