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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2018

Interkulturelle Kompetenz

Global Management: ein Tanz mit den Eisbergen
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Der Businessratgeber „Global Management: ein Tanz mit den Eisbergen“ von Barbara Wietasch mit Cartoons von Dirk Meissner ist mit dem Untertitel „Klarkommen mit fremden Welten oder: Warum ein Auslandsknigge ...

Der Businessratgeber „Global Management: ein Tanz mit den Eisbergen“ von Barbara Wietasch mit Cartoons von Dirk Meissner ist mit dem Untertitel „Klarkommen mit fremden Welten oder: Warum ein Auslandsknigge Sie nicht weiterbringt„ im Linde Verlag erschienen.
Viele Geschäfte stocken oder scheitern, weil das Bewusstsein fehlt, wie man in und mit „fremden Welten“ zurechtkommt. Wenn Menschen unterschiedlicher Kulturen in der Arbeitswelt zusammentreffen, dauert es meist nicht lange, bis erste Missverständnisse und Konflikte entstehen.
Im Buch werden die Themen, Führungsstil, Kommunikation, internationale Zusammenarbeit beleuchtet und die größten Irrtümer aufgezeigt. Die Autorin vergleicht die kulturelle Prägung der unterschiedlichen ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen mit Eisbergen, die es, durch interkulturelle Kompetenz, zu überwinden gilt.
Durch viele Erfahrungsberichte aus der Praxis, Interviews und Studien schafft es die Autorin authentisch zu wirken und schafft es so den LeserInnen die Angst vor der „fremden Welt“ zu nehmen. Ich zumindest traue mir nach der Lektüre einen Arbeitsaufenthalt im Ausland auf alle Fälle zu und werde auch in Zukunft mit interkulturellen MitarbeiterInnen im Inland besser umgehen können. Wer weiß, vielleicht bringe ich ja bald alle Eisberge zum Tanzen.

Veröffentlicht am 18.03.2018

Romantisierung der guten, alten Zeit

Generation Kohl
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1982 gibt Helmut Schmidt sein Amt an Helmut Kohl ab und Deutschland hatte einen neuen Bundeskanzler. Andreas Hock hat mit seinem Buch „Generation Kohl“ eine Hommage an seine eigene Jugend geschrieben und ...

1982 gibt Helmut Schmidt sein Amt an Helmut Kohl ab und Deutschland hatte einen neuen Bundeskanzler. Andreas Hock hat mit seinem Buch „Generation Kohl“ eine Hommage an seine eigene Jugend geschrieben und für seine eigene Generation eine nostalgische Erinnerung und für jüngere Generationen ein „So war das damals“-Erlebnis geschaffen.
Andreas Hock erzählt anhand von politischen Ereignissen und persönlichen Erlebnissen aus einer Ära, in der man noch „zwischen Gut und Böse unterscheiden“ konnte. Die Erinnerung an die „langweilige gute alte Zeit“, soll den LeserInnen die extremen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts in einer immer hektischer werdenden, globalisierten Welt vergessen lassen. „Das Bewusstsein für einen pfleglicheren Umgang mit unserer Umwelt musste sich erst noch herausbilden.“ Hock erinnert an Freundschaften ohne Facebook und Tinder und an den zweiwöchigen Adriaurlaub als Höhepunkt seines Jahres. Nicht nur einmal habe ich mich beim Lesen nach einer Zeit des Friedens und der Sicherheit gesehnt und doch glaube ich, dass die Generation Kohl auch nicht nur in Friede, Freude, Eierkuchen aufgewachsen ist, sondern mit ihren eigenen Problemen kämpfen musste. Andreas Hock hat es geschafft mir, durch die Romantisierung der „guten, alten Zeit“ die Angst vor der Zukunft zu nehmen. Denn der Weltspartag ist auch heute noch wichtig und unsere größte Sorge sollte weiterhin das Waldsterben und der Klimawandel sein.

Veröffentlicht am 16.03.2018

Die Welt in Schwarz und Weiß

Summ, wenn du das Lied nicht kennst
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Der Roman „Summ, wenn du das Lied nicht kennst“ von Bianca Marais ist 2017 im Wunderraum Verlag erschienen.
1976 regiert die Apartheit in Südafrika. Die 9-jährige Robin wohnt mit ihren Eltern in einem ...

Der Roman „Summ, wenn du das Lied nicht kennst“ von Bianca Marais ist 2017 im Wunderraum Verlag erschienen.
1976 regiert die Apartheit in Südafrika. Die 9-jährige Robin wohnt mit ihren Eltern in einem Vorort von Johannesburg. Doch dann werden ihre Eltern ermordet und Robin muss zu ihrer Tante Edith ziehen. Das kurz darauf eingestellte Kindermädchen Beauty, hat seit dem Schüleraufstand in Soweto nichts mehr von ihrer Tochter Nomsa gehört. Beauty und Robin wachsen im Laufe der Zeit über den Verlust den sie erfahren haben zusammen.
Der Autorin, die selbst in Südafrika lebt, hat mit "Summ, wenn du das Lied nicht kennst" ein berührendes Buch über Rassentrennung, Rassismus und die Brutalität des Apartheid-Regimes geschaffen, dass mich, vor allem mit der derzeitigen Entwicklung im Hinterkopf, nachdenklich zurückgelassen hat. Robin zeigt, was es mit einem Kind macht, wenn es im Glauben aufgewachsen ist, nur auf Grund der Hautfarbe überlegen zu sein. Heute sind die Rollen vertauscht und die "schwarze Bevölkerung" Südafrikas möchte die "weiße Bevölkerung" enteignen und an den Rand der Gesellschaft trennen. Bianca Marais schafft es aber aufzuzeigen, dass nicht alles schwarz und weiß ist, sondern das die Welt bunt sein kann.
Das offene Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Eine Elvis-lastige Mutter-Tochter-Geschichte

Das Glück kurz hinter Graceland
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Der Roman „Das Glück kurz hinter Graceland“ von Kim Wright ist als Deutsche Erstausgabe 2018 im Ullstein Taschenbuch Verlag erschienen.
Überzeugt hat mich die Autorin schon durch die Wahl des Zitates zu ...

Der Roman „Das Glück kurz hinter Graceland“ von Kim Wright ist als Deutsche Erstausgabe 2018 im Ullstein Taschenbuch Verlag erschienen.
Überzeugt hat mich die Autorin schon durch die Wahl des Zitates zu Beginn des Buches. Wer könnte schönere einleitende Worte zu einem Buch über Rock’n’Roll Geschichte finden, als The Boss, Bruce Springsteen, selbst. Und schon bei diesem kleinen Zitat habe ich mich in eine andere Welt versetzt gefühlt und mich selbst dabei beobachtet „Dancing in The Dark“ zu singen.
Die Hauptprotagonistin Cory schlägt sich nach dem Tod ihrer Mutter als Blues-Sängerin durch. Bis sie im alten Schuppen das legendäre Auto von Elvis Presley entdeckt, den Blackhawk. Für Cory ist das der Beweis. Nun ist sie felsenfest davon überzeugt, die biologische Tochter von Elvis Presley zu sein. Vor 37 Jahren war ihre Mutter Honey dessen Backgroundsängerin. Doch nach einem Jahr verließ sie das Leben auf der großen Bühne, um ihre Jugendliebe zu heiraten. Cory beschließt mit dem Rock’n’Roll-trächtigen Auto, Honeys damalige Route abzufahren. Dabei erfährt sie nicht nur viel über ihre Mutter, sondern auch über Elvis, die 70er und ihren eigenen Platz in dieser Geschichte.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der Tochter und der Mutter. Cory und Honey scheinen so unterschiedlich und doch wieder so gleich. Alle Personen, außer natürlich Elvis, sind frei erfunden. Die Orte der Geschichte existieren aber wirklich und so begleitet man Cory nicht nur auf ihrer Reise durch die Vergangenheit, sondern auf ihrer Reise quer durch die USA und fühlt sich selbst auf die berühmte Route 66 versetzt. Meiner Meinung nach ein wirklich lesenswertes Buch.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Kinder mit Hilfe des Glaubens verstehen

Die Herzen unserer Kinder berühren
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Der Erziehungsratgeber „Die Herzen unserer Kinder berühren“ von Catherine und Frank Fabiano ist 2018 im Verlag Gerth Medien erschienen.
Die Psychologen und Familienberater Catherine und Frank Fabiano ...


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Der Erziehungsratgeber „Die Herzen unserer Kinder berühren“ von Catherine und Frank Fabiano ist 2018 im Verlag Gerth Medien erschienen.
Die Psychologen und Familienberater Catherine und Frank Fabiano führen ihre LeserInnen durch die einzelnen Entwicklungsstufen der Kinder und geben hilfreiche Tipps, wie Eltern auf die Bedürfnisse in den unterschiedlichen Lebensphasen ihrer Kinder eingehen können. Die einzelnen Kapitel sind immer mit Bibelversen und Bibelzitaten untermauert.
Das Buch hilft dabei Kinder in ihrer Entwicklung zu verstehen. Das Buch beginnt mit der Entwicklung im Mutterleib, beschreibt die Säuglingszeit, die Kleinkindphase, das Vorschul- und Grundschulkindalter, aber auch die spannende Entwicklung der Teenagerzeit. Jede dieser Lebensphasen benötigt andere Handlungsmaßnahmen und erfordert viel Verständnis von den Eltern.
Ich fand das Buch gut aufgegliedert und habe auch viele Erkenntnisse für meinen eigenen Familienalltag mitgenommen. Jedoch muss ich erwähnen, dass die Bibelzitate und Bibelverse einen großen Teil des Buches ausmachen und „Die Herzen unserer Kinder berühren“ deshalb wohl nicht für alle Eltern als Erziehungsratgeber geeignet ist.