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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2021

Bodypositivity

The Sky in your Eyes
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Elin besucht einen veganen Kochkurs, der sie von der gescheiterten Beziehung mit Daniel ablenkt. Sie plagen große Selbstzweifel, doch ihr Kochpartner Jon scheint sie so anzunehmen wie sie ist.

Meine Meinung: ...

Elin besucht einen veganen Kochkurs, der sie von der gescheiterten Beziehung mit Daniel ablenkt. Sie plagen große Selbstzweifel, doch ihr Kochpartner Jon scheint sie so anzunehmen wie sie ist.

Meine Meinung: Kira Mohn gelingt es, verschiedene aktuelle und wichtige Themen vor dem Setting Islands zu vereinen. Die Geschichte setzt genau da an, wo viele Bücher enden: Die Protagonistin Elin ist von einer toxischen Beziehung geschändet. Dem Leser gewährt sie tiefe Einblicke in ihre Gedankenwelt, Ängste und Selbstzweifel. Jon dagegen erscheint als ausgeglichen und ein Ruhepol.
Die ersten 100 Seiten liegt der Fokus deutlich auf dem Kochkurs, den die Protagonisten besuchen. Die Beschreibungen über vegane Zutaten und deren Zubereitung muss man mögen, ansonsten wird es langatmig. Ist dieser Part überbrückt, führt uns die Autorin mit traumhaften Beschreibungen an die schönsten Ecken Islands.
Die Geschichte kommt ohne Drama aus, vielmehr steht Elins Entwicklung im Vordergrund. Aufgrund ihres Gewichts beschäftigt sie sich dauerhaft mit Bodyshaming und Bodypositivity. Kira Mohn ist es dabei gelungen, den massiven Einfluss von anderen Menschen einzufangen und zu Papier zu bringen.

Fazit: Eine ruhige Geschichte über Wertschätzung gepaart mit einer Protagonistin, die ich in mein Herz geschlossen habe.

Veröffentlicht am 05.11.2021

Toxisch

Das Archiv der Träume
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Mit diesem autobiographischen Roman gewährt Carmen Maria Machado tiefe Einblicke in das Leben einer queeren toxischen Beziehung. Sie erfasst dabei unglaublich intensiv die Ungerechtigkeiten dieser Welt ...

Mit diesem autobiographischen Roman gewährt Carmen Maria Machado tiefe Einblicke in das Leben einer queeren toxischen Beziehung. Sie erfasst dabei unglaublich intensiv die Ungerechtigkeiten dieser Welt und zieht Vergleiche von psychischer und physischer Gewalt.
Die Geschichte setzt als Setting ein “Traumhaus” an, indem Carmens Partnerin lebt. Die Besonderheit dabei ist, dass das Traumhaus nicht nur auf der Handlungsebene bleibt, sondern auch eine narrative, literarische Darstellung bietet. Dem Leser wird von Beginn an eine schwermütige Stimmung zugemutet, dann das Traumhaus darf nicht für bare Münze genommen werden. Vielmehr erzählt Carmen von ihrem Alltag mit psychischer Gewalt und stellt den Psychoterror der Freundin schonungslos dar. Die Freundin bleibt dabei namentlich unbenannt.
Durch die kurzen Kapitel, die sich meist auf einer oder zwei Seiten abspielen, werden viele verschiedene Einblicke gegeben. So werden interessante Informationen, wie beispielsweise zu queeren Beziehungen oder häuslicher Gewalt eingeschoben. Leider gibt es auch zahlreiche intertextuelle und intermediale Bezüge, die meinen Lesefluss gestört haben, da ich die Bezugsgröße vorher nicht kannte.
Bis zum Ende hin bleibt die Autorin sich selbst treu. Gefühle haben keinen An- und Ausschalter, und so lässt auch das Ende der Geschichte den Leser in einer Gedankenspirale zurück.
Fazit: Caren Maria Machado hat hiermit ein Meisterwerk geschrieben, dass die psychischen Abgründe einer toxischen Beziehung offenlegt.

Veröffentlicht am 21.10.2021

Wissenschaftlicher Schwerpunkt

Probe 12
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Der Forscher Anasias fühlt sich schon länger nicht mehr sicher in seinem Labor. Als Nina sich auf dem Weg zu ihm macht, wird sie in einen Anschlag auf den Forscher hineingezogen. Sie erfährt, dass er ein ...

Der Forscher Anasias fühlt sich schon länger nicht mehr sicher in seinem Labor. Als Nina sich auf dem Weg zu ihm macht, wird sie in einen Anschlag auf den Forscher hineingezogen. Sie erfährt, dass er ein Medikament gegen multiresistente Keime entwickelt hat. Genau das, was die schwer erkrankte Sylvie dringend nötig hätte...

Meine Meinung: Das Buch spielt in der nahen Zukunft und setzt einen wissenschaftlichen Schwerpunkt. Auch die Politik ist ein Thema und mit dem aktuellen Bezug auf das Coronavirus ging mir das Buch sehr nahe. Die Forschung an Bakterien und Viren sowie der Einsatz von Medikamenten hat eine tragende Rolle. Oft sind die Ausführungen sehr detailreich, werden aber für das Verständnis ausreichend erklärt. Ein Glossar unterstützt dies ebenfalls.
Als Leser verfolgt man mehrere Perspektiven. Mit Nina, einer Journalistin, Tom, einem Foodhunter, Sylvie, Toms schwerkranker Tochter und der Ermittlerin Voss werden verschiedenste Blickwinkel eingenommen. Jede Figur ist individuell und hat eine tragende Rolle in dem Buch.
Auf etwa 480 Seiten passiert sehr viel, es gibt Wendungen und Twists. Die Spannung bleibt stets hoch, doch die Erzählweise an sich hat manchmal zu Verwirrung geführt. Es wird sehr häufig in der Perspektive gesprungen, sodass mir teilweise gar nicht bewusst war, von wem an einigen Stellen erzählt wurde. Kaum hatte ich mich eingefunden, wechselte die Perspektive wieder. Hier hätten vorangestellte Namen geholfen, die Passagen schneller verorten zu können.

Fazit: Eine vielschichtige Geschichte, die den Leser durch einen spannungsgeladenen Plot führt und eine grausame Zukunftsvorstellung erzeugt. 4 ½*

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Potenzial

Stadt des Zorns
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Janus ist zurück und hat Hannah, die Überlebende des Escape Rooms noch immer im Visier. Nur scheinbar hat sie ihr Leben unter Kontrolle, denn als sie einer Gestalt in ein Parkhaus folgt, beginnt der Albtraum ...

Janus ist zurück und hat Hannah, die Überlebende des Escape Rooms noch immer im Visier. Nur scheinbar hat sie ihr Leben unter Kontrolle, denn als sie einer Gestalt in ein Parkhaus folgt, beginnt der Albtraum aufs Neue.

Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Teil einer Reihe. Vorwissen wird für diese Escape Room Situation nicht benötigt, jedoch gibt es Spoiler bezüglich Band eins. Einige Rückblenden füllen die Wissenslücken auf und rufen die Erinnerungen an Band eins wach.

Meine Meinung: Marc Mellers Schreibstil ist temporeich und actiongeladen. Daher fiel mir der Einstieg in das Buch sehr leicht. Neben der aus Band eins bekannten Protagonistin Hannah, wird die Geschichte aus einer zweiten Perspektive, die des Ermittlers Bernd Kappler erzählt, der in dem Fall Janus ermittelt.
Es ist ein heißes Spiel um Leben und Tod, wobei der Leser vor schockierenden Momenten ständig unter Spannung steht. Während Hannah eine interessante, kluge Figur ist, bleiben die anderen Mitspieler neben ihr recht blass. Ich habe mir keinen umfänglichen Eindruck von ihnen machen können, konnte sie nicht greifen.
Ab der Hälfte des Buches nimmt die Geschichte nochmal deutlich an Geschwindigkeit zu, bis sich am Ende die Ereignisse überschlagen. Gerne hätte ich an einigen Stellen mehr Informationen zum Setting gehabt, da diese spärlich blieben. Daher konnte ich mir nicht immer ein Bild davon machen, wie der jeweilige Escape- Ort auszusehen hat.

Fazit: 3 ½* für einen actionreichen Thriller, bei dessen Figuren ich mir mehr Individualität gewünscht hätte und mir die Beschreibung der Orte nicht immer ein Bild vor Augen führen konnte.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Gute Idee

Das Zeitalter der Drachen
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Wer von den Geisterschatten gezeichnet ist, wird von einem Drachen geholt. Doch die Auserwählte wehrt sich und verbündet sich mit dem Feind...

Meine Meinung: Jenny- Mai Nuyen ist eine prägende Fantasy ...

Wer von den Geisterschatten gezeichnet ist, wird von einem Drachen geholt. Doch die Auserwählte wehrt sich und verbündet sich mit dem Feind...

Meine Meinung: Jenny- Mai Nuyen ist eine prägende Fantasy Autorin Deutschlands. In diesem Werk lässt sie nicht nur Drachen Wirklichkeit werden. Mit detailgenauen Beschreibungen werden die Tiere lebendig. Auch auf das authentische Fantasysetting wurde viel Wert gelegt. So wird der Leser auf eine Reise an magische Orte, in Zwergendörfer, zu imposanten Kämpfen und auf einen Flug auf den geflügelten Wesen mitgenommen.
Zu Beginn der Geschichte werden die zwei Protagonistinnen Nireka und Aylen zusammengeführt. Da Aylen bereits einige Zeit auf der Welt verbracht hat, wird an dieser Stelle eine zweite Zeitschiene eröffnet. Es wird sehr ausschweifend aus Aylens Vergangenheit erzählt, was teilweise zur Erklärung der Geschichte notwendig ist, jedoch den Lesefluss auch gestört hat. Durch die umfangreichen Kapitel der Rückblenden erweckte es den Eindruck, als würde die Rahmenhandlung der Gegenwart stillstehen.
Die Autorin schafft mit Nireka und Aylen zwei vielschichtige Figuren, bei denen ein Schwarz- weiß- Denken nicht ausreicht. Durch die Vergangenheitskapitel und Aylens Meinungsänderungen, sowie Offenbarungen konnte ich jedoch bis nach Beenden des Buches nie bestimmen, welche Motivation Aylen wirklich geleitet hat.

Fazit: Die Idee und die Schaffung der Welt haben mir gut gefallen, die Umsetzung nahm leider etwas von der Spannung. 3 ½*

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