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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2019

Emotional berührend

Gewundene Pfade
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Es ist die Geschichte von Lettie. Es beginnt in den 1930er Jahren, als Lettie mit ihren Freundinnen noch zur Schule in Südafrika geht. Es geht um die Liebe, um Freundschaften, aber auch um den zukünfigen ...

Es ist die Geschichte von Lettie. Es beginnt in den 1930er Jahren, als Lettie mit ihren Freundinnen noch zur Schule in Südafrika geht. Es geht um die Liebe, um Freundschaften, aber auch um den zukünfigen Berufsweg. Im Gegensatz zu ihren gertenschlanken und hübschen Freundinnen ist Lettie äußerlich eher unscheinbar, zu dick, Brillenträgerin. Sie ist verliebt, ihre Liebe wird aber nicht erwidert. So stürzt sie sich in ihr Medizinstudium und übernimmt anschließende die Landarztpraxis ihres Vaters.

Es ist aber auch die Geschichte des Italieners Marco, der im 2. Weltkrieg Rachel und die Famile Rosenfeld in den Bergen versteckt. Diese Zeit und diese "Umstände", dieses Grauen, dieses Bangen und Leid, wird von der Autorin sehr sehr beeindruckend erzählt.

Am Anfang muss man sich ein bisschen in das Buch einlesen, hier hilft das vorangestellte Personenregister ungemein. Aber nach ein paar Kapiteln hat mich die Geschichte so richtig gepackt, vor allem emotional. Oft hatte ich Tränen in den Augen, so sehr habe ich mitfühlen könenn.

Die Geschichte spannt sich bis in die 80er Jahre. Politik wird eher am Rande behandelt, es ist vielmehr der steinige und verschlungene (Lebens-)Pfad einer Einzlelnen. Letties Leben, ihre lIebe, ihre Familie, ihre Freundinnen, ihr Alltag, ihre Probleme, die guten und die schlechten Tage, ihre Gedanken, ihre Schicksalsschläge, ihr Hadern mit Gott und der Welt, aber auch ihre Stärke, ihr Mut, ihre Intelligenz und vor allem ihr Glaube, sind das Kerngerüst dieses Romans. Am Ende hätte ich es mir etwas straffer gewünscht, allerdings gelingt der Autorin hier dann auch ein Bogenschlag zum Anfang des Romans, es ist ein mutmachendes und versöhnliches Ende.

Es gibt zwei weitere Romane "Hinter dem Orangenhain" und "Das Kind aus dem versteckten Dorf", die die Sichtweisen und Lebensgeschichten von anderen Personen, die auch hier als Nebenrollen auftauchen, erzählen. Diese beiden Romane möchte ich jetze auch unbedingt lesen.

Irma Joubert hat einen ungemein fesselnden Erzählstil, eher mit leisen Tönen, sanft erzählt, aber man fühlt sich regelrecht hineingezogen in die Geschichte, kann sich alles sehr gut vorstellen und vor allem mitfühlen.

Gewundene Pfade ist ein außergewöhnlicher und emotional berührender Roman.





Veröffentlicht am 24.09.2019

Fesselnde Lesestunden

STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet
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Wer träumt nicht einmal von einem Urlaub in einem luxuriösen Haus in Cornwall? Als Libby einen Flyer in ihrem Briefkasten findet, ist sie Feuer und Flamme und überredet ihren Mann Jamie zu einem etwas ...

Wer träumt nicht einmal von einem Urlaub in einem luxuriösen Haus in Cornwall? Als Libby einen Flyer in ihrem Briefkasten findet, ist sie Feuer und Flamme und überredet ihren Mann Jamie zu einem etwas ungewöhnlichen Haustausch für eine Woche. Was als Auszeit nach schwierigen Zeiten für beide geplant war, endet in einem Horrortrip.

Ein Buch mit überraschenden Wendungen und einem fesselnden Szenario.
Schon ziemlich schnell hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und auch ziemlich schnell geschehen rätselhafte und unheimliche Dinge, die mich als Leser stark gefesselt haben. Man fiebert mit und bangt und rätselt natürlich auch, weil lman die HIntergründe nicht kennt. Schnell wird klar, es gibt eine Vergangenheit im Leben der Protagonisten, die erst nach und nach ans Licht kommt.

Der Thriller erfährt allerdings für mich mit dem Beginn des Zweiten Teils nicht nur einen Bruch im Erzählstil, hier flacht der Spannungsbogen abrupt ab. Allerdings wird hier die Grundlage erzählt, warum alles so und so passiert ist, eine Grundspannung ist auch hier noch vorhanden.

Im dritten Teil wird es wieder spannender. Der Erzählstil von Claire Douglas hat mir sehr gefallen, auch wenn ich manch eine Wiederholung beim Erzählen als unnötig empfand. Aber ansonsten habe ich schon mit den Figuren mitgefiebert und habe mich mit ihnen gegruselt. Am Ende wird man noch das ein oder andere Mal überrascht - und das Ende ist ....naja, ungewöhnlich, aber eben mal etwas anderes.

Mir hat der gut konstruierte Thriller spannende und fesselnde Lesestunden beschert und daher kann ich ihn auch gerne weiterempfehlen, trotz mancher Kritikpunkte.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Hochwertig und sehr informativ für Kinder und Erwachsene

Das Planetarium
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Das Planetarium" aus dem Prestel-Junior-Verlag ist ein ganz besonderes Wissensbuch. Es stellt in anschaulicher Weise alles rund um den Weltraum vor. Angefangen von Teleskopen und Sternwarten, über das ...

Das Planetarium" aus dem Prestel-Junior-Verlag ist ein ganz besonderes Wissensbuch. Es stellt in anschaulicher Weise alles rund um den Weltraum vor. Angefangen von Teleskopen und Sternwarten, über das Sonnensystem mit seinen Planeten, weiter über die Sonne und den Nachthimmel, die Sterne, die Galaxien und dem Universum erklärt der Autor Raman Prinja hier in anschaulicher Weise, mit sehr großformatigen und tollen Illustrationen von Chris Wormell und vor allem leicht verständlichen Texten die einzelnen Bereiche. Hier hat mir besonders gefallen, dass man im Kleinen anfängt und die Dimensionen immer größer werden.

Duch hat in etwa die Größe von A3 und ist sehr hochwertig aufgemacht und daher schon optisch ein echter Hingucker.
Ich denke, dass das Buch für Kinder und Jugendliche ab ca. 8 Jahren gut geeignet ist, am Anfang vielleicht mit Unterstützung beim Verständnis. Aber auch erwachsene Leser können daraus noch einiges lernen, auch - oder gerade für sie- ist dieses Buch sehr interessant. Es ist wirklich ein All-Age-Sachbuch. Zur Zeit z.B. ist mein Mann ganz vertieft in dieses Buch.

Mir hat es vor allem gefallen, weil hier nicht zu viel auf einmal auf den jeweiligen Doppelseiten hinein gepackt wird, sondern, dass immer ein Bereich aufgegriffen wird und auf zwei Seiten, unterstützt mit sehr besonderen, farbigen Zeichnungen, erklärt wird.
Am Ende des Buches gibt es noch ein ausführliches Stichwortregister.

Ein Buch, dass man auch nach dem ersten Durchlesen sicherlich noch öfters in die Hand nimmt.

Veröffentlicht am 21.09.2019

christlicher Roman mit viel Spannung und Liebe

Ganz aus Versehen verliebt
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1879: Nach einem Zugunglück sind die drei schwervermittelbaren Waisenkinder Evangeline, Seth und Zach auf sich alleine gestellt. Sie schließen sich zusammen und bilden eine eigene kleine Familie.
15 Jahre ...

1879: Nach einem Zugunglück sind die drei schwervermittelbaren Waisenkinder Evangeline, Seth und Zach auf sich alleine gestellt. Sie schließen sich zusammen und bilden eine eigene kleine Familie.
15 Jahre später bekommen sie auf der Farm, auf der sie inzwischen leben, einen neuen Nachbarn: Logan Fowler. Was sie nicht wissen ist, dass Logan auf Rache sinnt, Rache an Zach, der siene eigene Familie in den Ruin getrieben hat. Doch Logan lernt als erstes zufällig Evangeline kennen und die bringt seine Rachepläne ganz gewaltig durcheinander.

Anfangs tat ich mich ein bisschen schwer, auf den ersten Seiten ein Gefühl für die Protagonisten zu entwickeln bzw. anfangs dachte ich erst, es wird ein bisschen zu seicht, diese Geschichte. Das war aber nur am Anfang. Die Geschichte nimmt immer mehr an Fahrt auf, es gibt überraschende Wendungen, spannende Szenen, Gespräche und Gedanken rund um den christlichen Glauben, hier speziell rund um Vergebung, Rache und Vertrauen. Dies hat mir alles sehr gut gefallen. "Ganz aus Versehen verliebt" ist natürlich auch eine Liebesgeschichte, dennoch ist es nicht das vordergründige Thema. Es geht um Verrat, um Betrug, um Zusammenhalt in einer (zusammengewürfelten) Famiie, es geht aber auch um Ausgegrenztheit und um seelisches Leid, um Hilfe am Nächsten und Vertrauen in Gott.

Am Ende hat es mcih richtig gepackt und ich war froh, am Anfang nicht gleich aufgegeben zu haben. Das Buch ist eine gelungene Mischung aus historischem amerikanischen Liebes-Roman mit sehr viel Spannungselementen, sowie christlicher Glaubensvermittlung.

Veröffentlicht am 20.09.2019

Ein Lesehighlight - ein wunderbarer Roman, genial erzählt

Der Sprung
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Ein Tag und eine Nacht verändern die Leben von einigen Figuren in Simone Lapperts genial erzähltem Roman. Das Buch ist definitiv ein Lesehightlight für mich.

Eine Frau, auf dem Dach eines Hauses. Ein ...

Ein Tag und eine Nacht verändern die Leben von einigen Figuren in Simone Lapperts genial erzähltem Roman. Das Buch ist definitiv ein Lesehightlight für mich.

Eine Frau, auf dem Dach eines Hauses. Ein Notruf einer vorbeigehenden Frau. Polizei, Neugierige, Anwohner. Alle, die mehr oder weniger nun mit der Frau auf dem Dach in den nächsten Stunden beschäftigt sind. Die meisten kennen sie gar nicht, aber da ist auch noch der Freund der Frau und die Schwester der Frau.
Simone Lappert erzählt von ihnen. In das Leben von zehn Figuren können wir Leser näher eintauchen. Man glaubt es kaum, auch wenn das Buch "nur" 330 Seiten stark ist, aber trotzdem ist da soviel Leben, soviel Nähe zu den Figuren entstanden.
"Der Sprung" erzählt von einem Zusammenspiel von Handlungen und Personen, die sich untereinander meist gar nicht kennen. Dennoch, ihr Leben verändert sich in diesen Stunden gewaltig. Nichts ist danach mehr wie vorher.

Sehr eindrucksvoll, wie die Autorin diese Figuren miteinander verknüpft hat, wie man mit jedem fühlen kann, je mehr man nach und nach über diese erfährt. Anfags denkt man, es sind so viele Fäden, aber sie sind so genial verwoben! Manchmal z.B. erlebt man Szenen, die mit einer Figur anfingen, dann aus den Augen einer andere Figur aus einem anderen Blickwinkel erlebt werden. Kurze Berührungspunkte, die nur dem Leser bewusst werden. Manchmal weiß man als Leser mehr, manchmal wird auch der Leser überrascht.

Der Schreibstil von Simone Lappert passt wunderbar zu diesen Geschichten, diesen Einblicken in die Seelen von so vielen Protagonisten. Neben allem erschreckenden Voyarismus, den dieses Ereignis auslöst, sind es die Protagonisten, die die Gefühle beim Lesen berühren. Abstoßende, erschreckene, bewundernswerte, mutige, feige, unverständliche und liebenswerte Taten geben sich hier die Hand. Immer wieder sind sehr tiefsinnige Gespräche über das Leben eingeflochten, die zeigen, dass es hier nicht um Oberflächlichkeiten, sondern um das Glück, die Zukunft, den Mut zu Veränderungen, um Schuld und Vergebung, das Loslassen, aber auch an den Glauben an sich selbst geht.

Eine einzige Frau, die ungewollt einen ganzen Erdrutsch an Emotionen auslöst.
Ein einziges Ereignis mit lawinenartigen Folgen.
Und am Ende eine Überraschung.
Ein ganz besonderer Roman, ein Buch, das ich nur so verschlungen habe.