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Veröffentlicht am 04.08.2019

spannender Mystik-Thriller

Der Kinderflüsterer
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Tom Kennedy zieht mit seinem Sohn Jake nach dem Tod der Ehefrau und Mutter um. Sie finden ein Haus in Featherbanks, nicht ahnend, dass es einst eine schlimme Mordserie dort gab, bei dem fünf Jungen ums ...

Tom Kennedy zieht mit seinem Sohn Jake nach dem Tod der Ehefrau und Mutter um. Sie finden ein Haus in Featherbanks, nicht ahnend, dass es einst eine schlimme Mordserie dort gab, bei dem fünf Jungen ums Leben kamen. Doch der Mörder, als "Kindeflüsterer" bekannt geworden, sitzt seit langem im Gefängnis, also eigentlich nichts, was die beiden überhaupt berühren müsste. Oder doch? Denn kurz bevor die beiden umziehen, verschwindet erneut ein kleiner Junge.
Jake ist ein Kind mit sehr feinen Antennen. Schon beim Aussuchen des Hauses war er derjenige, der unbedingt dieses doch etwas seltsam anmutende Gebäude wollte.Tom hat es als Alleinerziehender nicht leicht, fällt ihm doch die neue Rolle schwer. Vor allem mit den imaginären Freunden seines Sohnes kann er sich nicht anfreunden. Dann fängt Jake an und erzählt Tom von einem Flüstern unter seinem Zimmer und auch Tom kann sich nicht der Gedanken erwehren, dass in diesem Haus etwas seltsames vor sich geht....

Alex North erzählt spannend und abwechslungsreich. Immer wieder kurze Kapitel, aus Sicht von Tom, Jake, dem Täter und dem Polizisten DJ Pete Willis, der einst den Kinderflüsterer zur Strecke brachte. Dass der letzte Junge damals vor zwanzig Jahren nicht gefunden wurde, belastet Pete noch immer.

"Der Kinderflüsterer" ist ein spannender Roman mit mystischem Touch, aber auch gruseligen Details. Es ist kein hochdramatischer Roman, keiner, der einem atemlos zurücklässt, dennoch hat er mich durchweg gefesselt. Die über 430 Seiten liesen sich flott lesen und man konnte sich gut in diese Geschichte hinein versetzten. Die Zufälle, die es im Roman gab, verstärken den mystischen Flair, der über der Handlung schwebt. Lange habe ich nicht geahnt, wer hinter allem steckt, gegen Ende wird es daher auch noch mal dramatisch spannend.

Wer einen Psychothriller erwartet, mag vielleicht enttäuscht sein, wer aber Mystik-Thriller mag, der wird hier sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Ein Tag, der alles verändert

Ein anständiger Mensch
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Ein Tag, der alles verändert. Aus der Retroperspektive erzählt der Protagonist Steen wie es dazu kam, er beginnt, als er und seine Frauke die Freundin und Lektorin Ute und deren Lebensgefährten Gero am ...

Ein Tag, der alles verändert. Aus der Retroperspektive erzählt der Protagonist Steen wie es dazu kam, er beginnt, als er und seine Frauke die Freundin und Lektorin Ute und deren Lebensgefährten Gero am Hafen abholen. Gemeinsam wollen sie auf der dänischen Insel, auf der Steen seit seiner Jugendzeit ein Haus besitzt, ein paar vergnügliche Tage verbringen. Doch es wird alles anders verlaufen als geplant. Als Frauke nach ein paar Stunden Steen an ein Versprechen erinnert, dass sie sich vor Jahrzehnten gegeben haben und das jedem von ihnen die komplette Freiheit zusichert, auch in der Liebe, gerät Steen ins Straucheln.

Steens Weltbild, seine Gefühle, die er von jeher schwer ausdrücken konnte, obwohl er ein berühmter Autor und gefragter Inteviewpartner ist, der zu Moral und Werten gefragt wird und sich immer sicher wahr, worauf es ankommt im Leben. Er, der heimliche "Moralapostel", ist sprachlos in seiner eigenen Beziehung.

Jan Christopherson hat kunstvoll einen Protagonisten erschaffen, dessen Gedanken und Handlungen wir hier miterleben können. Es sind nicht nur der Ablauf des Wochenendes, den wir von ihm hier subjektiv erzählt bekommen, es sind vor allem seine Gefühle und Gedanken. Steen ist ein Mensch, der viel mit sich selbst ausmacht, doch wir Leser können daran teilhaben. Dramaturgisch und stilistisch setzt das der Autor sehr gut um. Zudem ahnt man durch immer wieder subtile Andeutungen, dass dieses Wochenende mehr zu bieten hat als eine heile Welt, was eine gewisse Spannung erzugt. Christophersen lässt die vier Figuren miteinander agieren, man ahnt, dass die unterschwelligen Differenzen zu einem Ende führen werden, dass alles verändert. Doch was dieses alles sich veränderte Ereignis ist, bleibt lange im Ungewissen.

Aber nicht nur Gespräche und der Aufbau des Romans, sondern auch die Beobachtungen, die Beschreibungen der Natur und des Umfeldes des Hauses und die Protagonisten, die beim Lesen lebendig erscheinen, sind dem Autor sehr gut gelungen.

Der Roman ist eingeteilt in "Davor" und "Danach". Während das Davor aus der Retroperspektive erzählt wird, ist das Danach die Beschreibung was danach passiert, immer wieder sind auch Zeitsprünge dabei.

IIm Roman "Ein anstäniger Mensch" siniert Steen über viele Themen. Er stellt sich Fragen nach Schuld und Sühne, nach Moral und Verantwortung, über Ursache und Wirklung. Mir als Leser hat sich aber oftmals auch die Frage aufgeworfen, wie sprachlos - trotz aller großen Gedanken - Steen doch ist. Eine Sprachlosikgeit, die - oder gerade weil - Steen vieles nur mit sich selbst ausmacht, große Auswirkungen auch auf seine Mitmenschen hat.

Es ist defintitv kein Buch, dass man einfach so runterlesen kann, es ist ein Roman, bei dem man auch Zwischentöne warhnehmen muss, dass einem beim Lesen gedanklich sehr beschäftigt. Interessant empfand ich auch die unterschiedlichen Blickwinkel und Auslegungen, die andere Leser in einer gemeinsamen Leserunde hatten. Ich denke, dass jeder - wie im richtigen Leben - eine eigene Sicht auf Dinge, Wesensarten und Stimmungen hat, und das betrifft auch das, was man in einem Roman liest.

Es ist jedenfalls ein Buch, das mir sehr gefallen hat, genauso wie Jan Christophersens Roman "Echo".
Nicht ganz ein 5-Sterne-Buch, aber 4,5 Sterne für unterhaltsame und vor allem anregende Lesestunden.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Buch mit Fühlelementen und liebevoll erzählter Geschichte für die Kleinen

Der kleine Hase und die lila Mütze
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Es wird Frühling und warm, doch der kleine Hase möchte sich nicht von seiner Lieblingsmütze trennen. So beginnt diese Geschichte.

"Der kleine Hase und die lila Mütze" ist ein Fühlbuch, erschienen im Brunnen ...

Es wird Frühling und warm, doch der kleine Hase möchte sich nicht von seiner Lieblingsmütze trennen. So beginnt diese Geschichte.

"Der kleine Hase und die lila Mütze" ist ein Fühlbuch, erschienen im Brunnen Verlag Gießen, die Geschichte ist von M Christina Butler, von ihr sind auch die tollen Bücher über den kleinen Igel.

Auch das Buch über den kleinen Hasen hat Fühleelemente, die Mütze ist auf jeder Seite fühlbar. Ich habe das Buch meiner Nichte, die 2 3/4 ist vorgelesen und sie hat gespannt zugehört und sich mit Interesse die Bilder angeschaut. So manch eines Seite läd auch zum Schmunzeln ein, so z.B., als der kleine Hase seine Mütze noch nicht einmal in der Badewanne ausziehen mag.

Ich kann das Buch, genauso wie alle weiteren Bücher von Butler aus dem BrunnenVerlag mit Begeisterung weiterempfehlen. Es sind großformatige Bücher mit Fühlelementen, tollen Bildern und liebevoll erzählten Geschichten.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Gefühlvoll und authentisch

Sommer unter Sternen
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Ella flüchtet, nachdem ihr Mann sie mit der Nachbarin betrogen hat, mit ihren Zwillingstöchtern nach Fire Island, eine kleine Insel vor New York. Eine weite Reise von Hamburg aus. Vor allem, da ihre Töchter ...

Ella flüchtet, nachdem ihr Mann sie mit der Nachbarin betrogen hat, mit ihren Zwillingstöchtern nach Fire Island, eine kleine Insel vor New York. Eine weite Reise von Hamburg aus. Vor allem, da ihre Töchter erst 3 1/2 Jahre alt sind und zur Zeit nicht immer so einfach. Zudem fällt es Ella schwer alles was um sie herum gerade zusammenbricht, zu begreifen. Wen wundert es. Ihre Hoffnung liegt auf einer Auszeit um ihre Gedanken, Gefühle und ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Mit Fire Island verbindet sie nicht nur Erinnerungen an ihre Jugend, sondern dort steht auch das Haus der Familie ihrer amerikanischen Freundin Maggie. Doch statt beschaulicher Ruhe, die sie sich dort erhofft hat, trifft sie im Haus auf Nathan, Maggies Bruder. Der gefeierte Sternekoch aus New York hat einen Burn out und übelste Laune. Doch Ella lässt sich nicht so einfach vertreiben....einfach geht ja sowieso nicht, wo sollte sie sonst hin mit ihren Kindern? Sie versucht Nathan so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen, doch es dauert nicht lange und beide entspannen in der zauberhaften Umgebung und verbringen bald auch gemeinsame Zeit, dabei merkt Ella, dass sie ihre Gefühle, die sie in ihrer Jugend für Nathan empfunden hat, noch immer nicht vollständig begraben hat.....

Ella und Nahtan sind Protagonisten, die mir ans Herz gewachsen sind. Miriam Covi kann sehr fesselnd erzählen, man meint dabei zu sein, die Seeluft schnuppern zu können und den Akteuren auf die Finger und vor allem ins Herz schauen zu können. Es macht Spaß das Buch zu lesen, es ist eine tolle Sommerlektüre, die mich mit romantischen, fesselnden und bezaubernden Szenen überzeugen konnte. Eine Geschichte, der man die 500 Seiten kaum anmerkt, so schnell fliegt man durch die Seiten. Ich wollte beim Lesen eigentlich, dass diese Geschichte niemals endet und anderseits wollte ich, dass sie so endet, wie ich es mir ausgemalt habe.....wenn ihr wissen wollt, wie es ausgeht, müsst ihr die Geschichte allerdings selbst lesen.

"Sommer unter Sternen" ist ein sehr gefühlvoller und authentischer Roman mit Tiefgang, dem ich aus Überzeugung 5 Sterne und volle Punktzahl gebe.
Übrigens konnte mich auch schon der letzte Roman von Miriam Covi "Sommer in Atlantikblau" begeistern !!!

Veröffentlicht am 24.07.2019

Sehr unterhaltsam! Ein skandinavischer Krimi ganz nach meinem Geschmack

Schneewittchensarg
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Gleich vorweg: Schneewittchensarg ist der siebte Band einer Reihe um das Kommissarinnenteam von Ingrid Nyström und Stina Forss, aber unabhängig von den anderen Bänden lesbar. Ich selbst kannte vorher ...

Gleich vorweg: Schneewittchensarg ist der siebte Band einer Reihe um das Kommissarinnenteam von Ingrid Nyström und Stina Forss, aber unabhängig von den anderen Bänden lesbar. Ich selbst kannte vorher nur den Auftaktband der Reihe.


Während einer Ausstellungseröffnung liegt in einem eigentlich als Kunstobjekt gedachten gläsernen Sarg das Skelett einer Frau. Handelt es sich dabei um die Überreste der vor 47 Jahren verschwundenen Frau des Firmeninhabers ? Berit verschwand auf ihrer eigenen Hochzeitsfeier bei der Brautentführung und ist seit damals wie vom Erdboben verschluckt. Die Frage, die sich für die Polizei stellt, ist nicht nur, wie und von wem die Leiche in die Ausstellung gebracht wurde, sondern auch, wo sie die letzten Jahrzehnte war und was damals passiert ist.

Abwechselnde Sichtweisen, schnelle, aber logisch aufgebaute Szenenwechsel, der Leser erfährt nicht mehr, als die Ermittler aufdecken. Auch wenn viele Personen auftauchen, bleibt alles überschaubar und zugleich tappt der Leser (und die Kripo) immer weiter im Dunkeln. Überraschende Wendungen, aber auch die privaten Sorgen der beiden ermittelnden Frauen. Alles das trägt dazu bei, dass man beim Lesen "am Ball" bliebt , dass ich gefesselt war und ich spannende und vor allem sehr unterhaltsame Lesestunden mit diesem skandinavischem Krimi hatte.

MIr hat auch der Erzählstil des Autorenduos gefallen. Man fühlt mit so manchem Akteur mit, man spürt die Zerrissenheit der Frauen, die an ihre eigenen Grenzen stoßen, vor allem, weil sie sich gegenseitig nicht mehr vertrauen können bzw. wollen. Und doch müssen sie zusammenarbeiten, müssen "funktionieren", wenn sie diesen Fall lösen möchten.

Roman Vossen und Kerstin Stigne Danielsson haben es geschafft auch den Strang von privaten Entwicklungen der Hauptakteure aus den vorherigen Bänden fließend mit einzubauen, so dass man auch als Leser, der diese Bücher (noch) nicht gelesen hat, keine Schwierigkeiten hat dem ganzen zu folgen. Zudem ist der Cliffhanger am Ende, der so einen "Nebenschauplatz" betrifft, im hohen Grade dazu geeignet, dass man dem nächsten Band entgegenfiebert und nun sehr neugierig auf die weitere Entwicklung ist !

"Schneewittchensarg" ist jedenfalls ein skandinavischer Krimi ganz nach meinem Geschmack!