Schleifen-Pullover …
Die Modemacherin von Paris – Mit ihren Kleidern verzauberte Elsa Schiaparelli die Menschen. Für ihr Glück und ihr Kind musste sie kämpfen.Mode, Trends oder Lifestyle, als Fotografin und auch als Frau, finde ich diese Dinge mega spannend und aufregend. Mitreißend und passend ist daher auch der Roman über die Frau, die die Modewelt des 20. ...
Mode, Trends oder Lifestyle, als Fotografin und auch als Frau, finde ich diese Dinge mega spannend und aufregend. Mitreißend und passend ist daher auch der Roman über die Frau, die die Modewelt des 20. Jahrhunderts revolutionierte. Mein neuestes Buch „Die Modemacherin von Paris“ von Mina König passt perfekt in mein Lesebeuteschema. Die Autorin ist mir zudem nicht unbekannt, da ich auch schon ihren Roman „Mademoiselle Oppenheim“ begeistert gelesen und für sehr gut befunden habe. Mina König ist dabei das Pseudonym der österreichischen Autorin und Journalistin „Emily Walton“. Diese beschäftigt sich intensiv mit den Biografien bedeutender Frauen in der Geschichte, was mir gut gefällt, denn ich lese gerne Biographien über Künstlerinnen, Maler, Schriftsteller oder auch Sängerinnen. Da ich selbst etwas male und mich auch für Kunst interessiere, passt dieser Roman perfekt. Das Cover ist wunderhübsch gestaltet. Als Betrachter sieht man angedeutete Gebäudeteile von Geschäften und Cafés. Der mittig, im diffusen Licht erscheinende Eiffelturm, scheint zum Greifen nahe und man merkt das man mitten in Paris ist. Im Vordergrund steht eine junge Frau im schillernden roten Kleid mit Schleife und passendem flotten Hütchen mit modischer Langhaarfrisur (Banane), die energisch und energiegeladen wirkt. Den rechten Arm hat sie vor dem Bauch, den linken Arm hält sie angewinkelt und die Handhaltung wirkt kokett. Sie blickt den Betrachter offen und neugierig entgegen und scheint ihr imaginäres Gegenüber auf einen Blick zu scannen. Der Klappentext ist ganz nach meinem Geschmack und verspricht einen spannenden Roman über eine schillernde Künstlerin & faszinierende Modemacherin des 20. Jahrhunderts. Auch die genannten Weggefährten, wie zum Beispiel der Maler Pablo Picasso oder auch den Starfotografen Man Ray, sind mir als Fotografin nicht ganz unbekannt. Das Buch startet mit einem informativen Prolog in Rom, 1898 und endet mit einem Epilog in Paris, 1935. Es zieht mich schnell in den Bann. Die Protagonistin Elsa Schiaparelli (Italienerin mit deutschem Vornamen) sowie ihre Familie und Freunde sind von der Autorin gut beschrieben worden, sie wirken dadurch authentisch und lebensecht auf mich. Mina König hat dabei Fakten aus Elsas Leben mit einer fiktiven Geschichte gepaart, was ich ganz cool gelöst finde, denn so wirkt es nicht trocken und dröge. Der Schreibstil und die Wortwahl passen für mich zu dieser bemerkenswerten, beschrieben Modemacherin, die als „leuchtend, unmöglich, vorlaut und für unpassende Designs“ bekannt war. Faszinierend finde ich zudem die gelungenen bildgewaltigen Szenen mit skurrilen, extravaganten bunten Kleidern, besonderen „veredelten“ Pullovern und Hüten, die beim Lesen vor meinen Augen erzeugt werden. Ich träume mich ja gerne hin- und wieder weg und wäre zur damaligen Zeit manchmal auch gerne in dieser Kunstszene unterwegs gewesen. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so vor meinen Augen dahin. Ich verfolge Elsas Kindheit, ihre unglückliche Ehe mit William de Wendt de Kerlor sowie ihren Neuanfang und den kometenhaften Aufstieg. Ich bewundere insgeheim den Mut und Elsas Kreativität sich auch anfänglich mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten. Zudem wird ihre erbitterte Konkurrenz mit Coco Chanel gut zum Leser transportiert. Schiaparellis guten Kontakte in der Kunstszene und ihre Begeisterung für Mode hat Mina König für meinen Geschmack, sensationell beschrieben und das „Wickelkleid“ oder den „extravaganten Pullover“ hätte ich selber gerne mal in Augenschein genommen, um ein klitzekleines Foto davon zu machen, kicher oder es selbst zu tragen! Aber auch so liebe und leide ich wie immer kräftig und heftig mit, besonders als es um ihre an Kinderlähmung erkrankte Tochter Gogo und deren „Therapie/Heilung“ geht. Freue mich für Elsa mit als Künstler Théo in ihr Leben tritt und dadurch einiges einfacher und leichter scheint. Etwas wehmütig stimmt mich nur, da ich eine echte Romantikerin bin, dass durch die ganzen schwierigen Umstände später Elsas Liebesglück auf der Strecke bleibt. Aber das scheint wohl der Preis für Erfolg, Ruhm, Ehre und Extravaganz zu sein und den kometenhaften Aufstieg im Mode-Haifisch-Becken zu bedingen!
…Eine mutige Künstlerin stellt die Welt von Paris bis Hollywood auf den Kopf …
Buchrücken:
1922: Als Elsa Schiaparelli mit ihrer schwerkranken Tochter nach Paris kommt, scheint ihr großer Traum endlich in greifbarer Nähe. Schon immer will sie die Welt mit ihren farbenfrohen Modeentwürfen erobern. Mit Kleidern, die mutiger und expressiver sind als je zuvor. Inspiriert von ihren Freunden, Künstlern wie Man Ray, Jean Cocteau und Pablo Picasso entwirft Elsa Kreationen, die zu wahren Kunstwerken der Moderne werden und stellt die Grande Dame Coco Chanel damit in den Schatten. Doch Elsa kämpft auch an einer anderen Front: Wird ihre Tochter je wieder gehen können? Auf einer rauschenden Party trifft sie auf den Künstler Théo, mit dem sie bald nicht nur die Leidenschaft zur Mode teilt … Hat sie in ihrem Leben noch Platz für die Liebe?
Die Autorin:
Mina König ist das Pseudonym der österreichischen Autorin und Journalistin Emily Walton, die sich intensiv mit den Biografien bedeutender Frauen in der Geschichte beschäftigt. Während ihrer Kurztrips nach Paris entdeckte sie die Kreationen von Elsa Schiaparelli in Museen, ebenso das Maison Schiaparelli am Place Vendome und begann über diese faszinierende, exzentrische Modemacherin zu recherchieren. Emily Walton studierte Germanistik und Journalismus in Wien und verbrachte einige Jahre in Brüssel, wo sie ihre Liebe für die französische Sprache entdeckte. Heute lebt sie mit ihrer Familie im Süden von Wien.
Weitere Bücher:
Mademoiselle Oppenheim
Fazit: ***** Der Roman „Die Modemacherin von Paris“ von Mina König ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 398 packende Seiten, die das Leben von Elsa Schiaparelli in schillernd, leuchtenden Farben und Facetten beschreiben, aber auch Rückschläge, Niederlagen und die angeschlagene Gesundheit der kleinen „Gogo“ und deren Therapie-Erfolge nicht außer Acht lassen. Ein Buch was fasziniert und begeistert und „Elsa Schiaparelli“ vor dem inneren Auge wieder lebendig werden lässt. Stellvertretend ist ihre Kleidung ihr Ausdruck von Emanzipation und Bruch mit geltenden Konventionen.