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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2017

Spannende Familiengeschichte, mit Mauerfall und Geheimnis

Preiselbeertage
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Der Titel und das minimalistische Cover haben mich schwer gereizt und auf der Innenseite geht es gleich weiter, ein Rezept zum nachbacken "Schwedische Kanelbullar".. Der Text auf dem Klappdeckel klingt ...

Der Titel und das minimalistische Cover haben mich schwer gereizt und auf der Innenseite geht es gleich weiter, ein Rezept zum nachbacken "Schwedische Kanelbullar".. Der Text auf dem Klappdeckel klingt interessant.
Jetzt ran an´s Buch!
Ich habe ein sehr interessantes, tiefgehendes, schwedisches, deutsch-deutsches Buch mit einer schwierigen Familiengeschichte und einem Geheimnis gelesen. Es ist hauptsächlich die Geschichte von Ina und ihrer Tochter Ariane und der ereignisreichen Zeit 19 86-Mauerfall in der DDR. Die Autorin versteht es dem Leser, die Geschehnisse der damaligen Zeitsehr eindringlich anhand der Geschichte von Ina, Jörg und Ariane nahe zubringen. Man mag es garnicht glauben, durch eine Republikflucht, die so nie stattgefunden hat, werden Ina und Ariane auseinandergerissen und die Eltern von Ina haben die Wahl, entweder ihre Tochter oder die Enkelin.So bricht der Kontakt auf Jahre ab. Es ist immer noch unglaublich, welche Methoden in der damaligen DDR herrschten!!
Zur Geschichte:
Ariane, die in Leipzig in der Nähe ihrer Großeltern lebt, muß nach Schweden fahren. Jörg, ihr Vater ist plötzlich verstorben. Sie hat ein bißchen Bedenken, einerseits liebt sie Schweden und die Preiselbeermarmelade ihrer Mutter, andererseits fühlt sie sich in Leipzig, bei ihren liebevollen Großeltern wohl. Zu ihrer Mutter hat sie kein besonderes Gefühl, sie weiß nicht so recht wie sie ihr begegnen soll. Die Beerdigung und die kurze Zeit danach dient dem gegenseitigen Abtasten. In Söderby gibt es aber auch noch Jolante und Viggo, bei denen sie sich schnell wohlfühlt. Ihr Vater hat den beiden Schwestern ein Manuskript hinterlassen. Laut Ina, der Mutter hat es das nie gegeben. Ariane entscheidet sich vorläufig nach Schweden in das Sommerhaus ihres Vaters zu ziehen, vielleicht taucht das Manuskript ja hier auf.In der Einsamkeit kommen sie und Viggo sich näher. Darf das überhaupt sein? Warum versteht sich Ariane mit ihrer Mutter nicht so gut, mit ihrer Schwester, dafür umso besser? Viele Fragen tauchen auf! Manche kriegt
sie schnell gelöst, aber Ina, auf die Vergangenheit angesprochen, macht zu, gibt keine Auskünfte. Ariane erlebt eine schöne Zeit in Schweden und wir dürfen Schweden ein bißchen näher kennenlernen. Zusammen mit Viggo fährt sie nach Gränna, der Stadt der Zuckerstangen und auch die Schilderung des Elchparks ist so toll, man fühlt sich mit dabei.
Ja und dann ändert ein Weihnachtsfest alles!
Taucht das Manuskript auf? Spricht Ina endlich über die Vergangenheit? Erfährt Ariane endlich allesüber ihre Mutter und sich?Jolante ist auch sehr glücklich! Viggo gehört dazu und auch wieder nicht!
Ein Tipp, lest es selber! Eine Topempfehlung

Veröffentlicht am 17.09.2017

Spannend, aber nicht reißerisch, mit originellem Ermittler

Ermordung des Glücks
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Das war mein zweiter Ani, aber der erste mit Jakob Franck. Zu Anfang mußte ich kämpfen, aber der eigenartige Schreibstil hat mich dann doch gefangen. Sprachlich klasse! Natürlich hab ich auch mehroder ...

Das war mein zweiter Ani, aber der erste mit Jakob Franck. Zu Anfang mußte ich kämpfen, aber der eigenartige Schreibstil hat mich dann doch gefangen. Sprachlich klasse! Natürlich hab ich auch mehroder weniger einen "normalen" Krimi erwartet, den man in einem Rutsch liest. In dieser Geschichte wird man so richtig entschleunigt, was hauptsächlich an der bedächtigen und tiefgehenden Ermittlungsarbeit von Franck liegt. Das braucht alles seine Zeit.Interessant, was er aus den "Verdächtigen" herauslocken kann. Er hat eine nahezu grenzenlose Geduld im Ermitteln, muß unbedingt das letzte, vieleicht vergessene, wichtige "Fitzelchen" finden. Sein eher unbedarftes Aussehen, ganz das Gegenteil von einem rasant auftretenden Kriminaler oder Polizisten, hilft ihm sicher auch, das zu ihm leichter Vertrauen gefaßt wird. Andersrum verhilft ihm auch sein bisheriges Leben, unter anderem die gescheiterte Ehe, sich besser auf die Verdächtigen, die Tatbestände einzulassen.
Schön find ich, daß es ein Müchen-Krimi ist und man vor Augen geführt kriegt, daß in den Vororten nicht längst alles heile Welt ist.
Den dritten Fallvon Jakob Franck werde ich mit Sicherheit lesen.
Zur Geschichte:
Eines Abends muß JakobFranck, den Eltern von Lennart Grabbe die Nachricht bringen, daß ihr Sohn ermordet aufgefunden wurde. Er galt seit 34 Tagen als vermißt. Eine Bombe hätte nicht schlimmer einschlagen können. Seine Mutter ist vollkommen verstört. Ein intelligenter Junge, guter Fußballspieler, kommt abends nicht heim und sein Handy hat er daheim liegen lassen.Jakob Franck versucht den Eltern beizustehen. Ihre Ehe gehtvollkommen in die Brüche, mit der Mutter ist nicht mehr zu reden, nichtmal der eigene Bruder wird angehört. Da die Sonderkommission nichts wesentliches herausgefunden hat, bittet Jakob Franck an, aufseine Art zu den Ermittlungen beizutragen. Er bringt erstaunliches heraus! Mehrere Leute haben Geheimnisse,genauso auch Tanja und Max, die Mutter und derOnkel, es gibt einen Nachbarn, der schon als Spanner unterwegs war und noch einige mehr.Es stellen sich viele Fragen, nicht zuletzt die wichtigste: wer kann der Mörder sein? Menschlich schön und irgendwie anrührend, daß Franck immer wieder zu seiner geschiedenen Frau kann.
"Dann hörte Jakob Franck auf zu denken, denn er hatte eine Nähe zu bewohnen"!
Ich denke, der Schlußsatz ist so passend und höchst literarisch!

Veröffentlicht am 07.08.2017

Aufregender zweiter Sommer

Sommer unseres Lebens
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Schon das Cover hat mich für das Buch eingenommen. Gut, der orangefarbene Aufkleber "Werbehilfe von einer bekannten Autorin?"
Nachdem ich das Buch durch habe, kann ich aber die Aussage von Monika Peetz ...

Schon das Cover hat mich für das Buch eingenommen. Gut, der orangefarbene Aufkleber "Werbehilfe von einer bekannten Autorin?"
Nachdem ich das Buch durch habe, kann ich aber die Aussage von Monika Peetz voll unterschreiben. Auch ich möchte sofort los, nur die Freundinnen machen nicht unbedingt mit.
Die Geschichte läßt die Atmosphäre toll empfinden, sowohl die von 1989, als auch die jetzige. 1989 war ein wildes und gefährliches Erleben für alle Drei. Jede hatte in diesem Jahr ihren 25.Geburtstag und wollte aus verschiedenen Gründen raus aus dem Alltagstrott. So haben sie sich unterwegs getroffen und sind zusammen in Portugal gelandet, wo sie den Sommer ihres Lebens verbrachten und sich versprachen, in 25 Jahren sich wieder genau hier zu treffen.
Hanne, kurz vor ihrem 50. Geburtstag, freut sich sehr, daß es wieder losgeht, nur Claude und Miriam zieren sich ein bißchen. Startpunkt ist Lissabon!
Alle Drei mssen sich wieder aneinander gewöhnen und entdecken viel Neues, aber auch alt bekanntes kommt wieder zum Vorschein. Das Interessante, jede hat ein Geheimnis, daß so langsam zum Vorschein kommt. Hanne sucht zum Beispiel den Vater ihrer Tochter, der wie sich herausstellt auch eine Beziehung zu einer von den beiden Anderen hatte. Alle drei machen eine Entwicklung durch, wobei die von Miriam, der Karrierefrau, mir am besten gefällt.
Geschichte:
Drei junge Frauen Miriam, Claude und Hanne treffen sich 1989 auf dem Weg nach Portugal, wo sie den Sommer ihres Lebens verbringen und sich versprechen zum 50. Geburtstag, also in 25 Jahren wieder am gleichen Ort zu treffen.
Hanne organisiert, aus einem bestimmten Grund, den man im Buch herausfindet und reißt Miriam und Claude aus ihrem Alltag. Es wird spannend. Schläft die Karrierefrau Miriam wirklich mal in einem Zelt, findet Hanne den Vater ihrer Tochter und kann Claude endlich Nähe zulassen? Nebenbei kriegt man eine ganze Menge von Portugal mit. Bei mir ist auf jedenfall die Lust einen Urlaub in Portugal zu verbringen "bedenklich" angewachsen!
Ein superschönes, inspirierendes, toll lesbares Buch, für den Sommer.

Veröffentlicht am 28.06.2023

Geschichte und Roman - garnicht trocken verbunden

Der Freiheit entgegen (Die Gutsherrin-Saga 3)
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Mein erstes Buch der Reihe, die anderen werde ich schnellstens nachlesen.
Ich liebe den Schreibstil von Theresia Graw. Sie bringt die Charaktere nahe an die Leser. Man kann jederzeit mitfühlen und manchmal ...

Mein erstes Buch der Reihe, die anderen werde ich schnellstens nachlesen.
Ich liebe den Schreibstil von Theresia Graw. Sie bringt die Charaktere nahe an die Leser. Man kann jederzeit mitfühlen und manchmal möchte man die eine oder den anderen auch mal kräftig schütteln. Ich bin 6 Jahre jünger als Clara und finde es faszinierend von den Aufbruchzeiten und dem Ganzen drumherum zu lesen.
Alles schreit nach Freiheit, nur die Männerwelt hat taube Ohren.
Clara schmeißt ihre Ausbildung zur Fotografin als sie Freddy kennenlernt, mit ihm die Studentenunruhen erlebt. Sanni, die Freundin, will mit Macht Schauspielerin werden, daß kann ihr Vater überhaupt nicht verstehen. Seiner Meinung nach, steht sie demnächst hinter dem Tresen des Bäckerladens, der der Familie gehört.
Eines Tages hauen beide nach Hamburg zu Freddy ab. Leo, Nachbarschaft, Jugendfreund von Clara kann nur tatenlos zuschauen.
Unterwegs lernen sie Dino und Maria, ein italienisches Geschwisterpaar auf dem Weg nach Hamburg kennen. Zuerst müssen sie schwer kämpfen, Clara ist Schreibkraft und Sanni tritt in einem Lokal auf.
Wie sich alles weiterentwickelt, trotz Männerbremskraft, Clara darf zu den Auschwitzprozessen und kriegt Kennedy hautnah mit, Sanni und die Antibabypille in London, Maria bekommt eine große Chance und wirft gleich zwei Lebenspläne über den Haufen. Bis zum Endergebnis, drei Frauen haben sich emanzipiert, läßt es sich super lesen. Die Auschwitzprozesse sind ganz fürchterlich und diesmal kann Clara Leo dem Staatsanwalt helfen. Bleibt Maria noch länger in Hamburg, hat Leo noch eine Chance, Sanni sorgt für Familienzuwachs.
Es wird interessant, bequemen Sessel bereit stellen, was zu knabbern und zu trinken und dann ins Buch versenken. Viel Spaß!

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Wird ein Traum wahr?

Gut Erlensee - Margaretas Traum
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Eine spannende Familie, die Lamprechts vom Gut Erlensee. Die Großmutter kommt für die damalige Zeit garnicht omamäßig rüber. Die Eltern sind starr und konservativ in ihren Ansichten. Am besten gefallen ...

Eine spannende Familie, die Lamprechts vom Gut Erlensee. Die Großmutter kommt für die damalige Zeit garnicht omamäßig rüber. Die Eltern sind starr und konservativ in ihren Ansichten. Am besten gefallen mir die Kinder, die sehr stark herausgearbeitet wurden.
Es ist 1919 und das Gut und die Druckerei sind Dank der Kinder und der rüstigen Oma Gut durch den Krieg gekommen. Leider aus Margarethas Sicht übernimmt jetzt wieder der Vater das Steuer. Ihr hat es sehr viel Spaß gemacht und sie möchte weitermachen, was der Vater aber nicht erlaubt. Sie soll den Grafen vom Nachbargut ehelichen, damit wieder Geld fließt in die jetzt marode Druckerei. Margaretha lernt Konrad kennen, der vom Vater in der Druckerei angestellt wurde. Eine große, heimliche Liebe beginnt. Wird es Ihnen gelingen die Liebe und die Druckerei zu retten, denn da gibt es noch einen Heiratskandidaten. Auch die Geschichten der Schwestern sind interessant und lassen uns in den Spiegel der damaligen Zeit schauen. Wird sich der vom Trauma gebeutelten Bruder erholen?
Ende Gut, alles gut oder auch nicht? Lesen Sie das Buch!
Es ist leicht und locker zulegen, trotz de teilweise schweren Stoffes. Die Protagonisten sind sehr sympathisch und der zweite Band macht bestimmt genauso viel Spaß.

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