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Veröffentlicht am 21.03.2022

Ein Cosy-Krimi im Buckingham Palast mit der Queen in einer Nebenrolle

Die unhöfliche Tote
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Buchmeinung zu SJ Bennett – Die unhöfliche Tote

„Die unhöfliche Tote“ ist ein Kriminalroman von SJ Bennett, der 2021 im Knaur Verlag in der Übersetzung von Werner Löcher-Lawrence erschienen ist. Der Titel ...

Buchmeinung zu SJ Bennett – Die unhöfliche Tote

„Die unhöfliche Tote“ ist ein Kriminalroman von SJ Bennett, der 2021 im Knaur Verlag in der Übersetzung von Werner Löcher-Lawrence erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „A Three Dog Problem“ und ist 2021 erschienen. Das gekürzte Hörbuch ist 2021 im Audiobuch Verlag erschienen und wird von Sandra Voss gesprochen.

Zum Autor:
SJ Bennett ist mit den Büchern von Dorothy L. Sayers, P.D. James, Ellery Queen und Rex Stout aufgewachsen. Wenn sie nicht selbst gerade Romane verfasst, arbeitet sie als Lehrerin für Creative Writing, gibt Workshops und führt einen eigenen Podcast zum Thema Schreiben.

Sprecher:
Sandra Voss macht einen sehr guten Job und überzeugt voll und ganz. Für mich ist besonders wichtig, dass ihr Vortrag jederzeit gut verständlich ist.

Klappentext:
Queen Elisabeth ist wirklich not amused über den Ausgang des Brexit\-Referendums. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen kann, sind weitere Sorgen wie zum Beispiel das Fehlen eines ihrer Lieblingsgemälde oder eine Leiche, die am Pool von Buckingham Palace liegt Die Tote war eine langjährige Haushälterin, und hartnäckige Gerüchte über deren Unbeliebtheit verlangen nach diskreten Nachforschungen. So lässt die Queen wieder einmal nur vordergründig die Polizei und ihre Offiziellen agieren, im Hintergrund aber setzt sie ihre kluge Assistentin Rozie und ihre eigenen grauen Zellen ein. Als sich herausstellt, dass im Hofstaat seit längerer Zeit Drohbriefe kursieren, nimmt der Fall eine bedenkliche Wendung. Und was geht eigentlich in den geheimen Tunneln unter Londons Königspalästen vor ...?

Meine Meinung:
Es ist tatsächlich ein richtiger Krimi mit der Hauptfigur Rozie, eine Angestellte und Vertraute der Queen. Gewürzt wird dieses Werk zusätzlich mit meist allerdings bekannten Informationen über die Königsfamilie und den Buckingham Palast. Ich fühlte mich ein bisschen wie ein Leser von Klatschmagazinen, aber nur selten. Die Queen füllt eigentlich nur die einzig mögliche Rolle, um es sich nicht mit dem Königshaus zu verderben. Sie agiert unauffällig im Hintergrund, hat die Dinge aber weitgehend im Griff. Man spürt jederzeit das hohe Ansehen der Queen und ihr Bemühen um ihre Angestellten. Der Vergleich mit einer großen Firma ist für den Buckingham Palast wohl zutreffend. Im Hintergrund wird gemobbt und auch schlimmere Verbrechen stehen zur Diskussion. Rozie, deren soldatische Ausbildung hilfreich ist, wirkt zu Beginn etwas unsicher, kommt aber immer besser in ihre Aufklärungsaufgaben hinein, natürlich mit einigen hilfreichen Hinweisen der Queen versehen. Es gelingt ihr Licht ins Dunkel zu bringen und zum Wohlgefallen der Queen im Hintergrund zu bleiben. Der Ruhm fällt den Personen zu, die gerne im Rampenlicht stehen.
Der Schreibstil ist angenehm mit einem humorvollen Unterton. Rozie und natürlich die Queen sind wahre Sympathieträger, während gerade die höheren Angestellten in dieser Hinsicht eher schlecht wegkommen. Zu meiner Überraschung gab es ein paar heftigere Szenen, aber es bleibt ein Cosy Krimi. Der Spannungsbogen ist nicht besonders ausgeprägt. Mir wurde erst durch dieses Buch bewusst, welch eine große Firma sich hinter dem Buckingham Palast steckt. Vielleicht ist dies aber auch der Grund für das angedeutete Hauen und Stechen, mit dem einige Personen schneller nach oben kommen wollen.

Fazit:
Ein angenehm zu lesender Krimi mit zwei sympathischen Damen, der zwar wenig Spannung bietet, aber mit Informationen über das Königshaus und der jederzeit spürbaren Achtung für die Queen punktet. Deshalb bewerte ich das Hörbuch mit guten drei von fünf Sternen (70 von 100 Punkten).

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Veröffentlicht am 11.03.2022

Eine zweite Sturmflut zerstört die Rue de Paradis

Rue de Paradis
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Buchmeinung zu Alexander Oetker – Rue de Paradis

„Rue de Paradis“ ist ein Kriminalroman von Alexander Oetker, der 2021 im HOFFMANN UND CAMPE VERLAG erschienen ist.

Zum Autor:
Alexander Oetker, geboren ...

Buchmeinung zu Alexander Oetker – Rue de Paradis

„Rue de Paradis“ ist ein Kriminalroman von Alexander Oetker, der 2021 im HOFFMANN UND CAMPE VERLAG erschienen ist.

Zum Autor:
Alexander Oetker, geboren 1982, war langjähriger Frankreichkorrespondent für RTL und n-tv und ist profunder Kenner von Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Die ersten drei Bände um Luc Verlain, Retour, Château Mort und Winteraustern, standen wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Alexander Oetker lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Berlin.

Meine Meinung:
Luc Verlain bereitet sich mit seiner Freundin Anouk auf die Geburt ihres ersten Kindes vor, als ihn sein neuer Chef Aubry als Vermittler in ein Küstendorf schickt, um die Anwohner zu beruhigen, deren Häuser abgerissen werden sollen. Luc erhält Unterstützung von seinem Vater, einem ehemaligen Austernfischer, der sehr angesehen ist. Schnell merken Luc und sein Vater, dass der Abriss direkt bevorsteht und sie nur die Durchführung ermöglichen sollen. Die Geschehnisse eskalieren und eine neue Sturmflut bringt alle Anwesenden in Gefahr. Beim Einsammeln der Bewohner wird der Bürgermeister tot aufgefunden und mit in das einzig sturmflutsichere Haus genommen. Dort ermittelt Luc Verlain zusammen mit seinem neuen Chef, für den die Lösung auf der Hand liegt.
Wieder gelingt es dem Autor einen atmosphärischen und spannenden Fall mit aktuellem Bezug auf die Beine zu stellen. Diesmal steht eher ruhige Ermittlungsarbeit mit vielen Gesprächen auf dem Programm. Im Gegensatz zu seinem Chef Aubry vermutet Luc keine einfache Lösung, da praktisch jeder Bewohner der Rue de Paradis ein Motiv für den Mord am Bürgermeister gehabt hat. Dazu muss Luc die düsteren Geheimnisse der Bewohner offenlegen. Wie er diese Aufgabe angeht zeigt eine der Stärken Luc Verlains. Während die übrig gebliebenen Bewohner mit etlichen grauen Flecken gezeichnet sind, gilt dies leider nicht für Luc Verlain und seinen Chef Aubry. Hier setzt der Autor auf reines schwarz-weiß. Trotzdem bleibt es spannend und es kommt zu einem soliden Showdown.
Sehr überzeugend wirkt das Werk, wenn der Autor seine Erfahrungen als politischer Journalist einfließen lässt.

Fazit:
Ein spannender und atmosphärisch dichter Kriminalroman, der mich sehr gut unterhalten hat. Das Buch wäre brillant, wenn die Hauptfiguren nicht so klischeehaft schwarz-weiß gezeichnet wären. So bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde atmosphärischer Kriminalromane aus.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

British Crime wie ich ihn liebe

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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Buchmeinung zu Robert Thorogood – Mrs Potts Mordclub und der tote Nachbar

„Mrs Potts Mordclub und der tote Nachbar“ ist ein Kriminalroman von Robert Thorogood, der 2022 bei Kiepenheuer & Witsch in der ...

Buchmeinung zu Robert Thorogood – Mrs Potts Mordclub und der tote Nachbar

„Mrs Potts Mordclub und der tote Nachbar“ ist ein Kriminalroman von Robert Thorogood, der 2022 bei Kiepenheuer & Witsch in der Übersetzung von Ingo Herzke erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „The Marlow Murder Club“ und ist 2021 erschienen.

Zum Autor:
Robert Thorogood ist ein englischer Drehbuchautor und Romancier. Er ist vor allem als Schöpfer der international gefeierten BBC-Krimiserie "Death in Paradise" bekannt und hat eine Reihe von Spin-Off-Romanen mit dem Detektiv DI Richard Poole geschrieben.

Klappentext:
Die siebenundsiebzigjährige Judith Potts lebt allein in einem verfallenen Herrenhaus im idyllischen Marlow und arbeitet als Kreuzworträtsel-Autorin für eine Zeitung. Sie genießt ihren beschaulichen, selbstbestimmten Alltag mit gelegentlichem Nacktschwimmen in der Themse und dem ein oder anderen Whisky. Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie Zeugin eines Mordes auf dem Nachbargrundstück wird. Weil es weit und breit von der Leiche keine Spur gibt und die ansässige Polizei den Fall nicht ernst nimmt, beginnt Judith, auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei lernt sie die Hundesitterin Suzie und die neurotische Pfarrersfrau Becks kennen, die ihr fortan als »Marlow Murder Club« bei den Ermittlungen helfen. Als es zu einem weiteren Mord kommt, erscheint der Fall immer rätselhafter …

Meine Meinung:
Wer die Fernsehserie Death in Paradise mag, dem könnte auch dieses Figurenensemble zusagen. Schrullen und Macken haben die drei Hobbydetektivinnen reichlich. Judith ist aktiv, hat aber kaum Kontakte und nimmt die Dinge selbst in die Hand, als die Polizei ihren Beobachtungen eher mit Skepsis begegnet. Sie lernt die allein lebende und ziemlich neugierige Hundesitterin Suzie kennen, die nach dem Auszug ihrer erwachsenen Tochter auch ein einsames Leben führt, zumal der Kontakt zur Tochter nahezu eingeschlafen ist. Hinzu gesellt sich Becks, die vollkommen durch die Pflichten als Mutter einer Teenagerin und Ehefrau des Dorfpfarrers ausgelastet ist und ein bisschen neurotisch wirkt.
Meistens wird die Geschichte aus der Perspektive Judith Potts erzählt, deren Gedanken überaus erfrischend erscheinen. Sie aktiviert Suzie und Becks und überredet sie zu gemeinsamen Ermittlungen. Die drei Hobbydetektive wirken dynamisch und jede auf ihre Art sympathisch, auch wenn manchmal zu unkonventionellen Ermittlungsmethoden gegriffen wird und dabei nicht alles gesetzeskonform ist. Die junge Polizistin Emma ist mit der Leitung der polizeilichen Ermittlungen betraut und fühlt sich überfordert. Als keine Fortschritte erzielt werden, aber die Hobbydetektive ihr sachdienliche Hinweise geben können, holt Emma sie mit ins Boot.
Es beginnt wie ein harmloser Cosy-Krimi, aber dieser Eindruck täuscht. Der Plot ist komplex und wohldurchdacht, die Figuren bieten reichlich Platz für Überraschungen und es bedarf der Hartnäckigkeit einer Judith Potts, um letztendlich zum Täter vorzudringen. Der Kriminalroman strotzt vor Ideen, hat reichlich Humor bis hin zum Slapstick zu bieten und ist zudem sehr spannend. Beim Showdown zieht der Autor alle Register und liefert mehr als ein denkwürdiges Spektakel. Besonders gefallen hat mit außerdem die durch Judith angestoßene Entwicklung ihrer Partnerinnen. Mein Lesevergnügen war gewaltig.

Fazit:
Dieser Kriminalroman ist für mich sowohl in Handlung, Figurenzeichnung und Schreibstil bis auf wenige Übertreibungen nahezu perfekt, einfach British Crime at its Best. Deshalb bewerte ich das Werk mit fünf von fünf Sternen (95 von 100 Punkten) und spreche selbstverständlich eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Weit mehr als nur ein spannender Kriminalroman

Zürcher Glut
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Buchmeinung zu Gabriela Kasperski – Zürcher Glut

„Zürcher Glut“ ist ein Kriminalroman von Gabriela Kasperski, der 2022 im Emons Verlag erschienen ist. Dies ist der siebte Fall für Zita Schnyder und Werner ...

Buchmeinung zu Gabriela Kasperski – Zürcher Glut

„Zürcher Glut“ ist ein Kriminalroman von Gabriela Kasperski, der 2022 im Emons Verlag erschienen ist. Dies ist der siebte Fall für Zita Schnyder und Werner Meier.

Zum Autor:
Gabriela Kasperski war als TV- und Radio-Moderatorin und als Theaterschauspielerin tätig. Heute lebt sie als Autorin mit ihrer Familie in Zürich und ist Dozentin für Kreatives Schreiben, Figurenentwicklung und Synchronisation.

Klappentext:
Auf dem Weg zum Weltwirtschaftsforum in Davos macht Botschafter Stephen Keller Zwischenstation in seiner Heimat Zürich. Doch während eines Empfangs mit Gästen aus aller Welt gerät sein Patrizierhaus in Brand. Der Verdacht auf Brandstiftung steht schnell im Raum, aber die Immunität der Beteiligten legt sich wie ein bleierner Vorhang über die Ermittlungen. Um den Feuerteufel zu entlarven, observiert Werner Meier das diplomatische Umfeld in den Bündner Bergen, während Zita Schnyder ein geheimes »Safe-House« überwacht. Da zündelt jemand erneut. Und diesmal soll alles brennen.

Meine Meinung:
In diesem Buch wimmelt es an starken Frauen, wären die Männer mit Ausnahme von Meier und dem geheimnisumwitterten Eli eher Nebenrollen spielen. Die einzelnen Charaktere sind breit mit Stärken und Schwächen gezeichnet und bieten Raum für Überraschungen. Wechselnde Handlungsorte und das spezielle Thema der Botschafter mit ihrer Verwurzelung im Umfeld der Reichen und Mächtigen bringen eine gehörige Portion Würze ins Spiel. Das wichtigste Thema bleibt aber für die Autorin die Unterdrückung und Ausnutzung von Frauen. Ihre Darstellung wirkt leider in vielen Punkten absolut glaubwürdig und realistisch. Nichtsdestotrotz steht der oder besser die Kriminalfälle im Mittelpunkt der Geschichte. Der Plot ist sehr komplex und überraschte mich immer wieder. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Beziehungen der beteiligten Personen. Kaum eine von ihnen verlief ohne Probleme oder entwickelte sich so, wie ich es erwartet hatte.
Die Geschichte wird aus vielen Perspektiven erzählt und der Schreibstil ist bildhaft und emotional. Man leidet mit mancher Figur und freut sich über Fortschritte bei anderen Beteiligten. Nebenbei erfährt man etliche bauhistorische Dinge über die Züricher Altstadt. Der Spannungsbogen ist gekonnt konstruiert und lebt auch von vielen unerwarteten Entwicklungen. Mich hat der Werk sehr gut unterhalten und zusätzlich einige Punkte zum Nachdenken geliefert.

Fazit:
Dieses Buch bietet mehr als nur kriminalistische Unterhaltung und viel Lesevergnügen. Es werden etliche Punkte angesprochen, die mich nachdenklich gestimmt haben. Deshalb bewerte ich das Buch mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung für die Freunde vermeintlich ruhiger Kriminalromane aus.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Ein Psychothriller, der mich nicht überzeugen konnte

Der Herzgräber
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Buchmeinung zu Jen Williams – Der Herzgräber

„Der Herzgräber“ ist ein Kriminalroman von Jen Williams, der 2021 im FISCHER Verlag in der Übersetzung von Irene Eisenhut erschienen ist. Der Titel der englischen ...

Buchmeinung zu Jen Williams – Der Herzgräber

„Der Herzgräber“ ist ein Kriminalroman von Jen Williams, der 2021 im FISCHER Verlag in der Übersetzung von Irene Eisenhut erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „A Dark and Secret Place“ und ist 2021 erschienen.

Zum Autor:
Jen Williams lebt mit ihrem Partner und einer unmöglichen Katze im Südwesten von London. Schon als Kind war sie fasziniert von Drachen, Hexen und gruseligen Märchen. Für ihre Bücher im Fantasy-Bereich wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Wenn sie keine Bücher oder Beiträge für Magazine schreibt, arbeitet sie als Buchhändlerin und freiberufliche Redakteurin.

Klappentext:
Als Heather Evans den Nachlass ihrer Mutter ordnet, macht sie eine erstaunliche Entdeckung: Stapelweise findet sie Briefe eines verurteilten Serienkillers. Michael Reave hatte zahlreiche junge Frauen auf bestialische Weise getötet. Seit 20 Jahren verbüßt er nun schon seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis.
Doch jetzt ist wieder eine junge Frau getötet worden. Man findet sie in einem ausgehöhlten Baumstumpf. Und dort, wo eigentlich ihr Herz schlagen sollte, stecken Blumen. Genauso hatte es seinerzeit Reave zelebriert.
Als eine zweite Frauenleiche gefunden wird, entschließen sich Heather und Detective Ben Parker zu einem gefährlichen Schritt. Heather soll mit Michael Reave persönlich sprechen, ihm die Fragen stellen, die nur er beantworten kann. Doch die Wahrheit wird für Heather zu einem Wettlauf um ihr Leben.

Meine Meinung:
Die Grundidee des Buches hat mir gefallen aber die Umsetzung nur bedingt. Heather Evans hat private Probleme und der Einzug in das Haus ihrer verstorbenen Mutter verstärkt diese Probleme. Ihre Mutter führte einen regen Schriftverkehr mit einem inhaftierten Serientäter und Heather wusste nichts davon. Heather trifft sich mehrmals mit Unterstützung der Polizei mit dem Mörder im Gefängnis. Sie hat aber andere Ziele als die Polizei.
Der Roman spielt in zwei Zeitebenen, einerseits im hier und jetzt und andererseits zu Zeiten der Serienmorde im Umfeld einer Hippiekommune. Der Grundton der Erzählung ist sehr düster und die Autorin spart nicht mit grausamen Details. Man spürt die Verstörtheit und Verunsicherung der Protagonistin, auch wenn manche Vorkommnisse in ihrem Umfeld nur einen Schluss zulassen, dem sie sich aber verweigert. Auch wenn sich Heather manchmal dem Serientäter nahe fühlt hat sie auch einige wenige sympathische Momente. Sie sucht Erklärungen, handelt unvernünftig und begibt sich in große Gefahr. Am Ende gibt es einen soliden Showdown und eine nachvollziehbare Auflösung.
Der Spannungsbogen fiel immer wieder ab und die wiederholte Fehlinterpretation offensichtlicher Fakten nervte mich.

Fazit:
Ein psychologisch angehauchter Thriller mit Stärken und leider mehr Schwächen, der mich nur bedingt unterhalten konnte und dessen grausamen Details mir meist unnötig erschienen. Deshalb bewerte ich das Buch mit zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten) und spreche keine Leseempfehlung aus.

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