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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2018

Düstere Wanderung...

Palast der Finsternis
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Fazit: "Das düsteren Cover sticht aus der Masse von Buchdeckengestaltung durch eine geheimnisumwitternde schlafende Vergangenheit, einer mystischen Aura eines architektischen Meisterwerkes und einer verborgenden ...

Fazit: "Das düsteren Cover sticht aus der Masse von Buchdeckengestaltung durch eine geheimnisumwitternde schlafende Vergangenheit, einer mystischen Aura eines architektischen Meisterwerkes und einer verborgenden agierenden Gaben von weiten heraus. Der 'Palast der Finsternis' ist in einer flotten wie lebhaften 'Ich'-Erzählform verfasst und zieht einen durch einen leichten und flüssigen Schreibstil mit der ersten Seite in sein Bann. Die detaillierte Ortsbeschreibung, Handlungsabläufe und charakterstarke Personenbeschreibung lassen auf eine faszinierende Frankreich-Geschichtsunterrichtsergänzung hoffen lässt, die durch Fanstayelemente ein gute Leseunterhaltung ergibt..." - 'Mit diesen Leseeindruck hab ich den 'Palast der Finsternis' von Stefan Bachmann überraschend als Vorablese-Leseexemplar gewonnen und hab mich schon sehr auf das Lesen der Story gefreut...

Ich würde von der Leseprobe schon auf den lockere und flüssige Erzählstil des jungen Autors (24 in Jahr 2017, des Veröffentlichungsjahres) eingestimmt und fand mich schnell in einer zweischienigen Storyaufbau wieder, der nur einseitig mit Datum- und Uhrzeit- wie Ortangaben mich lesetechnisch die Orientierung gab und mich mit jeden in eine abgehackte Handlungsszene zu dem unterschiedlichen Schauplätzen springen ließ. So durchlief ich im weiteren Handlungsverlauf des 400 Seitendicken Fantasyromans mit den Hauptakteuren ein weitläufiges unterirdisches Tunnelsystem bei Paris, kämpfte mich durch hochmoderne und technisch-raffinierte 'Räumlichkeiten' und machte die Erfahrung, das nicht alles, was mit Jugendliteratur geworben wird, auch ohne Gewalt und Blutvergießen verfasst ist.

Auch wenn Stefan Bachmann den Zeitgeist seines Gleichen -den Jugendlesern- trifft, kommt mir der 'Palast der Finsternis' nicht wirklich lehrreich bzw. nur unterhaltsam vor, was aber nicht an der Detailfülle der Szenerie und Dialoge liegt sondern eher mehr das es kaum noch 'wahre' Jugendbücher wie vor 1995 gibt. Ich bin von der leichten und rasanten Schreibweise schnell voran gekommen, aber leider bin ich nicht (sehr) tief hinter die Wörter und Zeilen gestoßen um moralischen Wert zu entdecken und so verlass ich den 'Palast der Finsternis' mit einer Mischung aus abenteuerlicher Lebenserfahrungssammlung, mystischen Begegnungen und kurzweilige 'Zeitreise'...2,5 Sterne

Veröffentlicht am 05.01.2018

Uraltes und gesundheitsförderndes Wissen auf moderne Art der 'Industriegesellschaft' offenbart

Wild- und Heilkräuter, Beeren und Pilze finden
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Inhalt: Wildkräuter, Heilkräuter, wilde Beeren, Nüsse und Pilze – all diese Köstlichkeiten können Sie mit diesem Buch auch als Anfänger einfach und sicher draußen finden und bestimmen. Ob Bärlauch oder ...

Inhalt: Wildkräuter, Heilkräuter, wilde Beeren, Nüsse und Pilze – all diese Köstlichkeiten können Sie mit diesem Buch auch als Anfänger einfach und sicher draußen finden und bestimmen. Ob Bärlauch oder Thymian, ob Himbeere, Schlehe, Steinpilz oder Pfifferling – die 110 besten und leckersten Klassiker unter den Wildpflanzen und Waldpilzen werden leicht verständlich erklärt, so dass Sie gleich loslegen können. Feine Rezepte zum Genießen und gesunde Tees aus selbst gesammelten Heilpflanzen ergänzen das Buch kulinarisch.

Fazit: Es gibt in der modernen Gesellschaft, die auch die Lebensmittelindustrie hervorgebracht hat, nichts gesunderes als was Mutter Erde für uns bereitstellt und wir Menschen haben uns vor Urzeiten schon alles wissenswerte über die heilende wie kräftige 'Natural-Superfoods' angeeignet wie von Generation an Generation (mündlich) weitergegeben.

Der Ratgeber 'Wild- und Heilkräuter, Beeren & Pilze finden' ist einer von vielen Niederschriften über das seit über knapp 30 000 Jahre alte Wissen von Vorkommen, Reif- und Erntezeitpunkt, pflanzentypische Merkmale wie Verwendung als Nahrungs- und Heilmittel von Wiesengrünzeug und Waldfrüchten, der neben Warenkunde auch Rezeptsammlung ist. In drei große Rubriken mit ca. 25 Einzelporträts der gängigen und allgemein bekannten Vertreter der jeweiligen Gruppen 'Kräuter', Beeren' und 'Pilze' bietet das knapp 460 Seiten dicke mit großen Detailfotos bestückte kulinarische Nachschlagwerk für den 'Neuling' unter den 'Back-to-the-Rules'-Bewegung eine fundierte Basic. Neben den 'Natural-Superfoods'-Blitzkurs gibt es auch gleich noch Küchengeheimes und kulinarische 'Wunderdrinks' wie 'Geschenke aus der Küche'-Anleitungen dazu um sich und seine Lieben etwas '100%igen aus der Natur' sowie 'absolutes Reines' ein zulaiben.

Wer sich mit den Sammeln von Wildpflanzen wie -früchten vertraut machen möchtet, ist mit dem aus dem Ulmer-Verlag stammende 'Natural-Superfoods'-Lexikon gut beraten und man kommt Schritt-vor-Schritt den eigentlichen Wesen 'Mensch' aus natürliche Art und Weise wieder nahe. Nur leider sind die großformatigen Farbfotos aus den Rubriken 'Wildkräuter' und 'Pilze' etwas verwirrend um sofort zwischen 'essbar' und 'giftig' zu unterscheiden. Das Buch ist auch nicht optimal für den Freilufteinsatz ausgelegt, da es keine Hardcoverformat ist wie auch nicht mit Spiralen zusammen gehalten wird, was das 'Arbeiten' im 'Grünen' sowie der kulinarischen Heimstätte wesentlich erleichtern wird...3,75 Sterne

Veröffentlicht am 20.12.2017

Teil 2 der Sage 'Die Kinder der Erde': Die Reisenden und die Suchende

Ayla und das Tal der Pferde
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Klappentext: Vom Anführer des Clan des Bären verstoßen, muss sich Ayla allein durch die bedrohliche Wildnis der Urzeit schlagen. Sie erreicht das wunderschöne Tal der Pferde und weiß, dass sie hier Überleben ...

Klappentext: Vom Anführer des Clan des Bären verstoßen, muss sich Ayla allein durch die bedrohliche Wildnis der Urzeit schlagen. Sie erreicht das wunderschöne Tal der Pferde und weiß, dass sie hier Überleben kann - allein. Die Brüder Jondalar und Thonolan vom Volk der "Anderen" brechen auf, um das Ende des "Großen Mutter Flusses" zu finden. Den Sinn seiner Reise begreift Jondalar allerdings erst dann, als er Ayla begegnet, die ihm das Leben rettet, um es auf immer zu verändern: Sie verlieben sich ineinander und eine abenteuerliche, romantische Saga nimmt ihren Lauf.

Fazit: 'Ayla und das Tal der Pferde' ist der zweite Band der 'Kinder der Erde'-Saga von Jean Maria Auel aus den Jahr 1982, in dem sie das Leben unsere Vorfahren in der Geburtsstunde der Zivilisation als facettenreiches Panorama menschlicher Kultur in ihrer frühsten Epoche präsentiert.

Die Autorin und somit auch der Leser begleiten einerseits die alleinlebende, furchtlose wie nach gesellschaftsehnende junge Frau, die von 'Clan der Bären' -der Neandertaler- mit den Todesflucht verbannte wird und vorerstieg eine neue Heimat nordwestlich des Binnenmeer findet und sich und ihrer Wesen neuendeckt wie anderseits die zwei jungen Männer von den 'Anderen', die ihrerseits auch auf Reisen sind um die wahre Größe der 'Großen Mutter' leibhaft und mit eigene Augen zu erfahren wie die Tradition der männlichen Homo sapiens auf Wanderschaft sich zu begeben um den eigene Horizont durch den Kontakt anderen menschlichen 'Arten' zu erweitern.

Die zweite Station in Aylas steinzeitlichen Daseins ist in drei große Buchabschnitt mit einen am Anfang zweifachen gespalten somit auch abgehackten Handlungsverlauf, einer weitläufigen und flachen Story wie oberflächigen Thementiefgang mit viel Liebe zum Detail erzählt, so dass das Lesen des knapp 600 seitigen History-Roman, der aber beim genauen Hinhören eine große Anzahl von ersponnenen 'Abenteuern' wie 'Lebensumstände' den Leser den Eindruck einer Fantasy-Geschichte vermittelt. Da kann auch die sanfte Erzählweise wie flüssige Sprache der Autorin den Leser keine fesselndes und spannungsvolles Lesevergnügen bieten.

Wer den ersten Teil 'Ayla und der Clan der Bären' als schriftstellerliches Gesamtwerk in der Erinnerung hat, wird bei 'Ayla und das Tal der Pferde' die strukturierte und feinfühlige Lesestunden nicht finden...2,5 Sterne

Veröffentlicht am 14.11.2017

Wie war es damals gewesen...

Die Fallstricke des Teufels
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Klappentext: 1541 in Pirna - Rätselhafte Todesfälle häufen sich, als habe der Teufel selbst die Hand im Spiel. Gerade ist die 19-jährige Sophia in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, herangewachsen zu einer ...

Klappentext: 1541 in Pirna - Rätselhafte Todesfälle häufen sich, als habe der Teufel selbst die Hand im Spiel. Gerade ist die 19-jährige Sophia in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, herangewachsen zu einer jungen Frau mit einem großen Interesse für Medizin, seit sie als Kind Mutter und Bruder an die Pest verlor. Im Kontor ihres Vaters fällt ihr ein seltsames Buch in die Hände und sie hofft, darin ein Heilmittel gegen den Schwarzen Tod zu finden. Auch ein anderer weiß um die Existenz jenes Buches, das ungeheures Wissen verspricht: Stadtschreiber Wolf Schumann. Er ist besessen davon, es an sich zu bringen. Und schreckt selbst vor Mord nicht zurück...

Fazit: Mit einen Abstecher in die sächsische Provinz des Mittelalters zur Zeit des christlichen Umdenkens und auf der Spur nach geheimen unschätzbarem Wissen in Form eines uralten Schriftstückes lockt der Debütroman 'Die Fallstricke des Teufels' von Heike Stöhr die historisch-begeisternde Leserschaft.

Zu Beginn landet der Leser unmittelbar im Pestjahr 1532 der Kleinstadt Pirna vor den südöstlichen Toren Dresden, nach zwei Kapitel springt die Handlung und Story nach Leipzig wie ein paar Jahre später um und kommt wenige Seiten wie wieder Monate später in Pirna zurück, wo der Haupthandlungsverlauf des knapp 500 Seitenwerkes erst richtig in Schwung kommt. Im Verlaufes des Romans, der ohne Datierungen geschrieben ist, muss sich der Leser immer wieder durch kurzen, abgehackten und unzusammenhängenden Inhalt kämpfen, der zwar auf tiefe Recherchearbeit der studierten Autorin berührt und zu einem detailgetreuen Zeitzeugnis verfasst würden ist, bleibt die Story um die Hauptakteure im Schatten der historisch-gesellschaftlichem Kulisse stehen.

Der Schreibstil weckt mit seinen verschachtelten Satzbau wie einfachen Wortwahl und mit den damaligen Dialogform nicht die brennende Packheit einer spannenden Unterhaltungsliteratur, die den Leser eine groben Einblick in das mittelalterliche Klassenschichtsystem durch ein sanft dabin plascherden Erzählstil gibt.

Da 'Die Fallstricke des Teufels' als kriminelle Lektüre dargeboten wird (laut Inhaltsangabe) kommt diese Gerne neben einer Lovestory und intriegende Machtschaften kaum zu Geltung. Was für den Leser als Lockmittel gilt, entpuppt sich zur kaltgestellte Nebensache und gibt den Weg für mörderische Halunken und reformären Zeitgeist frei...2,25 Sterne

Veröffentlicht am 08.11.2017

Totalisierte Grausamheit

Hunde von Riga
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Story:
Zwei unbekannte Tote führen Kommissar Wallander diesmal nach Osteuropa. Immer tiefer gerät er hinein in ein kaum noch zu durchschauendes Komplott unsichtbarer Mächte, in dem er nicht nur seinen ...

Story:
Zwei unbekannte Tote führen Kommissar Wallander diesmal nach Osteuropa. Immer tiefer gerät er hinein in ein kaum noch zu durchschauendes Komplott unsichtbarer Mächte, in dem er nicht nur seinen Glauben an die Gerechtigkeit verliert, sondern fast noch sein Leben lässt...

Es wird von eine politischen Brennpunkt in den Baltikum, einer Verschwörung und Machenschaften, die keine Scheu vor der totalen Grausamkeit haben sowie ein Versteckspiel der lettischen Freiheitsbewegungsaktivisten erzählt.

Mein Fazit:
Ein spannendes Buch, das den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt und von Schwedens Beststellerautor Henning Mankell in Jahr 1991 verfasst wurde. Ich habe seit längeren keinen besseren Krimi-Roman gelesen. Mankell schreibt in klaren Satzbau mit einem in einander fließenden Spannungsbogen, sodass man kaum zum Luft holen und das Buch aus der Hand legen kann.

Sehr empfehlenswert, wenn man in der kalten, nassen und grauen Jahreszeit einen Thriller lesen will, dann "die Hunde von Riga".