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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2024

Viel Egoismus

Das Flüstern des Lebens
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Corinna stirbt überraschend bei einem Unfall, die reiche Frau hinterlässt eine Zwillingsschwester, Nichte, Neffe, einige ehemalige Lebenspartnerinnen und zur Überraschung auch eine Tochter von der vorher ...

Corinna stirbt überraschend bei einem Unfall, die reiche Frau hinterlässt eine Zwillingsschwester, Nichte, Neffe, einige ehemalige Lebenspartnerinnen und zur Überraschung auch eine Tochter von der vorher kaum jemand etwas wusste. Ihr Testament bringt einige Überraschungen und offenbart ihren zwiespältigen Charakter. Ihre Nichte erbt ihre Kaffeefarm in Tansania, die erfolgreiche Architektin ist hin und her gerissen, sie hat wundervolle Erinnerungen an ihre Besuche an diesen Ort, aber die Geschicke dort zu leiten ist etwas anderes. Auch für alle anderen sind eigenartige Klauseln in dem Testament.

Das Buch lebt von den Frauen hier in Deutschland und in Afrika. Es sind sehr unterschiedliche Charaktere und die Jüngste von ihnen scheint die stärkste zu sein. Die Männer sind schmückendes Beiwerk.

Es gibt viele Themen die in diesem Buch nur angeschnitten werden, Kolonialismus, Leihmutterschaft, Aneignung von Kulturgütern fremder Kulturen, Altersarmut, gleichgeschlechtliche Ehen, das Buch wirkt überfrachtet.

Die Mehrzahl der männlichen Protagonisten waren schwarz/weiß gezeichnet, geldgierig, egoistisch, wenig empathisch. Die Frauen dagegen waren das starke Geschlecht, kreativ, duldsam, mutig, klug aber auch exzentrisch und hatten mit zweierlei Maß gemessen.

Einiges in dem Buch erinnerte an "Jenseits von Afrika". Afrika war ein vorherrschendes Thema die Bilder die die Autorin gezeichnet hat, waren sehr gelungen.

Veröffentlicht am 14.04.2024

Kinder auf der Flucht

Der Wind kennt meinen Namen
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Die Autorin hat wieder ein großes Thema unserer Zeit mit der Vergangenheit gemischt. Ständig diskutieren wir über Flüchtlinge. Was sie dürfen, was sie sollen, ob sie überhaupt bleiben können. ...

Die Autorin hat wieder ein großes Thema unserer Zeit mit der Vergangenheit gemischt. Ständig diskutieren wir über Flüchtlinge. Was sie dürfen, was sie sollen, ob sie überhaupt bleiben können. Diese Diskussion wird nicht nur hier geführt, über all wo die Menschen ankommen die ihre Heimat aus unterschiedlichen Gründen verlassen haben wird darüber gesprochen, mal gibt es eine Willkommenskultur, mal heißt es die nehmen uns Platz, Arbeit und anderes weg. Sie passen nicht hierher. Aber wohin sollen sie sonst. In ihrer Heimat können sie nicht bleiben. Das hat Isabel Allende an einigen Beispielen wie Samuel aus Österreich oder Anita aus Salvador deutlich gemacht. Samuel kam mit einem Kindertransport als Dreijähriger nach England, er hat seine Eltern nie wieder gesehen. Anita ist 8 Jahre alt als sie an der Grenze zu den USA von ihrer Mutter getrennt wird.
Alle Mütter in diesem Buch wollen eine bessere, sichere Zukunft für ihr Kind. Sie opfern dafür alles, sogar ihr Leben.
Die Kinder werden trotz Sicherheit und ein auskömmliches Leben immer ein Trauma zurück behalten. Der Ruf nach der Mutter wird nie beantwortet, sie sind immer unter Fremden, egal wieviel Mühe diese sich geben.
Die Autorin fordert trotzdem in ihrem Buch das wir uns diese Mühe geben, wenn nicht persönlich, dann doch durch Respekt für die Menschen die sich auf den Weg gemacht haben, weg von Mord, Hunger und Krieg. Respekt und Anerkennung ist das Mindeste was wir Flüchtlingen geben sollten. Damit wie in diesem Buch die Flüchtlinge zwar nicht ohne Trauma aber mit einem Mindestmaß an Sicherheit bei uns leben können.
Die Geschichte berührt, vor allem durch die Personen die helfen. Denn Kinder rühren immer an unser Gemüt, aber gutsituierte Menschen die sich aus ihrer Komfortzone wagen und helfen sind anders. Frau Allende beschreibt in ihren Büchern immer wieder Menschen die über sich hinaus wachsen, denen Schicksale anderer nicht kalt lassen. Ihre Geschichten fordern uns auf sich mit dem Thema auseinander zusetzen, sie sind zur Unterhaltung geschrieben, ein winziges Körnchen zum Nachdenken wie gehe ich mit diesem Thema um ist aber auch darin.

Veröffentlicht am 13.04.2024

Gegen das Vergessen

Als Großmutter im Regen tanzte
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Juni will eine Auszeit nehmen und fährt in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern, es muss aufgeräumt und hergerichtet werden. Gleichzeitig kann sie dort über ihrer Zukunft nachdenken. Sie findet ein sehr ...

Juni will eine Auszeit nehmen und fährt in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern, es muss aufgeräumt und hergerichtet werden. Gleichzeitig kann sie dort über ihrer Zukunft nachdenken. Sie findet ein sehr altes Foto ihrer Großmutter mit einem deutschen Soldaten der Wehrmacht. Da auch ihre Mutter bereits verstorben ist, kann sie niemanden mehr fragen. sie recherchiert auf den Spuren ihrer Familie und kommt nach Berlin und einer kleinen Stadt im Osten Deutschlands, Demmin. Ein Ort in dem am Ende des Krieges Grauenhaftes geschah.
Es ist ein Buch über starke Frauen, Frauen die geliebt haben und dafür bestraft wurden, ein Buch über den Krieg den Männer führen und Frauen die die Folgen tragen müssen. Es sind viele geschichtliche Tatsachen verarbeitet, die auch nach so langer Zeit nichts an Grausamkeit verloren haben. Diese Details lassen sich nur ertragen, weil die Autorin immer einen Zeitenwechsel vollzieht. Mal begleiten wir Juni bei ihren Recherchen und dem neuen Leben auf der Insel. Dann wieder erleben wir die Lebensumstände von Thekla, der Norwegerin die einen deutschen Wehrmachtssoldaten geheiratet hat.
Trude Teige zeigt Folgen auf, die entstehen wenn jemand Zusammenhänge verschweigt, auch wenn es zum Schutz oder aus Liebe geschieht. Denn wir Menschen brauchen das Wissen um unsere Wurzeln, unsere Herkunft macht einen Teil unserer Identität aus.
Es war für mich ein wichtiges Buch, weil ich die geschichtlichen Details nicht kannte und weil es trotz allem zur Versöhnung aufruft. Die Autorin lässt Thekla sagen: Schauen Sie sich diese Menschen an, halb verhungert, verzweifelt ohne ein Dach über dem Kopf und die sollen Terroristen sein?
Immer nur nach vorn schauen geht nicht, man muss auch das Hinten im Blick haben.
Es gibt immer und überall zwei Seiten einer Medaille.

Veröffentlicht am 09.04.2024

Ein neuer Anfang

Scarlet
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Die französische Revolution hat ihren Höhepunkt erreicht, der König ist tot, die Königin und ihre Kinder sind gefangen. Aus England macht sich eine Gruppe um Scarlet Pimpernel auf den Weg sie zu befreien. ...

Die französische Revolution hat ihren Höhepunkt erreicht, der König ist tot, die Königin und ihre Kinder sind gefangen. Aus England macht sich eine Gruppe um Scarlet Pimpernel auf den Weg sie zu befreien. Scarlet Pimpernel ist eine Buchfigur von Baroness Orczy schon 1903 erfunden. Nun erlebt er eine Renaissance in diesem Roman. Der listige Pimpernel hat schon viele Adelige und Vampire vor der Guillotine bewahrt. Mit bei seiner Truppe ist Eleanor eine junge Bedienstete, ehrgeizig und klug. Sie wurde von ihrer Arbeitgeberin, einer Vampirin freigestellt, für besondere Aufgaben. Welche das sind bleibt zu Anfang ein Geheimnis. Immer wenn Eleanor etwas Neues oder Wissenswertes erfährt, erfahren wir Leser es auch, nicht eher.
Ein Stilelement das ich auch schon von anderen Büchern der Autorin kenne und mittlerweile liebe. Es ist schön wenn man den Protagonisten immer einen Schritt voraus ist, aber spannender empfinde ich es, wenn ich raten kann, Vermutungen anstellen, mich überraschen lassen muss. Diese Aha - Erlebnisse und warum ist Eleanor nicht darauf gekommen, wenn ich es erraten habe, machen einen großen Teil des Unterhaltungswerts für mich aus.
Bei allen verständlichen Gründen für die Revolution, war sie doch zu blutig und die Opfer taten mir leid. Dadurch komme ich jetzt zu dem Fantasy Teil, die Vampire spielten lange Zeit in dem Buch eine untergeordnete Rolle, was sie darin zu suchen hatten, zeichnete sich erst gegen Ende ab. Denn dieses Buch ist erst der Beginn einer Trilogie, also haben wir in diesem Bereich noch eine Menge zu erwarten. Denn wie im Klappentext erwähnt gibt es noch eine dritte Gruppe die mitmischen will.
Etwas irritierend ist der Klappentext und das Cover. Hier stehen die Vampire und Magier mehr im Vordergrund als das Buch nachher erzählt. Aber was nicht ist, kann noch werden.
Mir hat im gegenwärtigen Band die Entwicklung von Eleanor gefallen. Von dem einfachen Dienstmädchen, das Blut gibt für ihre Dienstherrin, ( sehr vornehm wird es abgezapft und dann stilvoll in einem Glas der Vampirin serviert ) zu einer taffen jungen Frau die ihre eigene Meinung hat, selbstständig handelt und auch ihre Kameraden aus der Bredouille hilft.
Das sie Scarlet Pimpernel in die Liga aufnimmt, als zweite Frau ist nur folgerichtig.
Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Fantasy, Historie und Abenteuergeschichte. Im Grunde ist für jeden Leser etwas dabei, die Betonung liegt auf etwas, darauf muss man sich einlassen können. Dem einen fehlen die Aktionen der Vampire, dem anderen ist zu wenig Geschichte dabei, dann wird wieder ein Leser klagen das Abenteuer ist nicht tief genug erzählt. Für mich hat es die Mischung gemacht, vor allem aber kenne ich die Autorin von ihrer Serie um die unsichtbare Bibliothek und ich hoffe, dass ich am Ende der Trilogie sagen kann diese Bücher sind meiner geliebten Serie ebenbürtig.

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  • Fantasie
Veröffentlicht am 08.04.2024

Urlaub

OTTO fährt los – Ein Sommer in Italien
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Otto ist der Campingbus der Familie, in diesem Buch ist er auch so eine Art Familienmitglied. Er erzählt von der Reise nach Italien. Es ist spannend erzählt was man alles auf so einer Urlaubsreise alles ...

Otto ist der Campingbus der Familie, in diesem Buch ist er auch so eine Art Familienmitglied. Er erzählt von der Reise nach Italien. Es ist spannend erzählt was man alles auf so einer Urlaubsreise alles erleben kann. Auch das Ferien etwas ganz anderes sind als der Alltag. Alles ist anders, das Essen, die Menschen. vor allem hat man Zeit für Dinge die im Alltag zu kurz kommen. Die Kinder vermitteln die ganz normalen Erlebnisse im Urlaub, Strand und Meer, fremdes Essen, neue Menschen kennenlernen. Dabei haben die Eltern endlich viel Zeit für ihre Kinder. Gleichzeitig wird erzählt das die Familie eine Patchworkfamilie ist.
Dazu sind wunderschöne lustige Bilder mit vielen Einzelheiten die das Betrachten zusammen mit den Kindern schon fast Urlaubsfeeling aufkommen lässt. Italien ein Sehnsuchtsurlaubsort. Es erinnert mich ein bisschen an die Filme und Berichte aus der Wirtschaftswunderzeit. Das Staunen über Dolce Vita und das ganz andere Lebensgefühl wird in diesem Vorlesebuch wieder hervor geholt so das eigene Kindheitserinnerungen aufgefrischt werden.
Das ein Auto eine der Hauptrollen spielt passt gut in die heutige Zeit. Die Brücke ist geschlagen zwischen meiner Kindheit und der meines Enkels. Die erzählenden Bilder wechseln sich mit Wimmelbildern ab. Auf denen die kleinen Leser einzelne Elemente wiederfinden können.
Es gibt noch ein Urlaubsbuch aus der Serie, diesmal in Schweden, es ist im vergangenen Jahr erschienen. Man kann mit diesen Büchern die Kinder sehr gut auf den Urlaub vorbereiten.