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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2021

Der vierte Fall.

Mordsand
3

Der vierte Fall für Frida und Bjarne. Auf einer Elbinsel wird ein Skelett gefunden, ein paar Tage später eine Leiche. Beide sind auf ähnliche Art getötet worden. Obwohl ca. 30 Jahre zwischen den Fällen ...

Der vierte Fall für Frida und Bjarne. Auf einer Elbinsel wird ein Skelett gefunden, ein paar Tage später eine Leiche. Beide sind auf ähnliche Art getötet worden. Obwohl ca. 30 Jahre zwischen den Fällen liegen, scheinen sie zusammen zu gehören.
Ich habe alle Krimis mit den beiden gelesen. Sie lassen sich unabhängig von einander lesen. Nur das Privatleben der beiden ist fortlaufend. Da es aber mit dem eigentlichen Kriminalfall nichts zu tun hat kann man ohne Schwierigkeiten dem Geschehen folgen. Mit der einen oder anderen Frage warum ist dieses oder jenes so kann man gut leben. Obwohl das Privatleben der beiden eine große Rolle spielt. Es ist ein normales Leben im Gegensatz zu anderen Krimiserien mit wenig Alkohol oder sehr großen persönlichen Problemen die dann die Arbeit beeinträchtigen.
Mir gefällt das sehr. Ermittler oder Polizisten müssen ein Leben nach der Arbeit haben und keinen 24 Stunden, 7 Tage die Woche Dienst. Gleichzeitig soll die Spannung aber nicht auf diesen Bereich liegen. Anspruchsvoll ich weiß.
Eingeflochten sind kurze Sequenzen aus der Vergangenheit. Berichte aus einem Jugendwerkhof der ehemaligen DDR. Es sind grausame Ausschnitte die der Wahrheit entsprechen ( Ich habe mich außerhalb dieses Buchs informiert - http://www.jugendwerkhof-torgau.de/ -).
Erst irritieren sie beim lesen weil sich kein Zusammenhang herstellen lässt. Aber es muss ja einen geben. Das zeichnet sich nach und nach ab, dadurch entwickelt sich auch die Spannung. Wer sind die Opfer und wer die Täter.
Jede Figur hat eine Geschichte die erzählt wird, auch die Nebenfiguren sind wichtig nicht nur um uns Leser in die Irre zu führen sondern auch um auf bestimmte Details aus dem Zeitgeschehen aufmerksam zu machen. Alle sind so authentisch gezeichnet das ich ohne Schwierigkeiten mein Kopfkino mit bunten Bildern füllen konnte.
Es ist leicht dieser Autorin zu folgen denn das Geschehen baut logisch aufeinander auf.
Ich freue mich schon auf die nächsten Bücher.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 07.03.2021

Mehr als nur Wohlfühlen

Die kleine Bücherei in der Church Lane
0

Nach einem Burn out zieht Lucy mit ihren Hund in einen kleinen Ort in die Cotswolds in der Nähe von Bletchley Park. Da sie Geschichtslehrerin ist will sie in dieser Auszeit sehr viel über diesen ...

Nach einem Burn out zieht Lucy mit ihren Hund in einen kleinen Ort in die Cotswolds in der Nähe von Bletchley Park. Da sie Geschichtslehrerin ist will sie in dieser Auszeit sehr viel über diesen geschichtsträchtigen Ort erfahren und mit Zeitzeugen sprechen. Wenn da der nette Nachbar nicht wär...
Ich habe ein nettes Wohlfühlbuch erwartet und mehr bekommen. Es ist nicht einfach nur eine nette Liebesgeschichte in einer netten Umgebung wie das Cover suggerier
t. Sondern es geschieht sehr viel mehr. Die Menschen wachsen einem ans Herz, ihre Gefühle und Probleme fordern unser Verständnis. Die Bewunderung was Frauen und Männer im zweiten Weltkrieg für ihr Heimatland getan haben um es vor den Nazis zu schützen wird nur von der Spannung übertroffen die der Gedanke an diese Arbeit hervor ruft.
In der Gegenwart ist es der Gemeinschaftssinn der Bewohner den man gern einmal miterleben möchte. Eine kleine Telefonzelle soll vom Schandfleck wieder in ein würdiges Erinnerungsstück verwandelt werden.
Es gibt keine unangenehmen Protagonisten aber natürlich Figuren die man nicht so gern mag, wie eine Klatschbase oder eine die immer das Sagen haben will. Der Umgang der anderen Bewohner mit diesen Frauen ist sehr tolerant da sind wieder diese Wohlfühlmomente.
Im Ganzen kann man über dieses Buch sagen " Stille Wasser sind tief".

Veröffentlicht am 06.03.2021

Zu wenig

Es geschehen noch Küsse und Wunder
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Zwei Kurzgeschichten in einem Buch. Fools Gold und Hometown.
Ich mag beide Serien der Autorin, aber hier hat mir in beiden Geschichten etwas gefehlt. Sie waren einfach zu kurz und gingen nicht genug in ...

Zwei Kurzgeschichten in einem Buch. Fools Gold und Hometown.
Ich mag beide Serien der Autorin, aber hier hat mir in beiden Geschichten etwas gefehlt. Sie waren einfach zu kurz und gingen nicht genug in die Tiefe.
Fools Gold: Abby und Joaquin sind die Schwester und Bruder des Brautpaars. Beide kennen sich noch nicht, sie hat immer in der Kleinstadt gelebt und er ist ein Überflieger und arbeitet als Arzt in L.A.
Sie hat Vorurteile weil er so abnormal klug ist. Er will einfach nur ihren Onkel kennenlernen um beruflich weiter zukommen. Es ist Liebe auf dem ersten Blick. Die schönen Nebendarstellungen aus den anderen Büchern fehlen hier.
Hometown: Es gibt noch mehr Brüder. Um sich kennen zulernen kommt Nash zu Besuch und wohnt in einer kleinen Frühstückspension die von einer Witwe mit drei Jungen geführt wird. Die beiden wollen einfach nur eine harmlose Affäre miteinander. Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Hier gibt es mehr Verwicklungen die auch gerne etwas mehr in die Tiefe hätten gehen können.
Wenn die Autorin mehr Zeit und Papier investiert gelingen humorvolle Liebesromane, bei den Kurzgeschichten habe ich das Gefühl als ob ein vollständiger Roman zusammen gestrichen wurde.

Veröffentlicht am 06.03.2021

Besonders

Die 5 Doppelpunkte / Die 5 Doppelpunkte und das verschwundene Skelett
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Fünf Kinder die wie alle Kinder normal und gleichzeitig sehr besonders sind, wollen ihren Buchhelden, die drei Fragezeichen nacheifern. Ein Fall ist schnell gefunden. Das Schulskelett für den Biologieunterricht ...

Fünf Kinder die wie alle Kinder normal und gleichzeitig sehr besonders sind, wollen ihren Buchhelden, die drei Fragezeichen nacheifern. Ein Fall ist schnell gefunden. Das Schulskelett für den Biologieunterricht ist verschwunden.

Die Besonderheit der Kinder ist in diesem Buch eher ungewöhnlich. Alle gesellschaftlichen Themen werden angeschnitten, Inklusion, Asylsuchende, Alleinerziehende, gleichgeschlechtliche Eltern, Intersexualität und Nationalsozialismus.

Im ersten Moment habe ich gedacht diese Vielfalt an anspruchsvollen Themen überfordert Kinder in diesem Alter. Nach dem Lesen denke ich anders darüber. Es wird sehr locker und mit einer Selbstverständlichkeit mit den Themen umgegangen da wird kein Kind darüber nachdenken wie ungewöhnlich diese Lebensumstände vielleicht sind. Wenn man nicht täglich mit diesen Themen konfrontiert ist, denkt man darüber nach, möchte niemanden verletzen, gerne helfen weiß aber nicht wie. Die Kinder erfahren hier die notwendigen Details mit den dazu gehörigen Erklärungen. Kein es ist eben so aber auch kein Paradiesvogelvergleich.

Die Autorin klärt auf, erzieht, informiert, nie mit erhobenen Zeigefinger oder von oben herab als Erwachsene. Sondern als Gleiche unter Gleichen. Sie würdigt Mut, Ehrlichkeit und Respekt.

Ihre Erwachsenen erwarten viel von den Kindern, sind aber bereit genau so zu handeln wie sie behandelt werden wollen.

Für mich ein gutes Buch um Verständnis unter einander zu fördern. Eine Aufforderung erst nachzudenken vor dem Handeln oder bevor man Gerede oder Gerüchten Glauben schenkt.

Ein Buch das ich mir als Schullektüre für meine Söhne in dem Alter gewünscht hätte. Ich kann mir gut vorstellen das auch ältere Kinder dieses Buch gern lesen werden. Es ist leicht verständlich geschrieben und hat witzige Elemente.


Veröffentlicht am 05.03.2021

Eine Zeitreise

Die Wunderfrauen
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Ich habe meine Freundinnen wieder. Louise, Helga, Annabel und Marie sind in den 60ger Jahren angekommen.
Der Laden floriert, Helga ist Ärztin, Annabel hat eine kleine Tochter und Marie hat sogar 4 Kinder.
Die ...

Ich habe meine Freundinnen wieder. Louise, Helga, Annabel und Marie sind in den 60ger Jahren angekommen.
Der Laden floriert, Helga ist Ärztin, Annabel hat eine kleine Tochter und Marie hat sogar 4 Kinder.
Die Cliffhanger vom ersten Band werden so nebenbei aufgelöst. Ich hätte gern ein paar mehr Einzelheiten erfahren.
Jedes große Thema aus diesem Jahrzehnt wird zu mindestens angerissen. Die Frauenrechte, Abtreibung, Schuldgefühle aus der Vergangenheit, Contergan aber auch die kleinen Themen wie das Essen: nach den mageren Jahren kamen die fetten und damit das Cholesterin.
Man wird wieder daran erinnert wieviel Spaß man mit Sinalco, Afri Cola und Was bin ich? hatte. Für Jüngere die Getränke haben ein Comeback und die Fernsehsendung war ein Lustiges Berufe raten.
Die Männer dieser Wunderfrauen sind keine besonderen Zeitgenossen. Teilweise sind sie das Produkt ihrer Zeit, darüber hinaus haben sie sich auch einiges zu schulden kommen lassen.
Wie die Frauen damit umgehen ist bewundernswert, sie wachsen über sich selbst hinaus. Gleichzeitig versuchen sie ihr wachsendes Selbstvertrauen auch nach außen hin dar zustellen und andere Frauen mit zunehmen. Andere Nebenfiguren bleiben hier blass, entweder hatten sie bereits ihren Auftritt im vorherigen Band oder werden ihn vielleicht in Band drei haben.
Ich hätte gern gelesen, dass die Geschichte mehr in die Tiefe gegangen wäre und nicht so sehr in die Breite. Einige Themen hätten gut eine Vertiefung gebrauchen können. Da jüngere Leser/innen dazu schwer Bezug finden können, weil es in der heutigen Zeit unvorstellbar geworden ist.
Es ist ein unterhaltsamer Roman, für Menschen über sechzig werden viele Erinnerungen wach, den Kindern der sechziger Jahre fallen Bruchstücke wieder ein. Jüngere können fragen war das wirklich so, wie konntet ihr damit leben.