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Veröffentlicht am 05.11.2016

Zeitreise: CSI New York, Anno 1845

Der Teufel von New York
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===Das Buch / Inhalt und Meinung===
Dem jungen Barmann Timothy Wilde wird nach dem großen Brand in New York von seinem älteren Bruder Valentine ein Posten in der neu gegründeten Polizei verschafft. Zunächst ...

===Das Buch / Inhalt und Meinung===
Dem jungen Barmann Timothy Wilde wird nach dem großen Brand in New York von seinem älteren Bruder Valentine ein Posten in der neu gegründeten Polizei verschafft. Zunächst ist er wenig begeistert von seiner neuen Tätigkeit, zumal die Polizisten nicht sonderlich beliebt sind und er zudem seinen Dienst in einer Gegend verrichten muss, welche wir wohl heutzutage als "sozialen Brennpunkt" bezeichnenn würden.

Eigentlich würde er am liebsten gleich seinen Dienst quittieren, jedoch läuft ihm praktisch vor seiner Haustür ein blutverschmiertes Mädchen in die Arme. Zudem wird auch noch ein toter Junge von einer Prostituierten in einem Mülleimer gefunden - ziemlich schnell ist Wilde klar, dass die beiden Fälle zusammenhängen müssen.

So groß seine Abneigung gegen seinen neuen Job zu Beginn auch ist, schnell wird ihm klar, dass er diesen Fall lösen will und für Gerechtigkeit sorgen will. Unterstützung erhält er nicht nur vom Polizeichef, sondern auch von Reverend Underhill und dessen Tochter Mercy, welche er beide schon seit Kindertagen kennt. Die Ermittlungen führen ihn sowohl in den Dunstkreis der Kirche, als auch zu den irischen Einwanderern - zwischen ämtlichen Fronten kriselt es, so dass Timothy Wilde zunehmend gefährlich lebt.

Schließlich erhält er den Hinweis, dass eine gewisse Silkie Marsh, Betreiberin eines Bordells, für das Verschwinden und den Tod von inzwischen 19 Kindern sein könnte....

Wie man dem kurzen Anriss des Inhalts schon entnehmen kann, verspricht das Buch jede Menge Spannung! Ehrlich gesagt war ich zu Beginn recht skeptisch, ob das Buch wohl halten mag, was es verspricht - in Nachhinein war jegliche Skepsis unbegründet, da das Buch mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat.

Der Leser erhält einen Einblick in das Leben in New York, wie es im Jahre 1845 war. Die Atmosphäre ist eher düster, was aber sehr gut zum Inhalt des Buches passt. In den Dialogen finden sich immer wieder Begriffe aus der Ganovensprache, wie sie in dieser Zeit gesprochen wurde, was die ganzen Geschehnisse sehr gut greifbar macht.

Timothy Wilde, der Protagonist, wird sehr gut dargestellt. Man kann seine Handlungen immer gut nachvollziehen, da das Buch aus seiner Perspektive geschrieben ist. Aber auch das Verhältnis zu seinem morphiumsüchtigen Bruder Valentine wird sehr detailliert beschrieben. Insgesamt sind alle für den Ablauf der Geschichte wichtigen Personen sehr gut dargestellt, so dass man Oberfächlichkeiten hier glücklicherweise vergeblich sucht.

Die Auflösung erfolgt erst sehr weit am Ende, so dass man schon sehr lange miträtseln kann - mit meinem Verdacht lag ich nämlich falsch ;)

===Fazit=== Mir hat die Geschichte über den ersten "richtigen" Ermittler der New Yorker Polizei ausgesprochen gut gefallen, so dass ich sehr gerne 5 Sterne und eine Kauf- bzw. Leseempfehlung vergebe! Wer historische Kriminalromane mag, sollte hier auf jeden Fall mal ein Auge drauf werfen :)

Veröffentlicht am 05.11.2016

Make me German

Make me German! Zweisprachiges Wendebuch Deutsch/ Englisch
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===Mal was anderes=== Das Buch hat mich sofort durch eine Besonderheit neugierig gemacht: es ist nämlich bilingual. Mann kann es auf Deutsch oder auf Englisch lesen, je nachdem, wie herum man es dreht. ...

===Mal was anderes=== Das Buch hat mich sofort durch eine Besonderheit neugierig gemacht: es ist nämlich bilingual. Mann kann es auf Deutsch oder auf Englisch lesen, je nachdem, wie herum man es dreht. So etwas hatte ich zuvor noch nie in der Hand, weswegen mein Interesse natürlich sofort geweckt war.

Im Endeffekt habe ich dann aber nur die englische Version gelesen - in die deutsche habe ich mal hineingelesen, aber ich muss sagen, dass ich das Buch auf Englisch wesentlich amüsanter fand. Wer aber im englischen sprachlich eher unsicher ist, hat hier natürlich sofort eine sehr gute Hilfestellung.

Insgesamt ist das sprachliche Niveau in der englischen Version aber auch nicht besonders hoch, so dass jeder, der halbwegs gut Englisch spricht, diese problemlos wird lesenn können.

===Inhalt und meine Meinung=== In Make me German beschreibt Adam Fletcher, mit seiner deutschen Freundin Annett in Berlin lebend, seinen Versuch, ein perfekter Deutscher (was immer das auch sein mag) zu werden. Er wagt sich an die verschiedensten Selbstversuche, begonnen beim Besuch eines Schützenfestes im Heimat"dorf" eines Freundes, über einen TV-Marathon mit dem schlimmsten, was das deutsche Fernsehen zu bieten hat (und natürlich Tatort), Nordic Walking, bis hin zum Komponieren eines Schlagers.

Inhaltlich will ich gar nicht tiefer gehen, man sieht ja, in welchen Bereich es in etwa geht - klar, dass hier sämtliche Klischees bedient werden ;) Die Erlebnisse, die Adam Fletcher über seine Selbstversuche niederschreibt, sind stellenweise wirklich zum Brüllen komisch. Gespickt sind diese Ereignisse immer wieder von seinen Versuchen, Herr über die deutsche Sprache zu werden (weswegen ich, wie gesagt, zur englischen Variante tendiert habe - diese ist mit den deutschen Einwürfen wirklich amüsanter). An manchen Stellen des Buches erkennt man sich tatsächlich wieder, und sei es in der Person der überpingeligen Annett, die die deutsche Genauigkeit in Person zu sein scheint.

Das Buch ist von Anfang bis Ende sehr lustig geschrieben. Natürlich werden hier viele typisch deutsche Eigenschaften und Eigenarten ordentlich durch den Kakao gezogen, aber immer auf eine sehr liebenswerte Art, so dass mann aus dem Schmunzeln kaum noch herauskommt. OK, stellenweise habe ich Tränen gelacht.

Dafür, dass Humor sonst eigentlich so ganz mein Genre war, habe ich mich wirklich prächtig amüsiert, was eindeutig für das Buch spricht. Es wurde nie langweilig, wirkte aber auch nie gezwungen amüsant. Da der Text auch in der englischenn Variante nicht zu anspruchsvoll von der Wortwahl her war, konnte man das Buch wirklich ganz bequem so runterlesen. Lange habe ich dafür nicht gebraucht, denn ich habe es kaum aus der Hand legen wollen.

Wer am Ende wissen will, wie Deutsch er ist, kann auch noch ein kleines Quiz mitmachen. Ein nettes kleines Extra - auch wenn ich offenbar nicht ganz so gut abgeschnitten habe lach.

===Fazit=== Ich habe mich selten mit einem Buch so gut amüsiert. Es ist von der ersten bis zur letzten Seite sehr lustig geschrieben. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der herzlich gern auch mal über sich selber lacht, oder auch denjenigen, die gern mal wieder etwas für ihr Englisch tun wollen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 05.11.2016

Etta and Otto and Russell and James

Etta und Otto und Russell und James
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===Hallo liebe Leserinnen und Leser,=== heute möchte ich euch ein weiteres Buch vorstellen, welches ich vorablesen durfte. Es handelt sich um das Buch "Etta and Otto and Russell and James" von Emma Hooper. ...

===Hallo liebe Leserinnen und Leser,=== heute möchte ich euch ein weiteres Buch vorstellen, welches ich vorablesen durfte. Es handelt sich um das Buch "Etta and Otto and Russell and James" von Emma Hooper. Ehrlich gesagt haben mich zunächst weder Titel noch Cover angesprochen, die Leseprobe habe ich mir aber trotzdem nicht entgehen lassen, da ich generell doch recht gerne auch schon mal Bücher im englischen Original lese.

Ende vom Lied: nach Lektüre der englischen Leseprobe musste ich das Buch haben und habe es dann vor Erscheinen der deutschen Ausgabe auf englisch gelesen.

===Inhalt und meine Meinung zum Buch=== Nachdem mich Cover und Titel ja noch nicht überzeugen konnten, so schaffte dies die Leseprobe auf vorablesen.de . Glücklicherweise gewann ich dann auch tatsächlich eine Ausgabe des Buches, welches ich gleich nach Erhalt begann zu lesen.

Der Inhalt ist kurz zusammengefasst: Etta beschließt mit ihren 82 Jahren, dass es an der Zeit sei, von ihrer Farm im kanadischen Sasketchewan aufzubrechen, um einmal in ihrem Leben das Meer zu sehen. Still und heimlich verlässt sie ihr zu Hause, wo sie ihren Mann Otto zurücklässt. Ein Abschiedsbrief und ein Stapel Rezeptkarten sind das, was sie für ihn hinterlässt. Sie selber trägt nur etwas Verpflegung, ein Zettel mit Namen iher Verwandten und ein Gewehr bei sich.

So wandert Etta mutterseelenallein durch Kanada, bis sie bald Gesellschaft von James bekommt, einem Kojoten, der sie auf ihrem Weg begleitet. Der daheimgebliebene Otto versucht derweil, sich allein zu beschäftigen, während der gemeinsame Freund und Nachbar Russell nach kurzer Zeit auch ins Ungewisse aufbricht.

In vielen Zeitsprüngen erfährt man dann vom Kennenlernen von Etta und Otto und auch Russell zu Zeiten des Krieges. Es laufen also mehrere Handlungsstränge parallel, in denen man sehr viel über die Protagonisten und deren Beziehungen zueinander erfährt.

Das Buch ist, anders als ich es beim Genre Literatur vielleicht erwartet hätte, sehr einfach geschrieben. Die Autorin verliert sich nicht in komplizierten Satzkonstruktionen, sondern beschränkt sich auf einfache, klare Aussagen, was meiner Meinung nach auch sehr gut zum ländlichenn Leben der Protagonisten passt. Mir gefallen die parallel laufenden Handlungsstränge sehr gut, weil sie sich wie Puzzleteile sehr gut ergänzen und man nach und nach ein vollständiges Bild erhält. Jedoch erfordern die Zeitsprünge recht viel Ausmerksamkeit beim Lesen, da sie kaum gesondert gekennzeichnet sind, sondern teilweise nur mit einem Schnörkel auf der Seite oder mit einem Seitenwechsel einsetzen. Das ist für mich eher ungewohnt beim Lesen.

Die Geschichte von Etta (und natürlich auch Otto und den anderen) hat mich persönlich sehr berührt. Sie ist eine Geschichte von tiefer Liebe und Vertrauen und dem Mut, seinem Leben eine neue Wendung zu geben. Trotz ihres hohen Alters machen die Protagonisten viele neue Erfahrungen und lernen Neues hinzu. Während des ganzen Buches spürt man, wie groß das Vertrauen zwischen Etta und Otto ist - sie hat keinen Zweifel daran, dass er ohne sie zurecht kommt, während er zu keiner Zeit daran zweifelt, dass sie ihr Ziel erreichen wird.

Das Buch hat jedoch auch mystische Züge, was in der Figur des Kojoten James deutlich wird. Das gibt dem Buch zusätzlich neue Impulse, was mir beim Lesen auch sehr gut gefiel. Insgesamt werden im Verlauf der Geschichte einige Fragen des Lesers beantwortet, vieles aber bleibt auch offen.

===Fazit=== Mir hat das Buch ausserordentlich gut gefallen, was es für mich zu meinem Buch des Jahres macht. Die Geschichte hat mich richtig fesseln können, und ich konnte richtig darin eintauchen. Meiner Meinung ist Emma Hooper hier etwas wirklich tolles gelungen. Von mir gibt es volle 5 Sterne und natürlich eine Kaufempfehlung!

Veröffentlicht am 05.11.2016

Kulinarische Lebensgeschichte

Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens
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Danke, dass ich dieses tolle Buch vorablesen durfte!

Auch wenn der Titel zunächst ein Kochbuch vermuten ließ, so ist dieses keins. Viel mehr wird der Leser entführt in die Welt und das Leben von Eva Thorvald. ...

Danke, dass ich dieses tolle Buch vorablesen durfte!

Auch wenn der Titel zunächst ein Kochbuch vermuten ließ, so ist dieses keins. Viel mehr wird der Leser entführt in die Welt und das Leben von Eva Thorvald. Eva, so erfährt der Leser zu Beginn, ist die Tochter der Sommelière Cynthia, die Eva im Säuglingsalter verlässt, da sie sich für eine schlechte Mutter hält, und dem ambitionierten Koch Lars, der stirbt, als Eva noch im Kleinkindalter ist. Eva, die scheinbar ganz ihres Vaters Tochter ist, beginnt schon im Kindesalter damit, Chilis zu züchten.

Im weiteren Verlauf des Buches lernt der Leser immer neue Verwandte und Bekannte aus Evas Leben kennen, die jeweils ihren Einfluss auf Evas Weiterentwicklung nehmen. Viele kleinere Geschichten flechten sich dabei zu einem Strang, bis Eva schließlich eine gefeierte Köchin ist, von der auf einmal auch ihre leibliche Mutter hört.

Insgesamt hatte ich am Anfang etwas andere Erwartungen an das Buch, jedoch gefällt mir im Nachhinein die Verflechtung der kurzen Passagen zu einem großen Ganzen sehr gut, auch wenn Eva stellenweise für meinen Geschmack etwas zu kurz kam. Das Ende passt zum Gesamteindruck, wenn es doch aus meiner Sicht etwas zu vorhersehbar war.

Der Schreibstil J. Ryan Strandals gefällt mir ebenfalls sehr gut, da er sprachlich mit dem inhaltlichen sehr gut korrespondiert und somit auch die einnzigartige Atmosphäre dieses Buches schafft.

Veröffentlicht am 05.11.2016

Neuer Liebling im Bücherregal

Nach einer wahren Geschichte
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Ich verrate es gleich zu Beginn: dieses Buch gehört zu meinen Lieblingen im Regal! Es hat mich auf ganzer Linie überzeugt und begeistert.

In "Nach einer wahren Geschichte" beschreibt Delphine de Vigan, ...

Ich verrate es gleich zu Beginn: dieses Buch gehört zu meinen Lieblingen im Regal! Es hat mich auf ganzer Linie überzeugt und begeistert.

In "Nach einer wahren Geschichte" beschreibt Delphine de Vigan, wie sie auf einer Party die mysteriöse L. kennenlernt. Die beiden Frauen freunden sich allmählich an, und zunächst scheint es, als wolle L. Delphine helfen, ihre Schreibblockade zu überwinden. Der erste Teil des Buches widmet sich weitestgehend der Entstehung dieser Freundschaft - De Vigans Spiel mit den Worten ist bereits in diesem Teil bezaubernd, der Ausdruck einfach fabelhaft, so dass man sich nur zu gern an den Worten erfreut. Trotzdem ließ mir der erste Teil noch Zeit für Lesepausen, um das Gelesene sacken zu lassen.

Im zweiten Teil spitzen sich die Ereignisse dann allmählich zu, es wird deutlich, wieviel Kontrolle L. inzwischen über Delphine hat und wie sie ihr Leben mittlerweile lenkt. Fast fühlt man sich wie in einem packenden Psychothriller, denn De Vigan versteht es, den Leser mit ihrer treffenden Wortwahl richtig in den Bann zu ziehen. Nach und nach verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, sodass der Leser inzwischen nicht mehr genau unterscheiden kann, ob er nun Delphines und L.s Geschichte verfolgt, oder ob sich dies alles nur in Delphines Phantasie abgespielt hat...

Dieses Buch hat bei mir voll eingeschlagen, da ich vom Schreibstil als auch vom Inhalt total begeistert war. Mich hat das Buch, vor allem zum Ende hin, richtig gefesselt. Und wer weiß, vielleicht hat nun nach dieser Lektüre meine eigene Schreibblockade auch bald ein Ende...