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Veröffentlicht am 03.09.2023

Schach ... und Matt

Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod
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Darum geht es:
1925: In Baden-Baden ist das Schachfieber ausgebrochen. Die Stadt ist voller Leute. Kurgäste und Schachliebhaber geben sich ein Stell-Dich-Ein. Jeder will das Internationale Schachturnier ...

Darum geht es:
1925: In Baden-Baden ist das Schachfieber ausgebrochen. Die Stadt ist voller Leute. Kurgäste und Schachliebhaber geben sich ein Stell-Dich-Ein. Jeder will das Internationale Schachturnier verfolgen. Auch Alma, das Fräulein vom Amt und ihre Freundin Emmi sind fasziniert von diesem Spiel. Doch mehr noch als das Schachturnier, erregt die Entdeckung einer Leiche Almas Aufmerksamkeit. Eine junge Frau wurde tot in einer Wäschetrommel der Dampfwaschanstalt gefunden. Es handelt sich um die Cousine von Almas Kollegin. Und die glaubt nicht, wie die Polizei und alle anderen, an einen Selbstmord. Und schon gar nicht an einen Unfall. Alma fängt an zu ermitteln, und je mehr sie herausfindet, je unwahrscheinlicher wird es, dass die junge Frau sich selbst gerichtet hat. Im Gegenteil. Je mehr Fragen Alma stellt und je weiter sie ihre Ermittlungen treibt, je mehr bringt sie sich selbst in Gefahr. Wird Alma einmal mehr der Gefahr entkommen und den Fall lösen können?

Meine Meinung:
Ein durchaus spannendes Buch, das aber mit dem Thema Schach nur sehr am Rande zu tun hat. Hier geht es vornehmlich um Alma Täuber, das Fräulein vom Amt, dass liebend gern Privatdetektivin spielt. Sehr zum Leidwesen von Polizist Ludwig, ihrem Freund. Der würde es lieber sehen, wenn Alma ihre Nase da heraushalten würde. Alma Täuber ist eine charismatische junge Dame, die schon zur damaligen Zeit macht, was sie will. Sie setzt sich über alles hinweg. Für sie gibt es kaum Regeln. Sie ignoriert alles. Ich habe meine Zweifel, ob das damals so einfach ging. Das wirkt an der ein oder anderen Stelle manchmal etwas unrealistisch, aber es macht die Geschichte erst zu dem, was sie ist.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Auch die damalige Zeit und ihre Gepflogenheiten sind gut dargestellt. Man kann sich alles sehr gut bildlich vorstellen und fühlt sich ein wenig wie eine Zeitreisende.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Alles lässt sich gut und angenehm lesen. Der Teil der wörtlichen Rede ist der Zeit nachempfunden, in der die Geschichte spielt. Das macht es sehr authentisch.

Die 338 Seiten sind in 16 Kapitel unterteilt. So ist es sehr gut möglich, das Buch in einem Rutsch, aber auch in mehreren Abschnitten zu lesen. Ganz wie man möchte. Am Ende findet sich ein Glossar, in dem diverse Dinge und Personen nochmal näher erklärt werden. „Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod“ ist der inzwischen 3. Band um Alma Täuber. Man kann dieses Buch aber ohne weiteres auch als Einzelband lesen. Man benötigt keinerlei Vorkenntnisse aus den Vorgängerbände.

Mein Fazit:
Ein gelungener 3. Band um das Fräulein vom Amt, der mich gut unterhalten hat und den ich durchaus weiterempfehlen würde. Ich vergebe hier 4 Sterne.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2023

Wer bin ich?

Rattenweihnacht
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Darum geht es:
Es ist Anfang Dezember. Die siebenjährige Emma spielt vergnügt draußen in der Kälte, als sie plötzlich auf einer Bank eine Frau entdeckt. Bekleidet nur mit einem dünnen Trenchcoat sitzt ...

Darum geht es:
Es ist Anfang Dezember. Die siebenjährige Emma spielt vergnügt draußen in der Kälte, als sie plötzlich auf einer Bank eine Frau entdeckt. Bekleidet nur mit einem dünnen Trenchcoat sitzt sie da starrt ins Leere. Emma spricht sie an, will wissen, wer sie ist und was sie dort tut. Aber die Frau hat darauf keine Antworten. Sie hat keinerlei Erinnerungen mehr. Sie weiß weder, wie sie heißt, noch wer sie ist. Emma gibt ihr kurzerhand den Namen Maria. Als Emmas Mutter Kikki kurz darauf ihre Tochter hereinholen will, besteht Emma darauf, dass man Maria ja nicht dort ihrem Schicksal überlassen kann. Und so beschließen Emma und Kikki, Maria erst einmal mit nach Hause zu nehmen. Doch was jetzt mit ihr anstellen. Sie wehrt sich vehement dagegen, die Polizei einzuschalten oder sich von einem Arzt untersuchen zu lassen. Irgendwas ist seltsam an der ganzen Sache. Auch Kikkis Freundin weiß sich keinen Rat. Allerdings hat sie das Gefühl, Maria schon mal irgendwo gesehen zu haben. Nur wo? Und wann? Welches Geheimnis hütet Maria?
Zeitgleich wird in dem Ort eine Frau vermisst. Katharina Biber. Die Witwe hat mir ihren beiden Söhnen in einem recht feudalen Anwesen gewohnt. Nun sind die beiden inzwischen um die fünfzigjährigen Männer erstmals auf sich allein gestellt. Hat doch sonst Mama ihnen den Hintern nachgetragen. Kurz nach Katharinas Verschwinden taucht der erste Drohbrief bei den Brüdern auf. Doch wer schreibt den beiden Drohbriefe? Und wo ist Katharina Biber?

Meine Meinung:
Ein wundervolles Buch, bei dem man sich herrlich mitraten und seine eigenen Gedanken machen kann. Hier hat das Kopfkino noch der ersten bis zur letzten Seite was zu tun. Man wird durch die kleine Emma und ihre zuckersüße Art direkt auf den ersten Seiten in die Geschichte gerissen und nicht mehr losgelassen. Alle Charaktere sind wundervoll gezeichnet und man macht sich von jedem direkt ein konkretes Bild. Auch sämtliche Handlungsort kann man sich gut bildlich vorstellen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Alles lässt sich gut und angenehm lesen und man kommt zügig voran. Aufgeteilt ist das 242 Seiten lange Buch in mehrere Kapitel, die jeweils einen Tag beinhalten. So begleiten wir die Protagonisten durch den Dezember. Man kann dieses Buch durch die Aufteilung in die „Dezembertage“ also gut auch in mehreren Abschnitten lesen. Dazu müsste man es aber aus der Hand legen können. Mir ist das hier nicht gelungen. Dafür war es einfach zu spannend. Ich wollte unbedingt wissen, wie das mit der Frau ohne Gedächtnis und den Drohbriefen weitergeht und ob die Theorien, die sich mir automatisch beim Lesen aufgedrängt haben, richtig sind.

Mein Fazit:
Ingrid Zellner ist mit „Rattenweihnacht“ ein Buch gelungen, dass ich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Meine absolute 5-Sterne-Leseempfehlung nicht nur für Weihnachten.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Wo die Liebe hinfällt

Die Liebe des Pilgers
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Darum geht es:
Koblenz anno 1379: Palmiro ist am Boden zerstört. Der Mann, in den er unsterblich verliebt ist, hat Koblenz verlassen. Obwohl er ganz genau weiß, wie gefährlich eine Liebe zwischen zwei ...

Darum geht es:
Koblenz anno 1379: Palmiro ist am Boden zerstört. Der Mann, in den er unsterblich verliebt ist, hat Koblenz verlassen. Obwohl er ganz genau weiß, wie gefährlich eine Liebe zwischen zwei Männer ist, wünscht er sich doch nichts sehnlicher, als Benedikt an seiner Seite zu haben. Er stürzt sich in die Arbeit und macht sich einen Namen als Pelz- und Geschmeidehändler. Währenddessen besucht Benedikt seine Verwandten und erfährt dort mehr als nur eine Neuigkeit. Als er damals nach dem Tod seiner Eltern aus der Obhut seines Onkels flieht ist er gerade 13 Jahre alt. Nun muss er erfahren, dass er eine (inzwischen verstorbene) Tochter und eine Enkelin hat. Seine Enkelin wird von Beginen aufgezogen und der Vater will sie, kaum dass sie 12 Jahre alt wird, verheiraten. Benedikt sieht nur eine Möglichkeit, dem Mädchen zu helfen. Doch dazu muss er zurück nach Koblenz. Ob es Benedikt gelingt, seiner Enkelin zu helfen? Wie wird Palmiro, wie seine Familie reagieren? Und was bedeutet das Auftauchen von Erasmus von London, dem ehemaligen Inquisitor, in Koblenz für Palmiro?

Meine Meinung:
Was für ein gelungener Abschluss der Trilogie um den Pilger! Schon nach den ersten paar Zeilen ist man direkt wieder in der Geschichte gefangen. Und einmal eingesogen, lässt sie einen auch nicht wieder los. Die Charaktere sind (fast) alle aus den beiden Vorgängerbänden bekannt. Es gibt aber auch ganz zu Anfang nochmal eine Liste mit allen Charakteren samt kurzer Beschreibung. So kann man (sollte man den ein oder anderen Charaktere nicht mehr vor Augen haben) noch mal kurz nachschlagen. Auch für diejenigen, die dieses Buch als Einzelband lesen wollen (JA! Das geht auch, bringt einen aber um eine Menge Lesespass) ist dieses Personenliste bestimmt sehr hilfreich.

Der Schreibstil ist leicht, flüssig und zum größten Teil der damaligen Zeit angepasst. Gerade die wörtliche Rede ist so gehalten, dass man die damalige Zeit deutlich erkennen kann. Das hat mir sehr gut gefallen und macht die Geschichte richtig authentisch.
Das Buch ist – wie schon seine Vorgänger – bestens recherchiert, was man gerade am Nachwort deutlich erkennt.
Die 574 Seiten dieses Buches vergehen wirklich wie im Flug. Will man doch unbedingt wissen, wie das alles weitergeht. Aufgeteilt in 31 Kapitel ist es aber auch gut möglich, dieses Buch in mehreren Abschnitten zu lesen, wenn man es wieder aus der Hand legen kann.

Mein Fazit:
Ein wundervoller Schlussband, den ich jedem nur wärmstens ans Herz legen kann. Ich würde es jederzeit wieder lesen und vergebe hier 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Zeit für die Rente, Herr Kommissar

Kommissar Jennerwein darf nicht sterben
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Darum geht es:
Kommissar Jennerwein soll sich in einem Wellness-Hotel erholen. Eigentlich. Denn kaum ist er dort angekommen, taucht ein Koreaner auf, der dringend Jennerweins Hilfe benötigt. Sagt er jedenfalls. ...

Darum geht es:
Kommissar Jennerwein soll sich in einem Wellness-Hotel erholen. Eigentlich. Denn kaum ist er dort angekommen, taucht ein Koreaner auf, der dringend Jennerweins Hilfe benötigt. Sagt er jedenfalls. In einer anscheinend unermesslich großen Firma, die per Künstlicher Intelligenz alles (aber auch wirklich alles) herstellt, wird seit einem halben Jahr ein Mitarbeiter vermisst. Niemand kann sich einen Reim darauf machen. Alle Ermittlungen, die bisher angestellt wurden, laufen ins Leere. Kommissar Jennerwein wird ins Werk eingeschleust und begibt sich auf Spurensuche.
Zeitgleich versuchen sämtliche von ihm bis hierher festgenommenen und verurteilten Verbrecher, ihm nach dem Leben zu trachten. Dafür wir eigens ein Profi-Killer mit dem Tarnnamen „Der Isländer“ angeheuert. Doch was der Isländer auch versucht, er hat keinen Erfolgt.

Meine Meinung:
Hier geht es – anders als der Klappentext vermuten lässt – nicht vordergründig darum, dass Kommissar Jennerwein umgebracht werden soll. Nein es geht in dem gesamten Buch leider, leider fast nur um KI. Eine Firma, die vom Abfalleimer bis zum Zahnstocher alles per KI erledigt. Keine Menschen. Nur Roboter usw. usw. Das war nicht nur völlig überzogen, ja beinahe an den Haaren herbeigezogen, sondern auch langweilig zu lesen.
Mit einem schönen (Alpen-)Krimi hatte das nichts mehr zu tun. Ich habe bisher die Reihe um Kommissar Jennerwein (bis zum vorletzten Band) wirklich sehr gemocht, aber das hier war einfach nicht mehr das, worauf man sich in den Vorgängerbänden noch gefreut hatte. Ich habe das alpine „Drumherum“ sehr vermisst und habe mich mehrfach fast zwingen müssen, dieses Buch weiter- bzw. zu Ende zu lesen. Schade.

Mein Fazit:
Das war definitiv nicht mein Geschmack. Ich würde es nur sehr, sehr eingeschränkt weiterempfehlen und vergebe hier nur 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Aufstieg oder Klassenerhalt ... das ist hier die Frage

Aufstiegskampf
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Inhalt:
Jürgen Schäfer, schwäbischer Oberkommissar und Vereinsmitglied seit seiner Kindheit, fiebert auf den 34. Spieltag hin. Der VfB Stuttgart ist nur noch 48 Stunden und einen Punkt davon entfernt, ...

Inhalt:
Jürgen Schäfer, schwäbischer Oberkommissar und Vereinsmitglied seit seiner Kindheit, fiebert auf den 34. Spieltag hin. Der VfB Stuttgart ist nur noch 48 Stunden und einen Punkt davon entfernt, wieder in die 1. Liga aufzusteigen. Doch dann wird eine Wette auf Nicht-Aufstieg abgegeben und ein Drohbrief geht ein. „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!“, sagt der schwäbische Polizist schon bald, nur um kurz darauf festzustellen, dass der Fall noch lange nicht gelöst ist ...

Meine Meinung:
In Jürgen Schäfers Brust schlagen zwei Herzen. Das eine gehört seinem Job. Als Oberkommissar kann er einfach nicht anders, als hinter jeder Ecke ein Verbrechen zu wittern. Das andere gehört seinem Lieblings-Fußball-Verein: dem VfB Stuttgart. Und nun kann er beides Verbinden, denn das Verbrechen hat unmittelbar mit dem VfB zu tun.
Der charismatische Kommissar mit Ecken und Kanten, seinem unverwechselbaren schwäbischen Akzent (man wird in diesem Buch keinen „hochdeutschen“ Satz in der wörtlichen Rede bei ihm finden) und seiner manchmal grantigen Art wächst einem direkt und sofort ans Herz. Man muss ihn einfach lieben. Auch alle anderen Charaktere und auch die Handlungsorte sind bestens gezeichnet. Man kommt sehr gut und flott in die Geschichte hinein.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Alles lässt sich bestens lesen und man kommt aufgrund der kürze des Buches wirklich sehr zügig voran. Auch, dass es in diesem Buch unblutig und trotzdem spannend zugeht, macht es für mich zur perfekten Lektüre für „Zwischendurch“.

„Aufstiegskampf“ ist der inzwischen 6. Fall der Reihe Schäfers Ermittlungen. Man kann dieses Buch aber ohne Probleme auch als Einzelband lesen.

Mein Fazit:
Bester Cosy-Crime für kurzweilige Unterhaltung. Ich würde es ohne Einschränkungen weiterempfehlen und vergebe hier gerne 5 Sterne.

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