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Veröffentlicht am 27.09.2020

Werde, der du bist

Das Buch eines Sommers
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Wie sicherlich viele kannte ich Bas Kast bisher nur von seinem doch recht wissenschaftlichen Buch "Der Ernährungs-Kompass" - umso gespannter war ich deshalb auf seinen Roman, dessen Untertitel "Werde, ...

Wie sicherlich viele kannte ich Bas Kast bisher nur von seinem doch recht wissenschaftlichen Buch "Der Ernährungs-Kompass" - umso gespannter war ich deshalb auf seinen Roman, dessen Untertitel "Werde, der du bist" mich vor allem neugierig gemacht hat.

Ich beschäftige mich schon seit längerem mit Themen wie persönliche Weiterentwicklung, Erfüllung und berufliche Neuorientierung, deshalb war "Das Buch eines Sommers" mehr oder weniger eine Zusammenfassung dessen, was ich selbst in diesem Prozess an Erkenntnissen gewonnen habe. Und obwohl viele der Gedanken, mit denen Bas Kast in diesem Roman den Leser konfrontiert, nicht neu für mich waren, war es dennoch eine Geschichte, die mir nachhaltig im Kopf geblieben ist und aus der ich trotzdem noch einige Zitate heraus notiert habe - was ich generell nur bei Büchern mache, die mir wirklich etwas bedeuten.

Der Grund, warum mir die Geschichte im Kopf geblieben ist, hängt wohl einerseits mit dem Schreibstil zusammen, dem man leicht folgen kann und der sehr anschaulich und bildhaft die Welt beschreibt, in der wir uns mit dem Protagonisten Nicolas befinden. Andererseits hängt es mit den Charakteren zusammen, die alle sehr greifbar und realistisch gezeichnet sind, so dass man sich einerseits gut mit ihnen identifizieren kann und andererseits auch sofort Personen aus dem eigenen persönlichen Umfeld im Kopf hat, die genauso sind wie diese Figuren.

Ich möchte dieses Buch vor allem denjenigen empfehlen, die selbst schon auf ihrem "spirituellen Weg" ein Stück weiter sind und sich wünschen, dass auch andere zu denselben Erkenntnissen gelangen wie man selbst. Ich persönlich suche derzeit immer wieder nach Wegen, um auch anderen zu einem leichteren und zufriedeneren Leben zu verhelfen und ich glaube auf diesem Weg kann "Das Buch eines Sommers" ein guter Baustein sein.

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Eine Cherry kann man immer lesen ;-)

Wie die Ruhe vor dem Sturm
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Eigentlich bin ich aus dem "New Adult"-Alter raus, aber Brittainy C. Cherry schafft es (als zurzeit einzige Autorin), dass ich mich doch immer wieder in diese Geschichten verliebe.

Der Grund hierfür ist ...

Eigentlich bin ich aus dem "New Adult"-Alter raus, aber Brittainy C. Cherry schafft es (als zurzeit einzige Autorin), dass ich mich doch immer wieder in diese Geschichten verliebe.

Der Grund hierfür ist vor allem ihr Schreibstil: So bildhaft und mitreißend schreibt in diesem Genre kaum jemand anderes und die Bücher von Cherry entwickeln oft schon nach wenigen Seiten einen solchen Sog, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Aber auch die Charaktere - in diesem Fall Eleanor und Greyson als Protagonisten - tragen viel zu diesem Sog bei, denn bereits nach wenigen Seiten hat man als Leser das Gefühl, sie schon länger zu kennen. Cherry schafft es auf eine - meiner Meinung nach unnachahmbare Weise - dass einem die Figuren so schnell ans Herz wachsen, dass man unbedingt erfahren möchte, was sie weiter erleben und wie sie sich entwickeln werden. Nach dem Lesen von Cherrys Büchern bin ich oft ein bisschen wehmütig, dass ich diese Welt und die Charaktere wieder verlassen muss.

Der Plot selbst ist keine Neuheit in diesem Genre (auch die Charaktere sind es nicht, aber Cherry gibt ihnen liebevolle Details) und auch wenn diese Art von Geschichte schon oft erzählt wurde, so findet Cherry doch einen Weg, um sie nochmal aus einer anderen (und meiner Meinung nach realistischeren) Perspektive zu erzählen. Zwar gab es hier für mich auch ein paar Stellen, die ein wenig überzogen wirkten, aber insgesamt haben sie das Leseerlebnis kaum geschmälert.

Mein Fazit also zu diesem Buch: Eine Cherry kann man immer lesen

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Veröffentlicht am 09.08.2020

Der letzte Schliff fehlt

Die letzte Astronautin
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Ich liebe Sci-Fi zum Thema Astronomie, außerirdisches Leben und Raumfahrt - perfekte Voraussetzungen also für "Die letzte Astronautin". Das Buch konnte mich trotz spannender Story und tollen Figuren leider ...

Ich liebe Sci-Fi zum Thema Astronomie, außerirdisches Leben und Raumfahrt - perfekte Voraussetzungen also für "Die letzte Astronautin". Das Buch konnte mich trotz spannender Story und tollen Figuren leider nicht durchweg begeistern, ich erkläre gern wieso:

Die Ausgangssituation war ganz nach meinem Geschmack und mit einem besonderen Kniff, den ich hier nicht verraten möchte, da er im Klappentext nicht erwähnt ist. Wichtig zu wissen ist nur, dass die Ausgangssituation auf jeden Fall genug Potenzial für ein spannendes Wettrennen mit interessanten Figuren hat.

Bleiben wir doch direkt bei den Figuren: Da der Autor hier immer wieder zwischen den Perspektiven wechselt, bekommen wir als Leser einen guten Einblick in fast alle Charaktere und hier hat David Wellington als Autor wirklich ganze Arbeit geleistet: Ich fand jede Figur sehr gut durchdacht und interessant gezeichnet und meine Sympathien schwankten immer mal wieder von einer zur anderen Figur, was ich auch immer sehr mag beim Lesen.

Der Verlauf der Geschichte war es dann, der mich doch etwas enttäuscht hat. Zwar gibt es sehr viele sehr spannende Passagen, doch die Längen zwischendrin sind dann direkt so lang, dass ich manchmal kurz davor war das Buch vorzeitig zu beenden. Außerdem erinnerten mich einige Beschreibungen und Thematiken zwischendrin doch sehr an Jeff VanderMeers "Southern Reach"-Reihe - wer diese Reihe also bereits gelesen hat, ist von "Die letzte Astronautin" mitunter vielleicht ähnlich enttäuscht wie ich.

Fazit: Ein tolles Buch für zwischendurch mit interessanten Charakteren, tollen Ideen, aber leider ein paar sehr langen Längen.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Sanfte Dramatik und subtile Spannung

Wenn du mich heute wieder fragen würdest
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"Wenn du mich heute wieder fragen würdest" ist eine Geschichte voll sanfter Dramatik und subtiler Spannung - eine Geschichte voller Gegensätze. Denn die Autorin Mary Beth Keane versteht es, unaufgeregt ...

"Wenn du mich heute wieder fragen würdest" ist eine Geschichte voll sanfter Dramatik und subtiler Spannung - eine Geschichte voller Gegensätze. Denn die Autorin Mary Beth Keane versteht es, unaufgeregt und trotzdem eindringlich über dramatische und tragische Ereignisse zu schreiben und ohne Pauken und Trompeten für eine leise Spannung zu sorgen, die einen Seite um Seite umblättern lässt. In ihrem Stil erinnert mich Mary Beth Keane damit sehr an die Bücher von Celeste Ng, die von einer ähnlich sanften Dramatik und subtilen Spannung geprägt sind.

Ähnlich wie bei Celeste Ng wechseln auch in "Wenn du mich heute wieder fragen würdest" zwischen den Kapiteln die Sichtweisen, so dass man als Leser ein tiefes Verständnis für jede Figur bekommt und insbesondere die Grautöne zwischen "gut" und "böse" dabei sehr schön beleuchtet werden. So fällt es einem als Leser schwer, Charaktere allzu schnell zu verurteilen und in Schubladen zu stecken. Vielmehr ist man bei jedem neuen Ereignis gespannt, wie es wohl aus der Sicht der anderen Figuren gewirkt haben muss und was diese darüber denken.

"Wenn du mich heute wieder fragen würdest" erzählt für mich von großen Themen wie Vergebung und Familie, aber auch von kleineren Themen wie Nachbarschaftlichkeit und zwischenmenschliche Beziehungen. Es geht um generationenübergreifende Konflikte und verschiedene Arten von "Familienerben", die weitergetragen werden und für jede neue Generation eine andere Bedeutung haben. Wer Spaß an solchen Geschichten hat, wird mit "Wenn du mich heute wieder fragen würdest" ein kurzweiliges Lesevergnügen haben.

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Tolles Zusammenspiel an Informationen

Ich hör´ auf mein Bauchgefühl
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Als jemand, der selbst schon jahrelang mit diversen Problemen in der Bauchregion zu kämpfen hat und sich auch schon umfassend mit dieser Thematik befasst hat, dachte ich, dass ich in diesem Büchlein nicht ...

Als jemand, der selbst schon jahrelang mit diversen Problemen in der Bauchregion zu kämpfen hat und sich auch schon umfassend mit dieser Thematik befasst hat, dachte ich, dass ich in diesem Büchlein nicht mehr viel Neues erfahren werde, doch die Autorin hat hier nochmal einen - für mich - neuen Ansatz gefunden, die Traditionelle Chinesische Medizin mit Bewegung zu verbinden und einige sehr schöne und durch die Bilder auch anschauliche Übungen bereitzustellen, mit denen man seine Probleme lindern kann.

Besonders interessant finde ich hierbei auch, dass die Schulmedizin nicht per se schlecht gemacht wird, sondern ein Zusammenspiel aus Schulmedizin und alternativer Medizin dargestellt wird, das mit den praktischen Übungen ergänzt wird. Viele der Tipps sind direkt und ohne größere Mühe oder zusätzliches Equipment umsetzbar, was besonders schön ist für all diejenigen, die einen großen Leidensdruck haben. Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr gut verständlich und macht Mut und Hoffnung.

Mir hat das Buch sehr viel Freude bereitet, ich bin definitiv um ein paar hilfreiche Informationen reicher geworden und ich werde den ein oder anderen Tipp daraus mit Sicherheit mitnehmen.