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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2019

Pure Lebensfreude, die aus den Seiten sprudelt!

Ikigai - Das 12-Wochen-Programm für Glück und Gesundheit
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Zugegeben: Ich bin noch nicht am Ende des 12-Wochen-Programms angekommen, doch das Buch hat mich bis hierher schon so überzeugt, dass ich ohne schlechtes Gewissen bereits eine Meinung dazu abgeben kann.

Ich ...

Zugegeben: Ich bin noch nicht am Ende des 12-Wochen-Programms angekommen, doch das Buch hat mich bis hierher schon so überzeugt, dass ich ohne schlechtes Gewissen bereits eine Meinung dazu abgeben kann.

Ich sauge momentan alles, was mit Lebensfreude, Minimalismus, Glück, Achtsamkeit, Langsamkeit, Lebenszielen usw. zu tun hat, wie ein Schwamm auf und da kam "Ikigai" gerade richtig. Anders als die anderen Bücher, die ich sonst bereits zu diesen Themen gelesen habe, umfasst es wirklich ein komplettes Spektrum all jener Themen, die ich gerade aufgelistet habe. Nun könnte man behaupten, dass es dann sicherlich recht oberflächlich bleibt und wenn man sich die einleitenden Texte in den jeweiligen Kapiteln so anschaut, dann mag das auch stimmen, aber dennoch ist das kein Manko dieses Buchs. Denn was die theoretische Tiefe vermisst, machen die praktischen Übungen wieder wett - und letztendlich ist es doch die Praxis, nicht die Theorie, die zählt!

Caroline de Surany schafft es mit ihren Übungen für das jeweilige Kapitel, dass man sich nicht direkt überfordert fühlt angesichts des "Berges" an Aufgaben bzw. des damit verbundenen Aufwandes. Denn sie hat ihr Buch bewusst für Berufstätige geschrieben, setzt den Fokus also auf kleinen, gut in den Alltag zu integrierenden Aufgaben, die mal eher was mit Denkarbeit, mal doch sehr praktisch sind. Das Gute daran ist auch, dass man sich die Aufgaben je nach anstehenden Terminen und dementsprechend mehr oder weniger Zeit aussuchen kann.

Das wirklich beste an "Ikigai" (und vielen anderen Büchern zu dieser Thematik) ist aber, dass es schon beim Lesen einfach immer Freude macht, immer ein positives Gefühl auslöst und so motivierend geschrieben ist, dass man direkt loslegen möchte. Und trotzdem ist es irgendwie simpel, authentisch, zurückgenommen - eben total japanisch! Ich glaube, dass wenn man sich wirklich auf "Ikigai" einlässt und die Aufgaben meistert, man viel für den eigenen Alltag mitnehmen kann, gerade auch im Hinblick auf Routinen und neue Perspektiven auf die Dinge. Ich für mich merke jedenfalls bereits eine Veränderung und möchte an diesen positiven Gefühlen auch nach der Lektüre noch weiter festhalten, einfach weil es sich so gut anfühlt - zur Not hänge ich an das 12-Wochen-Programm eben nochmal ein neues 12-Wochen-Programm dran!

Veröffentlicht am 11.07.2019

Eine mitreißende Nacherzählung

Das Labyrinth des Fauns
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"Eine neue Geschichte von Cornelia Funke!", dachte ich und freute mich aufs Lesen. Spätestens nach der Hälfte des Buches und unzähligen Déjà-vus las ich mir dann den Klappentext erneut durch und stellte ...

"Eine neue Geschichte von Cornelia Funke!", dachte ich und freute mich aufs Lesen. Spätestens nach der Hälfte des Buches und unzähligen Déjà-vus las ich mir dann den Klappentext erneut durch und stellte fest: Was hier als "inspiriert von Guillermo del Toros grandiosem oscarprämierten Meisterwerk »Pans Labyrinth«" bezeichnet wird, ist im Grunde nichts anderes als eine reine Nacherzählung dieser Geschichte. Nach dieser Erkenntnis war ich zugegebenermaßen etwas enttäuscht - und trotzdem schmälerte es das Lesevergnügen nicht.

Denn wenn Cornelia Funke eins kann, dann Geschichten erzählen Schon die "Tintenwelt"-Trilogie fand ich toll und bereits nach den ersten Seiten von "Das Labyrinth des Fauns" zeigt sich wieder einmal Cornelia Funkes unglaublich toller und bildhafter Schreibstil. Jede ihrer Metaphern sitzt und das Buch ist atmosphärisch so dicht, dass ich manchmal geglaubt habe, mit Protagonistin Ofelia im Wald zu sein, die Blätter im Wind rauschen zu hören und die Gräser an meinen Beinen spüren zu können. Der Stil bewegt sich dabei irgendwo zwischen märchenhaft und grausam detailliert - und letzteres ist positiv gemeint!

Nun kann man - finde ich - Cornelia Funke kein Kompliment für die Charaktere oder die Handlung machen, da sie nicht aus ihrer Feder stammen, aber die Nacherzählung der Geschichte ist ihr wirklich meisterhaft gelungen. Wer bei Cornelia Funke jedoch direkt an Jugendbücher denkt, der sei gewarnt, dass "Das Labyrinth des Fauns" in meinen Augen nicht für unter 16-Jährige geeignet ist - hierfür sind brutale und ekelerregende Szenen zu detailliert beschrieben.

Wenn man sich im Vorhinein darüber bewusst ist, dass es sich hier um eine Nacherzählung von "Pans Labyrinth" handelt, ist das Buch eine tolle und mitreißend erzählte Geschichte, nicht nur für Fans.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Eine ungewöhnliche Götter-Geschichte

Ich bin Circe
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Um dieses Buch zu bewerten, muss ich kurz erzählen, welche Erwartungen ich daran hatte: Ich hatte mir eher ein Jugendbuch à la "Percy Jackson" vorgestellt, mit leichtem Erzählstil und starken Charakteren.
Was ...

Um dieses Buch zu bewerten, muss ich kurz erzählen, welche Erwartungen ich daran hatte: Ich hatte mir eher ein Jugendbuch à la "Percy Jackson" vorgestellt, mit leichtem Erzählstil und starken Charakteren.
Was ich bekommen habe, war... nun ja: anders. In dem Fall meint "anders" aber nicht schlecht, denn "Ich bin Circe" ist in jedem Fall ein besonderes Buch. Bis jetzt kann ich zum Beispiel nicht erklären, wie das Buch mich trotz Fehlen von Cliffhangern, krassen Höhepunkten und atemraubender Spannung trotzdem so fesseln konnte. Das ist dann wohl die höhere Kunst der Unterhaltung.

Doch fangen wir nochmal von vorn an: "Ich bin Circe" ist im Grunde die wahre Geschichte des Olymps und der Götter verpackt in einer unterhaltsamen Story mit der Hexe Circe als Protagonistin. Wer - wie ich - schon immer mal dieses komplizierte Götter-Konstrukt in ihrer wahren Form entwirrt haben wollte, der bekommt in "Ich bin Circe" zumindest schon mal einen guten ersten Eindruck davon, denn "Ich bin Circe" ist wie die unterhaltsame Geschichtsstunde, die man nie hatte.

Das ist einerseits toll, weil man so viel an Wissen daraus mitnehmen kann, ohne dass es einen Lehrbuch-Charakter hat, doch dafür zahlt es den Preis, dass sich der Leser (oder vielleicht auch nur ich) nicht richtig mit der Protagonistin identifizieren konnte. Der Schreibstil ist so distanziert gehalten, dass ein richtiges Mitfühlen und Mitfiebern nicht stattfindet - vielleicht aber auch gar nicht gewünscht ist.

Wie bereits gesagt hat mich "Ich bin Circe" trotz allem sehr gut unterhalten und war lehrreich noch dazu, doch so richtig gepackt hat mich die Geschichte nicht, weshalb ich sie allen empfehlen möchte, die sich für die wahre Geschichte der Götter und etwas gehobenere Literatur interessieren.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Eine kulinarische Reise nach Stars Hollow

Eat Like A Gilmore
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"EAT LIKE A GILMORE" lässt wirklich jedes Gilmore Girl Herz höher schlagen. Schon beim Durchblättern merkt man: hier war ein echter Fan am Werk. Tatsächlich bestätigt sich das dann auch in der Einleitung ...

"EAT LIKE A GILMORE" lässt wirklich jedes Gilmore Girl Herz höher schlagen. Schon beim Durchblättern merkt man: hier war ein echter Fan am Werk. Tatsächlich bestätigt sich das dann auch in der Einleitung von Autorin Kristi Carlson, die so herzlich von ihrer Liebe zu dieser Serie berichtet, dass man sie direkt ins Herz schließt.

Was beim Durchblättern des Buchs ebenfalls direkt auffällt: Hier wurde wirklich an alles gedacht. Nicht nur findet sich eine Anleitung für den weltbesten (Lukes!) Kaffee in diesem Buch, sondern auch so gut wie jedes andere Gilmore'sche Rezept, wie z.B. Pancakes, Twinkies, Dessert-Sushi, Truthahn, Schoko-Schoko-Schokoladeneis, eine RORY, Hummer und so weiter und so fort. Für die, die sich etwas mehr zutrauen gibt es sogar extravagante Torten à la Sookie, die man nachbacken kann!

Das ist übrigens auch noch ein Punkt, den ich an diesem Kochbuch so sehr mag: es verzichtet auf allen Schnickschnack und arbeitet mit grunständigen Zutaten und Utensilien, die man in jeder Küche bzw. jedem Supermarkt findet. Die Rezepte sind einfach aufgebaut, dabei super verständlich und zu jedem Gericht gibt es ein Foto. Ein lustiges Schmankerl an dem Buch ist noch, dass es die Gerichte in verschiedene Kategorien unterteilt, nämlich in "Lukes Diner", "Emilys Haus", "Sookies Küche" und "Stadtspezialität" sowie noch zwei kleine Sonderkategorien - so weiß man als Fan immer sofort, in welchem Kontext dieses Gericht aufgetaucht ist. Dies findet man sonst aber auch schnell durch die liebevollen kurzen Einleitungstexte heraus, die die Autorin zu jedem Gericht geschrieben hat, wo sie noch einmal den speziellen Kontext erwähnt, in dem das Gericht in der Serie vorkam.

Alles in allem also wirklich das perfekte Buch für jeden Fan! Nun wissen wir natürlich alle, wie sich die Gilmores in der Serie ernähren, so dass das Buch sicher keins für die tägliche Küche ist, aber für besondere Anlässe oder einen Gilmore Girls Abend mit den besten Freunden ist es auf jeden Fall mehr als geeignet!

Ein Hinweis noch zur eBook Ausgabe: Diese ist meines Erachtens leider überhaupt nicht geeignet, da zumindest bei mir auf meinem Kindle die Seiten so durcheinander geraten sind, dass die Rezepte sich nicht mehr vernünftig nachkochen lassen.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Ein wichtiges und dringendes Buch

Zehn Gründe, warum du deine Social Media Accounts sofort löschen musst
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Als jemand, der jahrelang im Online-Marketing gearbeitet hat und demnach sowieso schon einige Gründe kennt, warum man seine Social Media Accounts sofort löschen sollte, war ich gespannt, ob Jaron Lanier ...

Als jemand, der jahrelang im Online-Marketing gearbeitet hat und demnach sowieso schon einige Gründe kennt, warum man seine Social Media Accounts sofort löschen sollte, war ich gespannt, ob Jaron Lanier mir noch ein paar weitere Gründe liefern kann. Und um es vorweg zu nehmen: Er kann.

Es hat zwar leichte Züge einer Verschwörungstheorie, die Jaron Lanier in seinem Buch aufzeigt, doch das liegt mehr am Schreibstil und dem Konzept des "BUMMER", das er entwirft, als am Inhalt selbst, denn die 10 Gründe, die der Autor nennt, fußen nicht nur auf zahlreichen Studien, sie erwähren sich darüber hinaus auch einer Logik, die der gesunde Menschenverstand einfach nicht leugnen kann. Schön finde ich hierbei auch, dass Lanier mit seinen 10 Gründen im Grunde erklärt, wieso in unserer Welt aktuell so viel schief läuft, quasi eine ganze Gesellschaft und eine Generation erklärt. So hebt es sich von den anderen Büchern seines Schlags ab, die lediglich auf Themen wie Datenschutz u.ä. eingehen.

Das einzige, was mich hin und wieder im Lesefluss gestört hat, war der teils doch recht anspruchsvolle Schreibstil, denn nicht nur werden viele Fachbegriffe benutzt, der Autor verweist auch immer wieder auf eine zu Anfang des Buches genannte Liste, allerdings nur als "Punkt 5", der dann - sofern nicht auswendig gelernt - noch einmal nachgeschaut werden muss, um der Logik des Satzes folgen zu können. Somit ist das Buch insgesamt auch eher für Leute geeignet, die sich im Bereich Social Media bereits gut auskennen, vielleicht sogar in der Branche arbeiten.

Doch wie Zadie Smith bereits schreibt, halte auch ich die "10 Gründe" für ein wichtiges und dringendes Buch, denn über seine Aktivitäten in den Sozialen Netzwerken und das, was sie mit uns machen, sollte jeder einmal nachgedacht haben.