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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2019

Ein gelungenes Debüt!

Wüstenprinzessin des Ewigen Eises
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Meine Meinung:
Zuallererst liebe ich das Cover. Meiner Meinung nach passt es einfach perfekt zu der Geschichte und bildet für sie einen superschönen Mantel. Vielleicht ist es eins meiner Lieblingscover ...

Meine Meinung:
Zuallererst liebe ich das Cover. Meiner Meinung nach passt es einfach perfekt zu der Geschichte und bildet für sie einen superschönen Mantel. Vielleicht ist es eins meiner Lieblingscover von Impress.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir relativ leicht. Ellie Sparrows Schreibstil ist recht einfach, aber schön und lässt sich super flüssig lesen. Das Buch ist vergleichsweise kurz, was kombiniert mit dem Schreibstil dafür gesorgt hat, dass ich es schnell beenden konnte. Die Idee hat mich von Anfang an neugierig gemacht, wie bei so vielen Büchern in diesem Jahr war ich ziemlich gespannt.
Avianna ist eine Protagonistin, die einem ein bisschen auf die Nerven gehen kann. Die man schütteln und anschreien möchte, endlich für das einzustehen, was ihr wichtig ist. Aber man kann sie auch in ihrem ganzen Handeln, den Gefühlen und Überlegungen verstehen. Ihr ganzes Leben wurde auf den Kopf gestellt und sie muss sich erst einmal finden. Diese Entwicklung macht sie in dem Buch durch und sie braucht dafür Zeit. Man muss ein bisschen geduldig mit ihr sein, aber letztendlich macht das meiner Meinung nach ihre Entwicklung authentisch.
Byron ist zuerst ziemlich undurchschaubar, aber es scheint immer wieder durch, dass er ein guter Kerl ist. Er ist sanft und stellt einen ziemlich großen Kontrast zu Aviannas Heimat Iralia dar, was sie zum Nachdenken bringt. Das und ganz Glacien, was sich stark von Iralia unterscheidet, führt erst zu Aviannas Entwicklung und zwingt sie dafür, alles, was sie bisher kannte, zu hinterfragen.
Die Nebencharaktere habe ich ebenfalls liebgewonnen, vor allem bei einem Pärchen habe ich ziemlich mitgefiebert und konnte nicht genug bekommen. Wer das war, sage ich nicht, das müsst ihr schon selbst herausfinden!
Aufgrund des Klappentextes hatte ich eine ziemlich klare Vorstellung von Glacien, diese wurde dann aber während des Lesens komplett über den Haufen geworfen. Ich finde, es hätte an manchen Stellen gepasst, dass Glacien noch ein bisschen „finsterer“ gewesen wäre, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt.
Gegen Ende nahm das Buch auch noch ein bisschen Fahrt auf und mit einer Wendung konnte mich Ellie Sparrow dann noch ziemlich überraschen. Die Charaktere haben ein verdientes Ende bekommen, aber ich verrate natürlich nicht, wie es aussieht.

Fazit: Wüstenprinzessin des ewigen Eises ist eine kurzweilige, lockere Lektüre voll mit Romantik und einer Protagonistin, die man an manchen Stellen gerne schütteln, oder anschreien würde, jedoch trotzdem lieb gewinnt. Es ist eine Geschichte über den Mut, das Vertraute in Frage zu stellen, seinen eigenen Weg zu finden und damit ein gelungenes Debüt! Bewertet habe ich es mit 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Würdige Fortsetzung mit einer Botschaft, die diesmal wirklich ankommt.

Flying High
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Meine Meinung:
Nachdem ich mit dem Ende und auch der Botschaft von Falling Fast so meine Probleme hatte, wusste ich ganz genau, was ich in Flying High lesen will und was nicht. Meine Erwartungen waren ...

Meine Meinung:
Nachdem ich mit dem Ende und auch der Botschaft von Falling Fast so meine Probleme hatte, wusste ich ganz genau, was ich in Flying High lesen will und was nicht. Meine Erwartungen waren sehr hoch. Noch höher, als bei Falling Fast.
Gleich gegen Anfang hat mich Bianca Iosivoni überrascht. Die Art und Weise, wie die Autorin den Cliffhanger aus Teil 1 aufgelöst hat, fand ich sehr gelungen und auch das Verhalten der Nebencharaktere und Chase fand ich authentisch. Was ganz wichtig für mich war: Bereits auf den ersten Seiten wurde das „beseitigt“, was mich an Teil 1 gestört hat. Und die Botschaft, die meiner Meinung nach in Falling Fast noch schwammig war, wo noch Interpretationsspielraum war, wurde relativ schnell ganz klar formuliert: Mutig sein bedeutet nicht, sein Leben zu beenden, sondern weiterzumachen. Sich wieder auf das Leben einzulassen und dafür zu kämpfen, wieder glücklich zu sein.
Damit war der größte Kritikpunkt, den ich an Falling Fast hatte, aus der Welt geschafft. Und ich war zufrieden. Ich konnte mich auf das Buch einlassen, voll und ganz und habe es innerhalb eines Tages verschlungen.
Wie auch in Teil 1 gab es Stellen, die mir das Herz zerrissen haben. Stellen, an denen ich gelacht habe und auch Stellen, wo ich nur schwer die Tränen zurückhalten konnte. Flying High hat mir so viel besser gefallen, als Falling Fast und das hat verschiedene Gründe.
Zum einen liegt das an den Charakteren. Jeder einzelne von ihnen hat sich weiterentwickelt, ob Protagonist, oder Nebenfigur. Nicht nur Hailee und Chase, sondern auch all die, die mir bereits in Teil 1 ans Herz gewachsen sind.
Hailee war mir auf einmal sehr viel näher, als in Falling Fast. Damals hatte ich das Gefühl, sie nicht greifen zu können. Ich wusste nie wirklich, wer sie war. Und jetzt weiß ich, dass Hailee selbst nicht mehr wusste, wer sie ist. Wenn Bianca Iosivoni das beabsichtigt hat, dann Hut ab, sie hat das gemeistert. Es war mir eine Freude, von Hailee zu lesen und auch ihre Entwicklung mitzumachen.
Über Chase könnte ich jetzt ebenfalls schwärmen. Ich fand ihn schon in Falling Fast unfassbar toll, das hat sich auch in Flying High nicht geändert. Genauso wie Hailee hat er sich weiterentwickelt und besonders eine Stelle ist mir in Erinnerung geblieben.
Zum anderen daran, dass dieses Buch in vielerlei Hinsicht klarer formuliert ist. Die Botschaft, die Charaktere… alles ist meiner Meinung nach weniger verworren. Die „Sei-mutig“-Botschaft ist diesmal bei mir wirklich angekommen.
Jetzt, nachdem die Reihe abgeschlossen ist, bin ich froh, sie gelesen zu haben. Und wenn ich es als Reihe betrachte, dann kann ich auch fast nichts Negatives sagen. Einzig und allein die Schwierigkeiten, die ich mit Falling Fast hatte, bleiben, aber Flying High macht das fast wieder komplett wett.
Flying High gibt einem unfassbar viel mit. Das Ende ist realistisch und ich will auch nichts vorwegnehmen. Nur so viel: Es lohnt sich, Teil 2 zu lesen. Die Botschaft dahinter ist ganz klar: Hör nicht auf zu kämpfen. Niemals. Du bist nicht alleine. Als ich es zugeschlagen habe, war ich zufrieden. Dieses Buch war, wie ich es mir gewünscht hatte und besser.

Fazit:
Flying High ist eine mehr als würdige Fortsetzung zu Falling Fast. Mir hat es besser gefallen, es war kurzweilig zu lesen. Es ist nicht perfekt- an manchen Stellen ging es vielleicht zu schnell, aber das ist etwas, worüber ich hinwegsehen kann. Eine klare Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 12.10.2019

Eine gute und packende, aber auch schonungslose Geschichte mit fragwürdigem Marketing.

Falling Fast
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Meine Meinung:
Es ist jetzt schon etwas her, dass ich Falling Fast gelesen habe – und meine Güte, was hat mich dieses Buch ratlos zurückgelassen. Selten war ich so aufgewühlt, nachdem ich ein Buch beendet ...

Meine Meinung:
Es ist jetzt schon etwas her, dass ich Falling Fast gelesen habe – und meine Güte, was hat mich dieses Buch ratlos zurückgelassen. Selten war ich so aufgewühlt, nachdem ich ein Buch beendet hatte. Selten war ich so wütend. Woran das liegt, erfahrt ihr jetzt.
Auf Falling Fast bin ich durch die Sei mutig!-Challenge des LYX Verlags aufmerksam geworden. Dadurch inspiriert habe ich mich selbst ein paar Dinge getraut, die ich noch nie gemacht habe und für mich war klar, dass ich dieses Buch unbedingt haben muss. Und allein die Tatsache, dass der Verlag es wochenlang so angepriesen hat, hat mich ebenfalls sehr neugierig gemacht. So habe ich z.B. die Leseprobe gar nicht gelesen, sondern bin direkt in die Buchhandlung, um es zu kaufen.
Meine Erwartungen waren wirklich astronomisch hoch und vielleicht war das der Grund, warum ich ziemlich lange gebraucht habe, um mich in die Geschichte einzufinden. Wirklich gepackt hat mich Falling Fast nämlich eine ganze Weile nicht. Woran das lag, kann ich euch nicht sagen. Bianca Iosivonis Schreibstil hat mich nicht von Anfang an überzeugt, was vermutlich auch da mit reingespielt hat.
Als ich dann aber in die Geschichte gefunden habe, habe ich es in einem Rutsch, an einem Nachmittag fertiggelesen. Die Playlist zum Buch lief dabei in Dauerschleife und das Ende hat mein Herz zerfetzt. Aber der Reihe nach.
Hailee deLuca, die Protagonistin, war für mich die meiste Zeit relativ blass gemalt, was mich zuerst gestört hat, aber sobald man das Buch beendet hat, wird einem klar, woran das liegt. Und inzwischen finde ich es vollkommen in Ordnung, dass sie für mich nicht greifbar war, weil es Sinn macht. Ohne Spoiler kann ich hier aber nicht viel mehr dazu sagen.
Chase Whittaker, der Protagonist, hingegen war von Anfang an ein wahrer Schatz. Ein Good Guy, ein Juwel. Er ist aufopferungsbereit, liebevoll und kümmert sich um die Menschen, die er liebt. Er ist nicht perfekt, hat schon Fehler gemacht, die er bereut, aber das macht ihn einfach unglaublich authentisch.
Die Nebencharaktere sind das ebenfalls. Jeder einzelne von ihnen hat mich in den Bann gezogen und die Gruppendynamiken, die Bianca Iosivoni hier erschaffen hat, sind unglaublich und eins meiner Highlights in Falling Fast. Das Lesen macht wirklich viel Spaß, wenn die ganze Clique zusammenkommt und ich habe bei den Nebencharakteren fast genauso viel mitgefiebert, wie bei Hailee und Chase.
Die Storyline an sich hat mir auch gut gefallen, es waren wirklich schöne Momente dabei, aber hier sage ich nicht mehr dazu. Trotz der Anfangsschwierigkeiten hat es Spaß gemacht, Falling Fast zu lesen und auch Bianca Iosivonis Schreibstil hat mir mit jeder Seite mehr gefallen.
Auf der anderen Seite ist es wirklich schwierig, zum einen wegen der Thematiken, die es behandelt. Der Verlag spricht eine Triggerwarnung aus, die meiner Meinung nach wirklich berechtigt ist. Ich würde euch (trotz der Spoilerwarnung) dazu raten, die komplette Triggerwarnung auf S. 464 zu lesen, sofern ihr unentschlossen seid, ob ihr Falling Fast wirklich lesen solltet. Die Spoiler sind letztendlich nur die Thematiken, die behandelt werden und kein direkter Hinweis auf die Story.
Jetzt fragt ihr euch doch sicherlich, warum mich dieses Buch wütend gemacht hat.
Es war die Definition von Mut. Ich kann euch nicht viel dazu sagen, ohne das Ende zu spoilern. Aber das Ende hat einen fahlen Geschmack in meinem Mund hinterlassen und ich habe mich wirklich sehr darüber aufgeregt. Wobei an der Aufforderung, mutig zu sein, erst einmal nichts falsch ist. Eigentlich ist das sogar ziemlich wichtig. Solange man das Ende von Falling Fast nicht kennt, ist es vollkommen in Ordnung, mit dem Slogan „Sei mutig!“ zu werben. Aber sobald man das Ende kennt… ich kann das einfach nicht auf einen Nenner bringen. Es macht mich unfassbar wütend und ich frage mich, ob der Verlag sich etwas dabei gedacht hat. Wie gesagt, ich sage nicht, was das Ende beinhaltet – aber die von euch, die das Buch schon gelesen haben, wissen, was es ist. Und wie kann man „Sei mutig!“ sagen, wenn die Protagonistin es nur tut, um letztendlich ein Ziel wie in Falling Fast zu erfüllen? Für mich ein absolutes No-Go und ich könnte mich auch jetzt noch sehr, sehr lange darüber aufregen.
Falling Fast hat seine guten Seiten. Es ist an sich ein sehr gutes Buch, weswegen es von mir auch 4 Sterne bekommt – nichtsdestotrotz macht mich die Art und Weise, wie der LYX Verlag es beworben hat, extrem wütend.

Fazit: Falling Fast ist ein Buch, das einen am Ende kalt erwischt. Es hat positive Aspekte, aber auch negative und eigentlich kann/will ich Falling Fast nicht als einzelnes Buch bewerten, sondern nur in Kombination mit Flying High (Rezension folgt). Dennoch: Es ist wichtig, vor allem aufgrund der Themen, die Falling Fast schonungslos behandelt.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Wunderbarer Schreibstil mit einer tollen Geschichte!

Der Ort in mir
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Meine Meinung:
Im Vorfeld hatte ich schon viel Positives über das Werk und auch die Autorin gehört, dementsprechend gespannt war ich. Das Cover gefällt mir wirklich ausgesprochen gut, mit den kleinen ...

Meine Meinung:
Im Vorfeld hatte ich schon viel Positives über das Werk und auch die Autorin gehört, dementsprechend gespannt war ich. Das Cover gefällt mir wirklich ausgesprochen gut, mit den kleinen Details passt es perfekt zu dem Buch. Vor allem, da Der Ort in mir ein ruhiges, leises Buch ist, harmoniert das eher zurückhaltende, aber umso schönere Cover sehr gut mit dem Inhalt.
Der Einstieg fiel mir sehr leicht. Sarah Nierwitzki hat einen wundervollen, künstlerischen Schreibstil, der sich leicht und einfach lesen lässt, ohne wirklich einfach zu sein. Hinter jedem Wort, jedem Satz versteckt sich mehr, als man auf dem ersten Blick sieht. Ich empfehle euch, dieses Buch nicht nur nebenbei zu lesen, sondern euch wirklich Zeit dafür zu nehmen, damit man die vielen kleinen Metaphern und schönen Formulierungen die Aufmerksamkeit schenken kann, die sie verdienen.

„Ich kann nicht aufhören, daran zu denken, wie farblos ihre Augen damals gewesen sind, als sie gesagt hat: ‚Aber das sind ja nur Spinnereien‘, und wie in ihnen heute die Farbe der ganzen Welt liegt, während sie den Liedern lauscht und ich sie verstohlen aus den Augenwinkeln mustere.“
Der Ort in mir von Sarah Nierwitzki, S. 142

Mit den 260 Seiten ist es vergleichsweise dünn, es ist also gut möglich, es in kurzer Zeit zu lesen. Ein Vorteil der Länge ist, dass ich dadurch an keiner Stelle das Gefühl hatte, die Handlung würde sich in irgendeiner Art und Weise ziehen. Stattdessen sind die wenigen Zeitsprünge gut gewählt und das komplette Buch lässt sich flüssig in einem Rutsch lesen.
Der Ort in mir wird überwiegend aus der Sicht der Protagonistin Leah erzählt. Auffallend sind die schönen Kapitelköpfe, insgesamt ist das ganze Buch sehr hübsch gestaltet. Leah ist dem Leser schnell sehr nah, anders, als Simon, da dieser nur wenige Kapitel bekommt. Ich mochte zwar Simon sehr, aber in seinen Kapiteln konnte ich nie eine so große Bindung wie zu Leah aufbauen. Trotzdem ist er einfach liebenswert. Nach außen hin ist er ein bisschen draufgängerisch, hat Sinn für Humor und scheint lebensfroh, innen ist er aber sehr verletzlich.
Leah ist eine stille Protagonistin, was super zum Schreibstil der Autorin passt. Das Buch hat sie in leisen Tönen geschrieben, was zu den Themen, die sie hier behandelt, wirklich gut passt. Freiheit, Sicherheit, Mut. Ich sage jetzt nicht, wie das Buch ausgeht, aber jede Entwicklung, was die Gefühlswelten der Charaktere angeht, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Ganz sanft wird einem das beigebracht und ich habe bisher noch nicht viel in die Richtung gelesen.
Mir fällt absolut kein Kritikpunkt ein, bis vielleicht auf die Tatsache, dass das Buch so leise ist, dass die eigenen Gedanken plötzlich ganz laut sein können.

Fazit:
Der Ort in mir ist ein Buch, das zum Lachen bringen, aber auch zu Tränen rühren kann. Wenn ihr nach einer schönen, realistischen, herzzerreißenden Geschichte sucht, seid ihr hier genau richtig.