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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2021

3,5 Sterne

Möwensommer
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Liebesromane sind bei mir ja immer so eine Sache. Es muss einfach funken, zwischen mir und der Geschichte. Am Beginn steht das Cover und das ist wirklich wundervoll. Man fühlt sich sofort in schöne Urlaube ...

Liebesromane sind bei mir ja immer so eine Sache. Es muss einfach funken, zwischen mir und der Geschichte. Am Beginn steht das Cover und das ist wirklich wundervoll. Man fühlt sich sofort in schöne Urlaube zurückversetzt und als südliches Gewächs ist Norderney mehr als vielversprechend als Setting. Außerdem hat die Autorin Lotte Römer einen flotten und nahbaren Erzählstil gewählt, so dass man das Buch schnell und ohne Problemem lesen kann.

Abzüge gebe ich im Plot, der leider für meinen Geschmack vorhersehbar und ohne überraschende Wendungen war. Ich weiß, das ist bei einer Liebesgeschichte nicht das Wichtigste, aber eine kleine Ungewissheit oder auch ein bisschen Drama finde ich doch immer ganz nett.

Am meisten störte mich tatsächlich, dass die Hauptdarstellerin trotz ihrer 25 in Liebesdingen noch so unreif ist. Dadurch wirkte es für mich über weite Strecken eher wie eine Teenagergeschichte. Es fehlte mir einfach etwas die Realität. 3,5 Sterne für eine leichte aber etwas belanglose Story.

Veröffentlicht am 12.05.2021

überraschend tiefgängig

Zwischen zwei Herzschlägen
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Cover und Titel des Romans von Eva Carter verleihten vielleicht zu dem Eindruck es handelte sich um einen oberflächigen Liebesroman. Das ist aber weit gefehlt. Die Autorin stellt ins Zentrum ihrer Geschichte ...

Cover und Titel des Romans von Eva Carter verleihten vielleicht zu dem Eindruck es handelte sich um einen oberflächigen Liebesroman. Das ist aber weit gefehlt. Die Autorin stellt ins Zentrum ihrer Geschichte ganz persönliche Erlebnisse und das merkt man dem Buch auch an, des entwickelt schnell eine gehörige Portion Tiefgang, was mich wohltuend überrascht hat.

Der plötzliche Herzstillstand von Joel trifft auch Kerry und Tim in ihrem Innersten. Dann Kerry überlebt Joel und in den folgenden 2 Jahrzehnten folgt der Leser den drei Protaonisten durch Höhen und Tiefen, durch Lebensentscheidungen, Liebeskomplikationen und das ganz normale Leben, welches ein einziger Tag in ganz andere Bahnen lenkt, als die drei vorher gedacht hätten.

Man konnte wahnsinnig gut mitfiebern und die Darsteller sind mir sympahtisch gewesen und ihre Entwicklung hat mich interessiert und ich habe sie der Autorin abgenommen. Weder das Herz noch der Verstand kamen hier zu kurz. Empfehlenswert.

Veröffentlicht am 29.03.2021

Trilogieauftakt

Geiger
7

Mit dem Codewort Geiger wird eine seit 30 Jahren "schlafende" Agentin aktiviert, die daraufhin ziemlich kaltblütig ihren Ehemann erschießt und sich auf die Jagd nach weiteren Zielen auf den Weg macht. ...

Mit dem Codewort Geiger wird eine seit 30 Jahren "schlafende" Agentin aktiviert, die daraufhin ziemlich kaltblütig ihren Ehemann erschießt und sich auf die Jagd nach weiteren Zielen auf den Weg macht. So beginnt ein rasanter und nordisch-harter Thriller, der in einem Schweden spielt, in dem es noch immer jede Menge Agenten aus Zeiten des kalten Krieges gibt. Die Verbindungen zur damaligen DDR spielen ebenso eine Rolle, wie eine gegenerische Organisation, die es zu vernichten gilt.

Der Plot beinhaltet das übliche Katz und Mausspiel, wie man es aus anderen Romanen dieses Genres kennt. Der Leser wird über einiges sehr lange im Unklaren gelassen. Einerseits hat man daher am Ende einen großen AHA-Effekt, andererseits gibt es kaum Möglichkeiten, selbst zu neuen Erkenntnissen durch Kombinationsgabe und aufmerksamen Lesen zu kommen. Man folgt der Handlung also neugierig aber teilweise etwas unterfordert.

Gefallen hat mir das hohe Tempo und dass die Hauptdarstellers in weiten Teilen im Rentenalter oder knapp davor sind. Dadurch fallen sie aus dem üblichen Agentenmuster und es plagen sie schon mal das ein oder andere Zipperlein - wobei sie immer noch fitter sind, als der Durchschnitt ihrer Altersgenossen. Das Thema an sich ist interessant auch wenn ich kein Spionagethriller-Fan bin. Mir war nicht ganz bewusst, dass es der Auftakt einer Trilogie ist. Ich bin noch unschlüssig, ob ich hier weiter lese.

Trotz der ein oder anderen Übertreibung und genretypischen Allgemeinplätzen unterhaltsam.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2021

lesenswert

Kim Jiyoung, geboren 1982
0

Von wusl
Dieses Buch habe ich mir erst besorgt, nachdem die Rezensionen alle so positiv waren und ich in die Leseprobe reinschnuppern konnte.

Es war für mich aus zwei Gründen interessant. Zum einen wird ...

Von wusl
Dieses Buch habe ich mir erst besorgt, nachdem die Rezensionen alle so positiv waren und ich in die Leseprobe reinschnuppern konnte.

Es war für mich aus zwei Gründen interessant. Zum einen wird hier die Gesellschaft Südkoreas in den letzten 30 Jahren gezeichnet. Davon hatte ich bis dahin nur eine oberflächliche Vorstellung und dieses Buch gibt hier einen tiefen Einblick vor allem in die Familienstrukturen. Zum anderen interessierte mich, wie das Thema Frau und Emanzipation bzw. Unterdrückung hier erzählt wird.

Man könnte sagen, die Autorin erfindet dieses Thema nicht neu aber ich finde es erschreckend, wie ein, auf der einen Seite sehr moderner und technologie-affiner Staat andererseits die Rückständigkeit in Bezug auf die Gleichheit der Geschlechter fördern und beibehalten kann. Das kommt im Roman sehr gut rüber. Dass z.B. Abtreibungen weiblicher Föten erlaubt oder zumindest geduldet ist, kenne ich ja aus anderen Ländern wie Indien, aber es zeigt dramatisch, was hier alles noch im Argen liegt in Südkorea.

Die Geschichte bekommt aber noch einen ganz eigenen Drive dadurch, dass die Hauptdarstellerin versucht, durch eine dramatische Veränderung ihres Wesens und die Kopie der Verhaltensweisen anderer Frauen, ihre eigenen Probleme zu kompensieren. Diese psychische Auffälligkeit wird hier aber nicht als Krankheit definiert, sondern als seltsame Gegebenheit, die zwar etwas verwirrt beim Lesen, aber durch ihre Ungewöhnlichkeit auch ungewöhnliche Effekte hat.

Ein sehr lesenswertes Buch, welches mich zu einigen Diskussionen im Bekanntenkreis animiert hat.

Veröffentlicht am 28.03.2021

solider Krimi

Nordwesttod
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Ich habe aus verschiedensten Gründen zu diesem Buch gegriffen. Erstens bin ich selbst aus Bayern und habe gute Freunde in Kiel und liebe den Norden. Also habe ich sofort Gemeinsamkeiten mit der Ermittlerin ...

Ich habe aus verschiedensten Gründen zu diesem Buch gegriffen. Erstens bin ich selbst aus Bayern und habe gute Freunde in Kiel und liebe den Norden. Also habe ich sofort Gemeinsamkeiten mit der Ermittlerin Anna gefunden. Und als Fan von dieser Landschaft und Romy-Fölck-Romanen hatte ich gehofft, dass auch hier das Setting gut rüberkommt und ich so quasi im Kopf auf Reisen gehen dürfte. Und ich brauchte mal wieder einen entspannten Krimi, ohne großes blutiges Szenario und danach klang der Klappentext von Nordwesttod.

Und was soll ich sagen. Ich habe genau bekommen, was ich wollte. Ein Krimi, der sich viel Zeit für seine Ermittler und deren Privatleben lässt, der der Landschaft und dem typischen Nordseeflair gerecht wird, so dass man die Möwen schreien und das Salzwasser riechen kann. Und ein Kriminalfall, der sich sehr langsam aufbaut, ohne gleich groß mit jeder Menge Toter einher zu gehen und bei dem es vor allem um die Ermittlungen und die Menschen geht.

Ein geruhsamer, solider Krimi mit interessanten Personen und Potential für weitere gute Fälle.