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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2020

Gut für den Einstieg in die Thematik Feminismus, aber ein wenig oberflächlich gehalten.

Alte weiße Männer
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„Alte weiße Männer“ war 2019 mein erstes Buch zum Thema Feminismus. Und genau dafür finde ich es auch ein wirklich gutes Buch. Als Einstieg. Es ist sehr humorvoll und leicht geschrieben. Die Autorin führt ...

„Alte weiße Männer“ war 2019 mein erstes Buch zum Thema Feminismus. Und genau dafür finde ich es auch ein wirklich gutes Buch. Als Einstieg. Es ist sehr humorvoll und leicht geschrieben. Die Autorin führt 16 Interviews mit relativ bekannten Männern zum Feindbild des alten weißen Mannes. Das Buch gibt die Interviews teils in indirekter Rede, teils in Zitaten wieder. Auch Sophie Passmanns Gedanken werden in dem Buch deutlich. Jedoch ist es manchmal nicht sofort erkenntlich, welche Aussagen sie an den Leser richtet und welche an den Interviewpartner gingen. Damit komme ich auch direkt zu einem meiner Kritikpunkte. Der Untertitel des Buchs lautet: „Ein Schlichtungsversuch“. Für mich ist das in dem Buch leider nicht ganz so ersichtlich geworden. Natürlich weiß ich nicht auf wie viel die Gespräche herunterreduziert wurden, aber vom dem, was ich als Leser gelesen habe, hat mir ein bisschen der Biss gefehlt. Ich hatte mir vorgestellt, dass die Autorin in den Interviews mehr auf Konfrontation gehen würde. Das Buch lässt es jedoch so wirken, als hat sie die meisten Aussagen der Männer einfach hingenommen und maximal im Buch selbst ihre Gedanken niedergeschrieben. Natürlich kann das auch genau der Ansatz sein, den die Autorin verfolgt hat, nur finde ich persönlich da: „Schlichtungsversuch“ nicht unbedingt die treffendste Wortwahl. Deshalb war für mich das Buch auch allgemein leider ein wenig oberflächlich gehalten. Der Leser kann zwar ein paar Meinungen von den Interviewpartnern lesen und erhält auch durchaus anregende Denkanstöße, aber ich hätte mir persönlich einfach noch ein bisschen mehr Materie gewünscht. Vielleicht ist das aber auch genau der Sinn des Buchs, viel Raum für eigenen Gedanken lassen.

Für mich ist „alte weiße Männer“ auf jeden Fall ein gutes Buch, wenn man gerade frisch in diese Thematik einsteigt. Die Autorin hat einen sehr angenehmen, flüssigen und humorvollen Schreibstil, weshalb es, denke ich, gut geeignet ist, wenn man sich erst einmal vorsichtig an das Thema Feminismus herantasten möchte. Jemandem, der sich damit bereits eingehend beschäftigt hat, könnte da vielleicht etwas der Tiefgang fehlen.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Bisher habe ich noch nichts Vergleichbares gelesen!

Das Ting
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Schon seit seinem Studium hat Linus einen Traum. Er möchte ein sogenanntes „Navigationssystem fürs Leben“ erschaffen. Dieses soll das Leben des Nutzers in allen Bereichen verbessern und erleichtern. Das ...

Schon seit seinem Studium hat Linus einen Traum. Er möchte ein sogenanntes „Navigationssystem fürs Leben“ erschaffen. Dieses soll das Leben des Nutzers in allen Bereichen verbessern und erleichtern. Das Ting, wie es auch genannt wird, gibt Handlungsempfehlungen, die langfristig das Leben des Verwenders optimieren sollen. Jahrelang hat Linus an einem Prototyp des Tings gearbeitet, doch ihm fehlen die nötigen finanziellen Mittel, sowie ein besseres Verständnis vom Programmieren, um das Navigationssystem auf die nächste Stufe zu heben. Bei einem Jobinterview trifft er seinen ehemaligen besten Freund Adam wieder. Die beiden haben sich während des Studiums kennengelernt und wurde schnell beste Freunde, bis Adam eine von Linus Ideen für seine Abschlussarbeit nutzte. Linus musste daraufhin sein Studium verlängern und hat auch danach einfach keinen Fuß in die Tür bekommen. Und auch dieses Mal scheitert er bei seinem Jobinterview.

Doch wie das Schicksal so spielt, ist das der Beginn des Tings. Adam, Linus, Kasper und Niu schließen sich zusammen. Die vier haben die nötigen Fähigkeiten, um das Ting zum Leben zu erwecken. Als sie schließlich mit der neuen Version fertig sind, wird es Zeit für einen Betatest. Vertraglich legen sie fest, dass sie während der nächsten Monate alle jede Anweisung des Tings befolgen müssen. Sollten sie das nicht tun, können sie ganz einfach aus dem Start-up geworfen werden. Schnell müssen sie jedoch feststellen, dass das Navigationssystem nicht für jeden gleich funktioniert. Es scheint unterschiedliche Dinge für jeden einzelnen geplant zu haben …

Charaktere:
Linus ist sozusagen das Herz des Start-ups. Seit seinem Studium möchte er das Ting zum Leben erwecken. Trotz der vielen Steine, die ihm im Weg lagen, hat er diesen Traum nie aufgegeben und schließlich sogar in die Realität umsetzen können. Bis zum Schluss hängt sein ganzes Herzblut an dieser Erfindung. Sein Charakter ist sehr stark von Versagensängsten und Selbstzweifeln geprägt. Er stammt aus einer Familie, in der jeder Erfolg zu haben scheint. Vor allem seine Schwester ist für ihre Eltern ein Paradebeispiel eines idealen Kinds. Immer wieder wird Linus vorgehalten, wie weit sie es gebracht hat, im Gegensatz zu ihm. Doch auch seine langjährige Freundin übt immer wieder Druck auf ihn aus. Wäre es nach ihr gegangen, hätte Linus den Traum vom Ting schon vor Jahren aufgegeben und sich einen 0815 9-to-5 Job gesucht. Eine der ersten Empfehlung des Tings besteht darin mit seiner Freundin Schluss zu machen. Und obwohl er vertraglich dazu verpflichtet ist, ignoriert er diese Anweisung immer und immer wieder…

Während Linus stark durch seine familiären Erwartungen geprägt ist, ist es Adam durch seine Herkunft. Er hat polnische Wurzeln. Diese würde er aber am liebsten so weit wie möglich hinter sich lassen. So kann er beispielsweise kaum mehr seine Muttersprache und versucht sich auch so weit es möglich ist von seiner Herkunft zu distanzieren. Aber auch er hat so seine familiären Probleme. Adam wuchs ohne Mutter auf und hat auch mittlerweile schon lange keinen Kontakt mehr zu seinem Vater, denn dieser spiegelt genau das Klischee wider, von welchem er sich so stark versucht zu distanzieren. Adam ist es sehr wichtig im Leben Erfolg zu haben. Er setzt alles daran beispielsweise Steve Jobs nachzueifern. Auch er will groß herauskommen und ein Vorbild für andere Menschen werden. Als schließlich Linus wieder auftaucht und Adam kurz darauf seinen Job verliert, sieht er seine Chance darin. Das ist seine Möglichkeit ganz groß herauszukommen. Und nicht nur das, durch das Ting schafft er es auch tatsächlich sein Leben zu optimieren. Was er dabei auf der Strecke lässt sind allerdings seine alten Freunde. Nach und nach muss er feststellen, was der Preis ist, nur auf den Erfolg/Beruf fixiert zu sein…

Der dritte im Bunde ist Kasper Strindholm, der Sohn von Adams vorherigen Chef. Adam und Kasper sind sich nicht gerade sympathisch. Hätte Adam nicht Probleme Investoren zu finden, hätte er niemals Kasper in dem Team akzeptiert. Dieser ist so ein bisschen der Kritiker im Team. Auch er hält es für eine fantastische Erfindung, doch er sieht auch die Schattenseiten des Ganzen. Von Beginn an hat er Angst davor, was durch das Ting aus der Menschheit werden könnte. Nichtsdestotrotz steckt auch er alles was er kann in das Start-up. Wie auch für Adam ist das Navigationssystem seine zweite Chance. Denn nicht er wurde von seinem Vater als neue Geschäftsführung von Strindholm Consulting eingesetzt, sondern seine Schwester. Voller Wut und Enttäuschung beschließt er, dass es an der Zeit ist seine Familie hinter sich zu lassen und etwas Eigenes zu beginnen.

Als letztes gibt es noch Niu, ein kleines Genie könnte man sagen. Sie ist für die Programmierung des Tings verantwortlich und schafft es, es auf eine ganz neue Ebene zu heben. Niu selbst lebt sehr in sich selbst zurückgezogen. Sie hat kaum Kontakt mit ihrer Familie, keine Freunde, kaum Hobbys. Eigentlich hätte sie nicht einmal beim Ting mitgemacht, wäre sie nicht mit ihrem eigenen Projekt gerade fertig geworden und vor der Frage gestanden: „Was jetzt?“. Das Navigationssystem verhält sich für Niu ganz anders als für die anderen. Es trifft keine Aussagen darüber, dass sie mehr arbeiten oder zum Sport gehen sollte. Dennoch hat es schlussendlich einen größeren Einfluss auf Nius Leben als je einer hätte vermuten können.

Schreibstil/Spannungsbogen:
Ich mochte den Schreibstil des Buchs wirklich gerne. „Das Ting“ war für mich sehr ‚out-of-the-box‘. Wer mir schon länger folgt weiß, dass ich vor allem Romantasy und NA/YA lese. Auch, wenn ich wirklich gerne aus meiner Komfortzone beim Lesen komme, weiß man dennoch nie, ob es einen wirklich zusagen wird. Doch der Autor hat es mir mit seinem Schreibstil wirklich leicht gemacht. Das Buch wechselt zwischen den vier verschiedenen Protagonisten, sodass der Leser einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt von jeden einzelnen kommt. Was die Spannung betrifft, muss ich zugeben, dass das Buch vollkommen anders war, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich dachte die ganze Zeit, es würde irgendwann ein Punkt kommen, an dem wir die Schattenseiten einer solchen Erfindung miterleben würden. Es wurden zwar mögliche Risiken durchaus in die Geschichte eingeflochten, aber trotzdem hat das Buch auf eine ganz andere Message abgezielt, als ich erwartet hatte. Persönlich fand ich das wirklich klasse. Ich hatte nicht mit solch einer ‚Wendung‘ gerechnet. Ich möchte hier allerdings anmerken, dass das Buch nicht per se spannungsgeladen ist. Das soll ganz und gar nicht heißen, dass es langweilig ist. Ich wollte an ganz vielen Stellen unbedingt wissen was als nächstes passiert, aber das hat nichts damit zu tun, dass man wie bei einem Fantasyroman bestimmte Stellen hat, die wahnsinnig spannend sind, sondern die Spannung besteht darin zu erfahren, wie die Charaktere sich als nächstes verhalten werden, was das Ting für Empfehlungen geben wird und schlussendlich auch wohin das Start-up die vier Protagonisten führen wird. Ich habe beispielsweise kein bisschen mit solch einem Ende gerechnet, es war relativ offen und ich hatte auch noch einige unbeantwortete Fragen, aber genau das ist denke ich auch das Ziel des Buchs. Der Leser soll sich mit dieser Thematik auseinandersetzen und seine eigenen Antworten für sich selbst finden.

Fazit:
Ich tue mich tatsächlich ein bisschen schwer mit meiner Sternebewertung. Anfänglich wollte ich dem Buch vier Sterne geben, aber mittlerweile tendiere ich sogar zu fünf Sternen. Für mich ich das so schwer, weil ich einfach noch nichts Vergleichbares gelesen habe. Normalerweise ordne ich Bücher so ein, dass ich mir überlege, wie ich ein ähnliches Buch bewertet habe. Das ist in diesem Fall einfach nicht möglich, aber ich denke deshalb verdient es auch wirklich fünf Sterne. Ich habe nicht wirklich Kritikpunkte, ich mochte den Schreibstil total, die Charaktere waren sehr interessant und vielschichtig. Wie gesagt habe ich bisher nichts Vergleichbares gelesen, es regt zum Nachdenken an und lässt dem Leser Raum für seine ganz eigene Meinung … was soll ich sagen? Ich kann „Das Ting“ einfach nur wärmstens empfehlen. ♥

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Leider bin ich mit dem männlichen Protagonisten nicht warm geworden ...

Duty & Desire – Vorsätzlich verliebt
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Charlie ist mit seiner Ausbildung verheiratet. Er stammt aus einer Familie von Polizisten. Sein Traum ist es in die Fußstapfen seines Vaters und Bruders zu treten. Um das zu schaffen, muss er der beste ...

Charlie ist mit seiner Ausbildung verheiratet. Er stammt aus einer Familie von Polizisten. Sein Traum ist es in die Fußstapfen seines Vaters und Bruders zu treten. Um das zu schaffen, muss er der beste seines Jahrgangs sein und dementsprechend den Großteil seiner Zeit in seine Zukunft investieren. Doch natürlich ist ein junger Mann wie Charlie auch nicht ganz ohne Bedürfnisse. Da er jedoch keine Zeit für eine Beziehung hat, sucht er nach einer Frau, die ebenfalls etwas Unverbindliches möchte und das am liebsten langfristig. Als er eines Nachts Ever in einer Bar begegnet ist es als hätten die Götter seine Gebete erhört. Nicht nur das er Ever verdammt anziehend findet, nein, sie ist auch noch überhaupt nicht an einer Beziehung interessiert. Was Charlie jedoch nicht weiß ist das Ever eine ganze eigenen Familientradition hat. Und zwar treffen sie keinen Mann länger als einen Monat. Laut ihrer Mutter ist das der sicherste Weg, um von keinem Mann verletzt zu werden. Als sich der Monat so langsam seinem Ende zuneigt, steht Evers Mutter plötzlich in ihrer Tür, um sie darum zu bitten doch nach Liebe und einem festen Partner zu suchen. Ihre Mutter musste kürzlich feststellen, dass ihre Methode sie letztlich nicht glücklich machte und sie sich für ihre Tochter etwas anderes wünscht. Als Ever schließlich die Sache mit Charlie beendet und ihm sagt, dass sie nun doch eine Beziehung suchen will, fährt er aus der Haut. Er geht im ersten Moment davon aus, dass Ever ihn zu einer Beziehung bewegen möchte. Damit liegt er jedoch vollkommen falsch.

Nachdem Charlie sie jedoch einfach nicht aus dem Kopf bekommt und von ihren Dating Plänen erfährt, macht er seinen ganz eigenen Plan. Er will sich mit Ever anfreunden, sodass er sie beim Daten sabotieren kann. Er hofft, dass sie dann schnell zu ihrem anfänglichen Arrangement zurückkommen möchte. Womit er allerdings nicht gerechnet hatte, ist das er je besser er sie kennenlernt, desto mehr von ihr noch kennenlernen möchte. So verschieben sich letztlich auch seine Wünsche und Prioritäten. Leider findet Ever irgendwann jedoch heraus, dass er sie die ganze Zeit hintergangen hat …

Charaktere:

Ever ist eine sehr warmherzige, lebensfrohe und auch ambitionierte Protagonistin. Ich erinnere mich an keine Stelle, an der sie aufgegeben hätte. Sie gibt immer ihr bestes, weshalb sie auch auf den besten Weg ist mit ihrem eigenen Unternehmen groß Herauszukommen. Beim Lesen merkt man wie viel Leidenschaft sie für das Kochen und ihren Catering-Service hat. Allerdings ist sie auch relativ naiv und leicht zu beeinflussen. Sowohl ihre Mutter als auch Charlie können relativ einfach ihre Meinung beeinflussen. Das merkt man daran, dass Ever dem Beispiel ihrer Mutter gefolgt ist und keine festen Beziehungen einging. Doch sobald ihre Mutter eine neue Meinung zu dem Thema hat, macht Ever erneut was ihr gesagt wird. Man weiß eigentlich gar nicht so genau, was Ever sich nun eigentlich für ihr eigenes Leben wünscht. Dadurch, dass ihre Mutter nie besonders liebevoll mit ihr umging, ist sie so sehr auf der Suche nach dem Respekt ihrer Mutter, dass sie gar nicht mehr ihre eigenen Wünsche im Auge zu haben scheint.

Charlie ist für mich ein sehr schwieriger Charakter. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin ihn anders angedacht hatte, als er schlussendlich wurde. Am Anfang des Buchs hatte ich das Gefühl, dass Charlie ein sehr lieber Kerl ist, der einfach von Liebe keine Ahnung hat und sich deswegen unlogisch verhält, da er seine Gefühle einfach nicht richtig einordnen kann. Doch im Laufe des Buchs wurde Charlie meiner Meinung nach ein bisschen krankhaft. Ich fand das teilweise schon ziemlich verrückt, was er so abgezogen hat, um Evers Dates zu sabotieren. Allerdings kam mir Charlie auch im Allgemeinen irgendwie unausgereift vor. Ich hatte das Gefühl, dass es zwei verschiedene Charlies gab. Wenn er mit Ever zusammen war, war er meist eigentlich ziemlich in Ordnung, aber, wenn er versucht hat sie zu sabotieren, fand ich ihn ganz schön durchgeknallt. Ich weiß nicht genau, ob das von der Autorin wirklich gewollt war oder, ob es irgendwie anders herübergekommen ist als geplant. Jedenfalls hatte ich deswegen mit Charlie so meine Schwierigkeiten. In meinem Kopf hatte ich manchmal eine andere Vorstellung als die, die uns die Autorin gegeben hat. Meiner Meinung nach hätte man ihn durchaus sympathischer gestalten können.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Den Schreibstil von „Duty & Desire“ mochte ich sehr gerne, deshalb freue ich mich auch schon sehr auf die Folgebände, auch wenn der erste Teil für mich ja leider nur so mittelmäßig war. Von der Spannung her war es in Ordnung, durch Charlies seltsame Aktionen habe ich aber schon an der ein oder anderen Stelle eine Pause einlegen müssen. Ich denke mir hätte das Buch viel besser gefallen, hätte ich nicht mit Charlie solche Probleme gehabt.

Fazit:

Für mich hatte „Duty & Desire – Vorsätzlich verliebt“ viel Potenzial. Ich hatte mich sehr auf die Geschichte gefreut, doch durch meine Antipathie zu Charlie tat ich mich leider im Ganzen mit dem Buch schwer. Dadurch das mir der Schreibstil jedoch gut gefallen hat, gehe ich stark davon aus, dass ich die anderen beiden Bände mehr mögen werde. Das ist ja auch immer das Gute an solchen Reihen, die unterschiedliche Protagonisten pro Band haben. Wenn man sich mit jemanden schwertut, kann man dennoch den anderen Bänden eine Chance geben, da dort vollkommen andere Charaktere im Mittelpunkt stehen. Für mich ist es jetzt ein bisschen schwierig euch eine Empfehlung zu geben. Prinzipiell, wenn ich den Band alleine betrachte, würde ich ihn nicht unbedingt weiterempfehlen. Da es allerdings eine Reihe ist und ich in den Folgebänden viel Potenzial sehe, kann ich auch verstehen, dass man dann nicht erst im zweiten Band einsteigen möchte. Ich würde vielleicht sagen, lest alle drei Klappentexte und, wenn euch alle ansprechen, dann gebt der Reihe eine Chance. Wenn es für euch ein „könnte man ja vielleicht irgendwann mal lesen“-Buch ist, dann kauft euch vielleicht lieber ein anderes.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Konnte mich leider nicht überzeugen. Tolle Idee, aber die Umsetzung war gar nicht mein Fall ...

Cherish Hope
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Nayna kommt aus einer traditionellen indischen Familie. Obwohl es nicht ihren Wünschen entspricht, gestattet sie ihrer Familie einen passenden Ehemann für sich zu suchen. Doch bevor sie sich in eine vermeintliche ...

Nayna kommt aus einer traditionellen indischen Familie. Obwohl es nicht ihren Wünschen entspricht, gestattet sie ihrer Familie einen passenden Ehemann für sich zu suchen. Doch bevor sie sich in eine vermeintliche Ehe stürzt, will sie eine einzige rebellische, wilde Nacht erleben. Nur ein einziges Mal auf ihre eigenen Bedürfnisse hören und machen, wonach ihr der Sinn steht. In einem engen, aufreizenden Kleid macht sie sich, mit einer Freundin, auf den Weg zu einer Party. Schnell macht sie Bekanntschaft mit einem attraktiven Mann. Die beiden verstehen sich gut, sie verlassen die Party und verschwinden in dem ruhigen angrenzenden Garten. Es geht heiß her zwischen den beiden, bis Nayna seinen Smalltalk unterbricht und ihn darauf aufmerksam macht, dass sie nur an einem interessiert sei. Schockiert von diesem Statement macht sich der unbekannte Fremde auf den Weg nach Hause. Voller Scham verlässt auch Nayna das Grundstück und trifft eine Entscheidung. Sie will nicht eine Ehe eingehen, nur weil das der Tradition entspricht. Als sie am nächsten Tag von der Arbeit nach Hause kommt, will sie ihren Eltern dies mitteilen … doch der nächste potenzielle Kandidat ist bereits auf den Weg zu ihnen, sodass Nayna ihr Vorhaben noch ein paar Stunden verschieben muss.

Sie staunt nicht schlecht, als der Mann vom Vorabend plötzlich vor ihr steht. Auch Raj wollte sich eigentlich auf traditionelle Weise eine Braut suchen, bis er am Vorabend eine gewisse Frau traf, die ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf zu gehen schien. Was für eine Laune des Schicksals, dass sich die beiden nun erneut gegenüberstehen.

Charaktere:

Nayna schätzt ihre Familie und die Traditionen ihrer Kultur sehr. Doch je älter sie wird, desto bewusster wird ihr, dass sie sich nach einem moderneren Leben sehnt. Sie möchte sich verlieben, daten und einfach den Moment genießen, anstatt jemanden zu treffen, mit der direkten Aussicht auf eine Heirat. Sie fühlt sich sehr durch die Erwartungen ihrer Familie unter Druck gesetzt, weswegen sie zunächst auch unsicher ist, ob sie Raj eine Chance geben soll. Obwohl dieser ihr Interesse weckt, hat sie gleichzeitig die Befürchtung einen Riesen Fehler zu machen. Raj legt sehr viel Wert auf Tradition. Er würde Nayna am liebsten direkt von der Stelle weg heiraten und ein Leben zu zweit beginnen. Schnell wird ihm allerdings bewusst, dass er durch solche Äußerungen Nayna eher in die Flucht schlägt. Er sieht ein, dass er ihr die Zeit geben muss, die sie braucht, wenn er möchte das die beiden eine Chance haben.

Ein Grund für Naynas Versuch perfekt zu sein, liegt darin begründet, dass ihre ältere Schwester mit 19 Schande über ihre Familie brachte. Sie ist mit einem Mann durchgebrannt und hatte viele Monate keinen Kontakt zu ihren Verwandten. Um ihren Eltern eine weitere Schande und Schmerzen zu ersparen, versucht Nayna deswegen alles richtigzumachen. Doch dafür musste sie ihr ganzes Leben lang ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse hinten anstellen. Nachdem sie dies Raj anvertraut ist er schnell auf ihrer Seite. Er möchte, dass sie glücklich ist und sich alle Zeit der Welt nimmt. Doch trotzdem spürt sie weiterhin den Druck von außen, denn die beiden Familien sehen es nicht so entspannt wie Raj. Immer wieder machen sie deutlich was die beiden für ein schönes Paar sind und das sie so gut wie verlobt seien.

Nayna und Raj sind beide tolle Charaktere, doch dadurch, dass sie so verschiedene Ansichten und Bedürfnisse haben, drehen sie sich oft im Kreis. Der Leser muss sehr oft dieselben Probleme wieder und wieder miterleben. Was mir sehr gut an ihrer Beziehung gefallen hat, war das sie eine gute und offene Kommunikation hatten. Sie haben sehr oft direkt über ihre Probleme miteinander gesprochen, während meistens in Büchern jeder versucht es mit sich selbst auszumachen und am Ende führt dies zu noch mehr Problemen. Und dennoch sind sie lange nicht wirklich auf den anderen eingegangen. Die meiste Zeit des Buchs hat es sich um die immer selben Konflikten gedreht, die einfach nicht aufgelöst wurden. Leider fand ich das ziemlich anstrengend und auch etwas eintönig.

Neben den beiden gibt es auch noch einige andere Charaktere, die wir kennenlernen dürfen. Während Naynas beste Freundin (um welche es in „Cherish Love“ geht) recht sympathisch war, waren Naynas Schwester und Rajs Schwägerin nicht auszuhalten. Die beiden haben jedes Mal, wenn sie auftauchten für Augenrollen bei mir gesorgt. Ich verstehe immer noch nicht, warum Naynas Schwester jedes Mal wieder als unbeschreiblich schön beschrieben werden musste. Vielleicht sollte es Naynas Unsicherheit widerspiegeln. Dass sie sich als nicht Vergleichbar mit ihr fühlt, … aber ehrlich gesagt war es für mich einfach nur anstrengend und unnötig.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Den Schreibstil empfand ich die meiste Zeit als angenehm. Ab und zu gab es allerdings auch Stellen die ich ein wenig sprunghaft und unschlüssig fand. Doch das war wirklich nur in einen geringen Rahmen der Fall. Was die Spannung betrifft, muss ich aber leider große Abstriche machen. Zunächst begann das Buch wirklich toll. Ich dachte, es würde auf jeden Fall ein vier Sterne Buch werden. Doch je weiter die Handlung voran schritt, desto frustrierender empfand ich es. Ich fand die gewählte Thematik wirklich toll, bisher hatte ich noch kein Buch gelesen, in welchem es um indische Familien und deren Traditionen ging. Doch leider ist die Umsetzung meiner Meinung nach nicht so gut gelungen. Wie bereits bei den Charakteren erwähnt, drehte sich die Handlung bald nur noch im Kreis. Man hat nicht mehr wirklich neues Erfahren, sondern immer und immer wieder gelesen, wie sie vor demselben Problem standen und es einfach nicht in Angriff nahmen. Oder entschieden, dass sie doch zu verschieden sein, auch das wäre eine Möglichkeit gewesen.

Fazit:

So leid es mir auch tut und so gerne ich die Idee der Geschichte mochte, ich kann das Buch persönlich nicht weiterempfehlen. Ich musste mich nahezu dazu ‚zwingen‘ die letzten 100 Seiten zu lesen, weil ich einfach nicht mehr dieses hin und her, welches zu nichts führt, lesen wollte. Natürlich kam es am Ende doch noch zu einem Happy End, von welchem ich normal ein Riesen-Fan bin … doch in diesem Buch empfand sogar ich es als zu kitschig und unrealistisch. Von der Autorin habe ich noch den ersten Band der Reihe: „Cherish Love“, auf meinem SUB liegen. Ich hoffe sehr darauf, dass mich dieses Buch vielleicht mehr überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Für mich leider ein Flop ...

Dieser eine Augenblick
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Charlotte ist wankelmütig und hat einfach kein Glück. Sie findet nicht ihren Platz im Leben. Egal, ob beruflich oder in der Liebe … sie weiß nicht was sie will. Nur, dass jeder Mann und jeder Beruf, den ...

Charlotte ist wankelmütig und hat einfach kein Glück. Sie findet nicht ihren Platz im Leben. Egal, ob beruflich oder in der Liebe … sie weiß nicht was sie will. Nur, dass jeder Mann und jeder Beruf, den sie bisher getroffen bzw. ausprobiert hat, nicht der bzw. das Richtige für sie war. Eines Abends begegnet sie auf ihrem Nachhauseweg Adam. Er hilft Charlotte ihre angetrunkene Freundin nach Hause zu bringen. Obwohl es normal nicht Charlottes Art ist, entscheidet sie sich mit dem Fremden etwas zu trinken und anschließend mit zu ihm zu gehen. Die beiden verbringen eine schöne Nacht miteinander … doch als Charlotte am nächsten Morgen in Adams Bett aufwacht, ist er wie ausgewechselt. Er setzt sie förmlich vor die Tür, bevor Charlotte auch nur begreifen kann was gerade passiert ist. Weinend macht sie sich auf den Weg nach Hause … am liebsten würde sie die Erinnerung an Adam auslöschen, doch sie schafft es einfach nicht über ihn hinwegzukommen. Zu magisch, war die Verbindung, die sie eine Nacht lang spüren durfte …

Charaktere:

Charlotte ist mir ehrlich gesagt ein ziemliches Rätsel, aber nicht auf eine spannende, mysteriöse, gute Weise …, sondern eher auf die Art: „Warum handelt sie auf diese und jene Weise?“, „Was sehen die anderen Charaktere in ihr?“.

Für mich hatte die Protagonistin leider kaum Tiefe. Ich weiß nicht einmal so genau, was ich über sie schreiben soll. Das einzige, was der Leser gefühlt über sie erfährt, ist das sie nicht wirklich weiß, was sie möchte. Auf der einen Seite sucht sie beruflich immer wieder nach Veränderung, aber als ihre Freundin aus ihrer WG ausziehen möchte, bricht für Charlotte eine Welt zusammen. Mit Adam schläft sie, ohne, dass sie sich kennen … aber Seth, welcher im Laufe des Buchs auftaucht und ehrliches Interesse an Charlotte bekundet, lässt sie nicht an sich heran. Für mich besteht die Protagonistin leider aus ganz vielen Widersprüchen, die für mich kein klares Bild ergeben haben. Außerdem habe ich nicht verstanden, warum Adam und Seth die Protagonistin so angehimmelt haben. Sie wurde von den beiden immer als eine umwerfende Frau beschrieben … aber meiner Meinung nach, hat die Autorin leider nichts davon auch durch irgendwelche Taten der Protagonistin bewiesen.

Bei Adam ging es mir ähnlich, auch ihn empfand ich leider nicht als sonderlich sympathisch. Ich verzichte an dieser Stelle darauf näher auf ihn einzugehen, da ich Spoilern müsste, um näher auf ihn eingehen zu können. Der einzige Charakter, den ich ganz gerne mochte, war Seth, welcher mir allerdings auch wirklich leidtat. Obwohl er so ein toller Kerl ist und sich sehr um Charlotte bemühte, hat sie ihm keine wirkliche Chance gegeben. Sie war nur auf Adam, welchen sie gerade mal eine Nacht kannte, fokussiert. Mir war leider unverständlich, warum die Protagonistin so geschrieben wurde, dass sie Seth nicht einmal wirklich kennenlernen wollte. Jedes Mal, wenn er sich mit ihr treffen wollte, wobei man sich kennenlernt, sagte sie ab unter dem Vorwand: „ihn ja nicht richtig zu kennen“. Woran sie aber auch offensichtlich nichts ändern wollte.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Anfangs mochte ich den Schreibstil gerne. Ich dachte im ersten Kapitel noch, es würde ein angenehmes, lockeres Buch werden. Doch je mehr die Handlung voranschritt, desto seltsamer und wirrer fand ich auch den Schreibstil. Ich möchte das ungern so unsachlich sagen, ich weiß aber leider nicht wie ich es besser formulieren soll. Ich habe mich manchmal gefragt, ob die Charaktere irgendwie High sind. Für mich waren manche Handlunge und Dialoge so konfus, dass ich wirklich keine bessere Erklärung dafür finde. Leider fand ich persönlich das Buch auch weder besonders spannend noch emotional. Ich habe von einigen gehört, dass sie es sehr emotional fanden und die Wendungen des Buchs gar nicht haben kommen sehen. Dies war bei mir leider gar nicht der Fall. Ich fand es sehr berechenbar und die Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen, empfand ich dann auch eher als merkwürdig oder unrealistisch.

Fazit:

Für mich war „Dieser eine Augenblick“ einer meiner Jahresflops 2019. Ich hatte mich wirklich sehr darauf gefreut das Buch zu lesen. Das Cover war wunderschön, der Klappentext war vielversprechend. Selbst das erste Kapitel hatte mir gut gefallen. Und dann ging es für mich leider nur noch Berg ab. Ich schreibe wirklich ungern so negative Rezensionen, aber für mich war das Buch leider wirklich nicht gut. Lest sehr gerne noch andere Rezensionen dazu, jeder hat eine eigene Meinung. Das Buch hat ja unter anderem auch fünf Sterne Bewertungen bekommen. Wenn ihr euch also unsicher seid, ob ihr das Buch kaufen wollt, schaut euch Rezensionen mit verschiedenen Bewertungen an und gleicht das mit euren Vorstellungen an ein Buch ab. Wenn ihr aber bisher immer eine ähnliche Meinung zu Büchern hattet wie ich, dann würde ich euch von „Dieser eine Augenblick“ abraten wollen.

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