Starke Charaktere, leider nicht so starke Umsetzung der Geschichte
Die kleinen Geheimnisse des HerzensMay Rosevere lebt im idyllischen Küstendorf Pengelly in Cornwall und ist 110 Jahre alt. Sie hat die Gabe, ihre Kraft aus Erinnerungsstücken zu schöpfen, was ihr auch ihr hohes Alter beschert hat. Ihr Ziel ...
May Rosevere lebt im idyllischen Küstendorf Pengelly in Cornwall und ist 110 Jahre alt. Sie hat die Gabe, ihre Kraft aus Erinnerungsstücken zu schöpfen, was ihr auch ihr hohes Alter beschert hat. Ihr Ziel ist es, ihren 111. Geburtstag erleben, da diese Zahl eine große Bedeutung für sie hat. Julia Lovell, 85 Jahre alt, lebt gegenüber von May und hat erst vor kurzem ihren geliebten Mann Don verloren. Die beiden Damen kennen sich schon lange, sind sich aber aufgrund diverser Schwierigkeiten in der Vergangenheit aus dem Weg gegangen. Bis Ida das „Leihoma-Projekt“ ins Leben ruft und May und Julia nun doch mehr Zeit miteinander verbringen müssen. Julia findet in einer Truhe alte Briefe, hauptsächlich von Dons Geschwistern Kathryn, Elsie und Will. Darin taucht immer wieder ein Opalring auf, den Julia eigentlich zur Verlobung hätte bekommen sollen. Dieser ist allerdings auf mysteriöse Weise verschwunden und nicht mehr aufgetaucht. Als May diese Briefe in die Finger bekommt und die Energie der Erinnerungen in sich aufnimmt, bemerkt sie, dass Julias Gedächtnis darunter leidet. Auch Andy, der junge, alleinerziehende Vater der kleinen Tamsin, bleibt diese Veränderung bei Julia nicht verborgen. Er wendet sich an Julias Enkelin Emily, die sich umgehend von New York aus auf den Weg zu ihrer Großmutter macht.
Mein Fazit:
Mit den Charakteren hat Celia Anderson für mich den Nagel auf den Kopf getroffen. Jeder ist auf seine Weise sympathisch und liebenswert (bis auf "Diese Candice", aber ich glaube, das geht vielen so :D) . Besonders angetan haben es mir die süße Tamsin und Emily. Auch die Beschreibungen der Szenerie, also unter anderem Gebäuden, Sonnenuntergängen etc., waren wirklich wunderschön umgesetzt und man konnte sich leicht an den Strand von Pengelly träumen.
Ein kleiner Funfact: Was mir bei dieser Geschichte sehr aufgefallen ist und was mich zum Schmunzeln bringt, ist die Tatsache, dass es in diesem Buch sehr viel um Essen geht. Bei jeder Gelegenheit werden delikate Torten oder Gebäck, Frühstück oder ein aufwendiges Dinner serviert bzw. wird auch bei den Partys das Essen immer sehr hervorgehoben.
Die Geschichte und die Gedanken dahinter – besonders die Gabe von May – finde ich an sich sehr gelungen, nur die Umsetzung hat für mich nicht richtig geklappt. Es gab zu viele Probleme und Geheimnisse, die sich meiner Meinung nach zu lange gezogen haben und deswegen am Ende alle auf einmal und abrupt aufgelöst werden mussten bzw. einfach nur ganz kurz erwähnt wurden und man sich dann den Rest selber denken konnte/musste.
Abschließend muss ich leider sagen, dass ich gleich nachdem ich das Buch zu Ende gelesen hatte, schon etwas enttäuscht war. Es fühlte sich sehr gehetzt für mich an und es sind auch einige Fragen offen geblieben. Auch wäre ein Kapitel zum „Leben danach“ schön gewesen.