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Veröffentlicht am 20.07.2018

Solider Auftakt einer Reihe mit Platz für mehr Tiefe der Charaktere

Jenseits von Wut
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Inhalt:

Als Edith "Eddie" Beelitz Hals über Kopf ihren Mann verlässt und plötzlich auf der Straße steht, muss sie zusehen, wie sie ihr Leben auf die Reihe kriegt. Nach fünf Jahren Elternzeit hat sie wegen ...

Inhalt:

Als Edith "Eddie" Beelitz Hals über Kopf ihren Mann verlässt und plötzlich auf der Straße steht, muss sie zusehen, wie sie ihr Leben auf die Reihe kriegt. Nach fünf Jahren Elternzeit hat sie wegen Personalmangels bei ihrem alten Arbeitgeber der Polizei, eine Chance wieder einzusteigen. Auf ihren Wunsch auch noch bei der Mordermittlung. Da wird jede helfende Hand gebraucht, denn vor dem Jobcenter wurde eine Leiche entdeckt- brutal erschlagen. Obwohl Eddie sich mehr schlecht als recht an ihre Ausbildung erinnert, versucht sie alles, um den Mord aufklären zu können. Doch nicht jede Vorgehensweise scheint sie durchdacht zu haben. Ob sie wirklich so eine große Hilfe zu sein scheint oder doch eher ein Klotz am Bein für die Ermittlungen?

Meine Meinung:

Das Cover hat mich auf Anhieb angesprochen und neugierig gemacht, was es mit "Jenseits von Wut" auf sich hat.
Das Buch ist abwechselnd in zwei Perspektiven geschrieben, sodass jedes Kapitel jeweils aus der Sicht von Eddie und Zombie, dem Mörder, erzählt wird. Es dauert eine Weile bis ich in das Buch gefunden habe, da einige Kapitel wirklich kurz waren. Doch nach ca. 50 Seiten wurde man damit vertraut, dass es nicht mehr gestört hat.

Der Plot spielt in der Ruhrmetropole, und zwar Bochum. Für die sensible eingeschüchterte Ehefrau ist es schwer mit einem Kind aus dem "reichen" Viertel ins "arme" Viertel zu ziehen und selbst für den Unterhalt zu sorgen und dem Kind ein sicheres zu Hause zu geben. Auch die neue Verantwortung und die vielen Aufgaben bringen Eddie bis an ihre Grenzen. Lucia Flehe hat sich bei der Protagonistin Mühe gegeben und sie gut ausgearbeitet. Leider empfand ich andere Charaktere als zu klischeehaft und überspitzt, andere wiederum zu oberflächlich beschrieben.

Lucie Flehe gelingt es mithilfe des flüssigen und einfachen Schreibstils den Leser der Story weiter zu folgen. Unerwartete Wendungen bauen immer wieder kleine Spannungsmomente ein, die für mich jedoch schnell abflauen und die Story sich auf dem vorherigen Level weiter entwickelt.

Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch gefallen. Es ist authentisch, indem es zeigt, dass auch eine eingeschüchterte Mutter aus ihrem Käfig der Ehe ausbrechen kann, um ihr eigenes Leben nicht mehr durch den Mann fremdbestimmten zu lassen. Außerdem, dass eine Mutter ebenfalls Job und Familie vereinen kann, auch wenn nicht immer so einfach. Des öfteren hat sich dieser Aspekt des Plots mehr in den Vordergrund gerückt, als der eigentliche Fall, den es zu lösen gab.
Für mich ist es ein guter Auftakt einer Serie, die noch viel verspricht. Die Leseprobe zum zweiten Teil "Jenseits von Schwarz" hat mich davon überzeugt den zweiten Band ebenfalls zu lesen. Ich vergebe gute 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.07.2018

Man sehnt sich an die Küste Italiens.. Sommer, Sonne und Gelato!

Ein Sommer wie Limoneneis
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Inhalt

Marco ist ein Workaholic.
Als er eines Tages nach Hause kommt und statt seiner Frau nur noch einen Brief von ihr vorfindet, steht er kurz vor einem Burnout. Denn seine Frau hat es satt, nur auf ...

Inhalt

Marco ist ein Workaholic.
Als er eines Tages nach Hause kommt und statt seiner Frau nur noch einen Brief von ihr vorfindet, steht er kurz vor einem Burnout. Denn seine Frau hat es satt, nur auf ihre Mutterrolle reduziert zu werden und sich einzig und allein um die Kinder zu kümmern. Kurzerhand hatte sie die Taschen gepackt und ist mit ihren Freundinnen für einen 2-wöchigen Urlaub auf Mallorca. Marco solle sich jetzt um alles kümmern, so wie sie es die letzten Jahre getan hat.
Auf dringenden Rat des Arztes legt Marco eine Arbeitspause ein und reist in sein Heimatdorf nach Italien, wo sein Vater eine Zitronenplantage aus Familienbesitz unterhält. Das Erbe, diese Plantage weiterzuführen, hat er schon immer ausgeschlagen. Als er dann auch noch seine Jugendliebe Lisbetta trifft, fängt Marco an, sein ganzes Leben noch einmal zu überdenken...

Meine Meinung

Ein Sommer wie Limoneneis ist ein wunderbarer leichter Sommerroman, der wirklich Lust auf Sonne und Meer macht. Durch die schönen Beschreibungen der Gegend, des Wetters und des Geschmacks bekommt man selbst die Lust nach Italien an die Amalfiküste zu reisen und sich dem Müßiggang der Italiener hinzugeben und das Leben einfach zu genießen. Alles ruhen zu lassen. Schwimmen zu gehen. Zu endschleunigen. Runterzukommen.
Dabei wird die Handlung schon fast Nebensache. Nein, so extrem ist es nicht. Es ist nicht schwer zu erraten, wie die Geschichte ausgeht, dennoch überrascht die Autorin den Leser doch ein klein wenig zum Ende hin.

Mein Fazit

Ein wunderbares Buch über Familie, Freundschaft, Wurzeln, die wichtigen Dinge im Leben und ein kleiner Denkanstoß, seine Lebensentscheidungen auch mal zu überdenken.
Ein locker leichter Roman für sonnige Tage am Strand oder regnerische Tage daheim, wenn die Sehnsucht nach der Sonne wieder größer wird. 5 Sterne

Veröffentlicht am 13.07.2018

Rührend, berührend, tiefsinnig, gefühlvoll, WUNDERBAR!

Die Stille meiner Worte
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Inhalt

Hannah spricht seit dem Tod ihrer Zwillingsschwester nicht mehr. So, als hätte Izzy ihre Worte mit sich genommen.
Ihre Eltern wissen keinen Ausweg mehr und melden Hannah an einem Internat an, ...

Inhalt

Hannah spricht seit dem Tod ihrer Zwillingsschwester nicht mehr. So, als hätte Izzy ihre Worte mit sich genommen.
Ihre Eltern wissen keinen Ausweg mehr und melden Hannah an einem Internat an, das Jugendliche mit schweren Schicksalsschlägen und Problemen beherbergt.
Dort lernt sie Levi kennen und wie man ohne Worte reden kann.

Meine Meinung

Bei diesem Buch war ich seit der ersten Zeile wie gefesselt. Ava Reed hat es geschafft, Hannahs Gedanken und Gefühle so authentisch und berührend zu schreiben, dass man sich wie ihr Schatten fühlt. Ihre Trauer, ihr Ritual, ihre Beobachtungen sind so verständlich, dass man am liebsten selbst für sie schreien möchte, um ihr diese Last abzunehmen.
Auch die anderen Charaktere wie Levi, die Eltern etc. sind sehr authentisch dargestellt. Obwohl die Geschichte aus der Ich-Perspektive geschrieben ist und die Nebencharaktere weniger Platz haben, sind sie dennoch so tiefgründig und gut ausgearbeitet. Danke, Ava Reed!

Auch wenn man ein wenig das Ende erahnen kann, ist bei diesem Buch der Weg das Ziel. Der Leser will erfahren, was es mit dem Tod von ihrer Schwester auf sich hat. Wie es passiert ist und wieso Hannah die Worte verloren hat. Man will wissen, ob sie jemals die Sprache wiederfindet und wenn ja, auf welche Weise.

Dementsprechend ist der Ava Reeds Schreibstil wunderbar flüssig und unkompliziert. Gleich den Gedanken, die in unserem Kopf schwirren.

Fazit

Ich konnte das Buch nicht aus den Händen legen. Jeder, der es beginnt, sollte sich die Taschentücher bereit legen, weil die Geschichte einem wirklich das Herz berührt. Man möchte weinen, lachen, für Hannah schreien und sie am Ende nur noch in den Arm nehmen. Klar Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 06.07.2018

Wenn Jung und Alt zusammen auf einen Roadtrip gehen

Signor Rinaldi kratzt die Kurve
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Inhalt:

Das Buch von Lorenzo Licalzi handelt vom 80-jährigen Pietro, der seinen Selbstmord plant. Jedoch taucht an dem geplanten Morgen seine Tochter auf, die ihn um einen Gefallen bittet. Er solle ...



Inhalt:

Das Buch von Lorenzo Licalzi handelt vom 80-jährigen Pietro, der seinen Selbstmord plant. Jedoch taucht an dem geplanten Morgen seine Tochter auf, die ihn um einen Gefallen bittet. Er solle auf ihren Sohn, seinen fünfzehnjährigen Enkel Diego, ein paar Tage aufpassen. Denn sie und ihr Mann müssen wegen eines plötzlichen Todesfalls ihrer Schwiegermutter nach Frankreich. Der Selbstmord ist nun verschoben, jedoch nicht aufgehoben.
Ein weiterer folgender Schicksalsschlag führt dazu, dass sich Pietro und Diego sich auf den Weg von Genua nach Rom machen. Dieser Roadtrip wird für beide viel bedeutender und tiefgründiger sein, als sie sich zu Beginn vorstellen.

Meine Meinung:

Trotz ernstes Themas wie Selbstmord beginnt das Buch mit sehr viel Humor. Pietro, Schriftsteller diverser Bücher, gehen viele Personen, Dinge und Gewohnheiten der anderen auf den Sack (Sein letzter Roman hieß "Leckt mich doch alle am Arsch" mit dem Schlusskapitel "Alle, die mir auf den Sack gehen"). Dieser Humor hat sich durchgehend im Buch gehalten, aber auch Szenen gehabt, in denen man zum Nachdenken angeregt wurde. Das wurde in einem unkomplizierten, aber flüssigen Schreibstil verpackt, was die Erzählung so fließend wie den Roadtrip im Buch gemacht hat.

Die Charaktere konnte man schnell ins Herz schließen. Trotz der distnazierten und sarkastischen Art, war Pietro einem schnell sympathisch. Denn er hat einen Standpunkt und vertritt diesen auch frei und direkt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und sagt stets, was ihm im Kopf schwirrt. Seine positive Einstellung zur Welt und zum Leben hat er auf dem ins Alter verloren, genauso wie seine Frau. Seitdem hat er auch die Lust am Leben verloren. Er tut einem Leid, jedoch hofft man, dass sich seine Entscheidung des Selbstmords noch ändern wird.
Sein Enkel, Diego, ist ein Teenager, der in seinem Alter mehr verkraften muss, als er eigentlich sollte. Doch er einen starken Charakter und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Das hat er wohl von seinem Großvater geerbt ;) Ich bewundere sein Kraft und seine Empathie für andere Menschen. Das ließ ihn sehr authentisch und sympathisch wirken. Zusammen mit dem riesen Hund (den Pietro natürlich nicht mochte ;) )ergaben die drei ein perfektes Trio, das für manch einen Lacher gesorgt hat.

Auch wenn der Plot voraussehbar war, hat es der Spannung keinen Abbruch getan. Bei diesem Buch war eher der Weg das Ziel. Ich habe mir teilweise ganze Passagen des Buches markiert, da sie meiner Meinung nach 1:1 auf die Realität anwendbar sind.

Fazit:
Alles in allem empfinde ich das Buch als witzig, herzlich und mit vielen Aussagen der Realität sehr nah. Es lässt sich leicht lesen, sorgt für Lacher und regt zum Nachdenken über das Leben, die Einstellung dazu und das Alter an. Ich würde das Buch weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Eine Liebesgeschichte mit schöner Grundidee und viel Vorhersehbarem

Für immer auf den ersten Blick
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!!ACHTUNG SPOILER!!

Inhalt:

Anna besitzt eine Gabe, die sie mit 7 Jahren das erste Mal wahrnahm. Sie kann nämlich sehen, welche Menschen für einander bestimmt sind. Weil sie selbst an die Liebe glaubte, ...

!!ACHTUNG SPOILER!!



Inhalt:



Anna besitzt eine Gabe, die sie mit 7 Jahren das erste Mal wahrnahm. Sie kann nämlich sehen, welche Menschen für einander bestimmt sind. Weil sie selbst an die Liebe glaubte, machte sie aus ihrer Gabe einen Beruf und gründete eine Partnervermittlungsagentur, in der sie ihren Klienten hilft den oder die Richtige zu finden.
Sie selbst ist nach 5 Jahren Beziehung Single. Bei der Adventsfeier ihrer Eltern begegnet sie jedoch einem alten Freund, zu dem der Kontakt mit 14 Jahren abgebrochen ist. Und so lebt die Freundschaft wieder auf ...

Meinung:



Der Schreibstil ist flüssig, locker und einfach zu folgen. Es lässt sich somit gut lesen.
Ich bin zwar gut in die Handlung reingekommen, doch leider konnte mich die Erzählung nicht wirklich mitreißen. Die anfängliche Begeisterung, wo über Annas Gabe geschrieben und erzählt wird, wie sie diese von ihrem Großvater geerbt hat, wurde im weiteren Verlauf leider immer geringer.
Es waren mir persönlich zu viele Nebenhandlungen, die der Handlung keinen Abbruch getan hätten, wenn man sie weggelassen hätte. So z.B. der Auftritt von Gregor oder die Fahrt zu Rita und Elisabeth nach dem Streit mit Benjo. Anna hätte auch von selbst drauf kommen können, dass ihr Handy aus war. Außerdem sind die meisten Handlungen vorhersehbar und schnell abgehandelt, was der Spannung nicht zugute kommt.
Im Mittelteil hat mir somit einfach der durchgehende rote Faden gefehlt. Annas Gabe hätte in dem Punkt mehr Aufmerksamkeit bekommen müssen, so bleibt die Gabe Nebensache und wird in einigen Szenen nur Mittel zum Zweck. Schade.
Denn die Idee ist wirklich wunderschön und der Klappentext weckt viele Erwartungen, die in der Umsetzung leider nicht so gut gelungen sind.


Das Ende hat die Spannung wieder minimal angehoben, nachdem Anna bei der alten Dame untergekommen ist und sie ihr von ihrer eigenen Gabe erzählt hat. Diese Stelle war meine Lieblingsstelle im Buch.


Dieses Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde gelesen.