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Veröffentlicht am 28.11.2018

raffiniert, brutal, schonungslos und irreführend

Der Insasse
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Was soll ich sagen?!
Es ist raffiniert, brutal, schonungslos und irreführend. Ein echter Fitzek eben. Fitzek hat ein unglaubliches Talent zu schreiben und schockiert den Leser in diesem Buch immer wieder ...

Was soll ich sagen?!
Es ist raffiniert, brutal, schonungslos und irreführend. Ein echter Fitzek eben. Fitzek hat ein unglaubliches Talent zu schreiben und schockiert den Leser in diesem Buch immer wieder aufs neue. Man ist es gewohnt, dass der Autor vor schlimmen Taten beim Schreiben nicht zurückschreckt. So haben die Charaktere in diesem Buch wirklich kranke Ideen und Vorgehensweisen, um an ihr Ziel zu kommen. Dennoch bleiben sie authentisch. Denn wer kann schon sagen, was in dem Kopf eines psychisch Kranken vorgeht? Immerhin ist die Steinklinik voll davon ?
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Zwischendurch war ich kurz enttäuscht, dass - im Vergleich zu den anderen Büchern des Autors - „nicht so viel passiert“. Das musste ich dann doch recht schnell revidieren ?
Das Buch hat mich in allen Punkten überzeugt: Schreibstil, Charaktere, Plot und Aufmachung.
Stellenweise war es für meinen Geschmack auch schon zu brutal. Da hat Fitzek sich nochmal selbst übertroffen! Also nichts für sanfte Gemüter.

Veröffentlicht am 06.07.2018

Wenn Jung und Alt zusammen auf einen Roadtrip gehen

Signor Rinaldi kratzt die Kurve
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Inhalt:

Das Buch von Lorenzo Licalzi handelt vom 80-jährigen Pietro, der seinen Selbstmord plant. Jedoch taucht an dem geplanten Morgen seine Tochter auf, die ihn um einen Gefallen bittet. Er solle ...



Inhalt:

Das Buch von Lorenzo Licalzi handelt vom 80-jährigen Pietro, der seinen Selbstmord plant. Jedoch taucht an dem geplanten Morgen seine Tochter auf, die ihn um einen Gefallen bittet. Er solle auf ihren Sohn, seinen fünfzehnjährigen Enkel Diego, ein paar Tage aufpassen. Denn sie und ihr Mann müssen wegen eines plötzlichen Todesfalls ihrer Schwiegermutter nach Frankreich. Der Selbstmord ist nun verschoben, jedoch nicht aufgehoben.
Ein weiterer folgender Schicksalsschlag führt dazu, dass sich Pietro und Diego sich auf den Weg von Genua nach Rom machen. Dieser Roadtrip wird für beide viel bedeutender und tiefgründiger sein, als sie sich zu Beginn vorstellen.

Meine Meinung:

Trotz ernstes Themas wie Selbstmord beginnt das Buch mit sehr viel Humor. Pietro, Schriftsteller diverser Bücher, gehen viele Personen, Dinge und Gewohnheiten der anderen auf den Sack (Sein letzter Roman hieß "Leckt mich doch alle am Arsch" mit dem Schlusskapitel "Alle, die mir auf den Sack gehen"). Dieser Humor hat sich durchgehend im Buch gehalten, aber auch Szenen gehabt, in denen man zum Nachdenken angeregt wurde. Das wurde in einem unkomplizierten, aber flüssigen Schreibstil verpackt, was die Erzählung so fließend wie den Roadtrip im Buch gemacht hat.

Die Charaktere konnte man schnell ins Herz schließen. Trotz der distnazierten und sarkastischen Art, war Pietro einem schnell sympathisch. Denn er hat einen Standpunkt und vertritt diesen auch frei und direkt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und sagt stets, was ihm im Kopf schwirrt. Seine positive Einstellung zur Welt und zum Leben hat er auf dem ins Alter verloren, genauso wie seine Frau. Seitdem hat er auch die Lust am Leben verloren. Er tut einem Leid, jedoch hofft man, dass sich seine Entscheidung des Selbstmords noch ändern wird.
Sein Enkel, Diego, ist ein Teenager, der in seinem Alter mehr verkraften muss, als er eigentlich sollte. Doch er einen starken Charakter und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Das hat er wohl von seinem Großvater geerbt ;) Ich bewundere sein Kraft und seine Empathie für andere Menschen. Das ließ ihn sehr authentisch und sympathisch wirken. Zusammen mit dem riesen Hund (den Pietro natürlich nicht mochte ;) )ergaben die drei ein perfektes Trio, das für manch einen Lacher gesorgt hat.

Auch wenn der Plot voraussehbar war, hat es der Spannung keinen Abbruch getan. Bei diesem Buch war eher der Weg das Ziel. Ich habe mir teilweise ganze Passagen des Buches markiert, da sie meiner Meinung nach 1:1 auf die Realität anwendbar sind.

Fazit:
Alles in allem empfinde ich das Buch als witzig, herzlich und mit vielen Aussagen der Realität sehr nah. Es lässt sich leicht lesen, sorgt für Lacher und regt zum Nachdenken über das Leben, die Einstellung dazu und das Alter an. Ich würde das Buch weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 28.12.2017

berührend und fesselnd

Das letzte Jahr
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Elfi Zimmermann, ein neunjähriges Mädchen, lebt in Mähren in einem kleinen Dorf, das von Tschechen, Deutschen und jüdischen Einwohnern im Einklang bewohnt wird. Jeder kauft bei dem anderen ein, grüßt sich ...

Elfi Zimmermann, ein neunjähriges Mädchen, lebt in Mähren in einem kleinen Dorf, das von Tschechen, Deutschen und jüdischen Einwohnern im Einklang bewohnt wird. Jeder kauft bei dem anderen ein, grüßt sich auf der Straße - sowohl auf tschechisch, als auch auf deutsch - und die Kinder verbringen ihre Freizeit miteinander, egal ob sie zur tschechischen oder deutschen Schule gehen. Alles ist idyllisch.


Elfi ist ein liebenswertes Mädchen, das sich über ihr neues Fahrrad freut und später entweder nach Amerika zu den Indianern auswandern will oder aber auch beim Zirkus auftreten möchte, wie ihre Tante. Sie könnte Kunststücke auf ihrem Fahrrad machen. Ihre Eltern haben ihr beigebracht, dass es keinen Unterschied macht, wer welche Nationalität hat, welche Sprache spricht oder welcher Religion angehört. Das sei nicht wichtig, solange man eine anständige Person ist. Dies alles ist so wunderbar beschrieben aus der Sicht von Elfi, die uns teilhaben lässt an ihren Gedanken, Erlebnissen, Gefühlen und Ängsten.


Doch nach und nach fallen ihr Veränderungen in ihrem kleinen Dorf und auch bei ihren Eltern auf. Ihre Freundin Lilli ist von einem auf den anderen Tag nicht mehr da und keiner will ihr erklären, wieso. Viele Geschäfte (mit jüdischen Inhabern) im Dorf sind plötzlich geschlossen. Die tschechischen Erwachsenen gehen nur noch bei den Tschechen einkaufen und die deutschen bei den Deutschen. Und dann darf sie auf einmal nicht mehr zu einem Turnfest gehen, wo doch ihre Freundinnen auch dort hingehen. Ihre Verwirrungen bekommt man hautnah mit, als eine Art Vertrauensperson. Man möchte ihr als Leser am liebsten alles erklären, sie trösten, in Schutz nehmen und für sie da sein in einer Zeit der Veränderung.


Anfangs musste ich erst reinfinden in das Buch. Denn der Schreibstil war etwas ungewöhnlich: Die Gedankensprünge, einfache Ausdrucksweise und ein Lesefluss, der immer mehr an Tempo gewann. Doch nach den ersten zwei Kapiteln war es ein leichtes zu folgen und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.


Elfi ist eine fantastische Protagonistin. Mit ihrer kindlichen Art, wie sie die Dinge sieht und versteht, reißt sie den Leser mit in ihre Gedankenwelt und ihre Träume von einer Zukunft als Zirkusartistin oder in Amerika. Ihre Freude über ihr neues Fahrrad und somit her Mobilität lassen auch eigene Kindheitserinnerungen aufkommen. So wie zu Beginn des Buches Freude empfunden wird, überwiegt zum Ende hin Mitgefühl und Traurigkeit über ihre zerbrochene Welt und die Einsamkeit.


Es ist definitiv ein Buch, das man gelesen haben sollte, um daran erinnert zu werden, dass es nicht nur eine (erwachsene) Sichtweise der Dinge gibt und die Kinder manchmal viel mehr verstehen, als man ihnen zutraut.

Veröffentlicht am 27.11.2018

humorvolle Lektüre für zwischendurch, um das Leben nicht immer so verbissen ernst zu nehmen

Man muss auch mal loslassen können
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Das Buch handelt von drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können. Jede einzelne von ihnen gelangt an einen Punkt in ihrem Leben, an dem es ihrer Meinung nach nicht mehr schlimmer geht. ...

Das Buch handelt von drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können. Jede einzelne von ihnen gelangt an einen Punkt in ihrem Leben, an dem es ihrer Meinung nach nicht mehr schlimmer geht. Todkrank, vom Verlobten betrogen und finanzieller Ruin. Das sind drei Einzelschicksale, die uns mit diesen Frauen begegnen. Jedes für sich ein Grund, um im Leben keinen Sinn mehr zu sehen und eine Agentur aufzusuchen, die einem bei seinem letzten Plan im Leben hilft. Sie kamen alleine zur Agentur, versuchten jedoch gemeinsam, sich das Leben zu nehmen. Wenn dabei nicht nur immer wieder etwas schief gehen würde. Lacher garantiert!

Der Schreibstil der Autorin ist sehr erfrischend, insbesondere, weil er auf jede Protagonisten abgestimmt ist und sich in er Wortwahl und Ausdrucksweise widerspiegelt. Das hat mir besonders gefallen und hat es mir auch beim Auseinanderhalten der Personen einfach gemacht. Der Humor in diesem Buch kommt auch nicht zu kurz und brachte mich an vielen Stellen zum Schmunzeln und Lachen. Wirklich gelungen!

Das Buch ist eine humorvolle Lektüre für zwischendurch, die zeigt, dass am tiefsten Punkt im Leben auch wieder aufwärts geht, wenn man die richtigen Leute an seiner hat und alles nicht zu verbissen ernst nimmt.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Kein Highlight, aber dennoch ganz gut

The House - Du warst nie wirklich sicher
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Inhalt
Als Jack und Syd den Zuschlag für das Haus kriegen, können sie ihr Glück kaum fassen. Denn es waren wirklich viele Bewerber bei der Besichtigung und haben mit Sicherheit ein viel höheres Gebot abgegeben. ...

Inhalt
Als Jack und Syd den Zuschlag für das Haus kriegen, können sie ihr Glück kaum fassen. Denn es waren wirklich viele Bewerber bei der Besichtigung und haben mit Sicherheit ein viel höheres Gebot abgegeben.
Doch jetzt sind sie die Eigentümer. Sie wollten es unbedingt haben, als Basis für ihre Liebe, ihre gemeinsame Zukunft. Jeder hat sein Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen und nun möchten sie das alles hinter sich lassen.
Nachdem Syd die kleine Elsie trifft, die das gleiche wie Syd als Kind zu erleben scheint, geschehen eigenartige Dinge. So lange, bis eine Leiche hinter dem Haus gefunden wird. Erst dann nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Meine Meinung

Als aller erstes muss ich den neuartigen Schreibstil loben! Das Buch ist wie eine Art Tagebuch von Syd und Jack geschrieben, wo sie auf das vorhergeschriebene teilweise eingehen, als wäre es ein Dialog. So habe ich es noch nie gelesen.
Die Charaktere sind schwierig. Man wird nicht richtig warm mit ihnen. Wahrscheinlich ist es auch so gewollt, um das Geschehen aus der Distanz betrachten und sich ein eigenes Urteil bilden zu können. Syd ist geprägt von ihrer Kindheit: Ein Monster als Vater und Drogenkonsum. Jack hingegen wurde von seinen Eltern nie ernst genommen und immer noch wie ihr kleiner Junge behandelt, dessen Liebe zu Syd sie nicht nachvollziehen können. Doch die Liebe zwischen Syd und Jack ist der Halt für beide, um das alles nicht an sich ranzulassen.

Zum Inhalt und der Handlung muss ich sagen, dass ich im ersten Drittel etwas genervt war. Dem Leser wurden immer nur kleine Andeutungen vor die Nase geworfen und das Thema dann abrupt wieder gewechselt. Danach hat es sich geändert und es kam etwas Spannung in die Handlung. Die hat sich bis zum Ende mal mehr, mal weniger gehalten. Und das Ende habe ich dann gar nicht erwartet! Z-O

Abschließend muss ich den Titel etwas kritisieren. Nach dem Klappentext und der Leseprobe erwartet man eine Horrorgeschichte über das Haus. Doch das täuscht. Das Haus stellt eher eine Schlüsselfunktion in der Story dar, die von einem Geschehen zum nächsten führt.

Fazit

Das Buch ist zwar kein Highlight, aber dennoch ganz gut. Auch wenn das Buch einen etwas irreführenden Klappentext hat und es keine Horrorgeschichte über ein Haus ist, ist sie dennoch gut. Das Ende kommt dann unerwartet.

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