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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2019

An diesem Buch gibt es wirklich nichts zu meckern

Abenteuer Geschmack!
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Abenteuer Geschmack von Antje de Vries ist ein wirklich sauber gemachtes und gut strukturiertes Buch über das Thema Schmecken und Kochen.
Zunächsz gibt es ein wenig Theorie, wobei man erfährt das zum Schmecken ...

Abenteuer Geschmack von Antje de Vries ist ein wirklich sauber gemachtes und gut strukturiertes Buch über das Thema Schmecken und Kochen.
Zunächsz gibt es ein wenig Theorie, wobei man erfährt das zum Schmecken mehr gehört, nämlich auch das Sehen, riechen, hören.

Doch schnell treibt es mich zu den Gerichten. Was mich so sehr überzeugt ist das Prinzip, bei den Rezepten immer ein Gemüse in den Mittelpunkt zu stellen. Jedes hat seinen eigenen Abschnitt. Dabei sind Möhren, Kartoffeln, Erbsen, Kürbis, Bohnen, Fenchel, Tomaten, Auberginen, Paprika, Spargel, Artischocke, Spinat, Rote Bete, Pilze, Kohl.
Viele Bilder lassen einen das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Die Fotos sind von Vivi D‘Angelo.
Zusätzlich zu den Rezepten gibt es hilfreiche und informative Hinweise.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Lili & Antje

Ein neues Blau
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Ein neues Blau von Tom Saller ist mir zunächst nicht so zwingend vorgekommen wie Sallers Erstling „Martha tanzt“.
Aber auch dieser Roman hat einige Qualitäten, ein ähnlich gutes Cover, mit Porzellan ein ...

Ein neues Blau von Tom Saller ist mir zunächst nicht so zwingend vorgekommen wie Sallers Erstling „Martha tanzt“.
Aber auch dieser Roman hat einige Qualitäten, ein ähnlich gutes Cover, mit Porzellan ein interessantes Thema und das jüdische Schicksal in den dreißiger Jahren.
Der Einsatz zweier Erzählzeiten funktioniert auch. Man erfährt von Lili, die sich in den 30ziger Jahren für Porzellanherstellung, Töpferei und Bemalung. Sie hat jüdische Wurzeln. Ihr väterlicher Freund ist ein Japaner, Takeshi, eine eindrucksvolle Romanfigur.

Dann gibt es den Handlungsstrang 1985. Die 18jährige Schülerin Antje hat Probleme, sie ritzt sich. Dann besucht sie die inzwischen gealterte Lili.
Sie werden ein gutes Team. Mir persönlich hätte es gefallen, wenn die Generationsunterschiede besser herausgearbeitet würden, aber die beiden verstehen sich auf Anhieb.
Die Antje-Passagen sind geprägt durch ihren teilweise rotzigen Ton, das fand ich nicht schlecht gemacht.

Die achtziger Jahre werden durch häufige Nennung typischer Zeitelemente gezeigt, das war für meinen Geschmack eher mittelmäßig gemacht. Nur nennen heißt nicht zeigen.

Der Roman hat sich gut lesen lassen, aber ob er mich so lange beschäftigen wird, wie es damals Martha tanzt schaffte, glaube ich nicht.
Daher gute 3,5 von 5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Sal & Peppa

Sal
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Der Roman zeigt den emotionalen Zustand eines 13jährigen Mädchens namens Sal, die schwer unter Druck steht. Sie muss ihre 10jährige Schwester Peppa schützen. Dazu begeht sie eine folgenschwere Tat und ...

Der Roman zeigt den emotionalen Zustand eines 13jährigen Mädchens namens Sal, die schwer unter Druck steht. Sie muss ihre 10jährige Schwester Peppa schützen. Dazu begeht sie eine folgenschwere Tat und sie fliehen in die Wildnis der schottischen Highlights.

Dort treffen sie glücklicherweise die 75jährige Irene, die mal Ärztin war und ihnen hilft. Sie bilden eine kleine Gemeinschaft.
Eine Binnenhandlung gibt es durch Irenes spannende Lebensgeschichte, die sie den Mädchen erzählt.
Auch Peppa ist durch ihre gelöste Art eine gute Figur.
Die Szenen in den Highlands sind gelungen, auch wenn es nach meinem Geschmack noch detaillierter sein dürfte.

Es wird aus Sals Perspektive erzählt. Sie ist eine Protagonistin mit der man beim Lesen mitfühlt. Sie hat viel durchgemacht. Von der saufenden Mutter vernachlässigt ist sie praktisch eine Co-Abhängige, denn sie versucht den Alkoholismus ihrer Mutter vor der Öffentlichkeit zu verheimlichen und ist für ihre Schwester schon seit Jahren mehr Mutter als die Trinkerin.
Dann wird Sal auch noch vom Stiefvater missbraucht. Und das könnte auch Peppa passieren. Daher die Flucht.

Ob der Autor Sals emotionalen Zustand nach Missbrauch, Vernachlässigung und der Gewalttat ausreichend tief darstellt, vermag ich nicht zu beurteilen, doch er gibt dem Leser auf jedem Fall emotionale Anstöße zum mitfühlen. Und der Autor Mick Kitson versteht es eine Geschichte zu erzählen.

Veröffentlicht am 09.11.2019

schwarzweiß-Fotos mit Eisbär

Eisbären
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Das Buch versammelt Fotografien aus den 20-60ziger Jahren , also alle schwarzweiß. Alle haben das Motiv gemeinsam, Personen in Eisbärenkostüm. Ein gediegenes Thema. Aber mit der Zeit versteht man, was ...

Das Buch versammelt Fotografien aus den 20-60ziger Jahren , also alle schwarzweiß. Alle haben das Motiv gemeinsam, Personen in Eisbärenkostüm. Ein gediegenes Thema. Aber mit der Zeit versteht man, was den Sammler Jochen Raiß daran gereizt hat.
Es sind häufig Frauen oder Familien im Urlaub, die sich mit den Eisbären fotografieren lassen. Entsprechend locker und lachend präsentieren sie sich und dadurch gewinnen die Fotos eine stark positive Ausstrahlung. Dazu kommt das nostalgische durch Kleidung und Frisuren der Menschen zu der Zeit.

Erwähnenswert auch noch das Vorwort von Norbert Thomma.

Vielleicht kein wichtiges, aber ein amüsantes und sehenswertes Buch.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Ein Buch voller Morde

Der Mensch ist böse
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Der Mensch ist böse Julian Hannes

Das Buch beginnt mit einem Aufsatz über das Wesen der Psychopathen. Sicher interessant, doch wie wohl die meisten Leser möchte ich so schnell wie möglich zu den Geschichten.

Die ...

Der Mensch ist böse Julian Hannes

Das Buch beginnt mit einem Aufsatz über das Wesen der Psychopathen. Sicher interessant, doch wie wohl die meisten Leser möchte ich so schnell wie möglich zu den Geschichten.

Die erste ist für mich dann auch gleich die interessanteste, da sie historisch angesiedelt ist, von 1886 bis 1896. Es geht um das Treiben von H..H.Holmes der in Chicago und anderen Orten der USA mordete.

Zwischendurch gibt es mal einige Fakten, z.B. Wer ist der bekannteste nicht gefasste Serienmörder, wie oft brechen Häftlinge aus etc.
Das wirkt gut zur Auflockerung und dient dazu, dass man die Fälle nicht stumpf hintereinander weg liest.

Es folgt der sehr bekannte Fall um die vermisste Maddie McCann, der medial viel beachtet wurde. Es wird auch ein Interview mit einem Profiler an diesen Abschnitt angehangen, der seine Einschätzung zu den Theorien um Maddie abgibt.

Obwohl das jeweilige Fazit des Autors zu den Fällen nachvollziehbar sind, halte ich sie auch nicht so zwingend wie erwartet.

Es folgen noch einige Fälle, aber als Leser merke ich, dass ich langsam abstumpfe und mich die Schrecken der Morde nicht mehr so stark erreichen. Daher sollte man das Buch idealerweise über einen längeren Zeitraum verteilt lesen.