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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2019

18 Erzählungen

So viele Hähne, so nah beim Haus
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Mit so viele Hähne, so nah am Haus hat der niederländische Schriftsteller Maarten ´t Hart einen Erzählungsband vorgelegt. Ein autobiografischer Gehalt ist offensichtlich.

Verschmitzte Ironie ist ein Markenzeichen ...

Mit so viele Hähne, so nah am Haus hat der niederländische Schriftsteller Maarten ´t Hart einen Erzählungsband vorgelegt. Ein autobiografischer Gehalt ist offensichtlich.

Verschmitzte Ironie ist ein Markenzeichen des Autors, die in manchen der Erzählungen gut zum tragen kommt. So bedeutend wie mancher Roman sind sie meiner Einschätzung nach nicht, aber einiges ist amüsant und für seine treue Lesergemeinschaft sicher ein Leckerbissen. Überwiegend geht es jedoch gelassen und undramatisch zu.
Klassische Musik spielt öfter eine Rolle, wie sie für den Autor wohl überhaupt wichtig ist.
Ich mochte besonders die Stories um den Hausverkauf und um den Hund bei den Plattenklubabenden sowie die mit der schwedischen Übersetzerin. Außerdem die Kurzgeschichten Speckpfannkuchen und Der Hauptpreis. Auch die Titelgeschichte ist erwähnenswert.

Veröffentlicht am 17.05.2019

Farbfeldmalerei

Mark Rothko
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Der 1970 gestorbene amerikanische Maler Mark Rothko hat ein sehr interessantes Werk. Ich kannte Mark Rothko nur den Namen nach, aber nicht sein Werk. Dieses mächtige Ausstellungsbuch ist sehr informativ. ...

Der 1970 gestorbene amerikanische Maler Mark Rothko hat ein sehr interessantes Werk. Ich kannte Mark Rothko nur den Namen nach, aber nicht sein Werk. Dieses mächtige Ausstellungsbuch ist sehr informativ. Einige Texte geben Auskunft über sein Leben. Er war eine vielschichtige Persönlichkeit. Dann die imposanten expressionistischen Gemälde der Ausstellung. Einige Gemälde gehörten zu den teuersten, die je verkauft wurden.
Mich bewegten im Buch schwerpunktmäßig tatsächlich hauptsächlich die Werke der Farbfeldmalerei.Durch das Buch bekommt man natürlich nur einen ungefähren Eindruck. Das kann das Betrachten in Realität nicht ersetzen. Das kann man auch nicht verlangen. Daher weckte das Buch einen großen Bedarf bei mir, wieder mal eine Ausstellung in einem Museum zu sehen. Ich denke, sich mit weiter Mark Rothkos Werk zu beschäftigen, ist eine lohnenswerte Aufgabe.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Nicht das Spektakel ist das Spektakel

Meine Zeit mit Eleanor
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Ein Buch über die Freundschaft einer Reporterin zur First Lady, Eleanor Roosevelt.
Der Roman hat einen burschikosen Erzählton, da die Erzählstimme so angelegt und stimmig ist. Ich empfinde das als glaubwürdig ...

Ein Buch über die Freundschaft einer Reporterin zur First Lady, Eleanor Roosevelt.
Der Roman hat einen burschikosen Erzählton, da die Erzählstimme so angelegt und stimmig ist. Ich empfinde das als glaubwürdig für diese fast schon historisch wirkende Handlung.
Neben dem mit Eleanor Roosevelt und Lorena „Hick“ Hickok angelegtem Basis-Plot, gibt es viel Rückschau auf Kindheit und Leben der Reporterin.
Was Hick in ihrer Kindheit ertragen musste, ist bedrückend.
Durch die Rückblenden versteht man schließlich, wie Hick die selbstbewusste Persönlichkeit wurde, die ihren Erfolg begründete.
Eleanor und Hick haben einen tiefe Beziehung. Mir war das bisher unbekannt.
Vieles fand ich interessant, besonders die Passagen im weißen Haus, aber streckenweise war es nicht besonders spannend und ich habe nicht das Gefühl, das man diesen Roman unbedingt lesen muss.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Die moderne in der Welt

Jean Molitor
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Der Fotograf Jean Molitor hat in aller Welt Gebäude im Bauhaus-Stil fotografiert, die in diesem Buch bai1haus versammelt sind.
Neben deutschen Städten war Molitor auch in anderen europäischen Städten, ...


Der Fotograf Jean Molitor hat in aller Welt Gebäude im Bauhaus-Stil fotografiert, die in diesem Buch bai1haus versammelt sind.
Neben deutschen Städten war Molitor auch in anderen europäischen Städten, in Afrika , in Russland, Indonesien, USA und in Kuba etc, Ein Mammutprojekt!

Wenn man die vielen Fotos aus verschiedenen Zeiten und Länder sieht, ist es verblüffend, wie wenig man auf den ersten Blick erkennt, wo das Foto aufgenommen wurde und aus welchen Jahr das Gebäude stammt. Das Bauhaus-Vorbild entzieht den Gebäuden entscheidende Merkmale , was darauf verweist wie stark das Motiv ist.
Was der Berliner Fotograf da gesammelt hat, ist großartig und beeindruckend und in der Summe tatsächlich eine Weltreise der anderen Art.

Informativ auch das List of Works, bei dem die Architekten aufgeführt sind, darunter natürlich auch Walter Gropius.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Ein wechselhaftes Leben

Die Lotosblüte
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Hwang Sok-Yong ist zweifellos ein bedeutender Schriftsteller und Die Lotosblüte ist ein großer Roman. Ein Roman, der von Leben einer Frau im 19.Jahrhundert erzählt. Chong, die als junges Mädchen als Zweitfrau ...

Hwang Sok-Yong ist zweifellos ein bedeutender Schriftsteller und Die Lotosblüte ist ein großer Roman. Ein Roman, der von Leben einer Frau im 19.Jahrhundert erzählt. Chong, die als junges Mädchen als Zweitfrau an einen 80 Jahre alten Mann verkauft wird und nach dessen Tod als Konkubine arbeiten muss. Diese Szenen empfand ich als schwer erträglich, da der Stil des Autors so intensiv ist. Dabei ist der Roman insgesamt sehr gut lesbar.

Chong ist eine besondere Frau, die ihr Schicksal nutzt um sich zu entwickeln und sie hat Sinn für Selbstbestimmung, was ihr natürlich nicht ohne weiteres zugestanden wird. So dauert es lange, bis ihr der Aufstieg gelingt. Mehrfach muss sie neu beginnen, da sich die gesellschaftlichen und politischen Bedingungen ändern.

Hwang Sok-Yong verfügt über eine Sprache, die in ihrer Detailliertheit die Sinne beim Leser weckt und er hat literarische Mittel, die eine große Wirkung ausstrahlen. Das ist deutlich stärker ausgeprägt, als in Hwang Sok-Yongs frühen Roman Die Geschichte des Herrn Han, der eher nüchtern erzählt ist.

Literatur aus Südkorea (oder überhaupt aus Asien) hat es nicht gerade leicht in Deutschland, daher kann man dem Europaverlag dankbar sein, dass sie diesen Roman herausgebracht haben.