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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2019

Einleuchtend und informativ

Die Zauberlehrlinge
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Die Zauberlehrlinge

Der Untertitel des Buch benennt das Thema genau. Der Streit um die Flüchtlingspolitik und der Mythos vom Rechtsbruch

Es Journalistisches Werk mit juristischen Hintergrund. Und es ...

Die Zauberlehrlinge

Der Untertitel des Buch benennt das Thema genau. Der Streit um die Flüchtlingspolitik und der Mythos vom Rechtsbruch

Es Journalistisches Werk mit juristischen Hintergrund. Und es ist sehr gut gemacht, es zeigt Zusammenhänge auf, auch welche, die nicht so offensichtlich sind.
Es bleibt dann ein Bedauern, dass das Aufkommen der Afd, der Vordenker der neuen Rechten und ähnlich demokratiefeindliche Leute, in dem Maße wie es heute ist, hätte vermieden werden können, wenn die Bundesregierung kommunikativ besser gearbeitet hätte. Der These vom Rechtsbruch der Regierung in der Flüchtlingsfrage hätten sie von Anfang an deutlich widersprechen müssen. Statt dessen gab es eine widersprüchliche Kommunikationspolitik.

Beeindruckend, wie die Autoren ihr Thema gleich von Anfang an stark verdichten. Daraus entsteht sogar Spannung.
Stephan Detjen und Maximilian Steinbeis haben sich intensiv mit dem Thema beschäftigt.

Ein einleuchtendes und informatives Buch!

Veröffentlicht am 02.05.2019

Mord beim Marathon

Château Mort
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Die Umgebung rund um Bordeaux ist reizvoll und geschickterweise bindet der Autor Alexander Oetker den Weinanbau als Thema ein. Originell auch der ungewöhnliche Marathon, bei denen die Teilnehmer durch ...

Die Umgebung rund um Bordeaux ist reizvoll und geschickterweise bindet der Autor Alexander Oetker den Weinanbau als Thema ein. Originell auch der ungewöhnliche Marathon, bei denen die Teilnehmer durch die Weinberge laufen, Wein trinken und Spezialitäten genießen. Gemein, dass es ausgerechnet hierbei zu einem Verbrechen kommt.

Es handelt sich um eine Romanreihe um Commissaire Luc Verlain, der dritte Teil. Er ist ein Genießer, vergleichbar mit seinen italienischen Kollegen Montalban und Brunetti. Und er hat etwas übrig für Anouk. Niedlich.
So wie es angelegt ist erinnert es an Regionalkrimis, obwohl der deutsche Autor kein Franzose ist. Entsprechend plätschert die Handlung lange vor sich hin, aber das habe ich nicht anders erwartet und es hat mich nicht gestört. Es ist schon sehr unliterarisch. Immerhin gibt es einige gute Beschreibungen.

Aquitaine muss eine sehr schöne Gegend sein. Die Bilder im Internet sind jedenfalls atemberaubend, da würde man gerne einmal hinreisen.

Ich habe das Hörbuch gehört, das von Frank Arnold eingesprochen wird. Er ist ein Sprecher, der auch aus mittelmäßigen Stoffen noch etwas rausholen kann, z.B. bei den Dialogen ist er sehr gut.

Veröffentlicht am 02.05.2019

Moderner Klassiker mit sprachlicher Brillanz

Ein Sommer in Brandham Hall
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Dieser Roman von 1953 beeindruckt durch seine stilistische Brillanz und die geschickt gewählte Struktur,
In einer Klammer, bestehend aus Prolog und Epilog erzählt der Icherzähler Leo Conte von einem Sommer ...

Dieser Roman von 1953 beeindruckt durch seine stilistische Brillanz und die geschickt gewählte Struktur,
In einer Klammer, bestehend aus Prolog und Epilog erzählt der Icherzähler Leo Conte von einem Sommer 1900, den er bei einem Schulfreund auf einem vornehmen Anwesen verbrachte, Brandham Hall.
Er war damals 12 Jahre alt. Ausgehend von einem wiedergefundenen Tagebuch aus dieser Zeit erinnert er sich 50 Jahre später an diesen Sommer, der für ihn so prägend war. Er bewunderte die vornehme Familie, vor allen die schöne Marian, für die er ein Vertrauter wird. Er spielt den "Postboten" für sie und bringt Zettelchen von oder zu ihren Verehrern. Doch irgendwann eskaliert die Situation, aber hier möchte ich nicht zu viel verraten.

Viel spielt sich im Inneren des Jungen ab, ab und zu reflektiert von dem Erwachsenen Leo, der schließlich nach so langer Zeit noch einmal nach Brandham Hall zurückkehrt.

Es ist ein sehr britisches Buch, das unter dem Originaltitel The Go-between ein großer Erfolg wurde und zum Beispiel Ian McEwan zu seinem Roman Abbitte (OT: Atonement) inspirierte, das ganz ähnlich angelegt ist.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Dialogbetont und detailreich

Dark Call - Du wirst mich nicht finden
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Der Thriller „Dark Call – Du wirst mich nicht finden“ hat einen reißerischen, sinnentleerten Titel, ist ansonsten eher von der Stange. Im Mittelpunkt Holly Wakefield, eine Forensikerin.
Der Schwerpunkt ...

Der Thriller „Dark Call – Du wirst mich nicht finden“ hat einen reißerischen, sinnentleerten Titel, ist ansonsten eher von der Stange. Im Mittelpunkt Holly Wakefield, eine Forensikerin.
Der Schwerpunkt wird stark auf die Ermittlung gelegt, mit vielen Besprechungen des Ermittlungsteams, Studieren der Akten, Tatortuntersuchungen, forensische Details etc.
Das Niveau ist ungefähr dem einer beliebigen Folge einer Fernseh-Krimiserie. Das liegt größtenteils an der schlichten Sprache. Es wird zu ausführlich und dialogbetont erzählt, die psychologische Komponente zieht nicht so richtig. Der Autor Mark Griffin arbeitet wie bei einem Drehbuch. Die Dialoge wirken nicht glaubwürdig, da die Figuren zu vertrauensvoll gleich über alles sprechen, auch über privates. Das Ermittlungsteam wirkt harmlos, der sehr verständnisvolle Chef wenig glaubwürdig. Die Beziehung zwischen Holly und Inspector Bishop überzeugt nicht. Einzig Hollys mysteriöse Vergangenheit weckt Interesse beim Leser.

Die Handlung ist gefällig, für mich jedenfalls anfangs wenig spannend. Im letzten drittel wird es besser, durchhalten lohnt also.

Es gibt einfach schon zu viele Serienmörder-Thriller. Eine nächstes Jahr folgende Fortsetzung werde ich mir sparen.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Geradliniger Krimi

Mörderisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 5)
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Mörderisches Lavandou ist ein weiterer Fall um den Rechtsmediziner Leon Ritter in Frankreich. Als Deutscher in der Provence hat er eine Sonderstellung.
Diesmal ist die Umgebung aber eigentlich weniger ...

Mörderisches Lavandou ist ein weiterer Fall um den Rechtsmediziner Leon Ritter in Frankreich. Als Deutscher in der Provence hat er eine Sonderstellung.
Diesmal ist die Umgebung aber eigentlich weniger wichtig. Ein paar gute Beschreibungen der Provence gibt es aber, aber für meinen Geschmack zu wenig und zu schwach. Das drückt die Atmosphäre, die sonst eine Stärke der Krimireihe war.

Krimi und Thriller um Serienmörder wecken nicht selten den Sadismus des Lesers und Remy Eyssen bedient diese Leser diesmal leider. Ein Mörder quält und verstümmelt junge Frauen. Wer das nicht wirklich genießen kann, hat vielleicht nicht viel von dem Roman.

Leon wird privat am Fall beteiligt als seine Lebensgefährtin, die Polizistin Isabelle Morell entführt wird. Die Zeit drängt, den der Mörder kennt keine Gnade.

Was bleibt ist ein geradliniger Kriminalfall.