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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2023

düster

Wir verlassenen Kinder
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Ein sterbendes Dorf. Zurück bleiben Kinder mit wenigen Erwachsenen, die meisten sind Alte.
Die Gründe werden nicht direkt erklärt. Es wird nur gesagt, dass die Eltern versuchen sich woanders ein neues ...

Ein sterbendes Dorf. Zurück bleiben Kinder mit wenigen Erwachsenen, die meisten sind Alte.
Die Gründe werden nicht direkt erklärt. Es wird nur gesagt, dass die Eltern versuchen sich woanders ein neues Leben aufzubauen.
Die Kindergemeinschaft entwickelt sich schließlich in eine neue Richtung.Sie schließen sich eng zusammen, als Wir werden sie aber auch gnadenlos.

Erzählt wird teilweise im Kollektiv. Das hat in der zeitgenössischen Literatur auch eine Tradition. Man denkt gleich an Jeffrey Eugenides Virgin Suiicides.
.
Ab und zu kommen auch mal die Stimmen der Erwachsenen zu Wort, z.B. Briefe der Eltern an die Kinder. Es sind immer kurze Kapitel. Das prägt das Buch mit. Leider bekommen die Kind so als Individuen kein Profil. Einzige Ausnahme ist die junge Mila. Bei den Passagen mit ihr, wirkt das Buch manchmal wie ein Jugendbuch, denn ihre Emotionen kommen an.

Überwiegend ist es ein Buch mit düsterer Atmosphäre!
Wir verlassenen Kinder ist ein interessantes Buch, doch teilweise bleibt man ratlos zurück.Es ist aber auch ein Roman, der einen nachdenklich werden lässt.

Veröffentlicht am 17.05.2023

Russischer Debütroman

Die Wunde
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Das Romandebüt der russischen Autorin Oxana Wassjakina ist eine auffällige Neuerscheinung.
Anlässlich des Todes der Mutter der Protagonistin entsteht eine Art Bericht. Es geht um ihre Beziehung zur Mutter ...

Das Romandebüt der russischen Autorin Oxana Wassjakina ist eine auffällige Neuerscheinung.
Anlässlich des Todes der Mutter der Protagonistin entsteht eine Art Bericht. Es geht um ihre Beziehung zur Mutter und um ihre Identität als lesbische Frau.

Die Protagonistin ist Dichterin, daher hätte man anfangs vermutet, die Prosa wäre lyrischer. Das ist aber nicht unbedingt der Fall, obwohl die Sprache ihre eigene Qualität hat und später einige Gedichte in den Text hineingearbeitet werden. Hinzu kommen essayistische Einschläge, abgeleitet von Texten von Maurice Blanchot und insbesondere Helene Cixous.
Wassjakonas Roman besticht durch Genauigkeit. Es dürfte interessant werden, zu sehen, was die Autorin in zukünftigen Büchern machen wird.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Eine Liebesgeschichte

Der Gärtner von Wimbledon
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Die englische Schriftstellerin Jane Crilly hat mit Der Gärtner von Wimbledon (Originaltitel: The Head Gardener of Wimbledon) ein warmherziges, sympathisches Buch geschrieben.
Eine etwas verpeilte Zeitungskolumnistin ...

Die englische Schriftstellerin Jane Crilly hat mit Der Gärtner von Wimbledon (Originaltitel: The Head Gardener of Wimbledon) ein warmherziges, sympathisches Buch geschrieben.
Eine etwas verpeilte Zeitungskolumnistin bekommt den Auftrag über den Gärtner Henry Evans eine Artikel zu schreiben. Im Gespräch wird dann ins Jahr 1938 gesprungen als Henry 14 Jahre alt war und seine Jugend wird geschildert. Zentral dabei ist seine Freundschaft und Liebe zu der selbstbewussten Rose. Eine Liebesgeschichte!

Der Kampaverlag gestaltet das Buch mit einem leicht altmodischen Charme, der zur Sprache der Autorin passt. Das zusammen erzeugt viel Stimmung.

Veröffentlicht am 28.04.2023

Angenehm zu lesen

Where the Hummingbirds Sing
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Where the Fireflies Dance ist der zweite und letzte Teil der Lake Louise-Reihe, die in Alberta nahe den Rock Mountains handelt und somit einen überaus reizvollen und interessanten Schauplatz hat. Die Umgebung ...

Where the Fireflies Dance ist der zweite und letzte Teil der Lake Louise-Reihe, die in Alberta nahe den Rock Mountains handelt und somit einen überaus reizvollen und interessanten Schauplatz hat. Die Umgebung verleiht dem Buch eine eigene Atmosphäre.
Die Ausgangsposition ist zunächst eine ernste. Nell ist traumatisiert, weil ihr Bruder Luke in den Wäldern bei einem Unfall schwer verletzt wurde. Der Unfallbeteiligte hat Fahrerflucht begangen und Luke sitzt nun im Rollstuhl.
Dann taucht Caleb auf, der bei der Ferienhausvermietung anfängt zu arbeiten. Doch Caleb hat ein Geheimnis und sucht Nells Nähe nicht ohne Grund.
Es gibt auch ein paar Kapitel, die aus Calebs Sicht erzählt werden, aber die meiste Zeit ist man nahe dran an Nells fragiler, emotionaler Lage.

Nun ist die Story nicht ganz neu, aber das macht nichts. Der Roman lässt sich gut lesen, die Umgebung kann man sich gut vorstellen und auch die restlichen Figuren sind sympathisch. Insgesamt hat mir das Buch besser gefallen als erwartet.

Veröffentlicht am 27.04.2023

Die Erbschaft

In unseren Kreisen
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Eine Familie, Tatjana, Nikolai und Marie, erben von der exzentrischen Tante Rosa eine große Villa und viel Geld. das bedeutet für sie erhebliche Veränderungen. Georg M. Oswald zeigt geschickt, was das ...

Eine Familie, Tatjana, Nikolai und Marie, erben von der exzentrischen Tante Rosa eine große Villa und viel Geld. das bedeutet für sie erhebliche Veränderungen. Georg M. Oswald zeigt geschickt, was das für sie bedeutet. Man sieht, wie sehr sie in einer Blase leben.
Die Figuren sind interessant, bleiben aber auch im vordergründigen stecken, z.B. Tante Rose war vor allen exzentrisch, aber nicht unbedingt glaubwürdig. Die junge Familie hatte aber meine Sympathien. Vermutlich geht es bei ihnen nicht zu sehr in die Tiefe, damit man sich leichter mit ihnen identifizieren kann.
Am meisten überzeugt mich, dass Oswald seinen Roman mit einem eigenständigen Ton versehen hat. Von meiner Seite aus also eine Empfehlung.