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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2022

Wer unter Wasser schwimmt

Monterosso mon amour
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Die gefällig erzählte Novelle lebt von der Protagonistin Carmen, die eine Lesung mit dem Schriftsteller Ilja Leonard Pfeijffer organisiert, der momentan En Vouge ist.
Die Begegnung mit ihm wird für sie ...

Die gefällig erzählte Novelle lebt von der Protagonistin Carmen, die eine Lesung mit dem Schriftsteller Ilja Leonard Pfeijffer organisiert, der momentan En Vouge ist.
Die Begegnung mit ihm wird für sie zum Wendepunkt.

Die Novelle scheint ein Nebenprodukt des Romans Das schönste Mädchen von Genua zu sein.

Am Ende des Buches trifft Carmen den Schriftsteller nochmals zufällig im Flugzeug und es kommt zu einer Aussprache.

Es ist eine Mischung aus Selbstironie und Selbstgefälligkeit mit einer Prise selbst inszenierten Hype. Daher würde ich das Buch nicht überschätzen, aber man muss es auch nicht bereuen, es gelesen zu haben.

Veröffentlicht am 01.10.2022

Bewusstsein schaffen

Nehmt uns endlich ernst!
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Das Buch hat einen provokanten Titel und noch mehr der Untertitel, aber man sollte den Inhalt dennoch ernst nehmen, denn Ananada Klaar zeigt deutlich die Gefühlslage junger Leute.
Klaar legt teilweise ...

Das Buch hat einen provokanten Titel und noch mehr der Untertitel, aber man sollte den Inhalt dennoch ernst nehmen, denn Ananada Klaar zeigt deutlich die Gefühlslage junger Leute.
Klaar legt teilweise schon sehr deutlich den Finger zielgerichtet in die Wunde, zum Beispiel im Bereich Bildung. Deutlich werden auch die schweren Einschränkungen einer ganzen Generation durch die Pandemie sowie die Härten, die Kinder durchmachen, deren Eltern Hartz4 beziehen.
Es gibt viel Ungerechtigkeiten und die Themen der jungen müssen mehr berücksichtigt werden.

Veröffentlicht am 26.09.2022

Familiendrama in Norwegen

Das Haus über dem Fjord
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Das Haus über dem Fjord ist ein eher unspektakuläres Buch. Keineswegs sollte man hier einen Krimi erwarten, dafür hat Kristin Valla literarische Qualitäten und die Spurensuche der Protagonisin Elin hat ...

Das Haus über dem Fjord ist ein eher unspektakuläres Buch. Keineswegs sollte man hier einen Krimi erwarten, dafür hat Kristin Valla literarische Qualitäten und die Spurensuche der Protagonisin Elin hat mehr einen journalistischen Ansatz.

Elin hat im einem Dorf in Nordnorwegen als 10jährige ihren Vater und die Brüder verloren.
20 Jahre später kehren die Erinnerungen an diesen Verlust zurück, als sie zurückkehrt um das Elternhaus zu verkaufen. Sie trifft auch ihren Jugendfreund Ola wieder.

Norwegische Literatur habe ich noch nicht so viel gelesen. Der Schauplatz prägt auch das Buch.

Wegen der Ausgangsposition wird relativ verhalten erzählt. Manchmal herrscht Tristesse vor.
Elin ist dem Familiengeheimnis auf der Spur.
Es ist nicht unbedingt das spannenste Buch, aber es gibt einige gute Formulierungen.
Man muss es nicht bereuen, dieses Buch gelesen zu haben.

Veröffentlicht am 14.09.2022

Good vibes

People Person
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People Person ist ein interessanter Roman über eine ungewöhnliche Familie. Ein Mann, Cyrill, hat 5 Kinder von 4 verschiedenen Frauen: Es sind Nikisha, Danny, Dimple, Elizabteh und Prynce.
Ich mag eigentlich ...

People Person ist ein interessanter Roman über eine ungewöhnliche Familie. Ein Mann, Cyrill, hat 5 Kinder von 4 verschiedenen Frauen: Es sind Nikisha, Danny, Dimple, Elizabteh und Prynce.
Ich mag eigentlich alle, nur bei Cyrill habe ich Vorbehalte. Er ist ein zu lockerer Vogel!
Erzählt wird in verschiedenen Zeitebenen. Da gibt es am Anfang das treffen der Geschwister als sie noch fast Kinder waren und sich da teilweise erst kennen lernten.
15 Jahre später sind sie schon erwachsen und Dimple hat ein Problem, bei dem sie Hilfe ihrer Geschwister benötigt.

Es ist ein Familienroman uind beim Lesen verspürte ich einen Hauch von This is us, der bekannten Fernsehserie.

Candice Carty-Williams hatte mit Quennie schon einen umwerfenden Roman geschrieben. People Person ist schon anders gemacht und doch erkennt man einen Stil und das deutet auf einen gute Schriftstellerin hin.

Veröffentlicht am 12.09.2022

Blick auf türkische Einwanderung

Die Optimistinnen
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Denkt man an Gastarbeiter in den siebziger Jahren in Deutschland, denkr man meistens an Männer. Aber es gab auch Frauen.
Nour kam 1972 aus Istanbul in die Oberpfalz. Dort arbeitet sie in einer Fabrik. ...

Denkt man an Gastarbeiter in den siebziger Jahren in Deutschland, denkr man meistens an Männer. Aber es gab auch Frauen.
Nour kam 1972 aus Istanbul in die Oberpfalz. Dort arbeitet sie in einer Fabrik. Später geht sie nach Berlin und wird einen Deutschen heiraten. Ihre Geschichte wird in zeitlicher Distanz von ihrer Tochter erzählt.

Nour ist engagiert und setzt sich für die Rechte der Arbeiterinnen ein. Sie fordert gleichen Lohn für gleiche Arbeit, und Bildung.
Ereignisse in der Türkei bewegen Nour aber auch in der Ferne.

Die Optimistinnen ist ein Stück deutsch-türkischer Literatur und ein Werk, das wirklich einen Eindruck vermittelt.