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Veröffentlicht am 06.04.2021

Ein Stanserhorn-Roman

Paris
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Natürlich ist dieser Roman von Blanca Imboden in erster Linie Frauenunterhaltung, aber ich habe das Buch dennoch gerne gelesen und das liegt in erster Linie an der sympathischen Hauptfigur Judith Flury, ...

Natürlich ist dieser Roman von Blanca Imboden in erster Linie Frauenunterhaltung, aber ich habe das Buch dennoch gerne gelesen und das liegt in erster Linie an der sympathischen Hauptfigur Judith Flury, deren Gedanken den Plot bestimmen.
Sie ist Bähnlerin bei einer Seilbahn in der Schweiz. Diese Szenen haben mir besonders viel Spaß gemacht. Judith träumt auch schon seit langer Zeit von einem Besuch in Paris und lernt fleißig Französisch. Aber es dauert lange, bis sie tatsächlich Paris erreicht. Es bleibt in erster Linie ein Stanserhorn-Roman.
Man muss es nicht bereuen, diesen Roman gelesen zu haben. Er wirkt entspannend und ist manchmal amüsant, manchmal auch nachdenklich.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Elsa, die Waldkuh

Elsa büxt aus
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Elsa büxt aus
Text: Christiane Wittenburg, Illustration: Linda Mieleck

Die Geschichte einer Kuh, die von der Weide mit einem Transporter abtransportiert wird, vermutlich in den Schlachthof.
In einem ...

Elsa büxt aus
Text: Christiane Wittenburg, Illustration: Linda Mieleck

Die Geschichte einer Kuh, die von der Weide mit einem Transporter abtransportiert wird, vermutlich in den Schlachthof.
In einem unbeobachteten Moment büxt sie aus und flüchtet in den Wald.
Hier lässt es sich leben und sie begegnet anderen Tieren, wie einem Eichhörnchen und einem Fuchs, einem Wildschwein und Hirschen sowie weiteren Arten.

Aber der Weg zur Waldkuh ist auch kein leichter und ihr fehlen die anderen Kühe.

Das Buch zeichnet sich durch feine Illustrationen und einem empathischen Erzählton aus. Das ergibt ein wunderbares Kinderbuch.

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Veröffentlicht am 04.04.2021

sensibel erzählt

Immer noch wach
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Ein sensibel erzähltes Buch über einen 30jährigen Mann, der Magenkrebs hat. Es wird konsequent aus seiner Sicht geschildert und meiner Meinung gerade deswegen so wirkungsvoll. Fabian Neidhardt schreibt ...

Ein sensibel erzähltes Buch über einen 30jährigen Mann, der Magenkrebs hat. Es wird konsequent aus seiner Sicht geschildert und meiner Meinung gerade deswegen so wirkungsvoll. Fabian Neidhardt schreibt wirklich großartig und zeigt die Empfindungen seine Protagonisten Alex nachvollziehbar.
Schon Alex Vater hatte Magenkrebs und starb daran. Daher verweigert sich Alex jeglicher Therapie und zeiht sich in ein Hospiz zurück.
Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke auf Alex früheres Leben mit seinem Kumpel Bene, mit dem er gemeinsam ein Cafe in Stuttgart eröffnete und seiner Freundin Lisa. Die tiefen Beziehungen werden eindringlich gezeigt.

Ich schätze den Stil von Fabian Neidhardt, der sich durch Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit und besonders eine hohe Dichtheit auszeichnet.

Veröffentlicht am 03.04.2021

Johannas Leidenschaft

Johanna spielt das Leben
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Johanna war eine österreichische Schauspielerin am Wiener Burgtheater bis sie heiratete und ein Kind bekam.
Es ist 1961 und Johanna soll drei Jahre auf Wunsch ihres Mannes zu Hause bleiben und sich um ...

Johanna war eine österreichische Schauspielerin am Wiener Burgtheater bis sie heiratete und ein Kind bekam.
Es ist 1961 und Johanna soll drei Jahre auf Wunsch ihres Mannes zu Hause bleiben und sich um das Kind kümmern.
Das ist nicht einfach für sie, aber in den Sitten der Zeit gesellschaftlich gefordert.
Die Handlung springt in den Zeiten zwischen 1961 und früher hin und her.
Es wird zum Beispiel gezeigt, wie sie 1949 ihren Mann kennen lernte und wie sie leidenschaftliche Schauspielerin ist. Die Nachkriegs-Theaterszene kommt auch vor, z.B. Oskar Werner oder Paul Hörbiger.

Johanna gefällt mir in ihrer Eigenwilligkeit und Leidenschaft für das Theater gut. Sie ist aber zum Teil auch noch geprägt vom Trauma der schlimmen Kriegsjahre. Die Gedanken an die Fliegerbomben überfallen sie immer noch manchmal und lösen Angstzustände aus.

Die Autorin Susanne Falk erschafft charakterstarke Figuren und es gelingt ihm, die Atmosphäre der Zeiten zu verdeutlichen. Es wirkt heutzutage bizarr, dass erwachsene Frauen damals die Einverständniserklärung des Ehemanns benötigten, um arbeiten zu dürfen.

Ich mag die Art, wie Susanne Falk den Roman geschrieben hat und habe das Buch gerne gelesen.

Veröffentlicht am 28.03.2021

Brüder

Der andere Sohn
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Ein gut gemachter und interessanter Schwedenkrimi, anfangs mit zwei zeitlich verschobenen Zeitebenen, geschrieben von zwei Autoren: Peter Mohlin und Peter Nyström

2009 in Karlstad: Eine junge Frau ist ...

Ein gut gemachter und interessanter Schwedenkrimi, anfangs mit zwei zeitlich verschobenen Zeitebenen, geschrieben von zwei Autoren: Peter Mohlin und Peter Nyström

2009 in Karlstad: Eine junge Frau ist verschwunden. Es werden vor allen Emotionen der Eltern von Emily betrachtet. Sissela und Heimer haben Angst um ihre Tochter und fühlen sich hilflos. Das belastet ihre Beziehung. Es sind spannende Figuren.

Schon bald dominiert aber die Handlung in 2019: Der amerikanische FBI-Agent John Adderley kommt im Zeugenschutz von Baltimore nach Karlstad.
John ist eine eigenwillige Hauptfigur, der es schafft, den Roman zu tragen.
Er ist der Halbbruder des vor 10 Jahren verdächtigten Billy. Eine Konstellation, die John zunächst vor seinen Kollegen verbirgt.
Spannungsmomente gibt es, wenn John sich durch einen Vorfall in Baltimore auch in Schweden noch immer verfolgt fühlt.

Ich glaube, dass die Autoren Peter Mohlin und Peter Nyström sich gut ergänzen, der eine Journalist, der andere Drehbuchautor. Sie lassen sich Zeit beim Aufbau der Geschichte und die Handlung profitiert schließlich davon.
Ab der Mitte des Romans gibt es mal eine langatmige Phase, aber das wird überwunden und das Finale ist dramatisch.

Mich hat an dem Buch überzeugt, dass der Ermittler so stark persönlich beteiligt ist, da sein Bruder der Mordverdächtige ist.

Das Autorenteam hat einen interessanten Roman mit guten Figuren geschaffen, der das Potential für Nachfolger in sich hat.