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Veröffentlicht am 10.12.2023

Keine ruhige Zeit für Zio Pepe

7 Tage
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Auch wenn Giuseppe Quaranta (aka Josef Vierziger) sich immer besser in seiner italienischen Wahlheimat Ostuni einlebt, vom Essen leidlich profitiert und sein Espresso- und Weinkonsum jedem Einheimischen ...

Auch wenn Giuseppe Quaranta (aka Josef Vierziger) sich immer besser in seiner italienischen Wahlheimat Ostuni einlebt, vom Essen leidlich profitiert und sein Espresso- und Weinkonsum jedem Einheimischen Konkurrenz macht, kommt er doch nicht zur Ruhe.

Aber das würde auch nicht zu ihm passen. Joseph Lemark schickt seinen Commissario erneut aus, um die Welt zwar nicht zu retten, sie aber irgendwie ein Stück besser zu machen. Er hört zu, wo andere nicht hinhören und - auch wenn er als Zugewanderter nicht immer alle Zeichen (Stichwort Mafia) richtig deuten kann - hat ein fast untrügliches Gespür für Widersprüche.

Onkel Pepe, wie er von den jungen Nachbarn liebevoll genannt wird, steckt seine Nase im Ruhestand eigentlich lieber in Kochtöpfe, doch gelegentlich finden auch Kriminalfälle, die seiner Aufmerksamkeit bedürfen, zu ihm. Dieses Mal misstraut er der Theorie der Polizei, dass es in der Umgebung einige ältere Männer gibt, die Selbstmord verübt haben oder Unfällen zum Opfer gefallen sein sollen. Und - kommt nicht alle sieben Tage einer von ihnen ums Leben?

Dottor Quaranta wühlt also in der Vergangenheit der Toten und damit recht gekonnt eine Menge Staub auf. Dass ihn die Ermittlungsarbeit nicht ganz loslässt, hat auch ein wenig damit zu tun, dass er sein privates Glück mit Franca, die selbst Commissaria ist, gefunden hat. Über sie erfahren wir in “Sieben Tage” auch etwas mehr als bisher, wenngleich es da noch einige Fragezeichen gibt…

“Sieben Tage” bietet neben einem spannenden Krimi auch einen kleinen sprachlichen sowie kulinarischen Italienisch-Kurs.

Die Reihe im Überblick:
Tödliche Liebe
Vendetta
Kollateralschaden
In der Fremde
Vermisst
Sieben Tage

Veröffentlicht am 12.11.2023

Ein Dieb ermittelt gegen seine Kollegen

Felix Blom. Der Schatten von Berlin
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Rund ein Jahr nach Band 1 gibt es nun die nächste unterhaltsame Geschichte rund um Ex-Meisterdieb Felix Blom aus der Feder von Alex Beer. Die österreichische Autorin hat mit Blom eine so gerissene wie ...

Rund ein Jahr nach Band 1 gibt es nun die nächste unterhaltsame Geschichte rund um Ex-Meisterdieb Felix Blom aus der Feder von Alex Beer. Die österreichische Autorin hat mit Blom eine so gerissene wie liebenswerte Figur geschaffen, die keine einfache Zeit durchlebt.

Langsam gewöhnt sich der Gauner zwar an sein Leben in der Legalität, aber die Umstände im Berlin von 1879 machen es ihm nicht einfach. Gemeinsam mit Mathilde Voss betreibt Blom eine Detektei, doch ihre Kunden sind wenig zahlungskräftig. Zudem steht ein kalter Winter vor der Tür.

Wie auch “Felix Blom - Der Häftling aus Moabit” basiert auch “Der Schatten von Berlin” auf einer wahren Begebenheit, einer Art ungelöstem Kriminalfall jener Zeit.

Blom und Voss dürfen, ausgehend von den Fakten, den Fall rund um ein aufgebrochenes, jedoch ansonsten unberührtes Grab weiterverfolgen und stoßen dabei auf einige zwielichtige Charaktere. Viele davon sind schon aus dem Vorgängerband bekannt, aber die Krimis lassen sich auch unabhängig voneinander lesen. Wer mit “Der Schatten von Berlin” startet, könnte ebenso gut dann Band 1 als Rückblende lesen.

Das Buch enthält auch wieder kleine “Tipps” für angehende Langfinger. Felix Blom kennt natürlich alles Tricks und hat - auch wenn er es nicht anwendet - ein großes Wissen rund um Planung und Ausführung von Gaunereien aller Art.

Dieser historische Kriminalroman ist aber auch für jeden rechtschaffenen Leser und Nervenkitzel-Fan einen Blick wert.

Veröffentlicht am 15.10.2023

Ohne Melone, aber mit viel Charme

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
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Mit “Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam” erfährt das bisher einzige Buch der Serie, “Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar” eine Fortsetzung.

Im Zentrum der Geschehnisse im beschaulichen Dörfchen ...

Mit “Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam” erfährt das bisher einzige Buch der Serie, “Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar” eine Fortsetzung.

Im Zentrum der Geschehnisse im beschaulichen Dörfchen Marlow stehen Judith, Suzie und Becks. Die drei Frauen stecken ihre Nasen gerne in Polizeiangelegenheiten und kommen mit ihren unkonventionellen Methoden auch öfter an wichtige Informationen.

Nun ist es also wieder soweit. Ein berühmter Einwohner kommt in Anwesenheit des halben Dorfes zu Tode und natürlich ist erstmal jeder verdächtig. Seltsamerweise scheint in dem von innen abgeschlossenen Zimmer kein Mord möglich gewesen zu sein und alle möglicherweise Beteiligten haben Alibis.

Auch der Zeitpunkt gibt Rätsel auf. Der Verschiedene hätte am Tag darauf heiraten sollen. War es ein Unfall oder hat vor Augen aller ein Familiendrama seinen grausigen Höhepunkt erreicht?

Die drei findigen und unterschiedlichen Frauen lassen nicht locker und schaffen es mit ihrer so eigenen und liebenswerten Art, Licht in die Sache zu bringen.

Ein Muss für Fans (britischer) Landkrimis!

Veröffentlicht am 30.09.2023

Grusel in der Isländischen Finsternis

NACHT
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Nur erfahrene Thriller-Leser und jene mit guten Nerven sollten dem Titel folgen und dieses Buch (auch) in der Nacht, oder wenn es draußen dunkel ist, lesen. Yrsa Sigurðardóttir bildet hier mit wenigen ...

Nur erfahrene Thriller-Leser und jene mit guten Nerven sollten dem Titel folgen und dieses Buch (auch) in der Nacht, oder wenn es draußen dunkel ist, lesen. Yrsa Sigurðardóttir bildet hier mit wenigen Charakteren ein fesselndes Setting. Eine Studentin, Sóldís, tritt ihre neue Stelle als Privatlehrerin und Hausmädchen auf einem abgelegenen kleinen isländischen Bauernhof an.

Doch dort leben keine “echten” Bauern, denn die Familie hat ihr Geld in Amerika gemacht. Die vier Personen isolieren sich auf dem Anwesen und auch die Töchter gehen nicht zur Schule.

Mit der Zeit findet Sóldís mehr über die Personen und ihre Stelle heraus. Sie ist nicht die Erste, die auf dem Hof arbeitet. Als dann immer öfter Dinge verschwinden und nicht mehr oder an anderer Stelle auftauchen, erscheint ihr der neue Job zunehmend als Falle…

Abwechselnd dazu begleiten wir die Polizei bei Ermittlungen auf eben jenem Hof. Beide Handlungsstränge laufen natürlich auf die Lösung zu, jedoch bremsen sie sich gegenseitig natürlich etwas aus. Das bringt manches Mal große Spannung, wobei der Strang der Ermittlungen nicht ganz so viel dazu beitragen kann wie die Rückblicke in die Vergangenheit rund um Sóldís.


“Nacht” ist nicht Teil einer Reihe und ebenso eigenständig wie “Schnee”. Die Autorin lässt jedoch Nebenfiguren auftreten, die Lesern von “Verschwiegen” und “Verlogen” kennen, einer Krimireihe von Eva Björg Ægisdóttir.

Veröffentlicht am 18.09.2023

Mehr als ein Mafia-Thriller

Skorpion
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Dass in der Finanzwelt nicht immer alles so ganz legal abläuft, ist grundsätzlich bekannt. Dass das organisierte Verbrechen gerne die Finger im Spiel hat, auch. Mit “Skorpion” zeigen die Autoren Matt Basanisi ...

Dass in der Finanzwelt nicht immer alles so ganz legal abläuft, ist grundsätzlich bekannt. Dass das organisierte Verbrechen gerne die Finger im Spiel hat, auch. Mit “Skorpion” zeigen die Autoren Matt Basanisi und Gerd Schneider, was alles möglich ist.

Dieser Thriller ist kein reines “Mafia-Buch” und auch keine Anleitung für Geldwäsche, aber der spannende Plot rund um David Keller, einen Ermittler der Schweizer Bundeskriminalpolizei, basiert auf vielen belegten Vorgängen.

Die harten Fakten sind im Buch gekonnt in fesselnde Szenen umgesetzt. Diese geben auch Einblicke in die Arbeit verschiedener Behörden, aber auch in die Gedankenwelt und Methoden der Verbrecher.

Die rund 400 Seiten sind schnell gelesen, aber gleichzeitig ermöglicht es die Geschichte auch, das Buch, wenn nötig, auch (fast) jederzeit wegzulegen. Es gibt nicht zu viele wichtige Protagonisten, was sehr hilft, den Überblick nach jeder Unterbrechung schnell wiederzugewinnen.

“Skorpion” ist für alle ideal, die an der Arbeit von internationalen Behörden interessiert sind und sich von den Finanzbegriffen nicht abschrecken lassen.