Cover-Bild Die Henkerstochter (Die Henkerstochter-Saga 1)
Band 1 der Reihe "Die Henkerstochter-Saga"
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 13.03.2008
  • ISBN: 9783548268521
Oliver Pötzsch

Die Henkerstochter (Die Henkerstochter-Saga 1)

Teil 1 der Saga

Kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg wird in der bayerischen Stadt Schongau ein sterbender Junge aus dem Lech gezogen. Eine Tätowierung deutet auf Hexenwerk hin und sofort beschuldigen die Schongauer die Hebamme des Ortes. Der Henker Jakob Kuisl soll ihr unter Folter ein Geständnis entlocken, doch er ist überzeugt: die alte Frau ist unschuldig. Unterstützt von seiner Tochter Magdalena und dem jungen Stadtmedicus macht er sich auf die Suche nach dem Täter.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2022

Erster Band einer lesenswerten Reihe

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Schongau, 1659: Ein sterbender Junge wird aus dem Fluss gezogen, auf der Schulter eine Tätowierung, die schnell als Teufelszeichen interpretiert wird, und auch eine Schuldige wird bald gefunden: Hebamme ...

Schongau, 1659: Ein sterbender Junge wird aus dem Fluss gezogen, auf der Schulter eine Tätowierung, die schnell als Teufelszeichen interpretiert wird, und auch eine Schuldige wird bald gefunden: Hebamme Martha Stechlin. Jakob Kuisl, Schongaus Henker glaubt nicht an deren Schuld, denn er kennt sie als freundliche Frau, die zudem seinen Kindern auf die Welt geholfen hat. Er hofft, Martha nicht foltern zu müssen, bevor er den wahren Schuldigen findet, doch der Rat hat es eilig, die Sache abzuschließen. Kuisl drängt die Zeit, doch wenigstens hat er Hilfe durch den Medicus Simon Fronwieser, der in Kuisls Tochter Magdalena verliebt ist.

Nachdem ich bereits spätere Bände der Reihe gelesen habe, hat nun endlich Band 1 auf meinem Bookseat Platz genommen, auf den ich schon lange neugierig gewesen bin. Im Prolog lernt man den jungen Jakob Kuisl kennen, der als Lehrling bei seinem Vater arbeitet, und nach einer besonders unangenehmen Hinrichtung keine Lust mehr auf den Henkerberuf hat. Im 30jährigen Krieg dient er in Tillys Armee – und schließlich trifft man ihn doch als Schongaus Henker an, den Grund dafür wird man im Laufe des Romans erfahren.

Kuisl ist tatsächlich ein Vorfahre des Autors (dazu schreibt er mehr im Nachwort), ich finde es faszinierend, dass er ihn zu dem Protagonisten dieser Reihe gemacht hat, denn genau das ist er, auch wenn der Titel anderes vermuten lässt. Er ist ein interessanter Charakter, kräftig, störrisch, aber auch mit sympathischen Zügen, seinen Beruf tut er, weil er muss, und wohl auch, um Gerechtigkeit walten zu lassen, doch wenn er, wie hier, keine Schuld erkennen kann, oder Mitleid ihn packt, fällt es ihm schwer. Als Unehrlicher hat er einen schweren Stand, durch sein Wissen und Können, aber auch einen gewissen Status.

Auch wenn die Henkerstochter, Magdalena, nicht im Mittelpunkt steht, mischt sie kräftig mit, auch sie ist klug und weiß was sie will. Der Dritte im Bunde, Simon, ist wissbegierig und hängt nicht, wie sein Vater, Althergebrachtem an sondern setzt auf moderne Ansichten. Nicht nur Magdalena, sondern auch Kuisls Bücherschatz führt ihn immer wieder ins Henkerhaus. Alle Drei sind Charaktere, mit denen man mitfühlen kann, und die man auch in den Folgebänden wiedertreffen wird.

Der Fall ist nicht so einfach, es gibt weitere Tote und diversen Vandalismus. Erst einmal muss ein Motiv (oder mehrere?) gefunden werden, gleichzeitig muss man Zeugen finden, die untergetaucht und in Gefahr sind, und zudem versuchen, Martha vor dem Schlimmsten zu bewahren. Ich fand es spannend zu lesen, der Roman wurde schnell zum Pageturner. Erschreckend ist wieder einmal, wie schnell aus Menschen ein Mob wird, der vor nichts zurückschreckt.

Wie auch spätere Bände schon, hat mir Band 1 der Reihe gut gefallen, er ist leicht und spannend zu lesen, mit Protagonisten, die man einfach mögen muss.

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Wunderbares buch

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Alle Bücher der henkerstochter Reihe sind toll aber hier sieht man mal wieder das dass erste nicht zu übertreffen ist. Wer diese Reihe liest sollte mit Band eins anfangen. Man erfährt viel über die Tochter ...

Alle Bücher der henkerstochter Reihe sind toll aber hier sieht man mal wieder das dass erste nicht zu übertreffen ist. Wer diese Reihe liest sollte mit Band eins anfangen. Man erfährt viel über die Tochter des henkers Magdalena. Der Roman ist wunderbar geschrieben und flüssig zu lesen. Die 507 Seiten hatte ich an 2abenden durch. Perfekt!!

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Veröffentlicht am 10.01.2023

Historischer Krimi

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Ich mag historische Romane und ich mag Krimis. Das hier ist beides.

Am Anfang, als ich den Prolog las, wurde mir jedoch zunächst schlecht von der Schilderung einer Hinrichtung.

Hätte ich mir ja denken ...

Ich mag historische Romane und ich mag Krimis. Das hier ist beides.

Am Anfang, als ich den Prolog las, wurde mir jedoch zunächst schlecht von der Schilderung einer Hinrichtung.

Hätte ich mir ja denken können, so etwas in einem Buch mit diesem Titel und dazu noch im Mittelalter zu finden.

Ich habe gezweifelt, ob ich das Buch durchhalten könnte. Aber zum Glück wurde es danach dann nicht mehr ganz so eklig. Auf einen Film dazu würde ich allerdings verzichten.

Der Kriminalfall war sehr spannend bis zum Schluss und die Protagonisten sind mir sympathisch.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen.
Ich werde auf jeden Fall auch Teil 2 dieser Reihe lesen.

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Veröffentlicht am 01.03.2017

Der Auftakt der bayrischen Henkersaga der Kuisls

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"Die Henkerstochter" von Oliver Pötzsch ist der erste Band einer Saga rund um die Kuisls, einer bayerischen Scharfrichter-Dynastie. Der Autor selbst ist ein Nachfahre dieser Familie. Die Geschichte spielt ...

"Die Henkerstochter" von Oliver Pötzsch ist der erste Band einer Saga rund um die Kuisls, einer bayerischen Scharfrichter-Dynastie. Der Autor selbst ist ein Nachfahre dieser Familie. Die Geschichte spielt nach dem dreißigjährigen Krieg in der bayrischen Stadt Schongau, nahe Augsburg. Aus dem Lech wird ein sterbender Junge gezogen, der nicht nur viele Messerstiche aufweist, sondern auch eine Tätowierung auf der Schulter. In der Zeit von Aberglauben bringt man diese Tätowierung natürlich auch gleich mit Hexenwerk zusammen. Die Hebamme des Ortes soll verantwortlich sein und der Henker soll mit Hilfe von Folter für ein schnelles Geständnis sorgen. Doch der Henker ist überzeugt von deren Unschuld und sucht auf eigene Faust nach dem wahren Täter. Dieser Roman war für mich eine gelungene Kombination aus Krimi und historischem Roman. Flüssig zu lesen und spannend. Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen und obwohl diese Reihe bereits 2008 begann, werde ich die weiteren erschienenen Bände noch lesen. Die Geschichte der Kuisls gefällt mir und ich bin gespannt wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 04.12.2016

Der Henker und der Medicus

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Schongau, 1659: Als tote Kinder mit seltsamen Zeichen auf dem Rücken gefunden werden und noch weitere eigenartige Dinge geschehen, gelangen die Bewohner mehr und mehr zu der Überzeugung, dass hier Zauberei ...

Schongau, 1659: Als tote Kinder mit seltsamen Zeichen auf dem Rücken gefunden werden und noch weitere eigenartige Dinge geschehen, gelangen die Bewohner mehr und mehr zu der Überzeugung, dass hier Zauberei im Spiel sein muss. Schnell gerät die Hebamme Martha Stechlin in Verdacht, eine Hexe zu sein. Der Henker Jakob Kuisl soll mittels Folter ein Geständnis von ihr erzwingen. Doch er glaubt nicht an die Schuld der alten Frau und macht sich gemeinsam mit dem Medicus Simon Fronwieser daran, die wahren Hintergründe aufzudecken.

Zwar ist diese Ausgangssituation vielversprechend, ich hatte allerdings zu Beginn gewisse Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzukommen, was vor allem an dem (zu) häufigen Wechsel der Erzählperspektive lag.
Auch wird durch den „Kriminalfall“ nicht wirklich viel Spannung aufgebaut, man kann schon früh erkennen, wer hinter der ganzen Sache steckt, wenngleich erst am Ende sämtliche Zusammenhänge aufgedeckt werden.

Ein weiterer Kritikpunkt besteht darin, dass die Titelheldin, die Henkerstochter Magdalena Kuisl, in Wahrheit nur eine Nebenrolle spielt. Da drängt sich der Verdacht auf, dass dieser „weibliche“ Titel vom Verlag vor allem aus Marketinggründen gewählt wurde.

Nichtsdestotrotz ist der Roman aus historischer Perspektive sehr gelungen. Wie aus dem Nachwort hervorgeht, ist der Autor sogar ein echter Nachfahre der Kuisls, bei denen es sich tatsächlich um eine berühmte Henker-Dynastie gehandelt hat.
In diesem Buch, für das er auch auf das Privatarchiv von an Ahnenforschung interessierten Familienmitgliedern zurückgreifen konnte, kann man vieles über das Leben in einer Stadt der frühern Neuzeit, den damaligen Stand der Medizin und vor allem auch über die Lebensumstände und den Tätigkeitsbereich des Henkers erfahren. Schließlich handelt es sicher hierbei um einen Berufsstand, der in historischen Romanen in der Regel keine besonders große und erst recht keine besonders sympathische Rolle spielt.

Zwar wirkt Kuisl schon fast ein bisschen zu gut und schlau und überlegen und der Autor hat sich sicherlich die eine oder andere dichterische Freiheit erlaubt, die Lektüre gestaltet sich aber jedenfalls unterhaltsam und interessant.