Cover-Bild Das Zittern des Fälschers
21,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 28.02.2002
  • ISBN: 9783257064131
Patricia Highsmith

Das Zittern des Fälschers

Paul Ingendaay (Herausgeber)

Ein kleiner Ort an der tunesischen Küste. Ein amerikanischer Schriftsteller, der an einem Buch mit dem Titel Das Zittern des Fälschers arbeitet und ungeduldig auf Nachrichten von seiner Geliebten wartet. Ein schemenhafter Besucher im Dunkeln, dem der panische Schriftsteller seine Schreibmaschine entgegenschleudert. In gleißender Hitze, in einer fremden Welt, wo Leichen so schnell verschwinden wie tote Katzen, treffen die amerikanische und die arabische Seele aufeinander.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2020

Das Gewohnte verloren in Tunesien

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Howard Ingham ist Schriftsteller mit aufkeimenden Bestselleraussichten, der für einen befreundeten Produzenten einen Roman zum Drehbuch umarbeiten soll und zu diesem Zweck nach Tunesien reist. Dort erwartet ...

Howard Ingham ist Schriftsteller mit aufkeimenden Bestselleraussichten, der für einen befreundeten Produzenten einen Roman zum Drehbuch umarbeiten soll und zu diesem Zweck nach Tunesien reist. Dort erwartet er den Produzenten. der nicht erscheint, sondern sich umbringt – und auf Nachrichten seiner Verlobten Ina, die auf seine Nachrichten nicht antwortet. Howard bleibt trotz dieser Misserfolge und Schicksalsschläge in Tunesien, offenbar weil ihn die Atmosphäre zum Beginn eines neuen Romans motiviert.

Umgeben ist Howard von tunesischen Hotelpagen mit sinisteren Absichten, langfingrigen Eingeboren, einem homosexuellen dänischen Fotografen und einem neugierigen Amerikaner mit politisch halbgarer Agenda. Dieser Adams rückt Howard immer weiter auf die Pelle, nachdem jener einen Einbrecher vermutlich getötet hat – sicher ist das nicht. Im Folgenden entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Adams, Howard und Howards Gewissen, in dem als Katalysatoren auch der Däne und schließlich die Verlobte Ina mitmischen. Während des Spiels wird deutlich, wie Howard langsam den Boden unter den Füßen verliert und damit auch sein unerschütterliches, us-amerikanisches Koordinatensystem für Menschlichkeit und das Richtige. Howard blickt in die Abgründe seiner selbst und wir Lesenden mit ihm.

Es gelingt Highsmith vortrefflich, die Ansichten und Absichten ihrer Figuren zu beschreiben, im Alltäglichen das Fremde und um Fremden das Alltägliche vorzuführen, um es anschließend zu verzerren. Allerdings macht es einem der Roman nicht leicht, sich durch die Zeilen zu bewegen, weil der deskriptive Stil und die Handlungsarmut kaum vermuten lässt, dass Highsmith eigentlich für Kriminalliteratur bekannt ist. Die Autorin hat „das Zittern des Fälschers“ als ihren wichtigsten Roman bezeichnet; das mag sein, wärmt aber dennoch nicht mein abschließendes Urteil: Erreichte mich nicht.