Cover-Bild Ein kleines Wunder würde reichen
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER FJB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 23.05.2018
  • ISBN: 9783841440235
Penny Joelson

Ein kleines Wunder würde reichen

Andrea Fischer (Übersetzer)

»Ich kann mich nicht bewegen, und ich kann nicht sprechen. So ist es schon mein Leben lang. Manche Leute reden über mich, als sei ich gar nicht da. Das hasse ich. Andere weihen mich in ihre Geheimnisse ein…«

Jemma kennt ein schreckliches Geheimnis: In ihrer Nachbarschaft ist ein Mord passiert, und sie weiß, wer es getan hat. Denn die Leute erzählen ihr Dinge, weil Jemma nichts weitersagen kann. Sie ist vollständig gelähmt und kann sich weder bewegen noch sprechen. Aber Jemma entgeht nichts. Als sie mit dem furchtbaren Geheimnis konfrontiert wird, ist sie völlig hilflos. Jemma weiß, dass ihr nur ein kleines Wunder helfen kann. Und sie ist fest entschlossen, alles für dieses Wunder zu tun.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2019

Wunder der Technik

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Jemma ist 14 Jahre alt und kann schon ihr ganzes Leben lang aufgrund einer Cerebralparese ihre Muskulatur nicht gesteuert einsetzen. Sie ist am ganzen Körper gelähmt und kann nur hin und wieder unkontrolliert ...

Jemma ist 14 Jahre alt und kann schon ihr ganzes Leben lang aufgrund einer Cerebralparese ihre Muskulatur nicht gesteuert einsetzen. Sie ist am ganzen Körper gelähmt und kann nur hin und wieder unkontrolliert zucken.Auch sprechen oder sich sonst irgendwie äußern kann sie sich nicht.
Leider kann sie auch die Augenbewegungen nicht mehr sicher steuern und seit einer Krankheit nicht mehr kontrolliert blinzeln. Das alles behindert ihren Austausch mit der Umwelt auf drastische Weise.

Als in ihrem Umfeld ein Mord passiert und einige Monate später auch noch ihre Pflegerin verschwindet braucht Jemma dringend ein Wunder, das ihr hilft mit anderen zu kommunizieren, denn sie könnte der Polizei weiter helfen.

Ein sehr bewegendes Buch. Wenn man die Arbeit mit Behinderten kennt, weiß man wie wichtig Kommunikation ist. Jemma kennt es nicht anders. Sie wird auch ohne das sie reagieren kann von ihrer Pflegerin und ihrem Umfeld "verstanden". Solange diese nicht zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind.

Wie schön wäre es aber, wenn sie Schmerzen hat einfach darauf hinweisen zu können, anstatt drauf hoffen zu müssen, dass sie jemand genau beobachtet um zu erkennen, das es ihr gerade nicht gut geht.
Welche Mutter kennt das nicht. Da hat man ein Baby das permanent schreit und man wünscht sich es könnte einem sagen was falsch ist. Da freut man sich dann auf die Folgezeiten, wenn die Kinder endlich reden können. Bei Jemma wird diese Zeit nicht von alleine kommen, und sie kann ja leider noch nicht einmal schreien, oder sich in irgendeiner Form bemerkbar machen.
Welch ein Horror.

Die Autorin, die selbst schon mit behinderten Menschen gearbeitet hat berichte,sehr einfühlsam und gut beschreibend, über die Probleme aus Jemmas Sicht .
Wie aufgewühlt und panisch musste Jemma wohl sein, als ihr klar wurde, das sie eigentlich Licht ins Dunkel bringen könnte, wenn nur ein kleines Wunder geschähe und sie sich mitteilen könnte.
Schön fand ich auch, wie toll ihre Pflegeeltern mit ihr und den anderen beiden Pflegekindern umgingen. Wie viel Verständnis sie aufbrachten und sich wirklich fast aufopferten. Solche Menschen kann es gar nicht genug auf dieser Welt geben, damit auch die Gehör finden, denen es im Leben nicht vergönnt ist " als gesellschaftlich normal" empfunden zu werden.

Ein wirklich bemerkenswertes Buch, das die Problematik von Cerbralparetikern sicherlich etwas transparenter macht und aufzeigt, das man trotz einer spastischen Lähmung genau die selben Gefühle und Wünsche hat wie jeder andere Mensch auch. Und was es für Anstrengungen kostet ein bisschen Teilhabe am Leben zu erlangen.
Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Es hat mich stellenweise zu Tränen gerührt und mich wirklich tief betroffen gemacht.

Veröffentlicht am 15.08.2019

“Innerlich schreie ich auch manchmal herum, genau wie Olivia jetzt, aber das bekommt natürlich niemand mit.”

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Dieses Buch hat mir wieder einmal klar gemacht, dass wir die schönsten Dinge im Leben für selbstverständlich nehmen…
Sprechen…
Bewegen…
Für Jemma unmöglich… Das 14-Jährige Mädchen ist seit ihrer Geburt ...

Dieses Buch hat mir wieder einmal klar gemacht, dass wir die schönsten Dinge im Leben für selbstverständlich nehmen…
Sprechen…
Bewegen…
Für Jemma unmöglich… Das 14-Jährige Mädchen ist seit ihrer Geburt komplett gelähmt. Sie kann nur mit Hilfe ihrer Familie und ihrer Pflegerin ihr Leben bestreiten.


Einen Tag brauchte ich für diese emotionale Geschichte. Der Schreibstil überzeugte mich durch ein angenehmes Sprachniveau mit viel Gefühl und so ließ sich der Text wirklich schnell lesen. Auch die recht kurzen Kapitel unterstützten diesen Lesefluss.

Obwohl Penny Joelson in ihrem berührenden Buch wirklich eindringlich und authentisch erläutert, wie Jemmas Lebensumstände und Gefühle aussehen, kann ich mir nur schwer vorstellen, wie es wirklich wäre, quasi im eigenen Körper gefangen zu sein.
Jemmas Pflegeeltern versuchen alles um ihr dennoch ein schönes und teilweise normales Leben zu ermöglichen. Und das Mädchen war dies bis jetzt auch in Ordnung. Doch als sie plötzlich zur einzigen Zeugen in einem Mordfall wird, merkt sie erst richtig, wie hilflos sie eigentlich ist, kann sie dies doch niemandem mitteilen.

Jemma als Protagonistin hat mich wirklich sehr beeindruckt. Sie ist so ein starkes und kluges Mädchen, das ihre Lage und ihre Lebensumstände nicht nur akzeptiert hat, sondern auch oft mit viel Mut und Willensstärke daherkommt. Natürlich folgen auch mal schlechte Stimmungen, wie bei jedem anderen Menschen auch. Grade dieser Wechsel machte sie als Person so authentisch und nachvollziehbar.
Hier an der Stelle merkte man wirklich die jahrelange Arbeit der Autorin mit schwerbehinderten Kindern und Jugendlichen.

Als Leser fiebert man stark mit, ob Jemma es schafft ihr Geheimnis weiterzugeben und so den Mörder zu entlarven.
Die Kriminalgeschichte an sich ist hier nicht das Hauptaugenmerk. Schließlich weiß der Leser recht schnell, dass ein Mord geschehen ist und auch der Mörder ist bekannt. Hier geht es mehr um die Hilflosigkeit des Mädchen, das sich so gerne jemandem anvertrauen würde und eben genau dies nicht kann…

Die Geschichte überzeugte mich nicht nur mit einer hochinteressanten Handlung, sondern auch mit einer beeindruckenden Protagonistin und einer besonderen Sensibilität in der gesamten Erzählung.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Absolute Leseempfehlung

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Jemma ist vollständig gelähmt. Sie kann sich weder bewegen noch reden. Dadurch erzählen ihr die Leute manchmal ihre Geheimnisse, denn Jemma kann sie nicht weitergeben. So zum Beispiel Dan, der Freund ihrer ...

Jemma ist vollständig gelähmt. Sie kann sich weder bewegen noch reden. Dadurch erzählen ihr die Leute manchmal ihre Geheimnisse, denn Jemma kann sie nicht weitergeben. So zum Beispiel Dan, der Freund ihrer Pflegerin Sarah. Doch was Dan ihr erzählt möchte sie unbedingt weitersagen, denn er behauptet einen Mord begangen zu haben.

Das Cover wirkt trotz seiner vielen bunten Farben recht schlicht und ich mag es gerade deshalb sehr gerne. Und auch das Buch unter dem Schutzumschlag ist wunderschön, weil es lila ist. ;)
Das Buch ist aus der Perspektive von Jemma geschrieben und so ist man hautnah bei allem dabei, was sie fühlt und denkt. Man erfährt wie furchtbar es ist, wenn man was mitzuteilen hat, aber nicht kann. Denn nicht nur diese große Sache mit Dan wird beschrieben, auch so kleine Sachen, wie z.B. als sich ihr Pflegebruder versteckt und niemand ihn findet, weiß Jemma wo er ist, aber niemand kann sie hören.
Man kann ihre Not richtig nachvollziehen, denn die Autorin beschreibt alles sehr einfühlsam und gefühlsecht. Aber nicht nur diese Gefühle, auch ihre Wut den Leuten gegenüber, die sie wie ein kleines Kind oder wie dumm behandeln, kann man fast wirklich spüren.
Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle dieses Buch. Und so habe ich gelacht mit Jemma und geweint und war wütend mit ihr zusammen. Auch die Hoffnung auf ein Wunder, darauf, dass sie sich endlich verständigen kann wird je weiter man im Buch voranschreitet immer stärker und ich habe dem Ziel entgegengefiebert.
Wer jetzt allerdings durch den Klappentext eine Art Spannungsroman erwartet, der wird bestimmt enttäuscht. Klar kommt der Mord drin vor und Jemma versucht natürlich alles um Dan dran zu kriegen, aber dieser Roman zeigt einfach wie das Leben von Jemma ist. Was sie durchmacht und wie sie damit zurechtkommen muss. Es ist wahrlich nicht einfach, aber man bekommt auch ihre positiven Gefühle mit und weil man aus der Ich-Perspektive von Jemma alles erfährt, weiß man das es ihr gut geht und sie einfach das möchte, was jeder möchte. Ein schönes Leben führen.
Dieses Buch bringt einem auch Dankbarkeit näher, man denkt darüber nach, dass man sich einfach viel mehr über die kleinen Dinge freuen sollte. Es ist nicht wichtig wie man durch das Leben kommt, Hauptsache glücklich.
Das Ende ist auch ganz wundervoll und natürlich ein positives. Was anderes hätte sich auch bei diesem tollen Mädchen verboten.

Mein Fazit: Ein kleines Wunder würde reichen ist ein Buch für alle Emotionen, man kann lachen, weinen, wütend sein. Es ist ein tolles Buch, das einem einen tollen und vor allem starken Menschen vorstellt. Jemma ist ein toller Charakter und verdient es ein gutes Leben zu führen. Man hofft einfach alles Gute für sie und die Autorin hat auf einfühlsame Weise einen echt schönen Roman geschrieben.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Ein ganz "wunder"bares Buch

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„Ein kleines Wunder würde reichen“ für die 14-jährige Jemma im gleichnamigen Buch von Penny Joelson. Jemma hat eine schwere Zerebralparese und keine Kontrolle über ihre Arme und Beine. Sie spricht nicht, ...

„Ein kleines Wunder würde reichen“ für die 14-jährige Jemma im gleichnamigen Buch von Penny Joelson. Jemma hat eine schwere Zerebralparese und keine Kontrolle über ihre Arme und Beine. Sie spricht nicht, hört und sieht aber sehr gut. Obwohl sie aufgrund ihrer körperlichen Einschränkungen schon mal traurig ist, und der Regen auf dem Cover das symbolisiert, wäre plötzlich ihr Alltag so bunt wie die Wolken, wenn ein Wunder geschehen würde und sie die Möglichkeit erhielte, mit Sprache zu kommunizieren.

Jemma ist trotz ihrer Behinderungen ein grundsätzlich fröhlicher Mensch der gerne Musik hört, Fernsehen schaut und sich vorlesen lässt, obwohl sie selbst auch lesen kann. Sie geht zu einer Schule die ihren Bedürfnissen entgegenkommt und liebt es, sich im Wasser des Schwimmbads treiben zu lassen. Weil sie aber nicht spricht, reden viele über ihren Kopf hinweg, so als ob sie das Gesprochene nicht verstehen könnte. Als der Sohn des Nachbarn ermordet wird erfährt Jemma weitere Informationen zum Täter. So gerne würde sie sich darüber mitteilen, sie ist sehr verzweifelt und hofft ganz dringend auf die Entwicklung einer Möglichkeit durch die sie ihr Wissen teilen kann.

Penny Joelson hat berufliche Erfahrung mit behinderten Kindern und Jugendlichen. Außerdem hat sie ausführlich darüber recherchiert, welche Mittel es gibt, sich ohne Sprache zu verständigen. Daher ist ihre Geschichte zwar fiktiv, könnte sich aber genau so abspielen. Die Autorin lässt Jemma in der Ich-Form erzählen, dadurch kann der Leser ihr sehr nahe kommen. In ihren Träumen ist sie oft ein ganz normales Mädchen. Das zu realisieren, war für mich sehr bewegend. Das Vertrauen, das sie zu ihren einfühlsam mit ihr umgehenden Pflegeeltern und ihrer Betreuerin aufgebaut hat stärkt sie und gibt ihr Geborgenheit. Außerdem kommt aber auch Jemmas innere Zerrissenheit zum Ausdruck, wenn sie daran denkt, dass ihre Hoffnung auf ein Kommunikationsmittel zerstört wird, wieder einmal, denn es hat schon mehrere Versuche gegeben.

Mit „Ein kleines Wunder würde reichen“ hat Penny Joelson ein verständliches und berührendes Buch über eine großartige besondere Protagonistin geschrieben. Hier erhält man auf den Begriff vom Wert des Lebens eine neue Sichtweise. Vom Beginn an versteht die Autorin Spannung durch die Ermittlungen zum Mord aufzubauen und bis zum Schluss hoffte und bangte ich mit Jemma. Ein ganz „wunder“barer Roman, der unbedingt gelesen werden sollte!

Veröffentlicht am 04.07.2018

Wenn Sich-Mitteilen alles andere als einfach ist.

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Jemma, eine junge Teenagerin, sitzt im Rollstuhl weil sie an Zerebralparese erkrankt ist. Folglich kann sie sich nicht mitteilen, versteht aber alles ganz genau was man ihr so mitteilt, was sie im Alltag ...

Jemma, eine junge Teenagerin, sitzt im Rollstuhl weil sie an Zerebralparese erkrankt ist. Folglich kann sie sich nicht mitteilen, versteht aber alles ganz genau was man ihr so mitteilt, was sie im Alltag erlebt. Zusammen lebt sie mit zwei weiteren Pflegekindern bei Pflegeeltern, die sich sehr um sie kümmern. Außerdem lebt dort noch Sarah, ihre Pflegerin, eine junge, manchmal ein wenig naive, Frau. Als dann Ryan, ein junger Mann aus der Nachbarschaft plötzlich ermordet wird, erhält Jemma einen Hinweis – doch sie kann sich nicht mitteilen. Wird es ihr gelingen, dass der Mörder geschnappt wird?

Auf die Geschichte rund um Jemma war ich sehr gespannt, allein der Buchtitel hat mir wirklich gut gefallen – vielleicht auch, weil man im Persönlichen manchmal auch auf kleine Wunder hofft.

Der Schreibstil des Buches ist ein sehr angenehmer, das Buch lässt sich gut lesen, die Länge der Kapitel hat mir gut gefallen, so sind diese nicht zu lange, so dass man immer doch noch mal mehr liest als man eigentlich will. (Nun ja, das generelle Problem beim Lesen halt, denke ich.) Inhaltlich war es nicht schwer zu verstehen, wenn es um das Krankheitsbild geht klärt die Autorin das soweit gut auf. Ansonsten keine großartigen Fremdwörter oder Fachbegriffe, wirklich äußerst schön zu lesen. Auch der Stil hat mir gut gefallen, denn das Buch ist durchaus spannend geschrieben, man möchte es quasi gar nicht aus der Hand legen. Vielleicht lässt sich das Buch auch deshalb so angenehm lesen, weil es wohl noch als Jugendroman anzusehen ist – und deshalb eine verständliche und locker-leichte Sprache bzw. Schreibweise hat.

Die Geschichte rund um Jemma ist zwar wohl eine frei erfundene Geschichte, dennoch könnte ich mir vorstellen, dass so etwas tatsächlich auch passieren könnte. Man bekommt interessante Einblicke in den Alltag, es wird aber nie langweilig beim Lesen, denn es vermischt sich ja einiges dabei. (Zuhause, Schule, Bekanntschaft, etc.) Es gibt durchaus auch mal amüsante Momente, meist ist das Buch aber doch eher ernst, teilweise gar nachdenklich. Aber das ist absolut in Ordnung, schließlich beschäftigt man sich ja auch damit, wie Jemma sich womöglich mitteilen könnte.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich habe lange kein Buch mehr so schnell gelesen gehabt wie dieses, was allein schon fürs Buch spricht. Es war angenehm zu lesen, inhaltlich sehr interessant, spannend und unterhaltsam, wenngleich eine eher bewegende, emotionale Lektüre, die tiefgründig war. Von mir gibt es für dieses Buch 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.