Cover-Bild Die Herrin der Farben
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 27.01.2023
  • ISBN: 9783404188642
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Peter Dempf

Die Herrin der Farben

Historischer Roman

Ein stimmungsvoller Roman um eine historisch verbürgte starke Frau des 18. Jahrhunderts


Augsburg, im 18. Jahrhundert. Die Welt der Farben hat es der jungen Anna Barbara Koppmair angetan. Gemeinsam mit ihrem gleichaltrigen Nachbarn Johann Friedrich Gignoux beginnt sie, Farben zu mischen. Aus Freundschaft wird Liebe, und gegen die heftigen Widerstände der Weber gründen sie einen Betrieb, in dem sie Textilien auf besondere Art und Weise färben und bedrucken: eine der ersten Kattundruckereien der Stadt. Als Johann viel zu früh stirbt, ist die junge Witwe Gignoux auf sich allein gestellt. Ihr Unternehmen weckt Begehrlichkeiten. Eine überstürzte Heirat erweist sich als fataler Fehler. Kann sie ihr Reich der Farben für sich und die Kinder retten?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2023

So bunt die Farben, so grau Anna's Leben

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Dieser historische Roman dreht sich um Anna Barbaras Leben, als Herrin der Farben. Das Buch beginnt mit Annas besonderen Liebe zu Ihrem Nachbarn. Nach ihrem Alter hätte sie schon längst einen Mann heiraten ...

Dieser historische Roman dreht sich um Anna Barbaras Leben, als Herrin der Farben. Das Buch beginnt mit Annas besonderen Liebe zu Ihrem Nachbarn. Nach ihrem Alter hätte sie schon längst einen Mann heiraten und sogar ein Kind tragen können. Doch sie ist anders als ihre Freundinnen und wartet lieber auf den richtigen Mann, als nachher nur als 'Schmuck des Mannes' dazustehen. Doch auch die Neugier regt sie dazu an, mehr lehren zu wollen, als nur als Hausfrau zu dienen. Vor allem der Farbdruck hat es ihr angetan. Nach der Rückkehr von Johann, ihrem geliebten Nachbarn, leiten sie mit Ihm zum größten Teil die Fabrik von Johanns Vater und kümmern sich um die Farben der Mode.

Als Frau wurde es Anne oft nicht leicht gemacht. Schließlich wurde im 18. Jahrhundert eine Frau eher nicht auf die Arbeit genommen, sondern sollte sich um das Haus und die Kinder kümmern. Von Geschäften und Techniken würden anscheinend nur Männer verstehen. Doch Anne will es beweisen, dass Frauen ebenfalls arbeit können.

Als Leser wird einem Ebenfalls verdeutlicht, wie der Reichtum einen erblinden lassen kann und wie schrecklich Gewalt in der Ehe ist. Es muss grausam gewesen sein, sich an damalige Gesetze zu richten. (S.430 Unsere Gerichte ahmen nur Gott im Strafen nach, aber nicht im Belohnen.)

Leider wird in dem Buch vieles übersprungen, nur grob beschrieben, anderes hinausgezögert und wiederholt. Auch die Beschreibung der Gegend, die wirklichen Gefühle und eine Erkenntnis fehlen mir. Die Characktere zeigen zwar viele Facetten, allerdings werden diese nach meiner Meinung zu wenig vertieft.
Manche Geschehnisse scheinen mir sehr surreal. Zwar kann ein historischer Roman nicht nur auf Fakten basieren, aber mir ist es trotzdem wichtig, diesen real zu veranschaulichen. Was mir jedoch am meisten zu schaffen macht, ist, dass ich mich mit Anna nicht wirklich verbunden fühle. Normalerweise schaffe ich es mich total in das Geschehen hineinzuversetzen und somit alles nachzuempfinden, doch dieses Buch hat mich leider nicht wirklich gepackt.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Augsburg im 18. Jahrhundert

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Wir lesen die Geschichte der Anna Barbara Koppmair, einer historisch belegten Figur im Augsburg des 18. Jahrhunderts. Sie genießt für eine junge Frau in dieser Zeit ungewöhnliche Freiheiten, ist gebildet ...

Wir lesen die Geschichte der Anna Barbara Koppmair, einer historisch belegten Figur im Augsburg des 18. Jahrhunderts. Sie genießt für eine junge Frau in dieser Zeit ungewöhnliche Freiheiten, ist gebildet und darf sich ihren Ehemann selbst aussuchen. Schon früh interessiert sie sich für die Tuchfärberei und gründet mit ihrem Mann eine eigene Fabrik, die sie auch nach seinem frühen Tod nicht aufzugeben gedenkt.
Der unkomplizierte Schreibstil gefällt mir ebenso wie das farblich zurückhaltend gestaltete Cover. So richtig durchgängige Spannung ist bei mir allerdings nicht aufgekommen, der Spannungsbogen wird immer wieder unterbrochen. Die großen Zeitsprünge, durch die so wichtige Ereignisse in Annas Leben wie die Geburt der Kinder völlig untergehen, sind dem Spannungsaufbau sehr abträglich. Mit der Hauptfigur Anna konnte ich mich nicht so richtig anfreunden, das kann aber auch an meinen Erwartungen liegen. Ich hatte aufgrund des Klappentextes erwartet, die Geschichte einer starken Frau zu lesen, die leidenschaftlich für ihre Ziele kämpft, dabei aber auch nach links und rechts schaut und andere mitnimmt. Anna aber kämpft nicht wirklich, sie schlängelt sich irgendwie durch und lässt sogar ihre Kinder am Wegesrand zurück. Sie wirkt auf mich kalt und berechnend, denkt nur an ihre „Fabrique“, beutet ihre Angestellten aus, nutzt ihre Freunde aus und kommt mir vor wie ein Konzernmanager der heutigen Zeit.
Auch kommt mir die Handlung an manchen Stellen nicht stimmig vor. Z.B.: Annas Verhalten als junge Frau in der Öffentlichkeit passt so gar nicht in ihre Zeit, hat aber keinerlei Konsequenzen, es scheint sich niemand daran zu stoßen. Nach einer Beinahe-Vergewaltigung in der Nacht macht sie am nächsten Tag einfach weiter wie gehabt. Solche Dinge sind nicht schlüssig und schuld daran, dass mir die Geschichte nicht rund vorkommt.
Positiv hervorheben muss ich, dass man viel erfährt über die Tuchveredelung, Weberei und Färberei in dieser Zeit der Industrialisierung und über das damals sehr unflexible Zunftwesen.
Mein Fazit: Sehr lehrreich, guter Schreibstil, aber wenig spannend und nicht ganz rund, deshalb eine eingeschränkte Leseempfehlung und drei Sterne.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Anna eine starke Frau

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So, ich bin die letzte, die zu dem Buch "Die Herrin der Farben" die Rezession schreibt. Ich habe erst gestern das Buch beendet. Es ist mir schwer gefallen als Langsamleserin in diesem Zeitraum das Buch ...

So, ich bin die letzte, die zu dem Buch "Die Herrin der Farben" die Rezession schreibt. Ich habe erst gestern das Buch beendet. Es ist mir schwer gefallen als Langsamleserin in diesem Zeitraum das Buch zu lesen.

Das Cover ist gutgewählt und passt zu einem historischen Roman. Man sieht Anna als ernste selbstbewußte Frau.

Anna die Hauptdarstellerin des historischen Romanes befreundet sich mit Johann und verliebt sich in ihn. Beide heiraten und möchten ein langes glückliches Leben verbringen.

Anna ist sehr ehrgeizig und muss sich in der Männerdomaine immer wieder durchsetzen. Immer werden ihr Steine in den Weg gelegt. Wenn Johann sie nicht immer unermüdlich unterstützt und ernutigt hätte, hätte sie es wohl nicht geschafft.

Nachdem Johann viel zu früh nach schwerer Krankheit stirbt, muß sie die Fabrik allein führen. Ein schweres Los. Ihr größter Fehler war, wieder zu heiraten. Gleich ihr neuer Ehemann, entpuppt sich als grober gewalttätiger und spielsüchtiger Ehemann. Keine Frau war sicher vor ihm. Er hat nur ein Ziel, Anna zu vernichten und die Fabrik zu übernehmen.

Die Idee, über das ganze Leben von Anna zu erzählen finde ich gut. Doch ich hätte daraus 2 Teile gemacht. Dann wären die zum Teil großen Zeitsprünge entfallen. So muß ich mich als Leser immer neu einfinden und es bleiben mir zu viele Fragen offen.

Aber ich bewundere Schriftsteller, die historische Romane schreiben. Es ist sehr viel Recherche nötig. Das Geschehene muß autentisch dargestellt werden und somit der Realität entsprechen.

Fazit: Ein hervorragendes Thema. Aber zu viel Informationen in einem Buch.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Konnte mich leider nicht überzeugen

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Anna Barbara heiratet ihren Jugendfreund Johann Friedrich Gignoux und betreibt mit ihm zusammen eine Textilmanufaktur, in der sie gemeinsam neue Drucktechniken und Farben ersinnen.
Mitte des 18. Jahrhunderts ...

Anna Barbara heiratet ihren Jugendfreund Johann Friedrich Gignoux und betreibt mit ihm zusammen eine Textilmanufaktur, in der sie gemeinsam neue Drucktechniken und Farben ersinnen.
Mitte des 18. Jahrhunderts für Augsburg etwas revolutionär Neues. Das bringt die Neider auf den Plan und Anna muss mit harten Bandagen kämpfen. Gerade als Frau dieser Zeit kein leichtes Unterfangen.

Ein wunderschönes Cover, in Gold und Brauntönen gehalten , hat mich schon gleich als Eyecatcher gelockt. Ich konnte sofort erkennen, das es sich um einen historischen Roman mit starker Frauenfigur handelt. Genau mein Beuteschema.
Auch die kurze Inhaltsangabe hat mich sofort neugierig gemacht.
Gerne wollte ich wissen, wie Anna zu dieser Zeit, ihre Rechte als Frau einfordern kann und wie Tuchverarbeitung im 18. Jahrhundert von statten ging.

Zu Beginn erfuhr ich einiges über die Jugend Annas und ihres Freundes des Nachbarjungen Johann. Eine zarte Liebe entspann sich. Nicht ganz klar, ob die Liebe Annas dem Jungen, oder seiner Arbeit mit den Farben galt.
Da man in der Inhaltsangabe schon erfahren hatte, das die beiden sich einst ehelichen und Johann früh verstirbt, war leider diese Spannung schon genommen.
So dachte ich bei jedem Hüsteln Johanns, das nun sein letztes Stündchen geschlagen hat. Erstaunlicher Weise erholte sich dieser aber immer wieder und hat noch eine wirklich lange Zeit gelebt.

Da wir ja auch schon wussten, das Anna nochmals heiraten würde, wurde jeder neu aufgetauchte Mann ganz genau unter die Lupe genommen.

Leider haben diese vielen wichtigen Infos bei mir viel Leselust zunichte gemacht. Der Rest drumherum war nicht immer rund.
Viele große Zeitsprünge taten ihr Übriges. Gerne hätte ich manche Begebenheit, die nur so am Rande Erwähnung fand, ausführlicher gelesen. Anderes, was ausführlich behandelt wurde, hätte dafür für mich gerne eher als Randnotiz erscheinen können.

Gerade ab der zweiten Hälfte des Buches fehlen mir viele Jahre, die scheinbar so ins Land flogen. Manche Begebenheit, die vorher dramatisch daher kam wurde entweder gar nicht mehr, oder aber nur kurz erwähnt.
So erfahren wir über Annas Kinder, für die sie letztendlich eigentlich die Manufaktur am Laufen hält, nur sehr wenig.
Hier hätte ich mir in vielen Bereichen mehr Tiefgang gewünscht.
Auch Gefühle kamen mir irgendwie zu kurz. Anna war zu Beginn für mich eine interessante, junge Frau, die weiß was sie will. Dann schien sie mir als Mittlerin zwischen ihrem Mann und den Arbeitern, um gegen Ende eine eher hartherzige, egoistische Frau zu sein, die nur an ihr eigenes Wohl denkt. Keine schöne Entwicklung.

Mein Lieblingscharakter ist eindeutig der Vorarbeiter Hallbacher. Er schien mir immer Mittler zu sein,und auch einen gewissen Einfluss zu haben. Gegen Ende erstaunte es mich dann aber doch sehr, wie er von seinen Ideologien abrückt.

So lässt mich das Buch eher enttäuscht zurück. Es konnte leider nicht halten, was Cover und Inhaltsangabe versprachen.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Roman mit Höhen und Tiefen

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Anna Koppmair ist eine junge, mutige Frau, die weiß was sie will und die sich nicht mit dem damaligen Los der Frauen als Hausmütterchen zufrieden geben will. Dies kommt ihr zugute, als sie Johann Gignoux ...

Anna Koppmair ist eine junge, mutige Frau, die weiß was sie will und die sich nicht mit dem damaligen Los der Frauen als Hausmütterchen zufrieden geben will. Dies kommt ihr zugute, als sie Johann Gignoux heiratet, neben dem sie aufgewachsen ist und dessen Leidenschaft für Farben und den Tuchdruck sie teilt. Die beiden arbeiten zusammen in der gemeinsamen Kattundruckerei, bis leider die schwere Arbeit ihren Tribut fordert und Johann sehr früh stirbt. Jetzt muss Anna sich allein in der Männerwelt behaupten und gegen diverse Widrigkeiten ankämpfen. Sie heiratet wieder, was sich als großer Fehler erweist und sie und ihre Kinder in massive Schwierigkeiten bringt. Ihr Reich droht zu zerbrechen und sie braucht all ihren Kampfeswillen, um sich gegen den Untergang zu stemmen.


Peter Dempf entführt uns ins Augsburg des 18. Jahrhunderts und beschreibt bildgewaltig und detailreich die damaligen Verhältnisse. Den Leser erwartet ein gut recherchierter historischer Roman und man hat den Eindruck, dass der Autor ausführlich über die damaligen Verhältnisse und den Tuchdruck im Besonderen geforscht hat. Hut ab dafür. Man fühlt sich hineinversetzt in diese harte Zeit und die schwere Arbeit, die die Menschen zu leisten hatten. Vor allem die Frauen, die ja so gut wie keine Rechte hatten.
Der Schreibstil ist sehr bildhaft, was es einem leicht macht, sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Leider gibt es sehr viele Zeitsprünge, die wichtige Ereignisse entweder ganz weglassen, oder nur am Rande erwähnen. Dies machte es oft schwer, den Lesespaß aufrecht zu halten, denn genau diese Ereignisse hätten mich interessiert. Außerdem sind einige Fehler enthalten (Vater wird z. B. als Schwiegervater bezeichnet), was für mich einfach nicht passieren darf und den Lesefluss etwas schmälert.
Dass sich viele der auftretenden Personen und dargestellten Abläufe historisch belegen lassen, macht das Buch das allerdings sehr lebendig und greifbar.

Zu Anfang war ich noch sehr begeistert von Anna und ihrem Mut und das für damalige Verhältnisse sehr ungewöhnliche Aufbegehren gegen die Männerherrschaft. Man fiebert mit ihr mit und freut sich mit ihr über jeden kleinen Sieg. Ein Highlight für mich ist einer ihrer Mitarbeiter (Hallbacher), der zwar sehr respektvoll ihr gegenüber ist, es aber trotzdem schafft, ihr den Kopf zurechtzurücken, wenn sie mit ihrer Art über die Stränge schlägt. Ein absoluter Sympathieträger in diesem Buch.
Gegen Ende wird Anna aber leider zur Despotin, was mich mit einem schalen Gefühl zurücklässt, weil ich von Anfang an zu ihr gehalten habe und ich ihre Art einfach bezaubernd fand. Dieser Wandel hat mich enttäuscht. Allerdings ist so eine Veränderung nicht unbedingt unwahrscheinlich, nach dem, was diese Frau alles durchmachen musste.

Alles in allem ein gut recherchierter Roman mit Höhen und leider einigen Tiefen.

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