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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Freies Geistesleben
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 283
  • Ersterscheinung: 21.08.2019
  • ISBN: 9783772530135
Peter Middendorp

Du gehörst mir

Band der Reihe "Oktaven / Die literarische Reihe für Kunst im Leben und Lebenskunst"
Rolf Erdorf (Übersetzer)

In einer Nacht hat der Bauer Tille Storkema Grausames vollbracht. Wie kam es dazu? Wie konnte er danach Jahre lang als Familienvater weiterleben, als wäre nichts geschehen? Peter Middendorp versetzt sich in die Rolle des Gewalttäters. Entstanden ist ein höchst kunstvoller Roman, der sich Wahrheiten stärker annähert, als es durch bloße Fakten möglich ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2019

Anspruchsvoller Roman mit wenig Spannung und unsympathischen Charakteren

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Zusammenfassung:
Von außen wirkt Tille Storkema wie ein gewöhnlicher Bauer. Er lebt seit seiner Geburt auf dem Hof seines Vaters und übernimmt diesen, als er alt genug ist. Er lernt ein nettes Mädchen ...

Zusammenfassung:
Von außen wirkt Tille Storkema wie ein gewöhnlicher Bauer. Er lebt seit seiner Geburt auf dem Hof seines Vaters und übernimmt diesen, als er alt genug ist. Er lernt ein nettes Mädchen kennen, heiratet sie und bekommt zwei Kinder mit ihr. Neben seinem Job als Vater kümmert er sich um seinen Hof und schlägt sich mit seinen Eltern herum. Doch Tille hat ein Geheimnis, von dem nur er etwas weiß. Er hat nachts ein Mädchen im Alter von 16 Jahren auf einer Wiese angegriffen und ermordet. Dies geschah vor dreizehn Jahren. In dieser Zeit brodelt sein Heimatdorf und die Verdächtigungen gegen die Bewohnern des Asylbewohnerheims nehmen zu. Tilles Kinder werden älter. Während er zusieht, wie seine Tochter das Alter von seinem damaligen Opfer erreicht, wird das Verdrängen der Erinnerungen an damals immer schwieriger.

Meine Meinung:
Peter Middendorp hat einen Roman geschaffen, der nicht mit seiner Geschichte überzeugt, sondern mit dem außergewöhnlichen Schreibstils Middendorps. Er wählt seine Worte mit Bedacht. Die Geschichte von Tille wurde sehr kühl erzählt. Von Emotionen wurde kein Gebrauch gemacht. Dafür hat der Autor viel wert auf die sprachliche Gestaltung gelegt. Während andere Autoren mehr Wert auf die Emotionen ihrer Charaktere legen, hat Middendorp mit der Sprache gespielt und seine Geschichte auf eine kühle, aber außergewöhnliche Weise erzählt. Dadurch, dass kaum Emotionen eingebaut worden, wurde kaum Spannung aufgebaut. Keine Szene war spannender als die Anderen. Selbst zum Ende hin, änderte sich dies nicht.
Was das Lesen des Romans zusätzlich erschwert hat, waren die fehlenden Erklärungen. Es gab oftmals Sprünge zwischen den Kapiteln, sodass die Zusammenhänge zwischen den Kapiteln fehlten. Man musste sich leider selbst viel dazu denken, um überhaupt erst einmal eine vollständige Geschichte zu haben. Da habe ich kleine erklärende Sätze über das Geschehene vermisst.
Hinzu kommt, dass der Roman in vier Abschnitte unterteilt ist, die vier Jahreszeiten. Diese haben mich hin und wieder verwirrt, da die Geschichte, trotz der Jahreszeit, von Tilles Kindheit an erzählt wird. Nicht nur die Jahreszeiten waren verwirrend, sondern auch die ständigen Zeitsprünge. Mitten in Kapiteln wurde über zwei unterschiedliche Szenen berichtet, welche miteinander verschmolzen. Dabei musste man aufpassen, dass man die beiden Szenen auseinander hält. Oftmals wusste ich leider auch nicht, an welchem Zeitpunkt wir uns befinden, da das Buch sehr viel vor und zurück springt.
Der bereits erwähnte kühle Schreibstil von Middendorp führte außerdem dazu, dass keiner der Charaktere mir sympathisch geworden ist. Ich hatte keine Chance die Charaktere näher kennenzulernen. Obwohl Tille der Protagonist des Romans ist, habe ich das Gefühl, dass ich ihn kaum kenne. Und das, obwohl ich 283 Seiten in seinem Kopf war. Er wurde leider sehr flach dargestellt. Ich hätte gerne viel mehr Gedankengänge von ihm gehabt, wie er über das Geschehnis denkt, wie er sich damit fühlt und wie er später damit umgeht. Allerdings wurden Tilles Gedanken sprachlich schwierig verpackt, sodass es kein einfaches war überhaupt herauszufinden, ob er Reue zeigt.
Ich hatte gehofft, dass das Ende noch ein bisschen raus reißen könnte. Ich hatte gehofft, dass sich die Geschehnisse zum Ende hin zuspitzen würde. Leider war das Ende sehr flach und nicht besonders aufregend. Genauso wenig spannend, wie der Rest. Zwischendurch gab es ein Kapitel, in dem Tilles Zukunft aufgegriffen wird. Aber erst im letzten Kapitel erfährt der Leser dann, was genau mit ihm geschieht. Jedoch sehr schwach.

Fazit:
Meiner Meinung nach hat „Du gehörst mir“ von Peter Middendorp eine niveauvolle Grundidee, aus der man definitiv etwas herausholen könnte. Leider hat sich der Autor zu viel mit den sprachlichen Aspekten seines Romans beschäftigt und die Charaktere etwas links liegen gelassen. Eine kalte Geschichte über das Leben eines Mörders, den der Leser allerdings kaum kennenlernt.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Sehr eigen

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Für mich ein schwieriges Buch. Eine beklemmende Atmosphäre, die mich abstößt. Eine seltsame Familie, eine schwierige Ehe, ein verkorkstes Leben. Alles wirkt trostlos, grau, fad. Mir ist keine Figur sympathisch. ...

Für mich ein schwieriges Buch. Eine beklemmende Atmosphäre, die mich abstößt. Eine seltsame Familie, eine schwierige Ehe, ein verkorkstes Leben. Alles wirkt trostlos, grau, fad. Mir ist keine Figur sympathisch. Die Handlung liest sich wie in einer Parallelwelt, vor der man einfach nur weglaufen möchte. Der Schreibstil ist besonders, aber die vielen Sprünge zwischen Vergangenheit und Polizeiverhör erschweren den Lesefluss. Sicher ein anspruchsvoller Roman, der mich aber nicht packt. Ich wollte zu keinem Zeitpunkt wissen, wie es weitergeht und kann auch das im Klappentext erwähnte Mitgefühl mit der Hauptfigur nicht wirklich entwickeln. Vielleicht ist es auch der falsche Zeitpunkt für dieses schwere, schwermütige Buch.

Veröffentlicht am 18.08.2019

bedrückend, erschütternd, lesenswert

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Ein Bauer, unzufrieden mit seinem Leben: unzufrieden wegen seiner Frau - oder unzufrieden mit ihr, auch ist er unzufrieden wegen seiner Eltern, die darüber hinaus auch schon immer irgendwie unzufrieden ...

Ein Bauer, unzufrieden mit seinem Leben: unzufrieden wegen seiner Frau - oder unzufrieden mit ihr, auch ist er unzufrieden wegen seiner Eltern, die darüber hinaus auch schon immer irgendwie unzufrieden waren mit ihm bzw den Entscheidungen, die er getroffen hat. Und dann kommt es irgendwann zu einen großem Verhängnis, das nichts mehr so hinterlässt, wie es vorher war.

Peter Middendorp ist u.a. bereits für einige Literaturpreise nominiert. Nun zeichnet er mit "Du gehörst Mir" ein Werk, das ich mir unschwer schon lebhaft als Verfilmung vorstellen kann. Eine dörfliche Gegend, eine Familie in traditionellen Strukturen, ein Dorf, in dem sich ein Asylbewerberheim befindet.

Middendorp zeichnet die Unzufriedenheit des Tille Storkema deutlich, auch die seiner Eltern. Dir Darstellungen, die das Verhältnis von Tille zu seiner Tochter Suza darstellen, sind durchaus fragwürdig, wenn nicht hat mehr als das.
Die ganze Story, die aus Sicht Tilles erzählt wird, mutet an wie durch einen Filter - Tilles Erinnerungsfilter, als würden Tille die Vorkommnisse und Momente wieder in den Sinn kommen und just in diesem Moment festgehalten.
Tilles ganze Denke und nicht zu vergessen seine Taten lassen mich ihm gegenüber keinerlei auch nur annähernde Gedanken an Sympathie aufkommen.

Ein bedrückender, erschütternder Roman, der dennoch - oder gerade deshalb - lesenswert ist.


Veröffentlicht am 17.08.2019

Der Täter

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Der Roman „Du gehörst mir“ von Peter Middendorp wird von dem Töter als Icherzähler geschrieben.

Tille war schon als Kind etwas anders. Als er als 13jähriger sieht wie sein Vater sein Bein verlor, ...


Der Roman „Du gehörst mir“ von Peter Middendorp wird von dem Töter als Icherzähler geschrieben.

Tille war schon als Kind etwas anders. Als er als 13jähriger sieht wie sein Vater sein Bein verlor, ist er ruhig, er beobachtet nur. Gut dieses Trauma kann den robusteren herunter ziehen. Aber, da sehe ich keinen Grund dazu, um Vergewaltiger zu werden.
Zwischendurch gibt es das Flüchtlingsproblem, denen konnte ja gerne die Schuld gegeben werden.
Er erzählt seine Taten auch so unbeteiligt nach seiner Verhaftung. Ich finde die Geschichte ziemlich bedrückend. Beim Lesen bekam ich schon früh Angst,wenn er dann über seine Tochter sprach. Es wurde immer gruseliger.
Der Autor versteht es gut diese Figur ehrlich zu zeichnen. Der Roman ist tragisch und manchmal schmerzhaft zu lesen. Der Typ macht moch richtig wütend.
Trotzdem war der Roman gut und lesenswert.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Geht unter die Haut

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"DU GEHÖRST MIR" von Peter Middendorp ist ein Roman vom Verlag Oktaven.
Er besteht aus vier Hauptkapitel (Frühling,Sommer,Herbst und Winter).
283Seiten haben mir sehr gute Unterhaltung geboten,ein grossartiger ...

"DU GEHÖRST MIR" von Peter Middendorp ist ein Roman vom Verlag Oktaven.
Er besteht aus vier Hauptkapitel (Frühling,Sommer,Herbst und Winter).
283Seiten haben mir sehr gute Unterhaltung geboten,ein grossartiger Roman ,der unter die Haut geht.
Es kommen viele verstörende,schmerzhafte und erschreckende Szenen vor,die aus der Sicht des Täters geschrieben werden.
Die Ich-Erzählung ist einfach und gut zu verstehen,aber es gibt oft monotone Gespräche,die meiner Meinung nach etwas weniger hätten sein können.Eine Aussage zum Beispiel wird bis zu drei mal hintereinander in einem Satz wiederholt.


Der Familienvater Tille Storkema wird plötzlich eines Nachts zu einem Vergewaltiger und Mörder.
Er greift ein sechzehnjähriges Mädchen an,aber erst 13 Jahre müssen vergehen,bis endlich die Wahrheit ans Licht kommt .
In dieser Zeit lebt er als Bauer mit seiner Familie ganz normal weiter,er verdrängt das "Unglück ",wie er es nennt.
Er redet sich meiner Meinung die Tat als Unglück ein,um sein Gewissen zu beruhigen und unauffällig weiter zu leben.
Immer wieder wird ermittelt und schliesslich gibt es Anschuldigungen gegen mutmaßliche Täter aus einem Asylbewerberheim.
Doch nach 13 Jahren wird Tille durch einen DNA Test gefasst und seine Familie ist zerstört.


Er wurde als Kind viel missachtet und musste einen schrecklichen Unfall seines Vaters mitansehen.
Ist das der Grund seiner Tat?
Meiner Meinung nach ein klares NEIN!
Er beschreibt,dass ihn sein Körper zu der Tat getrieben hat,aber nicht sein Geist.



Mich als Mutter hat der Roman sehr mitgenommen.Ich kann solche Taten nicht nachvollziehen.Egal,wie schwer die Kindheit war.Er konnte es als Familienvater einfach nicht ertragen,von seiner Frau zurückgewiesen zu werden und zählt dies unter anderem als Gründe auf.
In den 13Jahren lebt er in seiner eigenen Welt,erleidet Flashbacks und konnte teilweise seine Tat nicht von der Realität unterscheiden.

FAZIT:Sehr zu empfehlen,die Rolle eines scheinbar harmlosen Gewallttäters wird detailliert und extrem gut beschrieben.
Ein spannender Einblick in eine psychophatische Seele.