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Band der Reihe "Oktaven / Die literarische Reihe für Kunst im Leben und Lebenskunst"
(18)
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Freies Geistesleben
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 283
  • Ersterscheinung: 21.08.2019
  • ISBN: 9783772530135
Peter Middendorp

Du gehörst mir

Rolf Erdorf (Übersetzer)

In einer Nacht hat der Bauer Tille Storkema Grausames vollbracht. Wie kam es dazu? Wie konnte er danach Jahre lang als Familienvater weiterleben, als wäre nichts geschehen? Peter Middendorp versetzt sich in die Rolle des Gewalttäters. Entstanden ist ein höchst kunstvoller Roman, der sich Wahrheiten stärker annähert, als es durch bloße Fakten möglich ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2019

Düstere Enthüllungen eines Täters

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Düstere Enthüllungen eines Täters

Du gehörst mir von Peter Middendorp ist eins dieser Buch über das man als Leser noch sehr lange nachdenkt.
Erzählt wird aus Tilles Sicht über sein Leben auf dem Bauernhof, ...

Düstere Enthüllungen eines Täters

Du gehörst mir von Peter Middendorp ist eins dieser Buch über das man als Leser noch sehr lange nachdenkt.
Erzählt wird aus Tilles Sicht über sein Leben auf dem Bauernhof, über das kennenlernen seiner Frau und die Gründung einer Familie.
Als man erfährt das Tille ein Mädchen vergewaltigt und getötet hat, wird man von einer seltsamen Atmosphäre gepackt, da er auch über seine Ängste bezüglich seiner eigenen Tochter schreibt als sie älter und interessant für Tille wird. Eine gewisse Beklemmung begleitete mich fast die gesamte Zeit hindurch. Die Hoffnung, dass dieses schreckliche Verbrechen aufgedeckt wird zog sich ziemlich lange durch die Lektüre.
Der Roman hat mich teilweise abgestoßen,da er sehr schonungslos die Eindrücke des Gewalttäters Tille Storkema erzählt. Der Autor versteht es sehr gut sich in diese Rolle hineinzuversetzen und dem Leser dieses Gefühl Nahe zu bringen. Er lässt ihn sogar tief in diese kranke Seele blicken,ohne Rücksicht auf das zarte Gemüt der lesenden zu nehmen.
Interessant fand ich außerdem das Umfeld des Täters. Der Vorfall weckte viele Spekulationen in dem kleinen Dorf, der Verdacht viel auf Asylbewerber, eines dieser Klischees, bei dem dem Leser ja bereits klar ist, dass der Täter woanders zu suchen ist.

Veröffentlicht am 09.09.2019

eine interessante Herangehensweise

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Meine Meinung zum Buch:
Das Buch hat einen interessanten Aufbau, der ziemlich anders ist, als ich es erwartet hätte. Erzählt wird aus Sicht von Tille über sein Leben, seine Ansichten, vom Kennenlernen ...

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch hat einen interessanten Aufbau, der ziemlich anders ist, als ich es erwartet hätte. Erzählt wird aus Sicht von Tille über sein Leben, seine Ansichten, vom Kennenlernen seiner Frau und wie ihre Kinder größer werden und sich die Arbeitsbedingungen auf dem Bauernhof verändern, ganz normaler Alltag und dann ist da plötzlich ein Vorfall. Tille hat sich nicht unter Kontrolle und gibt seinem Zwang nach und vergewaltigt und tötet ein Mädchen. Seine Tat ist ihm bewusst und er hat auch Angst davor, es wieder zu tun oder sogar seiner Tochter etwas anzutun als diese größer wird. Das Verhältnis zwischen Tille und seiner Frau wird auch sehr eigenartig beschrieben und irgendwie habe ich den Verdacht, dass sie ahnt, was ihr Mann getan hat, auch wenn sie es nie anspricht. Was passiert ist, weiß man schon relativ früh im Verlauf des Buches, trotzdem bleibt die Spannung bis zum Schluss aufrecht, steigert sich sogar noch, weil man auf den Moment wartet, bis alles ans Licht kommt und Tille gefasst wird. Dass dies nach so vielen Jahren der Fall sein wird, damit hätte ich schon fast nicht mehr gerechnet. Aber für Tille und seine Familie war es am Ende fast wie eine Erlösung. Über das gesamte Buch hindurch herrscht wirklich eine eigenartige Stimmung.

Mein Fazit:
Eine interessante Herangehensweise an die Thematik und die ständige Angst, rückfällig zu werden und die leise Hoffnung, gestoppt zu werden.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Verstörender Roman!

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Inhalt:

Eine Nacht die alles verändert. Der junge Bauer und Vater von zwei kleinen Kindern, Tille Storkema, greift an einem Fahrradweg ein sechzehnjähriges Mädchen aus dem Dorf an. Es wird dreizehn Jahre ...

Inhalt:

Eine Nacht die alles verändert. Der junge Bauer und Vater von zwei kleinen Kindern, Tille Storkema, greift an einem Fahrradweg ein sechzehnjähriges Mädchen aus dem Dorf an. Es wird dreizehn Jahre dauern, bis Tille endlich gefasst wird und die Wahrheit die Welt, das Dorf, seine Frau und seine Kinder gewaltsam überwältigt.
In der Zwischenzeit wuchern die Verdächtigungen und Anschuldigungen gegen die mutmaßlichen Täter aus einem Asylbewerberheim, während Tille versucht, ein guter Ehemann, Vater und Bauer zu bleiben. Doch der Druck wächst: Er wird von störenden Erinnerungen geplagt und seine Tochter Suze erreicht das Alter seines Opfers …

Meine Meinung:

Das Cover gefällt mir sehr gut! Schwarze Vögel (Stare) und im Hintergrund einen blutroten Himmel! Sehr auffällig!
Aufgrund des Klappentextes hatte ich dieses Buch gewählt und war sehr gespannt darauf! Die Leseprobe hatte mich begeistert und ich war neugierig auf den Fortgang.
Der Schreibstil war sehr gewöhnungsbedürftig. Verschachtelte Sätze und Äußerungen ohne Zusammenhang verwirrten mich sehr. Dadurch war der eigentliche Lesefluss gehemmt und bereitete keine Freude. Auch Spannung suchte ich vergebens. Thematisch sehr interessant, aber dies wurde meiner Meinung nach nicht gut umgesetzt. Ein Mord geschildert aus den Augen des Täters gibts nicht so oft. Der Sohn wird merkwürdigerweise kaum erwähnt, die Tochter schon fast fanatisch geliebt. Da hatte ich immer Angst, dass der Vater auch bei ihr schwach wird.
Auch gab es große Sprünge in der Erzählung, Zusammenhänge zwischen den einzelnen Kapiteln gab es zu wenige. Man musste sich vieles selber dazu denken, da erklärende Sätze einfach fehlten. Dann die Zeitsprünge in den einzelnen Kapiteln und das Wechseln zur abschließenden Verhörung.
Die verschiedenen Charaktere wurden auch ohne jegliche Sympathie oder Chance zum Kennenlernen beschrieben, so dass ich auch völlig emotionslos zum Ende kam. Leider ohne jegliche Spannungsmomente.
Für mich ein verstörender und schlecht geschriebener Roman, den ich nicht weiterempfehle. Ich vergebe 2 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 30.08.2019

Umsetzung nicht ganz klar

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Inhaltlich hätte die Inhaltsangabe eigentlich sehr interessant geklungen. Bzw. ist das Buch inhaltlich eigentlich auch sehr interessant- jedoch ist der Schreibstil sowie die Umsetzung der eigentlichen ...

Inhaltlich hätte die Inhaltsangabe eigentlich sehr interessant geklungen. Bzw. ist das Buch inhaltlich eigentlich auch sehr interessant- jedoch ist der Schreibstil sowie die Umsetzung der eigentlichen Idee absolut nicht gelungen. Teilweise gibt es Sätze ohne Zusammenhang, teilweise gibt es sehr sehr kompliziert verschachtelte Sätze, die man 3 Mal lesen muss, um zu verstehen, was diese aussagen sollen. Der Lesefluss ist dadurch sehr gestört - und Spannung kommt keine auf. Ein sehr monotoner und gewöhnungsbedürftiger Schreibstil, mit dem ich persönlich mich leider nicht anfreunden konnte.

Veröffentlicht am 29.08.2019

Ein schmerzhaft dunkles Buch

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Ein Buch, das verstört. Das den Leser fordert. Das geradezu unerträglich ist. Das gewaltsam gewaltig ist. Aber auch bescheiden. Einfach und schwierig. Und poetisch dazu. Intensiv allemal. Ein Buch, das ...


Ein Buch, das verstört. Das den Leser fordert. Das geradezu unerträglich ist. Das gewaltsam gewaltig ist. Aber auch bescheiden. Einfach und schwierig. Und poetisch dazu. Intensiv allemal. Ein Buch, das schwer zu ertragen ist.

Das Buch beginnt etwas trügerisch so, als hätte es ursprünglich ein Thriller werden wollen: Tille, der Junge, erlebt hilflos mit, wie das Bein seines Vaters vom Mähdrescher „aufgefressen“ wird. Und er erlebt, dass er keine Rolle spielt, keiner sieht ihn an. Nicht nach dem Unfall, nicht später. Er ist ein Geringgeschätzter, lebt im Unvorhandensein. Er ist ein Niemand, der heranwächst, Familienvater wird. Tagaus tagein verrichtet er die Arbeit auf dem Bauernhof. Er ist pflichtbewusst, hat klare Regeln. Frau und Sohn bleiben Statisten in seinem Leben. Nur seine Tochter löst in ihm Gefühle aus, verwirrende Gefühle. Ein Mord an einem jungen Mädchen geschieht. Doch der Vergewaltiger und Mörder wird 13 Jahre lang nicht gefunden. Obwohl doch ein Flüchtlingsheim in der Nähe ist.

Ja, der Leser versteht schnell, dass Tille der Mörder war. Und dass das fremde Mädchen stellvertretend für seine Tochter Opfer seines Begehrens geworden war. Insofern weicht das Buch in seiner Erzählweise völlig ab von allen Regeln des Spannungsaufbaus. Es sammelt Einblicke in das Innenleben von Tille, Puzzleteile eines klaustrophobisch engen Lebens. Der Leser ist gefordert, denn es wird nicht chronologisch erzählt, sondern die Zeiten fallen durcheinander, werden dem Leser wie Scherben vor die Füße geworfen. Wegweiser durch das Buch ist noch am ehesten die Natur, der Wandel der Natur durch die Jahreszeiten, und dann auch die Vögel, immer wieder die Vögel. Einerseits erzählt der Autor hart und nüchtern, was der harte und nüchterne Tille denkt, beobachtet, sich selbst auferlegt. Andererseits sind Sätze im Buch zu finden, die von einer wunderbar poetischen Sprache sind, wie: „Nachts lag der Mond hinter den Pappeln halb tot auf dem Rücken.“ Oder „Der Herbst verblätterte grau das Jahr.“
Ein großartig geschriebenes, verwirrendes, dunkles, schmerzhaftes Buch, das aufmerksame Leser fordert und vom Wortmagier Peter Middendorp so tief in unser Buchgedächtnis eingepflanzt wird, dass wir die Erinnerung an so manche Szene nicht mehr loswerden.