Cover-Bild Nach Mattias
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 26.02.2020
  • ISBN: 9783257071290
Peter Zantingh

Nach Mattias

Hanni Ehlers (Übersetzer)

Amber singt bei einem Konzert gegen ihren Schmerz an; Quentin läuft Kilometer um Kilometer und Kristianne möchte die wahre Geschichte ihres Sohnes erzählen. Die Leben acht verschiedener Menschen überkreuzen sich durch Mattias’ unerwartetes Verschwinden auf schicksalhafte Weise. Wie Puzzlesteine fügen sich ihre Geschichten zu einem Abbild von Mattias und werden trotz aller Trauer zu Zeugen seiner Begeisterungsfähigkeit und seines unbeugsamen Lebensmutes.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2020

Melancholischer Roman über den Tod und wie man den Mut wiederfindet

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Der Roman „Nach Mattias“ von Peter Zantingh, aus dem Diogenes Verlag ist realistisch, ehrlich und voller tiefsinniger Augenblicke. Durch die Thematik von Tod und Trauer ist die Geschichte sehr berührend ...

Der Roman „Nach Mattias“ von Peter Zantingh, aus dem Diogenes Verlag ist realistisch, ehrlich und voller tiefsinniger Augenblicke. Durch die Thematik von Tod und Trauer ist die Geschichte sehr berührend und regt zum Nachdenken an.

Klappentext:

Amber singt bei einem Konzert gegen ihren Schmerz an; Quentin läuft Kilometer um Kilometer, um der Erinnerung zu entkommen, und Kristianne möchte die wahre Geschichte ihres Sohnes erzählen. Diese Leben und das von fünf weiteren Menschen überkreuzen sich durch Mattias’ unerwartetes Verschwinden auf schicksalhafte Weise. Wie Puzzlesteine fügen sich ihre Geschichten zu einem Abbild von Mattias und werden trotz aller Trauer zu Zeugen seiner Begeisterungsfähigkeit und seines unbeugsamen Mutes, sich dem Leben jeden Tag vorbehaltlos hinzugeben.

Meinung:

Der Autor porträtiert einfühlsam wie unterschiedlich 8 Menschen aus Mattias Umfeld mit der Trauer umgehen und schildert ihre unterschiedlichen Wege der Trauerbewältigung. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, authentisch und vielschichtig. Ihre Schicksale und Lebensgeschichten sind verschieden und es ist spannend zu sehen, wie jeder anders auf die Ereignisse blickt. Dabei lernt der Lesende auch immer mehr über Matthias und sein Leben.

„Trauer ist wie ein Schatten. Der richtet sich nach dem Stand der Sonne, fällt morgens anders als abends.“

Der Schreibstil ist sehr direkt und unverblümt, gepaart mit kurzen und prägnanten Sätzen. Der trockene, fast schon schwarze Humor lockert alles auf.

Dieses Buch hat viele Extras zu bieten wie eine Playlist am Ende des Buches, mit Liedern,
die den Autor während des Schreibens begleitet haben und die auch eine Rolle in den Leben der Figuren spielen. Wunderbar ist auch das Interview mit Peter Zantingh, in dem man erfährt, warum er dieses Buch geschrieben hat? Wie die Figuren entstanden sind und vieles mehr. Dadurch kann man sie noch besser verstehen.

Fazit:
„Nach Mattias“ ist ein berührender, raffinierter, leicht melancholischer Roman über den Tod und wie man den Mut wiederfindet sowie welche Spuren Menschen nach ihrem Tod hinterlassen. Klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Berührend und schnörkellos

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“Trauer ist wie ein Schatten. Der richtet sich dem Stand der Sonne, fällt morgens anders als abends. Der lehnt dunkel und geduldig an der Wand, streckt sich in voller Länge über den Asphalt aus oder zeichnet ...

“Trauer ist wie ein Schatten. Der richtet sich dem Stand der Sonne, fällt morgens anders als abends. Der lehnt dunkel und geduldig an der Wand, streckt sich in voller Länge über den Asphalt aus oder zeichnet hinter deinem Rücken die Silhouette einer graziös drohenden Schlange auf den zu lange nicht gemähten Rasen.“

“Eine Woche nach Mattias wurde sein Fahrrad geliefert” und fahren wird er damit er nie, denn eine Woche vor dem Fahrrad starb Mattias. Das Um und Auf dieses Romans ist Mattias. Es geht um die Leben der Menschen aus dessen Mitte er gerissen wurde Menschen, die indirekt oder direkt betroffen sind, Reaktionen auf sein nicht mehr unter ihnen sein. In neun Kapiteln erleben wir neun Personen nach Mattias, ihre Trauer und ihre Wege damit umzugehen, sowie Personen, die indirekt damit konfrontiert sind. Wir lernen u. a. seine Partnerin , seine Mutter, seine Großeltern , seinen besten Freund, einen Onlinefreund und einen Ferienhausvermieter kennen und durch sie auch Mattias, sein Leben, Wesen, Wirken und Dasein. Viele Formen der Trauer werden jeweils subjektiv, untheatralisch und authentisch erzählt.

“Da wurde mir klar, dass nicht nur er selbst ein für alle Mal nicht mehr da sein würde, sondern auch die Geräuschkulisse, mit der er mich jahrelang umgeben hatte: sein Sein…”

Dieser Roman hatte mich von der ersten Seite und weglegen konnte ich ihn nicht mehr, dennoch habe ich mir zwei Tage Zeit gelassen für die 232 Seiten um sacken und wirken zu lassen. Ich war neugierig, wollte den Roman unbedingt lesen, aber ich hatte Angst. Vor zwei Jahren blieb meine eigene Welt stehen und so richtig rund dreht sie sich noch nicht wieder, sie eiert noch etwas und wird dies wohl auch immer wieder mal tun. Bücher um die Themen Trauer und Tod fasse ich deshalb mit Vorsicht an, denn leider sind sie oft nicht authentisch, sondern dramatisch, theatralisch, kitschig und voller Wertung. “Nach Matthias” ist glaubwürdig und realistisch. Der Roman kommt leise und still daher, präzise in Wort und Stil, ruhig und doch lebendig. Der Autor hat sehr gute Metaphern eingefügt, eine klare und schöne Sprache, wodurch er viele Bilder zeichnet und vorm inneren Auge entstehen lässt. Ohne Urteil und Wertung werden verschiedene Formen der Trauer dargestellt, denn so ist es, jeder trauert anders und für sich. Es gibt so viele Wahrheiten und Wahrnehmungen, wie es Menschen gibt. Als Partnerin erlebt man jemanden anders als durch Onlinekontakt, als Mutter/Vater oder besten Freundin. Und doch für jeden ein Verlust. Der Roman ist bemerkenswert konstruiert, denn mit den einzelnen Personen und ihren Erzählungen, ihren Leben spinnt der Autor ein Netz und Verbindungen zwischen diesen, welche auf den ersten Blick unsichtbar sind, sich erst Schicht für Schicht zeigen. Ein Nach ist gleichzeitig auch ein Davor, der Weg aus Dunkelheit ins Licht kann sehr steinig sein, doch geht jemand für immer, hinterlässt er viel in jedem, Dinge die im Davor nicht erkennbar waren. Trauer und Schmerz wandeln sich irgendwann in Dankbarkeit und in eine Fülle schöner Erinnerungen.

“Die Tage danach bestanden aus Stunden, Minuten und Sekunden, müssen sie wohl, denn so ist es immer, aber ich war nicht dabei. Ich habe nichts davon mitbekommen.”

Peter Zantingh schreibt empathisch und sensibel, prägnant, ruhig und hält sich knapp in Schilderungen. Emotionen transportiert er treffend und in großer Bandbreite: Liebe, Mitgefühl, Wut, Freundschaft, Vergebung, Eifersucht, Dankbarkeit und vielen mehr. Ich hoffe noch mehr von dem Autor in Zukunft zu lesen, denn dieser Roman hat mir sehr gefallen. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.05.2020

Sehr berührender Roman, der noch lange nachklingt

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INHALT
Amber singt bei einem Konzert gegen ihren Schmerz an; Quentin läuft Kilometer um Kilometer, um der Trauer zu entkommen, und Kristianne möchte die wahre Geschichte ihres Sohnes erzählen.
Diese ...

INHALT
Amber singt bei einem Konzert gegen ihren Schmerz an; Quentin läuft Kilometer um Kilometer, um der Trauer zu entkommen, und Kristianne möchte die wahre Geschichte ihres Sohnes erzählen.
Diese Leben und das von fünf weiteren Menschen überkreuzen sich durch Mattias’ plötzlichen Tod auf schicksalhafte Weise. Wie Puzzlesteine fügen sich ihre Geschichten zu einem Abbild von Mattias und werden trotz aller Trauer zu Zeugen seiner Begeisterungsfähigkeit und seines unbeugsamen Mutes, sich dem Leben jeden Tag vorbehaltlos hinzugeben.
(Quelle: Diogenes Verlag – Erscheinungsdatum: 26.2.20 – ISBN: 9783257071290 - Übersetzung aus dem Niederländischen: Hanni Ehlers)

MEINE MEINUNG
Mit »Nach Mattias«, dem bereits dritten Roman des niederländischen Autors Peter Zantingh, ist nun endlich auch ein Buch des Autors in deutscher Übersetzung erschienen.
Zantingh behandelt in seinem sehr eindringlich geschriebenen Roman nicht nur die bedrückenden Themen Trauer, Verlust und Tod, sondern zeigt auch auf, wie bedeutsam es für Trauernde ist, in schweren Zeiten an eine hoffnungsvolle Zukunft zu glauben, um die Dunkelheit und tiefe Trauer überwinden und schließlich wieder ins Leben zurückfinden zu können.
Ein bewegender Roman, der auch dazu anregt, sich mit der schwierigen Frage auseinanderzusetzen, was von jedem Einzelnen in Erinnerung bleibt, wenn er nicht mehr da ist.
In der berührenden, vielschichtig angelegten Geschichte dreht sich alles um den etwa 30-jährigen Mattias, der durch tragische Umstände von heute auf morgen aus dem Leben gerissen wird. Sein plötzlicher Tod hat für seine Freundin Amber, seine Familie, aber auch für viele Menschen aus seinem Umfeld eine schmerzliche Lücke hinterlassen.
Persönlich werden wir Mattias jedoch nicht kennen lernen, denn der Autor lässt seine bewegende Geschichte aus der Sicht von acht unterschiedlichen Personen erzählen. In jedem Kapitel kommt jemand anderes als Ich-Erzähler zu Wort. Ganz unterschiedlichen Menschen und sehr interessanten Charakteren begegnen wir, darunter einige, die nur kurz Mattias Weg gekreuzt haben, eher zufällig mit seinem Schicksal verknüpft sind und gar keinen unmittelbaren Kontakt zu ihm hatten. Gemeinsam ist aber allen, dass ihr Leben von seinem Tod beeinflusst wird. In den unterschiedlichen Perspektiven erhalten wir von den Hinterbliebenen nicht nur Einblick in ihre ganz persönliche Beziehung zum Verstorbenen, sondern erfahren auch, wie jeder einzelne versucht mit dem schweren Schicksalsschlag fertig zu werden und sein Leben danach zu meistern. Sehr unmittelbar nehmen wir Anteil an einigen intensiven Innenansichten angesichts des schmerzhaften Verlusts und der quälenden Leere, die geblieben ist.
Sehr fesselnd ist es, immer mehr Details aus Mattias Leben zu erfahren und darüber zu spekulieren, was ihm Tragisches zugestoßen sein könnte. Aus den vielen Einzelfragmenten setzt sich allmählich ein facettenreiches Gesamtbild seiner Persönlichkeit zusammen, das immer mehr an Schärfe gewinnt. Mattias war ein außergewöhnlicher, sehr charismatischer junger Mann, der voller Begeisterungsfähigkeit, Ideenreichtum und Lebenslust sein Leben in Angriff nahm – ein sehr sympathischer Mensch, auch wenn er nicht frei von einigen Fehlern war.
Sehr eindrucksvoll ist Zantinghs einfühlsamer und pointierter Schreibstil. Gekonnt fängt der Autor mit wenigen Worten das Wesentliche ein und lässt mit viel Feingespür eine besonders dichte Atmosphäre entstehen, die in einem nachklingt. Auch um Musik geht es in diesem Roman, denn diese spielte in Mattias Leben eine zentrale Rolle. Passenderweise hat Zantingh daher auch die Songs seiner eigens zum Schreiben erstellten Playliste in die Geschichte mit eingebaut.
Geschickt lässt der Autor die verschiedenen, genial miteinander verwobenen Erzählstränge zusammenlaufen und erhöht so die Spannung bis zur erschütternden Auflösung. Erst sehr spät enthüllt Zantingh schließlich die näheren Umstände des tragischen Todes. Zugleich lässt er aber seinen Roman auch sehr versöhnlich und hoffnungsvoll ausklingen.

FAZIT
Ein unglaublich intensiver, berührender und aufwühlender Roman, der einen noch länger beschäftigt und nachdenklich stimmt! Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Ein stilles Buch, das nachwirkt – jedoch anders als erwartet.

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Mattias ist nicht mehr da. Mitte dreißig wurde er abrupt aus dem Leben gerissen. Er hinterlässt viele Lücken – bei seiner Partnerin Amber, seinen Freunden, seinen Eltern und bei scheinbar Unbekannten. ...

Mattias ist nicht mehr da. Mitte dreißig wurde er abrupt aus dem Leben gerissen. Er hinterlässt viele Lücken – bei seiner Partnerin Amber, seinen Freunden, seinen Eltern und bei scheinbar Unbekannten. Alle versuchen, irgendwie mit dem Leben weiterzumachen. Und das tun sie auf sehr unterschiedliche Weise.

Die Idee dieses Romans gefällt mir außerordentlich gut. Jedes Kapitel wird von einem anderen Protagonisten erzählt. Der Zusammenhang zwischen den Protagonisten bzw. die Verbindung zu Mattias wird manchmal erst nach und nach klar. Vom Aufbau her erinnerte ich der Roman sehr an „Der Sprung“. Nach einem berührenden Start verlor die Erzählung jedoch an Tiefe und konnte mich schlussendlich nicht so berühren, wie ich es gehofft hatte. Die Erzählung ist ruhig, manchmal schleppend, und stimmt den Leser nachdenklich. Ich bleibe stumm und nachdenklich zurück und frage mich, was der Autor mir damit mitgeben wollte.

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Außergewöhnlich

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Inhalt übernommen:

Amber singt bei einem Konzert gegen ihren Schmerz an; Quentin läuft Kilometer um Kilometer, um der Erinnerung zu entkommen, und Kristianne möchte die wahre Geschichte ihres Sohnes ...

Inhalt übernommen:

Amber singt bei einem Konzert gegen ihren Schmerz an; Quentin läuft Kilometer um Kilometer, um der Erinnerung zu entkommen, und Kristianne möchte die wahre Geschichte ihres Sohnes erzählen. Diese Leben und das von fünf weiteren Menschen überkreuzen sich durch Mattias’ unerwartetes Verschwinden auf schicksalhafte Weise. Wie Puzzlesteine fügen sich ihre Geschichten zu einem Abbild von Mattias und werden trotz aller Trauer zu Zeugen seiner Begeisterungsfähigkeit und seines unbeugsamen Mutes, sich dem Leben jeden Tag vorbehaltlos hinzugeben.

Meine Meinung:

Als Mattias ganz plötzlich ums Leben kommt, hinterlässt er im Leben verschiedener Menschen eine große Lücke.
Allen voran Amber, seine Freundin, ihre Beziehung endete mit einem Streit, der nicht mehr beigelegt werden konnte,diese Tatsache versucht sie zu verstehen und zu verarbeiten.
In loser Reihenfolge lässt der Autor verschiedene Menschen zu Wort kommen und ihre Beziehung zu dem Verstorbenen bekannt werden. Er tut dies auf eine leise und völlig unspektakuläre Weise, an die man sich erst gewöhnen muss. Als dies gelungen war, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und es hat mich auch im Nachhinein längere Zeit nicht losgelassen.

Fazit:

Eine Geschichte über die Liebe, das Leben und was es mit den verschiedenen Menschen macht.