Mir hat etwas gefehlt
Stella hat Muskovizidose, eine Krankheit, die es erfordert, dass sie eine neue Lunge braucht, wenn sie weiterleben will. Und bis sie diese erhält, darf sie keinen Kontakt zu anderen Menschen haben, um ...
Stella hat Muskovizidose, eine Krankheit, die es erfordert, dass sie eine neue Lunge braucht, wenn sie weiterleben will. Und bis sie diese erhält, darf sie keinen Kontakt zu anderen Menschen haben, um ihr Immunsystem nicht zu gefährden. Sie trifft auf Will, der genauso wie sie sehr krank ist und ihr auf keinen Fall näher kommen darf, damit sie ihre Chance behält. Aber dann kommen sie sich trotz des Abstandes immer näher und entwickeln Gefühle füreinander.
Vorwort:
"Drei Schritte zu dir" von Rachael Lippincott, Mikki Daughtry und Tobias Iaconis erschien 2019 dtv Verlagsgesellschaft als Taschenbuch, gebundenes Buch und als e-book. Es umfasst ungefähr 294 Seiten.
Meine Meinung:
Als ich dieses Buch zufällig in einem Tauschregal fand, war es für mich ein Zeichen, es endlich mal zu lesen. Es ist mir immer wieder in Buchhandlungen über den Weg gelaufen und ich kannte auch den Trailer und die Musik zum Film, aber erst als ich dann in dem Regal fand, bekam ich richtig Lust darauf. Da spielten auch die vielen positiven Meinungen darüber eine Rolle und ich freute mich sehr darauf, es zu lesen. Denn auch das Cover zog mich sofort in seinen Bann und ich finde es wunderschön, künstlerisch und absolut passend. Die Geschichte gefiel mir durchaus, denn es gab einige Momente, die mich emotional sehr mitnahmen und ich weinte auch, aber dennoch fand ich die Geschichte die meiste Zeit recht langweilig und erst zum Ende hin konnte es mich wirklich packen.
Anfangs lernte man Stella, ihre Freunde, sowie Familie kennen oder erhielt Informationen über sie, sodass man sich durchaus ein gutes Bild machen konnte. Mir gefiel es, dass es gleich im Krankenhaus startete und auch ausschließlich darin spielte, da man sich konstant auf einen Handlungsort konzentrieren konnte. Es war interessant, zu erfahren, wie ihr Alltag aussah und wie die Krankheit ihr Leben beeinflusste, weil man so ihrer Figur auch näher war und nichts runtergespult wurde. Ich war echt begeistert und fand auch die anderen Charaktere toll. Vor allem Poe und Barb begeisterten mich durch ihre Art und ich mochte es, dass es trotz der Schwere auch eine gewisse Leichtigkeit versprühte, wenn Poe mit seinem Charme jeden um den kleinen Finger wickelte. Von Mukovizidose hatte ich schon einmal gehört und diese Krankheit ist mir nicht unbekannt, aber anscheinend wusste ich wohl kaum etwas. Man erhielt sehr viele Informationen darüber, ohne erschlagen zu werden und es wurde sehr interessant in die Geschichte mit eingeflochten.
Die erste Begegnung zwischen Will und Stella war einfach zu herrlich und ich musste breit grinsen. Er war mir vom ersten Moment an sehr sympathisch und ich mochte seine selbstsichere und charmante Art sehr. Dadurch, dass sie immer einen gewissen Abstand halten mussten und sich nicht berühren durften, war ich gespannt, wie die Geschichte ausgehen würde, da man gleich eine Chemie zwischen ihnen spürte. Aber leider wurde für mich das Potenzial nicht gänzlich genutzt. Zwar war es sehr interessant, aber leider auch recht langweilig, weil ich einfach keine konstante Spannungskurve spürte. Es zog sich oft sehr und auch, wenn es nicht einmal dreihundert Seiten hat, fühlte es sich sehr lang an.
Erst zum Ende hin wurde es wirklich spannend und es gab einige Momente, wo ich wirklich mitfieberte und emotional gepackt wurde. Vor allem bei einer Szene musste ich sehr weinen und erst einmal das Buch zur Seite legen, um das Geschehene zu verarbeiten. Es passierten Dinge, die mir sehr unter die Haut gingen und mich absolut kalt erwischten. Hier habe ich die Geschichte sehr geliebt, weil sie trotz der ganzen dramatischen Ereignisse dennoch eine gute Balance hielt.
Die Charaktere gefielen mir ganz gut, allerdings schaffte ich es nie so ganz, eine wirkliche Bindung zu Stella und Will ausfzubauen, obwohl man sehr viel von ihnen erfuhr und es aus ihrer Sicht geschrieben wurde. Irgendwie wurde ich nicht warm mit ihnen und fand sie als Figuren eher uninteressant. Dagegen konnte mich vor allem Poe mehr begeistern, weil er auf mich auch vielschichtiger wirkte und es spannend war, hinter seine humorvolle Maske zu blicken.
Ich haderte auch ein klein wenig mit dem Schreibstil, den ich zwar durchaus flüssig fand, aber auch oft langweilig. Die Autoren schafften es nicht, eine konstante Spannung aufzubauen, sodass man neuigierig blieb und mit ihren Figuren mitfiebern wollte. Stattdessen trat es oft auf der Stelle und blieb leider spannungsarm. Es gab Momente, die einen emotional sehr mitnahmen, aber oft blieb es eher blass.
Fazit:
Die Krankheit finde ich unglaublich spannend und auch emotional, aber die Geschichte selber konnte mich nicht wirklich packen und mitnehmen. Es zog sich sehr oft und ich schaffte es nicht, zu den Hauptfiguren eine Verbindung aufzubauen, weil sie mir einfach zu uninteressant blieben. Erst zum Ende hin konnte mich das Buch packen und begeistern. Insgesamt ist es eine interessant, verschenkt aber viel Potenzial. Von mir gibt es:
3 von 5 Sterne