Cover-Bild Das verschlossene Zimmer
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 25.02.2022
  • ISBN: 9783785727867
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Rachel Givney

Das verschlossene Zimmer

Roman
Ute Leibmann (Übersetzer)

Wie viele Geheimnisse erträgt eine Familie?


Krakau, im Frühjahr 1939. Alle Zeichen stehen auf Krieg, denn das Deutsche Reich treibt seine Angriffspläne auf Polen unbarmherzig voran. Die junge Marie aber beschäftigen ganz anderen Fragen: Wer ist ihre Mutter? Warum verschwand sie, als Marie ein Kleinkind war? Und warum verweigert ihr Vater, ein renommierter Arzt, jedes Gespräch über sie? Als sie die Ungewissheit nicht mehr aushält, entschließt Marie sich zu einem drastischen Schritt.


Marie zog eine Haarnadel aus ihrem blonden Haar. Bisher verfügte sie über keinerlei Erfahrungen als Einbrecherin, doch Olaf, ein ortsansässiger Tunichtgut, der zusammen mit ihr in der Straßenbahn zur Schule fuhr, hatte sich ihr gegenüber in dieser Woche damit gebrüstet, dass es ein Leichtes sei, ein Schloss mit einem schmalen Metallstück aufzubrechen. "Einfach nur reinschieben und ein bisschen hin und her ruckeln", hatte er geprahlt.

Marie musterte den Messingdraht und lächelte. In der Regel sahen die Leute in einer Haarnadel nur ein Accessoire, mit dem man seine Frisur bändigen konnte. Marie sah darin etwas anderes - einen Schlüssel.


Als Marie das Zimmer ihres Vaters aufbricht und durchsucht, riskiert sie, dadurch sein Vertrauen zu verspielen. Doch sie hat keine andere Wahl: Sie muss wissen, was aus ihrer Mutter wurde ...


Rachel Givney erzählt eindrucksvoll davon, was eine Familie ausmacht. Ein Roman, der zutiefst bewegt und nachhallt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2022

Ein ergreifender Roman, der mich in den Bann gezogen hat.

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Krakau, 1939
Marie wird von ihrem Vater groß gezogen. Sie hat keine Ahnung, warum ihre Mutter sie damals verlassen hat. Doch jegliche Fragen in diese Richtung, warum diese verschwand, blockt ihr Vater ...

Krakau, 1939
Marie wird von ihrem Vater groß gezogen. Sie hat keine Ahnung, warum ihre Mutter sie damals verlassen hat. Doch jegliche Fragen in diese Richtung, warum diese verschwand, blockt ihr Vater ab. Aber Marie möchte dieses Geheimnis lüften und bricht in das abgeschlossene Zimmer ihres Vaters ein. Sie hofft damit zu erfahren, wer ihre Mutter ist.
Rachel Givney hat es mit ihrem historischen Roman eine ergreifende Geschichte geschrieben, die mich sehr fesseln konnte. Das Cover hat mich gleich neugierig gemacht, denn was hat es mit dem verschlossen Zimmer auf sich? Dabei spielt der Roman in zwei Zeitebenen, Krakau 1939 und 1918 in Lemberg. Erzählt wird in der dritten Person, größtenteils aus der Sicht von Marie. Immer wieder kommt es zu emotionalen Szenen, in beiden Zeitebenen.
Der Leser begleitet die wissbegierige, intelligente und sehr mutige Marie, die es nicht leicht hat ihren Traum zu realisieren. Die Rolle der Frau ist in der damaligen Zeit noch eine ganz andere als heute. Der Vater Dominik ist ein renommierter Arzt und unterstützt den Traum seiner Tochter nicht, Medizin zu studieren. Welches schreckliche Geheimnis versucht er zu verbergen? Diese Frage zieht sich durch den ganzen Roman und erhöht die Spannung.
Zusätzlich wird gezeigt, wie schwierig die Liebe zwischen einem Juden und einer Katholikin war, gerade in der schrecklichen Zeit des Nationalsozialismus.
In dieser tiefgründigen, mitreißenden und dramatischen Geschichte geht es unter anderem um die Rolle der Frau in der damaligen Zeit, aber auch um den Krieg und den Hass gegenüber den Juden. Besonders überrascht hat mich das unvorhersehbare und ergreifende Ende. Gerne empfehlen ich diesen fesselnden Roman weiter.

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Elternliebe

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Die 17jährige Marie wächst sehr sorglos und behütet in Krakau auf. Ihr Vater Dominik, ein angesehener Arzt, umsorgt sie sehr, pendelt dafür sogar zwischen Patienten und Heim hin und her, um für sie frisch ...

Die 17jährige Marie wächst sehr sorglos und behütet in Krakau auf. Ihr Vater Dominik, ein angesehener Arzt, umsorgt sie sehr, pendelt dafür sogar zwischen Patienten und Heim hin und her, um für sie frisch zu kochen. Über ihre Mutter hingegen weiß sie kaum etwas und ihr Vater hüllt sich diesbezüglich in eisernes Schweigen.
Ohne eine richtige Aufgabe gibt sie sich ihren Träumen von einem Medizinstudium hin. Auch der Drang mehr über ihre Mutter zu erfahren wird immer stärker. Dann begegnet sie ihrer Jugendliebe Ben, einem Juden, den sie heiraten möchte. Dafür konvertiert sie sogar zum Judentum.
Mit dem Überfall auf Polen ändert sich die Situation jedoch merklich und Dominik versucht alles um sie vor Gefahren zu beschützen. Marie jedoch fühlt sich bevormundet und geht nun erst recht ihren eigenen Weg...
Bereits das Cover lässt erahnen, welcher Thematik sich dieses Buch widmet und die Zusammenfassung verspricht eine interessante Geschichte aus den Kriegsjahren.
"Das verschlossene Zimmer" ist sehr spannend geschrieben und flüssig zu lesen.
Auf zwei Zeitebenen, der Maries 1939 und der ihrer Mutter Helena nähert sich die Autorin der Auflösung. Viele Andeutungen lassen den Leser rätseln und eigene Vermutungen anstellen.
Ich habe Beurteilungen zu diesem Buch erst nach dem Leseende gelesen und muss gestehen, dass ich die überwiegend negativen Rezensionen nicht teilen kann. Auch wenn beim Lesen einiges nicht so richtig zusammen zu passen scheint, gibt es für mich ein plausibles und stimmiges Ende. Nach den vielen offenen Fragen zur Handlung, bei denen meine Meinung zwischen Gefallen und Ratlosigkeit schwankte, hat mich das Ende sehr positiv überrascht! Mit einmal ergab alles einen Sinn - einfach Klasse. Damit erscheint mir das Ganze in einem viel positiveren Licht.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Schönes Buch

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"Das verschlossene Zimmer" von der Autorin Rachel Givney ist eine bewegende Geschichte aus der Zeit um 1939.

Marie, die mit ihrem Vater alleine lebt, weiss nichts von ihrer Mutter. Kein Wort verliert ...

"Das verschlossene Zimmer" von der Autorin Rachel Givney ist eine bewegende Geschichte aus der Zeit um 1939.

Marie, die mit ihrem Vater alleine lebt, weiss nichts von ihrer Mutter. Kein Wort verliert ihr Vater über sie. Als Marie im Zimmer ihres Vaters einen blonden Haarzopf findet, möchte sie unbedingt heraus finden ob das die Haare ihrer Mutter sind.

Die Geschichte hat mir gut gefallen, manchmal fand ich die Geschehnisse etwas unglaubwürdig, was mich aber nicht gestört hat, denn die Autorin hat mit ihrem flüssigen Schreibstil die Storie voran getrieben. Kurze Kapitel und einfache Wortwahl liesen mich durch das Buch gleiten.Auch die Protagonisten haben mir gut
gefallen.
Das Ende war für mich so unvorhersehbar und sehr bewegend. Ich war sprachlos, denn damit hätte ich nicht gerechnet.

Ich gebe gerne die volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Mitreißender historischer Roman mit eindrucksvoller Protagonistin

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Vielen lieben Dank an Bastei Lübbe und die #bloggerjury für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Die Aufmachung des Buches ...

Vielen lieben Dank an Bastei Lübbe und die #bloggerjury für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Die Aufmachung des Buches ist sehr hochwertig! Ich mag den Schutzumschlag aus etwas festerem Papier und die hervorgehobenen Druckdetails darauf, die Innengestaltung ist ähnlich schlicht, aber trotzdem sehr ansehnlich. Das Beste: das Buch hat ein Lesebändchen!
Das Cover an sich gefällt mir auch gut. Man sieht die Hände einer jungen Frau, die sie hinter ihrem Rücken verschränkt hat und in denen sie einen Schlüssel hält. Der Schlüssel ist dabei im Fokus, und auch wenn ein richtiger Schlüssel in der Handlung keine Rolle spielt, geht es metaphorisch schon um einen solchen – Vergleichbares lässt sich auch auf den Inhalt „Das verschlossene Zimmer“ übertragen. Es gibt zwar ein Zimmer, das verschlossen ist, und in das Marie zu Beginn der Handlung einbricht, aber viel wichtiger ist die metaphorische Bedeutung, die dieses Zimmer in der Geschichte einnimmt, und derer man sich erst mit fortlaufender Handlung bewusst wird.
Insgesamt ist die Aufmachung sehr stimmig und ansprechend!


Meine Meinung:
„Das verschlossene Zimmer“ spielt im Frühling 1939 in Polen, man weiß also vorher, wie das Buch vermutlich enden wird: mit dem Einmarsch des Deutschen Reichs.
Die Grundstimmung ist also zunächst einmal sehr beklemmend, was sich im Laufe der Handlung nur noch steigert, und auch viele Probleme und Konflikte sind von vornherein angelegt. Aber das ist ja etwas, was jeder historische Roman an sich hat – die Besonderheit an diesem Buch: Man verliert beim Lesen den geschichtlichen Ausgang des Geschehens sehr leicht aus den Augen, weil man so gefangen ist in der Welt der Protagonisten und gar nicht mehr daran denkt, dass man ja eigentlich weiß, wie es ausgeht. Das ist meiner Meinung nach genau das, was einen guten historischen Roman auszeichnet!

Denn auch wenn mir eigentlich bewusst ist, dass Deutschland am Ende der Handlung in Polen einfallen wird, dass der Antisemitismus im Laufe des Jahres, in dem das Buch spielt, immer stärker zunimmt und auch einen Teil unserer Figuren treffen wird, dass Frauen zu der Zeit kaum etwas erlaubt wurde und sie nicht ernstgenommen wurden, hat es „Das verschlossene Zimmer“ geschafft, mich das beim Lesen alles vergessen zu lassen, wodurch ich von dem Geschehen nur noch mehr mitgenommen wurde. So paradox es klingt: Man kennt den Ausgang – und trotzdem hat man keinen Schimmer, wo einen das Buch hinführen wird.


Das liegt hauptsächlich an den beiden Protagonisten, die das Buch tragen, und die aufgrund der Art und Weise, auf die die Autorin ihnen Leben eingehaucht hat, dem Leser sehr vertraut werden.
Vor allem Marie ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Sie ist vielleicht vor allem zu Beginn der Handlung eher naiv und blauäugig, aber die Entwicklung, die sie durchläuft, ist nicht nur beeindruckend, sondern zeigt, dass sie bereits von Anfang an eine sehr starke Person ist. Sie ist zwar naiv, aber nicht auf eine nervige, unglaubwürdige Art, sondern eben so, wie man als Siebzehnjährige ist. Sie wirkt echt und greifbar, man kann sich gut in sie hineinversetzen und ihre Handlungen nachvollziehen.

„‚Ich hoffe, dass ich so dumm bin wie Bohnenstroh, denn wenn ich das nicht bin, wenn ich so intelligent bin, wie ich glaube, dann könnte ich Menschen helfen – und Sie würden mir die Möglichkeit nehmen, das zu tun. Wie viele Menschen auf dieser Welt haben unnötig gelitten, obwohl eine Frau ihnen doch hätte helfen können? Wie viele sind bereits gestorben? Welchen Verlust haben wir der Menschheit zugefügt durch die Annahme, dass die nützlichsten Fähigkeiten der Frauen zwischen ihren Beinen liegen?‘“ (S. 382)

Dazu kommt, dass sie sehr intelligent ist und schnell merkt, wenn jemand sie hereinlegen möchte oder sie nicht ernst nimmt. Wie sie darauf reagiert und teilweise mit den Menschen spielt, bringt einen einerseits zum Lachen, andererseits ist es beeindruckend, wie stark sie angesichts des Sexismus und des fehlenden Respekts, mit dem ihr begegnet wird, bleibt und damit umgeht. Viele Männer versuchen, sie kleinzumachen, lachen oder ignorieren sie, doch Marie schafft es stets, die größere Person zu bleiben, und das fand ich toll.
Als Leserin wird man zuweilen wütend über die Art, wie mit Frauen umgegangen wird, wie sich der Antisemitismus und Ungerechtigkeiten verbreiten. Wie Marie damit umgeht, macht sie zu einer tollen Protagonistin, die man gerne begleitet.


Dominik ist dagegen ganz anders als Marie. Während sie offen und warmherzig ist, ihr Herz auf der Zunge trägt und jedem mit Freundlichkeit begegnet, bleibt Dominik lange sehr verschlossen. Er verbirgt offensichtlich ein sehr weitreichendes Geheimnis, das mit Maries Mutter zu tun hat, aber man kommt einfach nicht dahinter, worum es sich dabei handeln soll. Es sind einige Kapitel auch aus seiner Sicht geschrieben, was allerdings nicht dazu führt, dass man ihm auf die Schlichte kommt, im Gegenteil. Man stellt natürlich die ganze Zeit eigene Theorien auf, nur um dann zu erkennen, dass man auf dem Holzweg war – wenig später greift man diese Theorie, die man doch eigentlich verworfen hatte, dann jedoch wieder auf, weil Dominik etwas gesagt oder gedacht hat, was in diese Richtung deutet, aber dann passt es doch wieder alles nicht zusammen. Ihr seht: Dominik ist eine komplizierte Figur, die man bis zur Auflösung am Ende nicht durchblicken kann. Dann jedoch ergibt alles einen Sinn und man merkt, dass man vielleicht doch gar nicht so falsch gelegen hat mit den eigenen Vermutungen; das Gefühl, die Lösung zu kennen, hat man jedoch zu keinem Zeitpunkt, selbst, wenn sich hinterher herausstellt, dass es doch so gewesen ist.


Inhaltlich vermittelt die Autorin nicht unbedingt viel historisches „Wissen“, auch die politischen Geschehnisse zu der Zeit werden so gut wie gar nicht beleuchtet; im Fokus steht eben Maries Suche nach ihrer Mutter. Allerdings schafft es Givney, wie bereits angerissen, wunderbar, die Grundstimmung der Zeit auf subtile Weise einzufangen. Dadurch, dass man miterlebt, was sich die Bewohner Krakaus untereinander erzählen, wie sie vor allem mit ihren jüdischen Mitmenschen umgehen und wie sich dieser Umgang im Laufe des Buches verändert, bekommt man einen Eindruck davon, wie es gewesen sein muss, zu der Zeit zu leben.
„Das verschlossene Zimmer“ hat ruhigere und auch rasantere Szenen, aber jede davon vermittelt dem Leser einen Einblick in das Leben einer jungen Polin im Jahr 1939. Man ist während der gesamten knapp 550 Seiten im Krakau der späten 30er-Jahre gefangen und kann sich nur schwer lösen.


Fazit:
„Das verschlossene Zimmer“ ist mein erster historischer Roman seit einer ganzen Weile und mein erster seit noch längerer Zeit, der mich so sehr mitreißen konnte, vor allem emotional. Das Buch hat alles: eine der Zeit geschuldete eher bedrückende Grundstimmung, dennoch viel Humor und noch mehr Liebe, gleichzeitig lauter Ungerechtigkeiten in vielen Formen, die beim Lesen Wut und Entsetzen auslösen, aber unterm Strich vermittelt er vor allem Hoffnung. Das liegt insbesondere an der Protagonistin Marie, die nicht nur so sehr clever ist, sondern auch eine unheimlich hohe emotionale Intelligenz hat. Sie ist so naiv wie jedes siebzehnjährige Mädchen, aber dafür nicht weniger inspirierend und beeindruckend. Dass sie nach Marie Skłodowska (oder Marie Curie) benannt wurde, war sicherlich kein Zufall! 😉
Große Empfehlung für alle Fans historischer Romane und diejenigen Leser*innen unter euch, die sich gerne mal an ein historisches Buch wagen wollen!
5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Marie und das Geheimnis ihres Vaters

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Marie lebt mit ihrem alleinerziehendem Vater, der als Arzt in einem Krankenhaus arbeitet, in Krakau. Sie ist intelligent, sowie zielstrebig und möchte, neben ihrem großen Wunsch Medizin zu studieren, ...

Marie lebt mit ihrem alleinerziehendem Vater, der als Arzt in einem Krankenhaus arbeitet, in Krakau. Sie ist intelligent, sowie zielstrebig und möchte, neben ihrem großen Wunsch Medizin zu studieren, endlich erfahren, warum ihre Mutter verschwunden ist als sie ein Kleinkind war. Der zweite Weltkrieg naht und Marie hat einen jüdischen Mann geheiratet.
Mich hat dieser Roman sehr berührt, obwohl ich zu Beginn dachte, dass es nur um Marie und das Geheimnis, was ihr Vater um ihre verschwundene Mutter macht, geht, ist die Story viel breitgefächert aufgestellt. Sie erzählt aus der Gegenwart. die in den 30ziger Jahren in Krakau angesiedelt ist und aus dem Zeitraum vor Maries Geburt und das Jahr danach.
Wie war das Leben damals? Was haben Maries Mutter und ihr Vater erlebt? Es werden immer Ausschnitte aus dem Zeitgeschehen erzählt und auch das, was die Gesellschaft dachte, egal, ob es um Religion oder auch die Rolle der Frau ging. Es wird auch ganz deutlich, wie weit der Antisemitismus schon Polen in den 30ziger Jahren vor Kriegsbeginn durchzogen hat. Durch Marie sowie auch Maries Mutter wird die Situation von Frauen näher beleuchtet und Maries Wunsch Ärztin zu werden stößt schnell an die gesellschaftlichen Grenzen. Mich berührten die vielen kleinen Szenen, die im Roman so quasi nebenbei eingebaut werden, sehr. Menschlichkeit und Unmenschlichkeit liegen nah beieinander. Der Roman zeigt ganz deutlich auf, wie viel Menschen aus Liebe bzw. aus Hass/'Neid tun. An einigen Stellen hatte ich Schwierigkeiten mit den Zeitsprüngen bzw. konnte die Szene zeitlich nicht genau einordnen. Ich sorgte mich um Marie, ihren Ehemann, Lolek und und Maries Vater.
Insgesamt ein berührender Roman, ein Plädoyer an die Menschlichkeit und Liebe! Das Ende hätte ich so überhaupt nicht erwartet und es war sehr passend.
5 Sterne





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