Stärke liegt in jedem
Als ich den Trailer zum Film zufällig auf Facebook entdeckt hatte, war klar, diese Geschichte muss ich kennenlernen. Da der Film erst im November auf englisch erscheint und der deutsche Termin noch nicht ...
Als ich den Trailer zum Film zufällig auf Facebook entdeckt hatte, war klar, diese Geschichte muss ich kennenlernen. Da der Film erst im November auf englisch erscheint und der deutsche Termin noch nicht genau feststeht, war nun die Gelegenheit das Buch zu lesen.
Der Klapptext fasst den Inhalt schon sehr gut zusammen. Der Protagonist August, auch Auggie genannt, hatte es nie leicht im Leben. Aufgrund einer Kombination von Gendefekten ist sein Gesicht entstellt, auch mehrere Operationen konnten daran nichts ändern.
Nun steht der nächste große Schritt in seinem Leben an: Er soll auf eine normale Schule gehen.
Doch wie man schon ahnen kann, wird dieser Weg nicht leicht. August muss sehr mit Vorurteilen kämpfen. Ich glaube jeder weiß, wie furchtbar gemein und grausam Kindern sein können, hier wird es sehr verdeutlicht. Auggie gibt sich sehr viel Mühe "normal" zu wirken. Er ist nicht behindert oder dumm, er sieht einfach nur besonders aus. Trotzallem meiden ihn die Leute. Doch zaghaft entwickeln sich Freundschaften und August kann neuen Mut fassen. Welche Abenteuer er dabei erlebt solltet ihr selbst lesen.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichten erzählt. So kommen unter anderem Via, Augustus Schwester, oder Jack, ein Freund von Augustus, zu Wort und erzählen ihre Version der Geschichte in wenigen Kapiteln.
(Hierbei muss ich anmerken, dass eine "Version" der Beteiligten ohne jedliche Großschreibung verfasst wurde. Der Sinn dahinter erschließt sich mir nicht und empfand es als unangenehm. Diese Schreibweise bezieht sich aber ausschließlich auf diese Kapitel und nicht den Rest des Buches)
Raquel J. Palacio hat einen schönen Schreibstil. Gerade die verschiedenen Charaktere werden glaubwürdig beschrieben. Die Autorin schönt nichts, sie zeigt wie der Umgang mit "andersartigen" oft in der Gesellschaft ist. Nicht immer sind alle nett und rücksichtsvoll. Nein, es wird gegafft und gelästert. Augustus tat mir oft sehr leid. Aber auch wenn er oft niedergeschlagen war, blieb er ein Kämpfer und dafür bewundere ich ihn so sehr.
Ebenfalls besonders schön, fand ich die Maximen (Mottos), die Augusts Lehrer jeden Monat verfasste. Diese sind am Ende des Buches nochmal aufgeführt. Ebenso haben alle Schüler der Klasse ihre eigenen Maximen erstellt. Einige davon fassen den Verlauf der Geschichte sehr gut in einem Satz zusammen.
Besonders gefallen haben mir:
Freundliche Worte kosten nicht viel. Und doch erreichen sie viel.
(Blaise Pascal)
Jeder Mensch auf der Welt sollte zumindest ein Mal Standing Ovations bekommen, denn wir alle überwinden die Welt.
(Auggie)
Mein Fazit: "Wunder" ist ein wundervolles Buch über einen jugen und außergewöhnlichen Kämpfer. Obwohl er es nie einfach hatte verlässt ihn nicht sein Mut. Es war großartig seine Geschichte kennen zu lernen.
Es gibt eine Leseempfehlung.